Dienstag, 24.05.2016 Etaambura / 8 km
So eine schöne Aussicht möchten wir beim Aufwachen immer haben. Wie mit Kaku gestern vereinbart, wollten wir gleich morgens ein Himbadorf besuchen. Zuerst gab es aber Frühstück, das Wasser für den Kaffee kochte schon auf dem Feuer.
Wir räumten für Kaku etwas Platz neben dem Kühlschrank frei, wir hatten ja keine Rücksitze. Das ging aber ganz gut. Wir fuhren zu einem kleinen Dorf mit 3 Hütten und kleineren Unterständen für die Ziegen. Hier versammelt waren die Oma und einige junge Frauen, eine davon war verheiratet. Das erkennt man an dem Krönchen. Dazu gab es eine ganze Schar kleiner Jungs vom Baby bis zum ca. 3-4 jährigen. Männer waren keine da, wenn es sie gibt dann sind sie mit den Rindern unterwegs.
Zuerst wurden mal alle mit einem freundlichen "Moro" und einem Händedruck begrüsst. Der Millipap kochte im Topf und wurde dann mit Ziegenmilch gemischt. Das war das Frühstück für die Kinder. Ich setzte mich einfach dazu und beobachtete.
Da Kaku selbst eine Himba war, konnte sie unsere Fragen einfach übersetzen und dann auch beantworten. Auch in die andere Richtung hat das prima funktioniert.
Da es für uns schon etwas komisch war, so in diese Gemeinschaft "einzudringen" verzichteten wir Anfangs auf das Fotografieren. Nachdem dann aber alle etwas aufgetaut waren wollten sie auch gerne fotografiert werden und lachten sich dann anschließend über die Bilder kaputt . Warum hat sich uns nicht ganz erschlossen, aber Hauptsache sie hatten ihren Spaß
Besonders den Kindern hatte es mein Fotoapparat angetan, als sie herausgefunden hatten, dass man mit einer Wischbewegung auf dem Bildschirm zum nächste Bild kam.
Die Damen hatten beim Fotografieren meistens einen ernsten, aber auch stolzen, Gesichtsausdruck. Wenn sie nicht im Mittelpunkt standen, konnten sie sich aber auch prächtig über den "Touri mit Ziege im Arm" amüsieren.
Später gingen die „Großen“ dann an die tägliche Arbeit. Die einen gingen zum Ziegenhüten, die anderen räumten die Decken auf und die nächste ging zum Wasserholen – der Weg beträgt 7 km, einfach
Wir verbrachten ca. 2 Stunden dort und am Ende hatten wir doch alle eine entspannte Zeit und viel Spaß. Zum Schluss wurden natürlich auch diverse Schmuckstücke ausgebreitet und einige Armreife wechselten den Besitzer. Wir hatten als Geschenk Maismehl, Zucker und Öl mitgebracht und die Damen haben es dann unter sich aufgeteilt.
Kaku
Wir verabschiedeten uns anschließend mit „okuhepa“ und völlig zufrieden und auch sehr beeindruckt vom Gesehenen fuhren wir wieder unseren Berg hinauf. Himbafrauen haben ja seit unserer kleinen Schräglage bei uns sowieso ein Stein im Brett.
Kaku fragte uns noch ob wir sie am nächsten Tag mit nach Opuwo nehmen könnten da sie sich überlegt hatte 3 Tage "off" zu nehmen. Das machen wir eigentlich nicht so gerne u. a. wegen der fehlenden hinteren Sitze
Aber nachdem das heute ganz gut geklappt hatte, stimmten wir zu.
Wir tranken Kaffee und ließen das Erlebte noch mal Revue passieren. Zu Ralfs großer Freude, flog immer wieder ein Schwarm Rosenpapageien in die niedrigen Bäume. Sie sind wirklich pfeilschnell unterwegs.
Haupthaus
Wir verbrachten dann einen relaxten Nachmittag auf unserer Terrasse. Zum Sonnenuntergang war niemand von den Angestellten zu sehen – auch brannte kein Feuer
Später kam dann der Kollege von Kaku und erzählte uns dass das Auto eine Panne hatte und er deshalb erst so spät kommt. Kaku war wohl unten im Dorf geblieben und hat dort ihren Bruder getroffen. Möglicherweise fährt nicht sie selbst sondern ihr Bruder mit uns nach Opuwo. Wir werden sehen. Wir beschlossen, wieder schnelle Küche zu machen und brieten die restlichen Nudeln mit Schinken und Eier an.
Der Mond ging heute erst etwas später auf und so hatten wir wirklich das Gefühl unter einem Himmelszelt zu sitzen. Der Sternenhimmel war prächtig
Morgen müssen wir diesen wunderschönen Ort wieder verlassen. Es ist wieder etwas mehr Trubel angesagt.
Schöne Grüße
Panther