Zurück im Camp frühstückten wir Nutellabrötchen und Müsli. Den Rest des Vormittags und den halben Nachmittag blieben wir am Campingplatz, spannten das große Sonnendach auf und freuten uns über die Wärme. Es war mit 34 Grad im Schatten heiß wie selten in unserer Reisezeit. Wer hätte das noch vor einer Woche gedacht? Wir duschten, wuschen Wäsche, spülten, picknickten zwischendurch und sicherten Fotos. Es war herrlich entspannt.
Auf dem Weg zur Dusche sahen wir, was die Paviane bei unseren Nachbarn angerichtet hatten. Alles, was man untersuchen oder umwerfen konnte, hatten sie auch tatsächlich untersucht oder umgeworfen.
Sarah und Philipp hatten bei ihrer Morgenrunde zwei schlafende Löwen gefunden. Nachmittags wollten wir schauen, ob sie immer noch dort waren. Ausgestattet mit den Koordinaten fuhren wir los in südlicher Richtung. Bald hatten wir die Stelle gefunden. Hinter Luigis Pools standen bereits die drei Autos unserer wanderlustigen Freunde. Ruth wollte gleich umdrehen, aber wir warteten dann doch, bis sie gefahren waren und stellten uns zu den Löwen. Die beiden Männchen lagen immer noch im Gras und schliefen. Ab und zu drehten sie sich über den Rücken auf die andere Seite oder hoben mal eine Pfote. Mehr Aktivität war von ihnen nicht zu erkennen und auch nicht zu erwarten. Nachdem wir den dösenden Katzen eine halbe Stunde zugesehen hatten, tauchten nach und nach sechs Lodge-Fahrzeuge auf und stellten sich um uns und die Löwen herum. Als schließlich auch die drei Autos der Schweizer zurückkamen, wurde es uns zu viel, und wir verließen die Szene. So viel Rummel wollten wir nicht.
Wir drehten eine kleine Runde auf Dead Tree Island, sahen eine große Herde Impalas, die ein paar Madenhacker mit sich trugen und beobachteten ein paar Haubenbartvögel.
Gabelracke
Haubenbartvogel
Rotschnabelmadenhacker
Zurück bei Luigis Pools sahen wir noch zwei Schreiseeadler und vier Hornraben. Sonst waren wir nicht sehr erfolgreich.
Sarah und Philipp hingegen hatten enormes Sichtungsglück. Als sie später wieder in Richtung der Löwen fuhren, entdeckten sie im hohen Gras einen Serval.
Zurück im Camp stellten wir das Zelt auf, schmierten uns gegen die vielen Mücken mit Peaceful Sleep ein und machten Feuer. Heute gab es eine Pizza aus dem Potije, Philipp kochte Nudeln. Wie beim letzten Mal gelang die Pizza gut. Zwei teilten wir uns, die dritte war für unsere Reisepartner. Zusammen saßen wir am wärmenden Lagerfeuer und hatten wieder viel zu erzählen.
Nachdem wir gespült hatten, suchten wir eine geeignete Stelle für unsere Wildkamera und spazierten um unser Lager. Als wir gerade unter der Wäscheleine hindurchkrochen, raschelte es im Gebüsch dahinter. Ein unwilliges Schnauben folgte, und als wir mit unseren Stirnlampen leuchteten, schüttelte ein ziemlich großer Elefant in unmittelbarer Nähe schlackernd seine Ohren. Wir erschraken furchtbar und sprinteten hinter die Autos. Aber offenbar hatte sich der lautlose Elefant genauso erschrocken wie wir, denn er war bereits auf dem Weg zur Nachbarcampsite. Nach diesem Schreck packten wir den Rest zusammen und gingen ins Zelt. Den Weg zu den Ablutions ersparten wir uns, da gerade ein Hippo über den Weg gelaufen kam und unmittelbar neben dem Duschhäuschen in der Dunkelheit stand. Einen unbemerkten Besucher pro Abend hielten wir für ausreichend.
Kilometer: 46