Weiter geht`s:
Nach diesem traumhaften Erlebnis fahren wir weiter bis zum Picknickplatz Kamqua – hier ist der Treffpunkt mit den Guides von !Xaus. Doch wir kommen sehr früh an und haben noch fast zwei Stunden Zeit. Ein südafrikanisches Paar gesellt sich zu uns, wir tauschen uns aus und berichten über unsere Sichtungen. Die beiden raten uns in Richtung Dertiende Boorgat zu fahren: Rechts der Straße liegen drei Geparden – Eine Mutter mit zwei Jungen und ihrem Riss. Sie erklären uns ganz genau, wo wir suchen sollen. An einem kurvigen Stück der Straße in circa 5 km müssten sie liegen. In der Nähe würde man auch Schakale sehen. Wir machen uns sofort auf den Weg!
Mit der guten Beschreibung finden wir die Stelle schnell. Noch stehen hier auch drei andere Wagen, was uns die Suche natürlich leicht macht. Wir stehen sehr lange hier, einige Zeit auch mal ganz allein.
Der Schakal kommt zu nah... und wird vertrieben....
Wir müssen uns leider irgendwann von den Geparden trennen, finden auf dem Weg nach Kamqua noch Giraffen, und warten dann am Treffpunkt auf unsere Guides.
Wir sind etwas zu früh und auch „unser“ Fahrer kommt zu früh. Wir begrüßen unseren Guide John und den Manager der Lodge. Seit Juli (also seit ein paar Tagen) haben neue Manager die Lodge übernommen (Ich hab leider ihre Namen vergessen…) und um alle Abläufe genau kennenzulernen, ist der Manager überall dabei. Auch auf den Gamedrives wird er uns begleiten.
Wir erzählen den beiden, dass wir keine Erfahrung mit 4x4 haben und John ermutigt uns, die Chance zu nutzen und es nun auszuprobieren. Er erklärt uns das Wichtigste und fährt voraus. An zwei Stellen bleibt er noch einmal stehen und fragt, ob alles in Ordnung ist. Je mehr er merkt, dass wir gut klarkommen, desto mehr Abstand baut er zwischen uns auf. Irgendwann sehen wir ihn nicht mehr und wissen, John traut Marco die Strecke zu. Er muss nicht auf uns aufpassen. Ab und an wartet John irgendwo, ob wir wieder in Sichtkontakt kommen, gibt sofort wieder Gas und lässt uns das tolle Erlebnis, hier ganz allein durch die Wildnis zu fahren. Wir sehen ein paar Antilopen, sind aber von dem Auf und Ab der Dünen mehr auf die Strecke konzentriert – John hatte absolut Recht: Das hätten wir uns nicht entgehen lassen sollen. Marco hat viel Spaß, die Landschaft ist wunderschön, nur das Hoch und Runter ist für mich als Beifahrer ein bisschen wie Achterbahn fahren – und das für knappe 45 Minuten. Irgendwie bin ich auch froh, dass wir nun die Lodge erreichen.
Wir werden sehr freundlich empfangen. Der Blick verschlägt uns die Sprache.
Das Managerpaar erklärt uns alles Wichtige, besonders die Vorsichtsmaßnahmen gegen die nächtlichen Besuche der Hyänen – Erst vor ein paar Nächten hat jemand das Tor zum Restaurant offen stehen lassen. Eine Hyäne kam in die Lounge und hat ein Sofa angeknabbert: Das Ergebnis wird nun unter einer Decke versteckt, aber als Warnung gezeigt. Nach einem Drink beziehen wir unser Zimmer und dann geht es schon auf Sundowner-Fahrt. Tiere sehen wir kaum, aber die Landschaft ist unbeschreiblich schön. Auf der anderen Seite der Pfanne mit Blick auf die Lodge gibt es Snacks. Wir unterhalten und mit John und dem Manager und genießen einfach diesen Ort.
Zurück an der Lodge gibt es ein superleckeres Abendessen: Butternut-Suppe, Lammkeule für Marco; Linsengratin für Nadja, Reis und Bohnen und zum Nachtisch einen sehr leckeren Apfelkuchen.
Danach geht es auf den Night-Drive. Kaum sitzen wir im Wagen, meldet die Lodge, dass die Hyänen am Wasserloch sind. Also steigen wir nochmal aus und gehen zurück. 5 oder 6 Hyänen streifen am Wasserloch umher und verschwinden wieder. Dann gehts für uns wieder zurück ins Auto. John, der Manager und ein Spotter hoffen, dass sie uns die Hyänen noch einmal etwas näher zeigen können. Wir finden sie zwar nicht, sehen aber viele andere Tiere: Springhasen, Löffelhunde, Eulen, ... Einmal bleiben wir im Sand stecken. Alles stinkt nach verbranntem Gummi und der Motor kämpft. In der Dunkelheit fährt John zurück und holt Anlauf. Mit hoher Geschwindigkeit rasen wir über die Düne - ich habe Angst um den Spotter
Aber es klappt.
Nach diesem ereignisreichen Tag gehen wir nach dem Drive sofort aufs Zimmer, bestaunen noch kurz den Sternenhimmel und schlafen sehr gut.