THEMA: 3 wunderbare Wochen im südlichen Namibia & im KTP
05 Mai 2016 16:18 #430306
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  • loeffel am 05 Mai 2016 16:18
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So, wir sind gerade heute aus NAM und KTP zurückgekehrt und ich habe mich kurz mal hier auf den neuesten Stand gebracht.
Oh mann, mir wird ganz wehmütig ums Herz, wenn ich deine Bilder sehe. Sooo viele schöne Eindrücke und Sichtungen.
Wir können nun mitreden und aus eigener ganz frischer Erfahrung eure Erlebnisse noch besser einordnen.
Die Fahrt aus dem KTP bis nach Kalkrand ist in der Tat eine ganz schöne lange Etappe, hatten wir auch so gemacht, allerdings schon von Kiliekrankie aus, dann sind das nochmal gute 2h mehr.
LG Stefan

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05 Mai 2016 19:49 #430330
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  • Fortuna77 am 05 Mai 2016 19:49
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loeffel schrieb:
So, wir sind gerade heute aus NAM und KTP zurückgekehrt und ich habe mich kurz mal hier auf den neuesten Stand gebracht.
Oh mann, mir wird ganz wehmütig ums Herz, wenn ich deine Bilder sehe. Sooo viele schöne Eindrücke und Sichtungen.
Wir können nun mitreden und aus eigener ganz frischer Erfahrung eure Erlebnisse noch besser einordnen.
Die Fahrt aus dem KTP bis nach Kalkrand ist in der Tat eine ganz schöne lange Etappe, hatten wir auch so gemacht, allerdings schon von Kiliekrankie aus, dann sind das nochmal gute 2h mehr.


Hallo Stefan,

wow, heute aus dem Urlaub zurück und schon hier im Forum unterwegs! Da freue ich mich ganz besonders über Deine Nachricht... :) Wie hat euch der KTP gefallen??? Da bin ich ja schon ganz gespannt auf euren Bericht... B)

Viele Grüße,
Nadja
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05 Mai 2016 20:52 #430336
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  • loeffel am 05 Mai 2016 16:18
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Hallo Nadja,

ich möchte natürlich jetzt noch nicht zu viel verraten, denn ein Reisebericht wird kommen - versprochen !
Allerdings müssen zunächst mal 2100 Bilder gesichtet, sortiert und aufbereitet werden. Das wird dauern ... ;)

Aber ich kann jetzt schon sagen, dass der Park und seine Bewohner uns nachhaltig beeindruckt haben.
Und die vorherrschende Farbe im Park war auch eine ganz andere als bei euch ...
LG Stefan

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07 Mai 2016 10:56 #430423
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  • Fortuna77 am 05 Mai 2016 19:49
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loeffel schrieb:
Aber ich kann jetzt schon sagen, dass der Park und seine Bewohner uns nachhaltig beeindruckt haben.
Und die vorherrschende Farbe im Park war auch eine ganz andere als bei euch ...

Hallo Stefan,

das ich mir vorstellen! :) Freue mich schon drauf, wenn die Bilder sortiert sind und es losgeht...

Viele Grüße
Nadja
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07 Mai 2016 11:22 #430426
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07.01.2016 – von der Teufelskrallen Tented Lodge/Kalkrand geht’s nach Windhoek - heute mal mit wenig Bildern und viel Text! ;)

Die Nacht über stürmte es weiter… Irgendetwas klapperte und raschelte die ganze Zeit… :dry: Markus schreckte irgendwann auf und meinte, dass draußen etwas/jemand wäre… :unsure: Kaum zu glauben, da hatten wir gerade die Grenzen des „sicheren“ Parks verlassen und schon bekamen wir Paranoia… :pinch: Letztendlich war es wohl nur die Zeltplane oder evtl. wirklich ein Böckchen oder Springbock (schließlich gab es auch ein Wasserloch in Sichtweite, aber wir hatten tagsüber und abends kein einziges Tier auf dem Gelände gesehen), trotzdem lagen wir eine Zeit lang wach und lauschten.

Dementsprechend gerädert waren wir am nächsten Morgen. :S

Um kurz vor sieben standen wir auf und ein Blick nach draußen verriet uns, dass alles ruhig und friedlich war. Auch der Sturm hatte sich gelegt…





Auch die Millipedes hatten bereits wieder ihre zahlreichen Spuren im Sand hinterlassen.



Zum Frühstück ging es wieder Richtung Rezeption und das Frühstück war ebenfalls super lecker!

- eigentlich haben wir Bilder mit dem Handy gemacht, aber irgendwie finden wir sie nicht mehr - :(

Danach packten wir gemütlich zusammen und verließen die Teufelskrallen Tented Lodge auf dem Weg zu unserer letzten Station der Reise… Windhoek!



Außerhalb des Geländes tummelten sich Ziegen, Pferde und Rinder entlang des Weges… Die Pferde sahen ziemlich abgemagert aus – was sie jedoch nicht von der Reproduktion abhielt... :laugh:









Es standen knapp 200 Kilometer Strecke nach Windhoek an und die Fahrt entlang der B1 war ziemlich ereignislos.

Es viel uns jedoch auf, dass die Landschaft nun bereits einen wesentlich grüneren Eindruck machte, als bei unserer Ankunft 3 Wochen zuvor. :)



Umso näher wir Windhoek kamen, umso grüner wurde es… Später erfuhren wir, dass es noch gar nicht viel geregnet hatte, was so ein bisschen Wasser in diesem Land ausmacht ist schon faszinierend!







Gegen Mittag trafen wir in der Pension Uhland ein, hier hatten wir uns für die letzten beiden Nächte unseres Urlaubes eingebucht. Ursprünglich wollten wir nur eine Nacht dort bleiben und wären dann evtl. zwei Nächte in Kalkrand geblieben. Da wir jedoch bei unserer Ankunft gar keine Zeit in Windhoek verbracht hatten, entschieden wir uns letzten Endes doch nochmal um.

2010 war ich vor Beginn einer Gruppenreise alleine eine Nacht in Windhoek gewesen und hatte am ersten Tag die Stadt, vom Safari Court Hotel aus, zu Fuß hin und zurück „erkundet“. Damals hatte mir Windhoek echt gut gefallen und ich Markus einige Ecken dort zeigen… Im Nachhinein stand ich da wahrscheinlich unter dem Einfluss meiner Euphorie, das erste Mal in meinem Leben „endlich“ in Afrika zu sein… :blink:

Bei der Planung für unseren Windhoek Aufenthalt, war uns die Idee gekommen, einen Ausflug nach Katutura zu machen. Es gibt ja namenhafte Anbieter, bei denen man u.a. diese Touren buchen kann… Eine weitere Möglichkeit ist es, Katutura per Rad zu erkunden, allerdings starten die Touren relativ weit außerhalb und wir hätten die Fahrt dorthin und zurück organisieren müssen.

Dann entdeckte Markus auf der Homepage der Pension Uhland unter dem Menüpunkt „my Katutura“, dass Mitarbeiter der Pension, Führungen nach Katutura machen und ihre persönliche Einblicke in den Stadtteil vermitteln. Zwei Drittel des Preises erhält der "Tourführer" und das letzte Drittel kommt einem sozialen Projekt zugute. Das sagte uns zu und somit verzichteten wir auf eine Buchung bei einem kommerziellen Anbieter. Bedingung dafür war jedoch, dass wir für die Tour ein eigenes Auto benötigten und somit verlängerten wir die Mietdauer vorab um einen Tag.

An der Rezeption wurden wir herzlich von Charmaine in Empfang genommen, sie war wirklich gut drauf und scherzte mit uns rum… Statt eines Zimmers auf der Vorderseite, gab sie uns eins auf der Rückseite, dieses wäre viel, viel besser für Paare und ruhiger gelegen. Ok, sollte uns recht sein… B) Über den Pool sollten wir uns nicht wundern, dieser war kurzerhand in ein Bälleparadies umgewandelt worden – nun gut, für uns viel somit ein erfrischendes Bad aus, obwohl es bestimmt lustige Bilder ergeben hätte… :laugh:

Kurzum, das Zimmer war eine Mega-Enttäuschung! Im Vergleich zur Teufelskrallen Tented Lodge war es einfach und funktional eingerichtet – mehr hatten wir bei einer Standartzimmerbuchung natürlich auch nicht erwartet – allerdings war ich schon etwas angenervt, dass wir ca. 20 Mücken in dem Raum hatten. :evil: Diese flogen auf, sobald wir unsere Taschen abstellten. Ich machte kurzen Prozess und begab mich erstmal auf Mückenjagd. Nachdem wir die letzten Wochen – abgesehen von dem einen Bienenstich – unbeschadet überstanden hatten, hatten wir natürlich keine Lust, uns zum Abschluß noch „auffressen“ zu lassen… :angry:







(die Bilder sind vom nächsten Morgen – so sahen die Betten bei unserer Ankunft selbstverständlich nicht aus…)

Markus schlug vor, nach einem anderen Zimmer zu fragen, aber nun war ich beleidigt und meinte, dass es schon ok wäre, nachdem ich nun hoffentlich alle Mücken erwischt hatte… Unsere Stimmung war getrübt, so hatten wir uns das Ende unseres Urlaubes nicht vorgestellt…. :pinch: :whistle: Also machten wir uns erstmal auf den Weg Richtung City Centre. Allerdings wurden wir an der Rezeption von Charmaine auf meine Kamera angesprochen. Sie meinte, es wäre keine gute Idee, diese mit in die Stadt zu nehmen… Was war denn hier los?! :unsure: Vor fünf Jahren war ich mutterseelen alleine hier unterwegs gewesen. Na gut, dann blieb die Kamera halt in der Pension… (dementsprechend gibt es auch kaum Bilder von unserem Ausflug, da mir das fotographieren mit dem Handy dann auch zu dämlich war!) :whistle:

Während ich die Kamera sicher verstaute, buchte Markus über Charmaine für abends einen Tisch im „Stellenbosch“. Es war ihre Empfehlung und da wir unser Auto nun ohnehin einen Tag länger hatten, wollten wir direkt am ersten Abend dorthin fahren. Joe’s Beerhouse stand dann also erst für den nächsten Abend auf dem Programm, das war ja auch fußläufig zu gut erreichen…

Wir liefen Richtung Stadtmitte, noch immer hing die Weihnachtsbeleuchtung an den Straßen – aber auch das kannte ich aus 2010 – für mich gehört das also einfach zu Windhoek dazu… :P

So richtig wohl fühlten wir uns in der Stadt nicht - wahrscheinlich lag das an der Einsamkeit der letzten Wochen… wir besorgten uns im Infocenter also einen Stadtplan und machten uns auf den Weg zum Craft Market, den hatte ich bei meinem ersten Besuch nämlich noch nicht gesehen. Witzigerweise trafen wir dort auch unsere „Nachbarn“ aus der Teufelskrallen Lodge… Wie klein ist doch die Welt!

Aus den letzten Urlauben hatten wir uns immer jeweils ein geschnitztes Holztier mitgenommen, diese Sammlung sollte erweitert werden. Allerdings fanden wir nichts Richtiges – Elefanten und Nashörner hatten wir schließlich im Süden gar nicht gesehen, auch die Erdmännchen hatten wir nicht zu Gesicht bekommen und die Oryxauswahl überzeugte uns nicht. Da hatten wir auf der Reise schönere Modelle gesehen – aber leider nicht gekauft. :( Also kam mir die Idee, Kissenbezüge zu ergattern und wir durchforsteten die Stände. Ziemlich zum Ende wurden wir fündig und gönnten uns zum Abschluss einen Mittagssnack im Craft Market.

Wir ergatterten einen Tisch in der Mitte der überdachten Terrasse und bestellten super leckere Milchshakes sowie Wraps bzw. Salat. Bis das Essen endlich kam, warteten wir bestimmt 45 Minuten und der Himmel zog sich deutlich zu. Schließlich begann es so stark zu regnen, dass wir selbst in der Mitte der Terrasse noch nass wurden. :ohmy: Zum Glück wurde ein Platz direkt an der Hauswand frei und wir zogen schnell um.

Natürlich freuten wir uns über den lang ersehnten Regen, wussten allerdings noch nicht wirklich, wie wir bei dem Wetter wieder zur Pension kommen sollten. Und ein wenig ärgerten wir uns, dass wir zu Fuß unterwegs waren und unser Auto daheim stand. Irgendwie passte nix zusammen an diesem Tag… :pinch:

Trotz meines Gesichtsausdrucks schmeckte der Kefir mit Zitrone topp! :laugh:



Irgendwann hörte der Regen dann doch wieder auf und wir kamen halbwegs trocken wieder in der Pension an.

Aufgrund unseres verspäteten Mittagssnack, um kurz nach vier, hatten wir eigentlich noch gar keinen richtigen Hunger, machten uns allerdings, angekommen in der Pension, quasi direkt wieder fertig. Nach 10 Tagen benutzte ich statt Kernseife erstmals wieder Shampoo – ein völlig neues Lebensgefühl! :) Obwohl ich mir die Kernseifenwäsche im KTP im Vorfeld wirklich schlimmer vorgestellt hatte… :lol:

Da die Strecke zum Stellenbosch nur einige Kilometer betrug, fuhren wir um ca. viertel vor sieben los. Der Tisch war für 19.00h reserviert… Ok, links raus, dann rechts, wieder rechts… wir fuhren am Joe’s Beerhouse vorbei. Irgendwo in dieser Ecke hielt ein Auto vor uns links an und jemand stieg ein oder aus. Nachdem wir vorbei fuhren, fuhr auch das Auto wieder los – soweit so gut… Wir konzentrierten uns also, angekommen auf dem Sam Nujoma Drive, auf die im Internet angegebene Hausnummer des Stellenbosch'.

Doch wir fanden die angegebene Nummer nicht… :huh: Irgendwann gab es eine „Lücke“ in der Numerierung und nach einiger Zeit ging es mit höheren Nummern weiter. Aber in der logischen „Lücke“ entdeckten wir nix, was annähernd einem Restaurant ähnlich sah. So fuhren wir ein ganzes Stück die Straße entlang und drehten irgendwann. Verwundert stellten wir fest, dass uns das Auto immer noch folgte und dabei fiel uns auf, dass es kein Nummernschild hatte. Was war da los?! Wir fuhren Richtung Stadt und drehten erneut… Das Auto drehte ebenfalls.... :unsure:

In dem Bereich der „Hausnummernlücke“ hielt Markus an und stieg aus, um sich die einzig mögliche Location näher anzusehen… Mir stockte der Atem, als der andere Wagen ebenfalls anhielt und ich dachte, jeden Moment springen drei Männer raus und es ist vorbei mit lustig… :blink: Aber zum Glück passierte nix und ich war heilfroh, als Markus wieder im Auto saß und wir weiter fuhren. Da uns das Auto wieder folgte, drehten wir erneut genervt um und sie taten es uns nach. :angry: Bei unserem zweimaligen Auf- und Abfahren hatten wir jedoch eine Polizeistation an der Straße gesehen. Dort hielten wir an und tatsächlich – unsere „Verfolger“ fuhren weiter und wir hatten endlich unsere Ruhe…. :evil:

Leider konnten uns die Polizisten bezüglich des Stellenbosch auch nicht weiterhelfen – ja, was war denn hier los?! Das Restaurant stand bei Tripadvisor auf dem ersten Platz und wir fanden es nicht und niemand kannte den Weg?! :pinch:

Genervt fuhren wir zurück zur Pension – mittlerweile war es bereits deutlich nach sieben. Während Markus mit Charmain sprach und sie nochmal im Restaurant anrief, um unsere Reservierung aufrecht zu halten, bemerkte ich über die Wlan Verbindung, dass wir einen Zahlendreher in der Hausnummer hatten. :laugh: Trotz allem hatten wir es bei mehrfachem Abfahren nicht entdeckt. :unsure:

Wir machten uns also erneut auf den Weg und hielten in Höhe der angegebenen Hausnummer auf einem Parkplatz am Straßenrand an. Ein Security Guy konnte uns schließlich weiterhelfen und wer das Stellenbosch schon einmal besucht hat, weiß natürlich auch, dass es etwas versteckt in einem Caree liegt und die Einfahrt nur über eine Seitenstraße zu erreichen ist… ;)

Nun war es schnell gefunden und wir wurden herzlich begrüßt und erhielten einen ruhigen Tisch am Rande des hübschen Innenhofes. Auch das Essen war köstlich und nach den vielen Steaks der letzten Wochen gab es ein Fischgericht für Markus und ein Curry für mich. Wir genossen die fast mediterrane Atmosphäre. Dazu eine gute Flasche Chardonnay und wir waren wieder versöhnt, mit uns, mit Windhoek, mit der Welt… :kiss:

Fahrtstrecke: ca. 200 km
Letzte Änderung: 07 Mai 2016 11:25 von Fortuna77. Begründung: Textergänzung
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10 Mai 2016 22:45 #430768
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08.01.2016 – Windhoek/Katutura Tour

Aufgrund der „Verfolgungsfahrt“ am Abend vorher, schliefen wir lieber mit geschlossenen Terrassentüren – und wieder einmal war es ziemlich warm. :pinch: Obwohl die Tage während unseres Aufenthalts in Windhoek deutlich kühler waren, als z. B. im KTP oder Fishriver Canyon, war durch den Niederschlag die Luftfeuchtigkeit höher und somit schwülwarm.

Zwar hatten uns die Mücken wider Erwarten nicht genervt, dennoch fragten wir an der Rezeption, ob wir für die letzte Nacht ein anderes Zimmer bekommen könnten… Glück gehabt! Ein Upgrade war möglich und sie wollten die Sachen rüber bringen, während wir unterwegs waren. Unsere zweite Kamera, die Ausweise und andere wichtige Dinge deponierten wir währenddessen an der Rezeption.

Dann frühstückten wir in aller Ruhe. Charmaine hatte uns am Abend vorher zwar gesagt, dass wir auch in Katutura frühstücken könnten, aber darauf wollten wir uns nicht komplett verlassen… :blink:

Bevor es losging packten wir noch unsere Einkaufstasche und verstauten alle restlichen haltbaren Lebensmittel darin, wie Kekse, Kaffee, Tee, div. Dosen, Cracker. Falls möglich, wollten wir sie jemandem zukommen lassen, bevor wir alles entsorgten…

Pünktlich um halb zehn erschien Chanelle und wir starteten unsere Tour. Markus saß auf der „Papa side“, sie auf der „Mama side“ und ich – auf der Rückbank! :P



Nachdem die neuen "Richtungsnamen" erläutert waren, verließen wir die Stadt Richtung Katutura. Auf dem Weg erklärte Chanelle uns einiges, an dem wir während der Fahrt vorbeikamen und es war sehr unterhaltsam. Ich machte währenddessen ein paar Bilder, was aufgrund der neuen Situation aus dem „background“ gar nicht so einfach war…









Bald kamen wir an einer Hauptstraße in Katutura an und alles wurde etwas chaotischer.



Doch dann ging es rechts ab und wir fuhren einen Feldweg entlang.



Zuerst waren wir etwas überrascht, doch Chanelle zeigte uns das Areal des Penduka Projects (www.penduka.com). Witzigerweise startet ab hier auch die geführte Fahrradtour durch Katutura, über die wir uns im Vorfeld informiert hatten…

Frauen haben in Namibia einen niedrigen sozialen Status und dadurch oft schlechte Chancen, eine Arbeit zu finden. Das führt dazu, dass sie und ihre Familien in Armut leben – ein Teufelskreis, der durch gesundheitliche Probleme häufig verstärkt wird. Viele von ihnen leben mit Krankheiten wie Tuberkulose oder HIV/AIDS oder einer Behinderung. Penduka versucht, diesen negativen Kreislauf zu durchbrechen und diesen Frauen zu helfen, ein besseres Leben zu führen: Die Organisation schafft Arbeitsplätze und gibt ihnen eine Perspektive. Die Frauen bekommen ein regelmäßiges Einkommen und können für ihre Familien sorgen. Das verschafft ihnen Respekt in ihrem sozialen Umfeld – so wächst ihr Selbstbewusstsein / und steigert ihr Selbstvertrauen. Penduka ist eine nichtstaatliche Entwicklungsorganisation, die mit und für die Frauen in Namibia arbeitet. Sie hat ihren Sitz in Katutura, dem ehemaligen schwarzen Township von Windhoek, der Hauptstadt Namibias….

Idyllisch gelegen befinden sich hier neben der Werkstatt und einem Souvenirladen, auch ein Konferenzraum und verschiedene Unterkünfte.





Fast bedauerten wir es ein wenig, dass wir nicht hier unsere letzte Nächte in Windhoek verbringen konnten. Das war doch gleich viel afrikanischer und ruhiger, als das Hotel Uhland! :)

Zumindest das letzte Panoramabild des Urlaubes gehört diesem Ort…



Chanelle erzählte uns, dass auf diesem Steg Hochzeiten gehalten werden und wir konnten es uns bildlich vorstellen. Ein schöner Ort, so nah an der wuseligen Stadt.

Diese Ground agama lief uns bei unserem Rundgang über den Weg.



Das „Flaschenhaus“ konnten wir leider nicht besichtigen, da es zu dem Zeitpunkt vermietet war (ein wenig erinnerte uns die Vorliebe zu Glas an das Owl House in Nieu Bethesda….) ;)







Es gab verschiedene Bauten, die für unterschiedliche Zeremonien genutzt werden/wurden.





Einen Souvenierladen gab es auch - und ich ärgerte mich, dass wir unsere Kissenbezüge bereits am Vortag im Craft Market gekauft hatten. Hier gab es richtig viele schöne Dinge… Nun gut, zumindest ein weiterer bestickter Bezug musste also noch mit… :P





Auch den Innenraum der Werkstatt konnten wir uns ansehen, hier wird z. B. Altglas zu neuen Glaskugeln geformt und verarbeitet. Daraus entstehen indivdiduelle Schlüsselanhänger, Ketten etc. Der Produktionsprozess ist auf den Außenwänden liebevoll dargestellt. Eine taubstumme Dame trafen wir bei der Arbeit an, ansonsten war es an diesem Tag sehr ruhig…









Einen Brennofen gibt’s natürlich auch, in den Vertiefungen werden die neuen Glaskugeln gebrannt.



Wir überlegten kurz, ob wir auf den letzten Metern noch auf einen Landy umsteigen sollten – ließen es dann aber doch lieber sein… :laugh:



Die Fahrt mit Chanelle ging weiter und wir fuhren zum „Soweto Market“…









Wir parkten unser Auto und verschlossen die Türen, ohne irgendetwas Sichtbares im Wagen liegen zu haben – viel dabei hatten wir an diesem Tag ohnehin nicht… Sicherheitshalber fragte ich Chanelle, was ich mit der Kamera machen sollte, aber sie meinte, ich könne sie ruhig mitnehmen – Really?! :unsure: :huh:

Wieder etwas gelernt, in Windhuk City sollte man besser keine Kamera dabei haben, in Katutura war das wiederum ok! Aber gut, heute waren wir auch in Begleitung einer selbstbewussten einheimischen Dame unterwegs… :)











Insgesamt machte der Soweto Market einen ziemlich ruhigen Eindruck auf uns. Nun gut, es war ein Freitagvormittag, aber viele Shops hatten noch geschlossen… Lediglich bei den Hairdresser war ordentlich etwas los – in fast jeder Hütte ließ sich ein Mädel Haare (ein-)flechten.

Chanelle erklärte uns, dass dies ein Statussymbol für die schwarze Bevölkerung sei und viele Wert darauf legten. Sie selber trug ihre Haare jedoch seit Jahren lieber kurz. Außerdem erzählte sie uns von ihren drei Kindern und dass sie auf alle Fälle noch ein viertes haben wollte…

Wie man bei uns Telefonkarten mit Guthaben erhält, kauft man hier Guthabenkarten für fließendes Wasser. Da viele hier über kein geregeltes Einkommen verfügen, gibt es keine Langzeitverträge für Strom und Wasser wie bei uns. Es war sehr interessant, einen Einblick in das tägliche Leben und die Umstände zu erhalten.



Wohlbehalten kamen wir wieder am Auto an und setzten unseren Weg fort. Chanelle lotste uns zu einem Haus in einer Sackgasse, in dem ein Kinderhort untergebracht ist. Auch zwei ihrer Kinder gingen hierher, wenn sie und ihr Mann arbeiteten. Dort übergaben wir unsere „Spartüte“ einer älteren zahnlosen Dame, die sich herzlich für die wenigen Dinge bedankte. Uns war es fast ein wenig unangenehm, wie sie sich freute und in dem Moment verzichtete ich lieber darauf, Fotos zu machen… :blush:

Ein allgegenwärtiger Handyladen… :cheer:



Entlang der Straße gab es viele Meat Cutter… Sie zerlegen gegen ein paar Dollar Entgeld fachgerecht Fleisch. Dies läuft nicht ohne eine offizielle Genehmigung. Auch hier hat alles hat seine Ordnung… :unsure: Wer ohne Erlaubnis ein Gewerbe öffnet, dem wird es auch hier wieder schnell weggenommen.



Unsere letzte Station der Tour war der Oshetu Community Market.



Wieder parkten wir unser Auto an einem vermeintlich sicheren Platz und auch hier konnte ich meine Kamera mitnehmen. :)

Es war deutlich mehr los, aber dennoch waren nicht alle „Stände“ geöffnet.



Wir wunderten uns, dass die meisten Stände verlassen dalagen und wir entspannt durch die Reihen gehen und uns die Auslagen ansehen konnten (kein Vergleich z.B. zu arabischen Märkten, auf denen man von allen Seiten belagert und belabert wird…). ;)









Chanelle bot uns an, die Mopani Würmer später in der Pension für uns zubereiten zu lassen, doch wir lehnten dankend ab und verpassten somit ein wohlmöglich (einmaliges) Angebot?! :P

Während im Inneren der Halle das Fleisch von ganzen Rindern zerlegt wurde und ohne Kühlung bei der Wärme und von einigen Fliegen besetzt rumlag, wurde am Rande fleißig gegrillt.



An einem Stand "gönnten" wir uns trotz aller fehlenden Hygienestandarts zaghaft eine Portion Kapana (grilled meat).

Es wird direkt vom offenen Feuer in einem Schälchen serviert und man kann im Stehen die Fleischstreifen in eine Pappbox mit einer Gewürzmischung dippen.



Was soll ich sagen?! Das war so lecker, dass wir eine weitere, größere Portion orderten. :woohoo: Auch hier war es auffällig, dass wir als einzige Weiße weder komisch beäugt wurden, noch sich die „Nachbargriller“ in den Vordergrund spielten… Alles lief ganz relaxed ab. B)

Mit unserer Portion Kapana ging es weiter zu einem Stand mit Erfrischungsgetränken. Wir suchten uns jeder ein gekühltes Getränk aus und Markus zahlte. Dann verschwand die Frau mit dem Geld. Ich hatte das gar nicht richtig mitbekommen und wunderte mich, warum wir dort weiter warteten. Nach einigen Minuten tauchte ein junges Mädchen auf und brachte tatsächlich Wechselgeld. Anscheinend hatte es da einen Engpass gegeben... :laugh:

Lachend verabschiedeten wir uns und verspeisten unseren Snack gemeinsam mit Chanelle während der Fahrt. Wir waren fast ein wenig enttäuscht, Katutura schon wieder zu verlassen, so langsam waren wir mutiger geworden… ;)

Doch bei all dem friedlichen Anschein, den diese Stadt auf uns machte, beteuerte Chanelle, dass auch sie abends gewisse Ecken niemals betreten würde… :pinch: Wir waren froh, diesen Ausflug mit ihr gemacht zu haben und einen (kleinen) Einblick in dieses Viertel bekommen zu haben, das Ganze war zudem auf eine sehr nette Art geschehen und wir bedankten uns bei unserer Heimkehr in der Pension herzlich und gaben ihr ein ordentliches Trinkgeld. Das hatte sie sich wirklich verdient! :)

Gegen halb eins waren wir zurück in der Pension Uhland und unser Gepäck war inzwischen umgezogen. Wir hatten nun die Nummer 19 erhalten und das Zimmer war eine sehr positive Überraschung im Vergleich zur Nummer fünf vorher.







Es gab sogar eine Klimaanlage und die lief auf Hochtouren – ich schaltete sie erstmal ab, als Markus kurz zu Toilette war. Doch leider wurde ich direkt erwischt! :pinch: Das einzige Mal auf unserer Reise einigten wir uns also darauf, die Klimaanlage anzulassen… :blink: bezüglich der Temperatur versuchte ich jedoch alle Tricks, sie immer etwas höher zu stellen, damit es nicht zu kalt war. ;)

Bevor es zum "Temperatur-Stress" kam, stand nun jedoch erstmal die Autorückgabe an. Wir vergewisserten uns, dass wirklich alles ausgeräumt war – aber wie sollten wir die ganzen Sachen am nächsten Tag bloß wieder in unsere Reisetaschen bekommen?! :unsure:

Dann ging es, die uns nun bekannte Strecke, zur Pettenkofer Straße und somit zu AFRICAN TRACKS 4X4 CAR HIRE, zurück. Wiebke begrüßte uns wie beim Anreisetag und nach einem kurzen Check übergaben wir ihr die Schlüssel unseres treuen Hilux. 74.407 km hatte er bei unserer Abgabe auf dem Tacho – in den letzten 3 Wochen hatte er uns somit 4.420 km über Schotter-, Sand- und Steinpad gebracht und das ohne Murren oder einen Platten. Fast wehmütig ließen wir ihn nun dort stehen… :dry:

Die Übergabe verlief fix – der Steinschlag und alle weiteren Kratzer wurden ohne Wimpernzucken aufgenommen – Dank unserer all-in Versicherung - und wir verabredeten mit Wiebke, dass uns am nächsten Morgen ein Fahrer um 9:30h abholen sollte und sie rief nach einem Mitarbeiter, der uns nun zum Hotel fahren sollte. Wir winkten jedoch ab und erklärten ihr, dass wir den Weg zurück laufen wollten, was sie wiederum erstaunt zur Kenntnis nahm.

Ein wenig wollten wir dann doch noch von Windhoek sehen und so liefen wir in der Mittagshitze die B1 entlang bis zum Übergang und machten noch einen kurzen Abstecher zum Bahnhof. :blink:





Aufgrund der brennenden Temperaturen ging es dann jedoch auf schnellsten Weg zurück. Da der Pool immer noch ein Ballparadies war, sahen wir erneut von einem erfrischenden Bad ab und gönnten uns dafür einen ausgedehnten Mittagsschlaf in unserer „Kühlkammer“… ;)

Für den Abend hatten wir einen Tisch im Joe’s Beerhouse reserviert, ich kannte es bereits von meinem letzten Namibiaaufenthalt und nun sollte auch Markus es kennenlernen.

Da es fußläufig von der Pension zu erreichen ist, machten wir uns kurz vor sieben auf den Weg und kamen dieses Mal auch ohne Zwischenfälle an. :P

Es war brechend voll und wir erhielten ein Tisch am Rand, was uns jedoch ganz gut gefiel, da wir so nicht inmitten des Trubels saßen.

Ein letztes Mal gönnten wir uns Austern und Oryx Carpaccio zur Vorspeise sowie Steak und Oryx Steak als Hauptgang.





Im Vergleich zu anderen Stationen dieser Reise war das Essen keine kulinarische Offenbarung, einem Abschlußabend war es mit etlichen Bieren und einigen Springböcken dann dennoch würdig. :cheer: Auch der Kellner Horacio war sehr nett und wurde mit einem guten Trinkgeld belohnt. Vor lauter Freude klappte es dann jedoch mit dem Bezahlen nicht so richtig… was jedoch nicht an ihm lag, sondern an mir, da ich zweimal versuchte, Markus‘ PIN bei meiner Kreditkarte einzugeben… :unsure: :silly: Glücklicherweise entdeckten wir den Fehler dann doch und alles lief glatt.

Wieder in der Pension Uhland angekommen, tranken wir auf unserer Außentreppe das letzte Savannah und waren einerseits etwas traurig, dass der schöne Urlaub nun vorbei war… :( andererseits froh, dass alles so gut geklappt hatte und glücklich über die wundervolle Zeit und die tollen Sichtungen, die wir hatten… :blush:
Letzte Änderung: 10 Mai 2016 22:57 von Fortuna77. Begründung: Bilder ergänzt
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