THEMA: Bewegende Begegnungen in KwaZuluNatal u. Swaziland
13 Jun 2016 14:49 #434163
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  • tiggi am 13 Jun 2016 14:49
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@ Bayern Schorsch, Danke! Ja, der Tembe Park ist ein Juwel in dieser ansonsten sehr einsamen Ecke des Landes. Es lohnt sich aber länger dort zu verweilen.
@ Beate; die schrecklichsten Wege führen immer zu den schönsten Plätzen!
@ freshy; es ist wirklich lustig, wenn man Erlebtes vergleichen kann. Manches ändert sich nie, aber dann gibt es doch wieder Überraschungen. Es ist wirklich eine einsame, aber traumhafte Gegend.

Auf nach Swaziland

28. März 2016
Wir starten heute nach Swaziland. Manfred möchte aber nicht die kürzere Strecke bis kurz vor Sodwana fahren, da er diese Piste dem Auto nicht mehr zumuten kann. An manchen Stelle war das Gebüsch so weit in die Spur gewachsen, dass sich einige Kratzer nicht vermeiden ließen. Dieses wollen wir nicht noch vermehren.
Also entschließen wir uns dem Navi zu folgen. Von Mabibi aus folgen wir der D 1849 nach Norden und dann nach Westen in Richtung Lake Sibaya Nature Reserve. Die Idee war auch ausgesprochen gut, trotz der zusätzlichen Kilometer lässt sich die Strecke zügig fahren und wir erreichen bald die TAR, die aus Manguzi kommt.



Kurz hinter Mseleni biegen wir erneut auf eine Gravelroad, die bis nach Jozini führt. Auf der ganzen Strecke gibt es keine Tankstelle. Daher gilt: In Manguzi volltanken, nächster Tankstopp ist Jozini.



In Jozini gibt es zwei Tankstellen. Auf die erste, eine ganz kleine, die nur Bargeld annimmt, kommt man direkt zugefahren. Dann folgt eine sehr moderne Einkaufsmall, rechts der Straße. Allerdings war es hier sehr ruhig und kaum Autos auf dem Parkplatz. Wir haben noch den ATM genutzt, falls es keine weitere Tankstelle gibt, die Kreditkarten akzeptiert. Der zweite Teil von Jozini, liegt hinter einer großen Brücke. Man fährt vorher über den Damm. Hier teilt der See die Stadt in zwei Hälften. Folgt man der Straße zur N2 nach Pongola, so fährt man von Seehöhe hinauf in den alten Kern der Stadt. Hier findet das typisch afrikanische Leben mit unzähligen Straßenständen statt. Vor dem Sparmarkt befindet sich die Shell (?) Tankstelle, hier ist auch eine Kartenzahlung möglich. Dieser Teil von Jozini ist komplett verstopft, ein echtes Chaos tobt hier. Ich mag das, weil es so typisch für Afrika ist. Hier fühle ich mich wie im "Weltspiegel" oder "Auslandsjournal" und muss mich selbst daran erinnern, dass das die Reality ist.


Straßenchaos in Jozini!




Ein herrliches Durcheinander herrscht hier.



Wir verlassen Jozini über eine gut ausgebaute Straße, die langsam ins Tal hinunter führt zur N2. Links und rechts der Straße sind hübsche kleine Einfamilienhäuser angesiedelt, die teilweise sehr gepflegt sind und etwas Wohlstand vermuten lassen. Wir sind nicht im armen Zululand.





Die N2 führt an langen Zuckerrohrfeldern vorbei bis Pongola. Hier biegen wir zur Grenze von Swaziland ab. Vorab stoppen wir noch an der Leeukop Butchery und kaufen Gamesteaks. Die sind hier sehr günstig, um nicht zu schreiben, "saubillig" (8 Steaks für ca. 1,80 €). Offiziell darf kein Frischfleisch nach Swaziland eingeführt werden, wir verstecken es besser gut.
Dann geht es quer durch das Pongola Nature Reserve zur Grenze. Die Grenzanlagen sind sehr neu und wirken auf uns, wie ein Hochsicherheitstrakt in einem Gefängnis. Die eigentliche Abfertigung dauert keine 20 Minuten und nach dem Fleisch hat auch niemand gefragt. Es hat auch niemand den Kühlschrank kontrolliert. Wir durften einfach so durchfahren. Für das Auto bezahlten wir eine Straßenbenutzungsgebühr, ansonsten war die Einreise nicht mit irgendwelchen Kosten verbunden.

Swaziland - wieder ein weißer Fleck auf unserer Afrikakarte weniger.

Uns empfängt nicht nur blauer Himmel, nein, es sind auch tolle, potholefreie sehr gute Straßen, die uns sehr beeindrucken. Die Häuser sind alle gepflegt und teilweise mit kleinen Gärten hübsch anzusehen. Wir sind sehr überrascht. Ich suche die vielen Strohütten, wo sind sie nur?






Wir fahren an langen Zucherrohrfeldern entlang, kommen an einer Fabrik zur Produktion des bekannten Zucherrohrschnapses vorbei, die die Amerikaner aufgebaut haben. Später kommen wir noch an einer Zuckerfabrik vorbei, die die Britten erbaut haben. Swaziland ist kein reiches Land und kann nicht mithilfe von Unterstützern überleben, aber Armut sehen wir nicht. Der Grundstoff für die Coca Cola wird übrigens für ganz Afrika ist Swaziland produziert.
Dann befahren wir die MR8 und biegen später auf die MR3 in Richtung Labomba ab, durch das Ezulwini Valley. Hier säumen große Berge mit Granitkugel und Felsen die Straße.






Wieder ein Neubau, leider etwas unscharf, da aus dem fahrenden Auto fotografiert!

Aktive Bautätigkeiten weisen auf den Neubau vieler Häuser, überall scheint es den Menschen gut zu gehen. Natürlich steht auch mal ein keines Hüttchen dazwischen, aber im Allgemeinen sehen wir viele große gepflegte Häuser. In einem Sparmarkt kaufen wir noch Grillkohle und ein paar Kleinigkeiten. Ich bin arg erstaunt, wie reichhaltig das Angebot ist und wie modern und sauber die Waren präsentiert werden. Uns fallen Luxusprodukte auf, die es im Sparmarkt von Manguzi nicht gab. An der Kasse steht eine Spendenbox, in der Kleingeld gesammelt wird. Das Geld soll Kindern zu Gute kommen. Alle Leute vor mir stecken ganz selbstverständlich ihr Wechselgeld in die Dose. Das macht zwar den Eindruck, dass man schon Spenden für bedürftige Kinder sammelt, aber es scheint Geld vorhanden zu sein.
Die Stadt Manzini hat natürlich auch township-ähnliche Wohngegenden, aber sie sehen irgendwie nicht so ärmlich aus, wie in SA. Saubere Straßenränder, gepflegte Blumenrabatten in der Straßenmitte und viele Geschäfte , die häufig von Indern oder anderen ethnischen Gruppen dieser asiatischen Region geführt werden, hinterlassen einen guten Eindruck bei uns. Besonders groß und prunkvoll wirkt das Rathaus und das Gericht.
Wir verlassen bei Labomba die MR3. Labomba ist der Regierungssitz des Landes. Das Parlamentsgebäude ist sehr klein und unauffällig, ein vier- oder sechskantiger Bau, umgeben von einem silbernen Zaun mit Stacheldraht. Eine schöne Baumallee führt zu dem Gebäude. Aber auch eine große Kirche ist hübsch anzusehen, daneben befindet sich das kleine Postamt. Im Hintergrund sind die Berge und bilden eine Kulisse, wie aus den Alpen.




Das kleine Postamt!

An der nächsten Kreuzung gab es einen Unfall, auf den wir hinzu kamen. Auch hier wunderten wir uns über den gut ausgestatteten Krankenwagen, der tatsächlich neben einer Liege auch Sauerstoff (Masken) u.ä. dabei hatte. Wir konnten einen Blick hinein werfen. In Malawi ist so ein Wagen nur ein Transportfahrzeug, indem die Patienten auf dem Blech liegen, hier sieht der Inhalt, wie in einem Rettungswagen in Deutschland aus, soweit wir das beurteilen können. Auch die Feuerwehr machte einen sehr professionellen Eindruck. Solche Erlebnisse sind nicht gerade die Highlights, über die man berichtet, aber trotz der Tragik, wirkte es nicht grausam. Es schien auch keine wirklich lebensbedrohenden Verletzungen gegeben zu haben.
Wir fahren schnell zum Mlilwane Game Reserve, das nur noch wenige Kilometer entfernt ist.




Am Office müssen wir uns anmelden, fahren dann weitere Kilometer bis zum Campoffice, regeln alle Anmeldeformalitäten und beziehen einen Hut. Eigentlich war ich der Meinung, ich hätte einen Bee-Hut gebucht, aber wir erhielten ein Woodenhut. Die Innenausstattung ist die gleiche, wie im Bee-Hut, für uns war es erst enttäuschend, doch letztendlich entpuppte es sich als Glücksfall.




Zu zwei Bee-Huts gehört jeweils ein Ablutionblock, der sich in der Mitte befindet.

Die Bee-Huts waren von Reisegruppen belegt, dort hätten wir keine Gelegenheit gehabt, uns selbst zu versorgen. Vor unserem Hut steht ein Tisch mit Stühlen und einem Braai. Wir haben auch im Hut die Möglichkeit, Tee- und Kaffee zuzubereiten, darüber hinaus steht dort ein Kühlschrank und bis zum Tanz am Abend ist es hier auch sehr ruhig.





Diese Woodenhuts stehen gegenüber dem Restaurant, in dem man auch hätte ein Dinner und Frühstück bestellen können. Nach einer kleinen Nachmittagspause besorgen wir uns eine Karte und erkunden erst das Gelände zu Fuß. Pferde warten auf Reiter, Mountainbikes warten darauf getreten zu werden, ein Info Center informiert über die Geschichte des Parks, im Pool toben Kinder einer Schulklasse und auf den Bäumen lassen sich einige Vögel nieder, Nyalas und Warzenscheine streifen durch die nette Umgebung und Perlhühner picken die Reste des Picknicks der Gäste auf. Ein bisschen hat das etwas von einem Freizeitpark.
Interessant sind die Bee-Huts, typische Behausungen der Zulus. Wir schauen uns die Huts von innen an und sind sehr erstaunt, wie groß sie sind. Von außen wirken sie eher kleiner. Mit dem Auto kann man nicht direkt davor fahren, insofern ist der Woodenhut doch geeigneter für uns. So müssen wir unser Gepäck nicht weit tragen, können Einzelteile aus dem Auto holen und brauchen nicht den ganzen Koffer mitzunehmen.

Später fahren wir in den Park zum Gamedrive und auf den höchsten Viewpoint.



Große Herden Impalas und Nyalas weiden auf den Wiesen,


am Staudamm soll es Nilpferde geben, aber die haben wohl gerade Urlaub. Die Piste zum höchsten Punkt im Park, dem Nyonyane View Point ist nur mit einem 4x4 befahrbar und hat gerade jetzt nach dem Regen große Löcher. Wir fahren durch einen Wald mit sehr hohen Bäumen



und hoffen, immer irgendwo einen Leoparden zu erspähen, aber die scheinen noch im Schatten zu ruhen.
Außerdem gibt es hier nur wenige davon.





Hinter der Baumgrenze wird die Landschaft wieder offener, wir erblicken den Forest Fire Watch Tower, der nicht zum Park gehört, und stehen plötzlich an dem Picknickplatz. Die Straße endet hier.





Während ich in paar Fotos mache und den Blick ins Tal genieße, kommt ein Safariwagen hinzu. Eine deutsche Familie lässt sich so die Umgebung zeigen , der Guide baut zum Sundowner eine gute Auswahl an Getränken auf. Leider sind wir nicht eingeladen!
Unseren Hut erreichen wir, als es schon fast dunkel ist, aber wir sind uns ja sicher, dass der Safariwagen noch hinter uns ist, falls das Gate schon geschlossen wäre.
Das Braaifeuer glüht bereits, wir legen unsere Kudusteaks dazu und ich bereite noch einen Salat. Nach dem Essen kommt eine Zulu-Tanzgruppe, die die Gäste unterhält. Wir sitzen in der ersten Reihe, schauen dem Spektakel zu, aber sind nicht so wirklich begeistert. Es fehlte den jungen Tänzern und Sängerinnen an Power. Irgendwie wirkt die ganze Show sehr halbherzig, die Tänzer sind nicht so motiviert.





Am nächsten Tag werden wir noch andere Tänzer erleben.... und viele Tiere...

Biggi
Letzte Änderung: 13 Jun 2016 21:08 von tiggi.
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14 Jun 2016 08:35 #434250
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Und noch ein Tag in Swaziland....

Während unseres Frühstücks erhalten wir Besuch von einem Nyalabock, der ganz langsam an uns vorbeischlendert.



Er ist sehr zahm, später folgen die Warzenschweine,...




... die sich noch ein Frühstück erhoffen. Bevor wir auschecken laufe ich noch eine Runde, mache ein paar Fotos von den leuchtend roten Cashewblüten.


Herrlich, dieses Rot!



Ein Infozentrum auf dem Gelände, welches die Geschichte der Entstehung des Parks erzählt.


Aloen mit Vögeln gibt es viele.

Wir verlassen das Camp, aber nicht den Park. Es gibt noch ein paar schöne Winkel zu erkunden. Als erstes beobachten wir das Krokodil im See.





Es entfernt sich allerdings von uns, hinter dem Wald bestaunen wir den Termitenhügel, der in nur zwei Jahren auf zwei Meter Größe anstieg.



Wir folgen den Wegen nach Osten, sehen Roanantilopen, die hier teilweise frei umherlaufen und einige sind auch in einem Gehege, Tsessebes, Kudus, Zebras und Impalas laufen viele umher, sowie eine Gruppe Kraniche.




Bontebok-Antilopen


Gnus


Hornraben, die vom Aussterben bedroht sind.










Große weite Landschaften, vor der Bergkulisse mit Tieren ist nett anzuschauen!




Die Roanantilopen sehen mit ihren Fledermausohren irgendwie lustig aus und...


...auch mit abgebrochenem Horn.

Savannenlandschaft mit Bergen


Tsessebes




Kudus

Ein botanischer Garten ist ausgeschildert, wir fahren dort hinein, stellen aber fest, dass hier alles verwildert ist, Botanik pur, mitten drin liegt ein Steenbock. Ein Trecker mäht die Wiesen, aber alles wirkt ein bisschen verwachsen und nicht gepflegt.





Langsam verlassen wir den Park, auf dem Weg zum Ausgang springen Kudus aus dem Gebüsch, Impalas genießen die frischen Blüten der Wandelröschen und Zebras grasen friedlich auf den saftigen Weiden. Es war hier sehr schön, wenn auch die Raubkatzen fehlten.





In Labomba besuchen wir das Craft Center. Auf dem Weg passieren wir das Königliche Dorf, dem Ludzidini Royal Village. Ein neues Sportstadion und viel gepflegter Park mit einem kleinen Palast lässt erahnen wer hier lebt. Umgegeben ist die Anlage von einem "normalen" Zaun.


Straße durch den Ort...


Keine lila Kuh, aber ein schönes Haus.
Und der Müll wird hier auch sortiert... ;) :woohoo:




Im Ort selber gibt es auch auffallend schöne Villen. Hier müssen Leute mit einem guten Einkommen leben. Das Craft Centre wird gerade mit einem neuen Plattenweg und einem gepflasterten Platz verschönert. Einige Geschäfte bieten Handarbeiten an, die die Zulus hergestellt haben. Gleiche Produkte findet man auch im Duty Free Shop am Flughafen! Wir kaufen ein paar nette Kleinigkeiten als Mitbringsel, aber nichts Besonderes.
Dieses Bild, aus Perlen erstellt gefällt uns gut, aber nur als Foto.. Es hatte bereits einige Löcher.



Nun besuchen wir das nahe gelegene Mantenga Game Reserve:
Im dortigen Cultural Village kommen wir gerade noch rechtzeitig, um einer Tanzvorführung der Zulus beizuwohnen.
Diese Tänze und der Gesang sind deutlich besser, als die Darbietungen am gestrigen Abend. Diese Leute sind wirklich engagiert und mit Freude dabei. Leider kann ich meine Videoausschnitte noch nicht hochladen, aber die Stimmen waren schon beeindruckend. Deshalb hier ein paar Bilder....









Danach können wir uns einer Gruppe anschließen, um eine Führung durch das Zuludorf zu erhalten. Das ganze Dorf liegt im Mantenga Game Reserve.






"Medizinhütte"

Diese Frau hat ein paar Ketten und Armbänder zum Verkauf.


Dieser Zulu hat die Rolle des Königs übernommen und uns durch sein Dorf geführt.


Für die Bewohner, in diesem Fall die Tänzer und Sängerinnen wird hier Millipapp gekocht.
Einige Hütten sind tatsächlich noch bewohnt.


Diese aber nicht.


Es handelt sich um die Hütte einer Frau.





Nach der interessanten Führung durch das Dorf fahren wir in Richtung Mantenga Wasserfall, vom Dorf aus gibt es zwar auch einen Wanderpfad, aber wir haben unseren Wagen bis zu einem Parkplatz mitgenommen und sind von dort ein kleines Stückchen gelaufen. Der Zwillingswasserfall hat noch erstaunlich viel Wasser um die Jahreszeit und ist hübsch anzusehen. Ein Picknickplatz bietet bei sehr heißen Temperaturen eine nette Möglichkeit der Entspannung am Wasser. Krokodile soll es auch erst weiter unten im Fluss geben, da wo er tiefer ist.







Zum Mantenga Village: Man muss sich bei der Anfahrt im Office des Game Parks anmelden und entrichtet dort eine Gebühr, die auch für das Cultural Village (100 Rand/zwei Personen) als Eintritt gilt. Der Weg führt entlang des Flusses Ushushwana, im Hintergrund thronen die Berge, eine Kulisse wie in unseren Alpen - oder sind wir doch nicht Südafrika?





Landschaftlich hat Swaziland viel mit unserem Alpenvorland gemeinsam.

Wir verlassen dann bald diese Gegend und müssen durch Labomba fahren, um auf die MR3 zu gelangen. Dabei passieren wir ein sehr neues Gebäude, welches direkt an die neue Einkaufsmall grenzt. Auf Nachfrage erfahren wir, dass dieser überdimensionale Bau, die neue amerikanische Botschaft ist. Nur wenige Kilometer weiter, kommen wir am kleinen Parlamentsgebäude vorbei.

Über die MR3 gelangen wir erneut durch Manzini, ...



... biegen dann weiter nach Norden ab, um bald die Grenze zu Südafrika zu erreichen. Wir kommen durch viele kleine schmucklose Dörfer, die aber dennoch alle einen gepflegten Eindruck bei uns hinterlassen. Das haben wir uns hier deutlich ärmer vorgestellt.


Schulkinder, mit Begleitung




Kleiner Straßenstand.
Es ist bereits Nachmittag und viele Kinder befinden sich auf dem Nachhauseweg von der Schule. So viele Schulkinder sind hier unterwegs, dass wir glauben, alle besuchen eine Schule.
Obwohl keine Schulpflicht besteht und der Schulbesuch kostenpflichtig ist, besucht ein hoher Anteil der Kinder die Primary Schools, die bis zur 7. Klasse führt. Gleichzeitig arbeiten rund 12 Prozent der 5–14-Jährigen (Stand 2001). Der Anteil der Kinder, die eine weiterführende Schule besuchen, beträgt rund 47 Prozent. Analphabeten sind deutlich in der Minderheit. Swasiland hat seit 1982 eine eigene Universität, die University of Swaziland
Laut Statistik lebten 70 % der Bevölkerung von Swasiland 2009 in Armut, mehr als ein Viertel benötigte Nahrungshilfe. Frauen und Mädchen litten weiterhin überdurchschnittlich stark unter sexueller Gewalt, Armut und der grassierenden HIV-Pandemie. Laut UNICEF ist Swasiland das Land mit der höchsten Aidsrate weltweit. Swasiland gehört zu den ärmsten Staaten der Welt. Ein Großteil der Bevölkerung lebt von weniger als einem Euro pro Tag. Etwa 200.000 Menschen (rund ein Fünftel der Gesamtbevölkerung) waren 2005 auf Lebensmittelhilfe internationaler Organisationen angewiesen. . (Quelle: Wikipedia, 2016!)
Diese ganzen Zahlen konnten wir überhaupt nicht bestätigt finden. Nun waren wir nur zwei Tage im Land und die Zahlen sind bereits 10 Jahre alt. Wir gehen ganz stark davon aus, dass es den Menschen hier nun deutlich besser ergeht
Wir erreichen bald den Grenzübergang, der hier nur aus einem einfachen Holzschlagbaum besteht. Die Polizei ist nicht einmal an unseren Papieren interessiert und sitzt gelangweilt im Schatten. Am Schalter im Büro erhalten wir einen Stempel in den Pass und schon stehen wir in Südafrika. Welch ein Unterschied zu Grenzbefestigung bei der Einreise!

Biggi

und nun folgen noch ein paar tierreiche Tage im Krüger National Park
Anhang:
Letzte Änderung: 14 Jun 2016 20:13 von tiggi.
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15 Jun 2016 18:16 #434450
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Die letzten Tage im Krüger National Park
Wir wollen noch ein paar Tage im Krüger National Park verbringen. Als wir vor 1 1/2 Jahren im September dort waren, erlebten wir einen sehr vollen Park und immer wieder begegneten uns sehr eigenwillige Touristen in Highheels, mit schicken Anzügen und in sauberen Autos, die wenig Zeit für die Tiere des Parks aufbrachten und nur auf der Suche nach "Katzen" waren. So erschien es uns jedenfalls. Die ganze Atmosphäre gefiel uns gar nicht. Nun starten wir also einen zweiten Versuch und hoffen, mit dem Krüger NP warm zu werden. Ich denke, es ist schwierig die geteerten Straßen mit diesen Touristen zu akzeptieren, wenn man die "freie Wildbahn" in Botswana kennen gelernt hat. Aber, der Park bekommt eine neue Chance-.....

Die Straße aus Swaziland führt uns geradeaus zur N4, der Hauptverbindung nach Mosambik. Die Dörfer sind gleich viel schmutziger als in Swaziland, auch der Straßenbelag ist hier in einem deutlich schlechteren Zustand. Links und rechts der Straße ziehen sich große und lange Zuckerrohrfelder entlang. Gerade fliegt ein Flugzeug über uns hinweg. Es fliegt sehr tief und besprüht die Felder. Womit? Pestizide, Insektizide, irgendein Gift muss es sein.
Auf der N4 verpassen wir den Abzweiger nach Komatiport und werden noch kurz vor der Grenze zu Mosambik von der Polizei abgefangen. Sie kontrollieren unsere Pässe und den Führerschein. Danach fahren wir schnell weiter. Auf der Straße ist viel Verkehr, neben Rindern, Menschen mit Fahrrädern und Anhaltern, beladen mit großen Paketen, müssen wir immer wieder Bussen ausweichen. Plötzlich stehen wir an der Grenze. Upps, hier wollten wir nicht hin! Die Polizeikontrolle befand sich genau an der Kreuzung nach Komatiport. Wir haben die Straße völlig übersehen. Wenig später sind wir zurück und durchqueren den Ort, um unsere Unterkunft, Buckler`s Africa zu erreichen. Hier waren wir bereits vor zwei Jahren. Das Bett & Breakfast liegt direkt am Crocodile River und befindet sich 8 Kilometer vom gleichnamigen Gate zum Krüger National Park entfernt. Ein fantastischer Blick eröffnet sich vom Garten auf den Park über den Crocodile River.





Wir werden wieder sehr nett empfangen und freuen uns über unser Zimmer, welches uns eine Angestellte zeigt. Das Eigentümerpaar ist inzwischen fast 70 Jahre alt und möchte das Gästehaus bald abgeben, um sich zur Ruhe zu setzen, deshalb gibt es mehr Angestellte als bei unserem letzten Besuch. Die Eigentümerin ist bei unserer Ankunft aber anwesend und kommt gleich auf uns mit den Worten, "schön, dass Sie wieder das sind. Ich erinnere mich noch gut..." Sie wusste genau, dass wir im September 2014 bereits hier waren und konnte sich noch an unser Gespräch von damals erinnern. Das ist doch sehr erstaunlich. Hier fühlen wir uns gleich wie zu Hause. Den Abend verbringen wir auf der Terrasse und auf der Bank, mit Blick auf den Fluss. Herrlich!
Alle Zimmer verfügen über eine Küche und deshalb wird heute selber gekocht. Ein paar Reste haben wir noch, dazu einen guten Gin Tonic und wir kommen uns vor wie im Paradies.



Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen über dem Fluss ist traumhaft und verspricht ein schöner Tag zu werden.
Bei einem reichhaltigen Frühstück lassen wir uns verwöhnen. Dabei lernen wir noch die Schwester der Eigentümerin kennen.
Alsbald starten wir dann zu einem Day Gamedrive in den Krüger National Park. Am Gate gibt es ein paar Probleme mit dem Alkohol im Kühlschrank, denn nur wenn man im Park übernachtet, ist es erlaubt Wein oder Savanna einzuführen. Wir müssen unsere Alkoholitäten in eine Tüte stecken und im Office abgegeben. Diese Tüte können wir bis 17.30 Uhr dort wieder abholen. Das kommt uns doch irgendwie bekannt vor. Vor zwei Jahren bestand diese Regelung noch nicht, denn da waren wir auch Tagesgäste im Park und besaßen einige Flaschen Alkohol im Kühlfach. Es ist aber kein Problem. Wir bekommen unsere Flaschen am Abend unversehrt zurück.
Wenige Kilometer hinter dem Gate stehen am Rande ein paar Autos, beim Näherkommen erkennen wir zwei Cheetah. Die Tiere sind aber doch weit entfernt und sehr träge. Wir bleiben über eine Stunde hier stehen, immer in der guten Hoffnung, dass sich die Tiere in unsere Richtung bewegen. Diesen Gefallen tun sie uns aber nicht. Wir sehen mal einen Kopf oder sie winken uns mit der Schwanzspitze zu, mehr passiert aber nicht. Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass Katzen im Allgemeinen am Tage eher faul im Schatten liegen, als sich zu bewegen.







Wir fahren ein Stückchen weiter und kommen gerade im richtigen Moment auf ein Wasserloch hinzu, in dem sich eine Elefantenkuh mit ihrem Kalb aufhält.


Klein-Dumbo ist ein bisschen verspätet. Die Mutter hat das bessere Wasser schon erreicht :P


Es nähert sich gerade ein Bulle, da muss der Kleine Schutz zwischen Mamas Beinen suchen.




Jetzt kann er ganz sicher im Matsch spielen und wühlen - herrlich!! :woohoo: ;)







Aber nun heißt es wieder: Zuschauen, Lernen und selber ausprobieren! Mama schubbert sich am Baum, erst der Rücken dann der Kopf und zu guter Letzt der Rüssel.




Mama zeigt wie es geht... gut so.


Klein-Dumbo lernt sehr schnell! :) :P


So, der Rücken muss noch einmal gescheuert werden!




So, das soll nun aber reichen... für heute!



Dem kleinen Elefanten zuzuschauen hat viel Spaß gemacht, vor allem , wenn man ohne Zeitdruck die Verhaltensweisen der Tiere beobachten kann.
Wir biegen auf eine Gravelroad nach rechts ab, sehen ein paar Giraffen, Kudus, Impalas und Enten an einem Wasserloch.






Auch diese Impalas sind sehr schmusebedürftig! :kiss:
Auf einem Baum betreiben die lustigen Meerkatzen ihre Körperpflege, Wasserböcke stehen irgendwo in der Gegend umher, ansonsten gibt es keine spektakulären Erlebnisse.





Irgendwann gelangen wir an die TAR H4, die in Richtung Lower Sabie führt. Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter, vor zwei Jahren haben wir hier Löwen auf einem roten Felsen beobachtet. Natürlich sind heute keine Löwen da.



Es sind aber viele Elefanten unterwegs.



Eine größere Herde hat gerade den Fluss durchquert, eine weitere Herde steht an der Straße und sorgt für einen Stau.




Irgendwie sind die Kleinen sooo süß und frech. Dieser Kerl streckt uns doch die Zunge heraus! :woohoo:
Am Sunset Waterhole bleiben wir noch ein bisschen stehen. Die Nilpferde sind alle unter Wasser, ein paar wenige Vögel zeigen sich, sonst halten alle Tiere die Mittagsruhe ein. Wir tun es den Tieren gleich und fahren nach Lower Sabie. Im Restaurant bestellen wir uns ein Essen und genießen den Ausblick.





Ich lege zum Spaß mal unser Thermometer heraus und stelle fest, bei solchen Temperaturen kann man sich nur im Schatten aufhalten. Dort ist es mit 45-48 Grad noch kühl, während unser Thermometer in der Sonne nur die Temperaturen bis 50 Grad anzeigen kann - Woww!!



Nach dem Essen nehmen wir für eine Freundin noch zwei Solarlampen aus dem Shop mit, dann drehen wir noch eine Runde über die Sabie Bridge und ins Savannenland. Ein Sekretär erregt unsere Aufmerksamkeit, ein paar Giraffen, Impalas und ein toter Elefant. Bald müssen wir an den Rückweg denken, um pünktlich unsere Flaschen im Office abzuholen. Auf dem Rückweg sehen wir noch einmal die Cheetahs, die jetzt, Stunden später immer noch an derselben Stelle liegen.




Ein paar wenige Vögel gab es doch auch!





Mit unseren Flaschen im Fridge verlassen wir gegen 17.15 Uhr den Park. Es ist immer noch so heiß und ich freue mich auf die Erfrischung im Pool.
Während ich später dort meine Runden drehe, sorgt Manfred für einen kühlen Gin Tonic. Es ist schon wieder Sundowner-Time. Ein letzter Blick über den Crocodile River und ans andere Ufer lässt uns ein paar Büffel im Wasser sehen, dann ist die Sonne wieder glühend orangerot verschwunden.

Aber am nächsten Morgen ist sie genauso schön wie am heutigen Tag wieder da!

Biggi
Letzte Änderung: 15 Jun 2016 20:38 von tiggi.
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16 Jun 2016 07:56 #434496
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Die Sonne zeigt sich am nächsten Morgen genauso schön, wie am Tag davor. Sehr früh sind wir auf den Beinen, packen unser Auto... aber davor sitzt doch eine hübsche...?





...und machen uns auf zum Gate. Erneut findet die Prozedur der Anmeldung am Gate statt. Für die nächste Nacht haben wir eine Übernachtung im Satara Camp gebucht, deshalb geht es heute hier zügiger. Außerdem kontrolliert niemand den Inhalt des Kühlfaches.
Auf dem Weg nach Norden sehen wir wieder die beiden Cheetahs, die aber in der Nacht den Platz gewechselt haben. Sie liegen jetzt links der Straße auf einem Termitenhügel, leider immer noch für ein gutes Foto zu weit weg.



Die TAR verlassen wir immer wieder und befahren einige Loops oder Gravelroads bis nach Tshokwane .
Von der H 10 biegen wir zum Mlondozi Dam ab, dort gibt es einen sehr schönen Picknickplatz, an dem wir erst einmal frühstücken. Der Blick über die Landschaft ist grandios, auch wenn nicht so viele Tiere unterwegs sind.







Nach dem Frühstück befahren wir die S 122, den Muntshe Loop. Kudus, Steenböcke, Elefanten und ein paar Vögel begegnen uns.




Diese vielen Sträuße sind uns bereits auf dem Weg zum Picknickplatz begegnet.








Es handelt sich um die wohlbekannten Piepmätze, die man sehr häufig sieht. Aber irgendwie sehen sie immer wieder sehr schön aus!

Raubkatzen zeigen sich keine. Dieser Loop ist wenig befahren, besticht aber durch seine tolle Landschaft. Im Hintergrund begrenzen Berge und Hügel die Gegend und nach Osten öffnet sich der Blick auf die Savanne bis zur Grenze nach Mosambik.



Neben den Kudus sehen wir Buschböckchen und Steenböckchen.
Ab Tshokwane folgen wir der H1-3 bis Satara und fahren noch einmal kurz zum Baobab Tree. Es steht im vollen Grün da. Für uns ist das beeindruckend, da wir bisher nur die Bäume im Winter, also laublos erlebt haben.






Diese Hyänen sind ebenfalls mit ihrem Frühstück beschäftigt.

Kurz vor Satara beobachten wir einen sehr alten, vielleicht sogar kranken Elefanten, unter einem Baum.



Wir haben schon sehr viel gesehen, aber die Highlights waren es noch nicht. Im Camp checken wir ein und wollen gerne einen Night Game Drive buchen. Leider ist die Tour bereits ausgebucht und so entscheiden wir uns für einen Sunset Game Drive. Er startet um 16.30 Uhr und endet gegen 19.30 Uhr. Da ist es auch bereits dunkel.
Die Zeit bis zur Übergabe des Rondavals nutzen wir, um mit einem Eis und Cappuccino den alten, kranken Elefanten zu beobachten. Er steht direkt vor dem Zaun des Camps, wechselt nur die Bäume, um im Schatten zu stehen und geht ans Wasserloch zum Trinken. Er dreht immer dieselbe Runde und verhält sich irgendwie auffallend. Seine Knochen stechen bereits durch die Haut. Er sieht sehr verhungert aus.
Ein toller Fieberbaum säumt die Wiese vor dem Zaun, seine interessanten Wurzeln ziehen kaum ins Erdreich, sondern liegen oben auf. Während wir dort sitzen, den Elefanten und den schönen Baum betrachten, klettert ein Varan vom Baum, läuft vor unseren Füssen entlang und schleicht sich durch den Zaun.





Unseren Hut können wir erst ab 14.00 Uhr beziehen, dort genießen wir eine kühle Dusche.



Der kleine Pool ist total überfüllt und eignet sich nicht als Erfrischung. Wieder einmal stellen wir fest, dass viele Sachen im Auto durchweicht sind und wir laden alles aus, damit die Feuchtigkeit etwas wegtrocknet. Offensichtlich läuft das Wasser der Klimaanlage nicht aus dem Auto, sondern in den Fussraum. Die Matten trocknen gar nicht mehr und im Canopy schwitzt er Kasten mit dem Wasser so sehr, dass auch hier alles nass ist. Wir nutzen den Nachmittag, um alle Taschen auszupacken und die Kleidung zu trocknen. Es ist auch bereits unsere vorvorletzter Urlaubstag, so dass wir die Gelegenheit ebenfalls nutzen "klar Schiff" zu machen und schon ein paar Sachen endgültig zu verstauen.
Ein paar Dinge benötigen wir nicht mehr, deshalb verschenken wir das ein oder andere an andere weitere Gäste. Unsere Grillkohle, sowie Olivenöl, Alufolie und Nudeln werden dankend angenommen.
Gegen 16.15 Uhr machen wir uns auf zum Treffpunkt an der Rezeption. Mit einem größeren Safari-LKW starten wir zur Sundowner Tour. Eigentlich sind mir die Gruppe und der Wagen viel zu groß. Alle anderen Mitreisenden sind Südafrikaner, die wenig Interesse an den Tieren haben und nur mit ihren Handys ein paar Fotos machen. Ich denke, die lassen sich nur durch die Gegend kutschieren. Da komme ich mir schon mit meiner großen Kamera deplatziert vor.
Es wird jedoch eine sehr tierreiche Erlebnistour. Über die H1-3 starten wir in südlicher Richtung und bleiben zuerst bei einem Paar Hornraben stehen. Der Guide erklärt, warum die Tiere vom Aussterben bedroht sind.



Der Guide ist ein ernster, aber gut informierter Typ, der allerdings kaum ein Späßchen verträgt und wenig lacht.
Kurz danach kommt das Highlight des Tages. Direkt an der stark befahrenen H-Straße liegen 8 junge Löwenbabys. Offensichtlich haben die Mütter die Tiere im Busch versteckt und die kleinen neugierigen Kerle robben sich langsam vorwärts. So etwas Süßes! Ich wäre hier den ganzen Abend stehen geblieben, aber ein paar Fotos und ein zweiter Blick reichte den mitfahrenden Gästen schon. Als der Guide fragte, ob er weiterfahren kann, war ich wohl die Einzige, die dort gerne noch länger geblieben wäre.






Die Löwchen sind soooo süß und knuffig! :woohoo: :kiss: :woohoo: :kiss: :P


Für mich stellen sie das Urlaubshighlight dar!!!




So ein treuer Blick. Er ruft ganz laut:" Nehmt mich mit!"





Nur ein bisschen weiter steht ein Nashorn, sehr verkrustet vom Schlamm und sehr dunkel in der Farbe.



Wir biegen auf die H 6 nach N`wanesi ab und finden Hyänen mit Jungtieren. Eines der Jungtiere ist noch kein halbes Jahr alt. Es ist noch ganz nackt, das andere hat bereits eine gute Tüpfelfarbe im Fell. Beide Tiere liegen aber am Gesäuge der Muttertiere und lassen sich in der Abendsonne nur schlecht fotografieren.








Irgendwie können auch Hyänen süß sein!


Sind diese Tiere langweilig! Nein, sind sie nicht!

Die Straße verläuft bergauf, im Hintergrund leuchten die roten Felsen über dem Makongolweni Fluss. Zum Sonnenuntergang bleiben wir auf dem höchsten Punkt stehen und verabschieden die Sonne.



Nun geht es die Gudzani Road entlang. Dort treffen wir auf eine Giraffenherde, eines der Tiere hat einen sehr verkrusteten Hausauschlag und sieht gar nicht gesund aus. Wir folgen dem Weg nach links und dann befinden wir uns wieder an einem Wasserlauf. Die üblichen Verdächtigen sind zu sehen. Nach Einbruch der Dunkelheit werden mit zwei Scheinwerfern die Straßenränder abgeleuchtet. Eine Zibetkatze, ein paar Hasen und diverse Nilpferde sind unterwegs.
Irgendwann erreichen wir die H1-3 und fahren noch einmal zu der Stelle, an der die Löwenbabys lagen. Die Babys sind zwar nicht mehr zu sehen, aber zwei große Löwinnen kreuzen unsere Straße. Wir folgen ihnen ein ganzes Stück. Es sind ganz offensichtlich die beiden Mütter, die sich jetzt auf der Jagd befinden. Sie entfernen sich teilweise bis zu 4 Kilometer von den Jungtieren, um auf Nahrungssuche zu gehen. Durch unsere Scheinwerfer oder den Wagen lassen sie sich gar beunruhigen.





Wenig später haben wir noch die Möglichkeit zwei Honigdachse im Gras zu sehen. Viel sieht man bei der Dunkelheit nicht mehr, aber es ist schon imposant, die vielen leuchtenden Lichtpunkte in der Landschaft auszumachen.
Später lassen wir den Abend beim Essen auf unserer Rondaval-eigenen Terrasse ausklingen.

Was für ein Tag?

Biggi
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Letzte Änderung: 18 Jun 2016 18:50 von tiggi.
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Hallo Biggi,

Bushbabies! Oh wie süß! Hast du ganz sicher keins mitgenommen?
Und das kleine Elefantenbaby, das mit seiner Mama unterwegs ist!
Die Löwenbabys, die Hyänenbabys!
Ihr habt mal wieder sehr, sehr schöne Tiersichtungen gehabt.
Danke für diese tollen Bilder und für den Reisebericht!

Liebe Grüße,
Adriana
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Unser letzter Tag im Krüger National Park

Nun ist unser letzter Tag im Krüger Park angebrochen. Wir verlassen gegen 7 Uhr das Camp, unseren Schlüssel hinterlegen wir in der Schlüsselbox und schlagen die südliche Richtung ein. Von den Löwen ist nichts mehr zu sehen, die H6 hat uns aber landschaftlich sehr gefallen und so entschließen wir uns, nicht über die Tar H1-3 bis Tshokwane zu fahren, sondern noch einmal den Spuren des gestrigen Abends zu folgen.
Wir finden auch die Stelle mit den Hyänen wieder. Die Tiere haben ihre Babys an diesem Morgen in einem Busch versteckt. Wir kommen gerade an, als ein Muttertier die Straße überquert und zu einem Busch geht. Dort kommt ein Jungtier heraus und sucht durstig nach einer Zitze.




Freudige Begrüßung!
Ein Stückle weiter stehen große Herden mit Zebras oder Gnus langweilig umher.
Interessante Diskussionsrunde unter Zebras! ;)





... und dann trennt Zebra sich!
Am Ende der Straße befindet sich der schöne Picknickplatz N`wanetsi, der auch eine tolle Aussicht zu den Felsen und über den Fluss bietet, direkt an der Grenze zu Mosambik.

Folgt man dem kleinen Fußweg , so erreicht man ein Schattendach mit Bänken und kann einen herrlich Blick in die Landschaft genießen. Es ist wunderbar hier.







Kleintiere, wie Skins und Agamen sonnen sich auf den Felsen, tief im Tal sehen wir Wasserböcke am Fluss. Während wir dort sitzen und träumen kommt ein dunkler Vater mit zwei Söhnen und einer Tochter hinzu. Die Familie treffen wir nun das dritte Mal im Park. Die Kinder sind alle jeweils mit einem Tablett beschäftigt und machen viele Fotos. Dieses fiel uns auch am Vortag auf, als die vier zum Picknickplatz kamen, an dem wir gerade beim Frühstück waren. Der Vater spricht uns an und fragt, ob wir aus Deutschland wären. Er erzählt, dass es an der Universität von Pretoria arbeitet und eine Studentengruppe nach Clausthal-Zellerfeld begleitet hat. Im Harz haben sie sich einige Touristenattraktionen angeschaut, berichtet er ganz stolz. Er ist Dozent für eine Fachrichtung, die etwas mit Bergbau zu tun hat.


Vater und Tochter!

Nun sind Ferien in Südafrika und er hat sich seine Kinder geschnappt, um mit ihnen eine Tour durch den Park zu machen. Es ist sehr genauso aufgeschlossen, wie seine Kinder, die gar keine Berührungsängste haben und auch uns auf Fragen antworten.
Unterhalb dieses Schattenplatzes befindet sich ein Picknickplatz, der sich an diesem Morgen mit Südafrikanern füllt.
Die nächsten 23 Kilometer fahren wir zur S 37 über die Gravelroad. An einem Hide am Fluss halten wir erneut. Viel gab es nicht zu sehen, aber ein Goliathkranich steht im Wasser, die Nilpferde stecken nur ihre Augen und die Spitze der Ohren heraus, aber eine kleine schwarze Schlange schlängelt sich vor meinen Füßen entlang. Ich weiß nicht, um welche Art es sich handelt. Sie ist sehr schnell verschwunden. Ich denke, ich hatte Glück, denn meine Flip-Flops hätten einem Biss nicht standgehalten.





Eine sehr interessante und abwechslungsreiche Landschaft durchqueren wir, nach viel Buschwerk mit schönen Felsen, wird es offener. Einzelne Bäume und Sträucher bieten den Kudus und Zebras gute Verstecke. Dann folgt eine ganz offene Savannenlandschaft. Große Impala und Zebraherden grasen erst friedlich, dann ergreifen sie plötzlich alle die Flucht. Wir können den Grund dafür nicht ausmachen. Nashörner mit Jungtieren laufen hier herum, Giraffen fressen fröhlich die grünen Blätter der Sträucher, welch eine Harmonie!






Nashorn mit Schwarzfahrern! :woohoo:
Am Orpen Dam ist noch ein schöner Picknickplatz vorhanden, es gibt aber kein Wasser mehr, auch die Toiletten laden nicht mehr ein. Wir genießen unser letztes Frühstück im Park und beobachten dabei die Nilpferde weit unter uns im Wasser. Die roten Felsen des Nkumbe sehen über dem Fluss fantastisch aus.




Am Orpen Dam! Schöne Aussicht ...

Nun fahren wir bis Skukuza weiter, aber nicht, ohne noch einmal zu halten. Am Kruger Tablets steigen wir aus dem Auto und laufen zu den Granitkugeln, ...









ein bisschen weiter sehen wir zwei Klippspringer auf weiteren Granitkugeln. Das ist ein so tolles Bild, auch wenn sie im Gegenlicht stehen. Sie sind dort wie vom Fotografen positioniert hingestellt. Beim Näherkommen entfernen sie sich leider. Außerdem parkt noch ein Auto unterhalb der Felsen, dieses lässt lautstark den Motor an und dabei erschrecken sich die Tiere.





Die schönen Termitenhügel, die hier auffallend breit sind, werden auch noch fotografisch festgehalten. Inzwischen ist die Mittagshitze so stark, dass sich die Tiere alle versteckt haben, um im Schatten zu dösen. Ein paar Vögel sehen wir am Fluss, u.a. wartet dort auch ein Giant Kingfisher.






Kurz vor Skukuza!
In Skukuza machen wir eine Lunchpause. Natürlich ist hier wieder sehr viel Betrieb. Reisegruppen aus der ganzen Welt trifft man und das ist genau das, was wir nicht mögen. An einem Baum, gut getarnt, lauert eine Echse...



Dieses Mal hat uns der Krüger National Park sehr gut gefallen. Wir werden bestimmt noch einmal wieder kommen, denn nun haben wir auch eine Seite kennengelernt, die uns vor zwei Jahren verschlossen blieb, als wir doch sehr unter Zeitdruck dort durchfuhren.
Auf dem Weg aus dem Park können wir uns eigentlich gar nicht trennen und hoffen doch noch einmal etwas Spannendes zu entdecken. Wir nehmen noch einen Loop zu einem Hide mit. Ein paar Vögel lassen sich gerade hier nieder, aber auch ein Krokodil schlummert unter einem Baum.




Kormoran







Dann heißt es endgültig "Abschied nehmen", durchs Paul Krüger Gate verlassen wir den Park.



Für die letzte Nacht in Südafrika habe ich die Sabie River Bush Lodge gebucht. Sie liegt in der Nähe zum Gate. Wir leben dort in einem Safarizelt mit einer eigenen Küche und Dusche. Das ist interessant aufgeteilt, denn die Küche und auch die Dusche befinden sich in einem Gebäude hinter dem Zelt und sind jeweils in einer Reihe von drei Einheiten. Jedes der drei Zelte hat einen eigenen Schlüssel für seine Dusche (übrigens für Männer und Frauen ist jeweils eine eigene Dusche vorhanden) und ein Schlüssel für die Küche. Vor dem Zelt wartet ein Grill auf den Einsatz, für ganz Faule ist auch ein Restaurant vorhanden.







Wir sind in einer super sauberen Anlage, unmittelbar am Sabie River gelegen, angekommen. Um den Pool befindet sich eine schöne Terrasse. WLAN wird kostenfrei zur Verfügung gestellt, so kann ich den "Online Check In" für unseren Heimflug von hier aus vornehmen.
Das letzte Mal genießen wir den traumhaften Sternenhimmel über Afrika in diesem Jahr!
Am nächsten Morgen lassen wir uns noch einmal beim Frühstück verwöhnen. Das ist allerdings sehr zeitintensiv, denn man beginnt mit einem kalten Frühstück (Joghurt, Müsli, Kuchen, Saft, Obst, Tee und Kaffee) und danach werden die Toasts, Eier in allen Variationen mit Gemüse, Bacon usw. serviert. Dafür braucht man schon etwas Geduld, aber wir befinden uns noch im Urlaub.
Nachdem Frühstück wollen wir unser Gepäck ins Auto bringen, doch wir trauen unseren Augen kaum, denn da, wo gestern ein sehr verschmutzter, rot eingefärbter Toyota Hillux stand, befindet sich nunmehr ein ganz weißes Auto! Woww! Uns wurde das Auto gewaschen. Nun kann man denken, die Eigentümer wollten so ein verdrecktes Auto nicht auf ihrem Parkplatz stehen haben, aber nein, hier gehört es zum guten Service, dass alle Autos gewaschen werden.






Baustellen auf dem Weg nach Johannesburg!
Über Hazyview gelangen wir zur Autobahn nach Jo`burg und erreichen dann am Nachmittag unser Ziel. Das Depot von Bushlore. Leider habe ich beim Abfahren vor 16 Tagen die Adresse nicht gespeichert und die Gallagher Avenue kennt unser Navi nicht. Die alte Bushlore Adresse ist gespeichert, aber es ist sehr schwierig wieder zurück ins Depot zu finden. Mit den GPS Koordinaten landeten wir an einem Zaun!!! Upps.
Na ja, irgendwann nahmen wir auch die letzte Hürde und konnten den Wagen wieder gut abgeben. Über die defekte Klimaanlage haben wir uns noch beschwert, aber das scheint niemanden bei Bushlore zu interessieren. Eine Entschuldigung oder ähnlich nette Worte hörten wir nicht.
Für uns endet wieder ein toller Urlaub in einem traumhaften Land, mit vielen bewegenden Begegnungen und unendlich kostbaren Momenten.

In wenigen Tagen werden wir nach Australien fliegen und bestimmt sehnsüchtig an die vielen Tiere denken, die es dort nicht gibt.

Fürs nächste Jahr wird wieder eine Buschreise nach Sambia und/oder Botswana und Namibia geplant. Mal sehen, was dann ist....!

Eure Biggi
Letzte Änderung: 19 Jun 2016 18:02 von tiggi.
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