THEMA: Die Märchen-Tour
04 Mai 2015 20:02 #383952
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  • Champagner am 04 Mai 2015 20:02
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fotomatte schrieb:
die Bar ist in zahllosen ausgemusterten Mokoros ( Mehrzahl lautet glaub ich Mokuro ) untergebracht.
Champagner schrieb:
P.S. Ich kenne "mekoro" als Plural, aber manchmal liest man es auch genau andersrum - ich glaub, ich muss mich mal beim Fachmann erkundigen....

Fachmann Face aus Botswana schreibt soeben folgendes : Hi Bele, singular is mokoro and plural (or many) is mekoro.


LG Bele
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20 Mai 2015 17:26 #385441
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  • fotomatte am 20 Mai 2015 17:26
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Hallo Bele,

vielen Dank für die Richtigstellung, ich werde es verbessern. Also Mekoro.

Desweiteren habe ich endlich mal wieder Bilder bearbeitet, und so werde ich heute noch ein Kapitel nachreichen, irgendwann sollte der Bericht ja dann doch auch fertig werden.... :whistle: :blush:

viele Grüsse,
Matthias
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20 Mai 2015 18:35 #385446
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weiter der 24. Januar :

Während wir uns mit der jungen Frau unterhalten und nebenbei ein bisschen nach den Vögeln schauen, die hier so rumfliegen, tuckert bald Senior Liebenberg in seinem bakkie ums Eck und steigt aus.
Und dann passiert etwas, was zumindest mir noch nicht so oft passiert ist. Wir sehen uns an, und im selben Moment weiss ich, dass wir hier im Camp Chobe mit Opi eine grandiose Zeit haben werden. Irgendwie sind da Schwingungen in der Luft, ich kann es nicht erklären, aber mit Opi verstehen wir uns von der ersten Sekunde an, als ob wir uns schon ewig kennen würden.



"Opi" Liebenberg

Er sagt uns, dass das Camp zu sei, das Restaurant auch geschlossen habe, da ja auch die Leute Urlaub hätten, aber wenn wir auf Selbstverpflegung eingerichtet wären, könnten wir gerne bleiben. Na, und ob wir wollen.
So haben wir das gesamte Campareal für uns alleine. Wir können unsere Zelte unter einem riesigen Baum auf einer Rasenfläche aufstellen.
Wir richten uns häuslich ein, und während Hilde etwas lesen und ruhen will, erkunde ich mit Bastian das weitläufige Gelände, das direkt am Chobe River liegt. Nun ja, River ist zu dieser Jahreszeit etwas hoch gegriffen, viel mehr als ein kleiner Channel ist nicht übrig geblieben. Dahinter erstreckt sich eine grosse, offene Graslandschaft, um dahinter dann als lückiger Wald mit einzelnen, riesigen Baobabs anzusteigen--der Chobe National Park.

Es ist brüllheiss, wir versuchen, uns möglichst im Schatten von Bäumen zu halten und beobachten die hier vertretene Vogelwelt.






Elsterwürger



Kingfisher mit erbeuteter Libelle



Trauerdrongo






Blue Waxbill



Maskenweber



Blauwangenspint, wohl ein immaturer. Auch ihm ist heiss.



Klaffschnabel mit erbeuteter Dickpans






"surfender "Skink

Dann beenden wir das birden, denn zum Einen ist das Fotografieren wenig erfolgreich mit der steil von oben scheinenden Sonne, zum Anderen gelüstet uns nach einem Kaltgetränk, welches wir bei Opi in der zweistöckigen Lapa einzunehmen gedenken.
So sitzen wir dann im Obergeschoss im Schatten und schauen genau auf den bewaldeten Hang des Chobe NP, ergänzen unseren Flüssigkeitshaushalt und beobachten dabei rund zwanzig Giraffen, zwei Herden Elefanten, Impalas sowie zwei grosse Clans Baboons. Dazu unterhalten wir uns angeregt mit Opi, der als gebürtiger Südwester über dreissig Jahre in Südafrika gelebt hat und jetzt hier am Chobe sein Paradies gefunden hat.

Bastian wird das irgendwann zu langweilig, und er will die Angelruten ausprobieren.
Dauert gar nicht so lange, und er hat den ersten Biss. Der Fisch liefert einen ordentlichen Kampf, und bald kann Basti seinen ersten "Tiger" anlanden. Kein Vergleich mit dem Präparat, aber Basti ist stolz.




Nach ein paar Erinnerungsfotos lassen wir den Fisch wieder ins Wasser gleiten, denn hier gilt "catch-and-release".

Der nächste Biss ist wiederum ein Tigerfish, diesmal ein noch Kleinerer. Aber auch er wird verewigt, bevor er wieder zurück gesetzt wird.



Zwischenzeitlich habe auch ich mir eine Rute startklar gemacht, und mit einem Blinker habe ich bald einen Biss. Das Vieh geht ab wie ein Hai, und nach längerem Drill kann ich erstmals meine Beute sehen. Es ist kein Tiger, sondern ein etwa 1,20 Meter langer Wels. Jedes Mal, wenn ich ihn endlich längsseits des Boots habe, geht er wieder mit einem langen Ruck ab ins tiefe Wasser. Basti eilt mir mit einem Käscher zu Hilfe, aber das Tier ist zu groß, er passt einfach nicht in das zu kleine Netz. Und als er gerade mal wieder neben dem Boot liegt, springt er mit einem enormen Satz aus dem Wasser und ist frei. Drum gibt´s auch kein Foto von dem Monster, aber bald darauf gelingt es Bastian, ebenfalls einen Wels zu fangen. Da dieser den Haken weit hinten im Schlund hat und wir ihn nicht ohne Verletzungen entfernen können, wird der Wels getötet. Ein Arbeiter freut sich sehr über das unvermittelte Nachtessen.



nicht ganz so gross, aber runde siebzig Zentimeter hat der Fisch gemessen.

Nach einem Sundowner mit Opi gehen wir zurück zu den Zelten, wo wir ein Abendessen kochen, und dann sitzen wir noch eine ganze Weile in der lauen afrikanischen Nacht. Leider hört man keine Löwen, das hatte uns Opi eigentlich angekündigt.
Aber irgendwann in der Nacht wache ich auf, weil auf der botswanischen Seite eine Hyäne "lacht". Auch keine schlechte Geräuschkulisse.

viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 21 Mai 2015 18:01 von fotomatte.
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21 Mai 2015 10:19 #385498
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  • Erika am 21 Mai 2015 10:19
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Hoi Matthias

Der Opi macht wirklich einen sehr sympathischen Eindruck. Der täte mir auch gefallen. :)

Seid froh, dass ihr nicht versucht habt, den Tigerfisch zu essen. Toni hat mal einen im Lower Zambezi in Sambia „gewildert“ :blush: und wir Greenhörner haben ihn filetiert und grilliert. Haben uns dann noch gewundert, wieso uns die Einheimischen hämisch grinsend einen guten Appetit gewünscht haben :angry: . Jedenfalls bin ich bereits nach dem ersten Bissen fast daran erstickt. Der Fisch besteht praktisch nur aus Gräten. Da kannst du grad so gut in einen Kaktus beissen :sick: .

Freue mich schon auf die Fortsetzung. :)

Grüessli
Erika
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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24 Mai 2015 21:56 #385828
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25. Januar. Heute ist Basti´s grosser Tag--er wird -endlich- 18 Jahre alt. Happy Birthday.

Im Morgengrauen gehe ich vors Zelt, um das Wetter zu checken, aber das ist wie immer-einfach schön.
Also schnell angezogen und die Ausrüstung geschnappt und immer am Ufer längs des Chobe spaziert, geradewegs der Sonne entgegen. Die legt sich auch, schliesslich ist Sonntag, ordentlich ins Zeug und bietet ein schönes Szenario.






Sonnenaufgang am Chobe "River", der Schwabe würde sagen "Riverle"



Blick zurück auf das Camp



die Floodplains auf namibischer Seite



Blick über den Chobe nach Botswana

Dann widme ich mich den vielen Vögeln, die hier überall dekorativ gegen den sattblauen Himmel auf irgendwelchem Geäst sitzen und meist gefiederpflegend die frühe Morgensonne geniessen.



etwa dieser Seidenreiher mit langen Schmuckfedern,



der dann aber doch die Biege macht.

Auf der botswanischen Seite kommen plötzlich vier im Flug Schwarz-weiss scheinende Vögel angeflogen und landen am Fuss des Abhangs, leider ziemlich weit weg. Es sind vier Ground Hornbills, also Hornraben. Es sind meine Ersten und zudem eine weitere Sichtung von meiner Top-Five-Liste, deshalb das folgende Bild, auch wenn es nicht mehr als Doku-Charakter hat.






Klaffschnabel sind recht häufig hier.



mit der tiefstehenden Sonne sehen die Elsterwürger auch gleich besser aus.



hier noch mit bettelndem Jungvogel.



der Kingfisher ist schon auf seinem luftigen Ausguck.



ebenso der Blauwangenspint, diesmal ein adultes Tier.



eine winzige Lilienblüte vertritt die Flora.



zum guten Schluss finde ich noch ein Paar Zimtracken. Die habe ich zwar schonmal gesehen, aber ein Foto ist mir bislang nicht gelungen.

Dann schlendere ich wieder zurück zu den Zelten, und mit einem schönen, gemütlichen Frühstück feiern wir Basti´s Geburtstag. Endlich achtzehn, endlich offiziell Autofahren dürfen, nicht nur auf der Farm.

Dann, bei den mittlerweile wieder Richtung vierzig Grad marschierenden Temperaturen, ist etwas Lesen im Schatten angesagt, auch ein Nickerchen kommt zu seinem Recht. Danach geht Basti wieder die Angelrute ausprobieren, und nach einem kleinen Imbiss gehen wir gegen 16.00 Uhr Richtung Lapa.
Anlässlich des Freudentags habe ich Opi gefragt, ob denn eine Boatcruise auf dem Chobe möglich wäre. Und Opi hat gemeint, mit dem Jetboat sollte es trotz des Niedrigwassers gehen.

Das gibt es dann beim nächsten Mal.

Bis dahin,
schöne Pfingsten,
Matthias
Letzte Änderung: 24 Mai 2015 22:15 von fotomatte.
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26 Mai 2015 17:26 #386042
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weiterhin 25. Januar :

Pünktlich um 16.00 Uhr stechen wir in See, also will sagen, schippern wir auf den Fluss hinaus, der manchmal durchaus breit und tief ist, an manchen Stellen aber nur ein enger Kanal, der zudem mit allerlei Wasserpflanzen zugewuchert ist. Zwar hat das Boot keine Schraube, die sich ständig zusetzen kann, aber auch der Jetantrieb muss immer wieder mal von allerlei Grünzeug befreit werden.



on the river.

Unser Guide ist durchaus fit in Sachen Ornithologie, und als er bemerkt hat, dass wir in dieser Hinsicht nicht ganz unbeleckt sind, überlässt er uns das Vogelentdecken und reagiert sofort auf unsere Wünsche, indem er das Boot in gute Fotopositionen bringt.

Und Vögel sind viele zu entdecken, es geht Schlag auf Schlag.



wir starten mit einem Water Dikkop.



Grünschenkel



Pied Kingfisher, ein Männchen



Rallenreiher


Lesser Moorhen-Zwergteichhuhn



Reed Cormorant



unser Skipper beherrscht das Boot perfekt, nur selten muss mal gestakt werden, und nur einmal müssen wir ins Wasser springen und das Boot über eine flache Sandbank schieben.



wir sind nicht alleine unterwegs, ein Fischer stakt sein Mokoro durchs seichte Wasser--leider just in dem Moment, wo wir uns an einen Malchiteisvogel ranpirschen. Und so gibt es von dem kleinen Kerl leider kein Bild.



Chobe NP



wir sehen nichts wirklich Aufregendes, Zebras halt, und einige Giraffen, dazu Impalas, und weiter oben am Hang ein paar Elefanten. Wir geniessen die Bootstour mit dem herrlich kühlenden Fahrtwind, und-hey, wir feiern doch Geburtstag, also geniessen wir ein paar kühle Bierchen, dadurch wird die Stimmung noch relaxter.



Redwinged Pratincoles-Rotflügelbrachschwalben, links ein diesjähriger Vogel, rechts ein adultes Exemplar.



Abendfriede am Chobe



das Geburtstagskind geniesst offensichtlich die Tour



fehlt nur noch das "Finale grande", der Sonnenuntergang. Er steht dem Aufgang heute morgen nicht nach, und unser Guide hat das Boot an einer breiteren Stelle auslaufen lassen, damit wir den sunset auch gebührend würdigen können.






praktisch mit der einfallenden Dunkelheit legen wir wieder am Steg an der Lapa an und trinken mit Opi noch einen Geburtstags-Absacker, bevor wir dann zu den Zelten zurück gehen und noch ein Nachtessen kochen. Anschliessend sitzen wir wieder in der warmen Nacht, starren ins Feuer oder in den Sternenhimmel, und auch heute meldet die Hyäne wieder von der anderen Flussseite.
Was für ein cooler 18ter-Geburtstag. Davon habe ich damals, früher, in grauer Vorzeit, nur von träumen können--de facto war es ein normaler Schultag damals.

viele Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 26 Mai 2015 17:52 von fotomatte.
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