THEMA: Die Märchen-Tour
03 Feb 2015 13:23 #371909
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oder auch : Löwen fressen Gras,und im Caprivi gibt´s Tiger.


Seit Freitag bin ich zurück aus dem Hochsommer, unvermittelt katapultiert in den Tiefwinter.
Und sowie mir das Schneeschippen noch Zeit lässt, werde ich wieder einen Bericht einstellen.

Vieles war neu für mich beim siebten Besuch in Namibia.
Erstmals bin ich mit Condor geflogen, hinzu am Tage, zurück als Nachtflug.Kurz, ist auch nicht anders als AirNam. Man muss halt die Zehn Stunden ertragen, so oder so. Das Essen ist nicht besser oder schlechter, der Sitzabstand-ich hab´s nicht nachgemessen- genauso eng. Doch Halt, in einem Punkt gab es schon eine Differenz : die Freundlichkeit des Bordpersonals ist bei Condor schon von gänzlich anderer Qualität, da kommen die Namibier nicht ansatzweise mit.
Dafür hätte ich für ein Bierchen extra zahlen müssen. Na gut, solange kann ich warten.

Erstmals war ich auch in der Hauptreisezeit der Südafrikaner unterwegs, das hat uns aber nicht wirklich beeinträchtigt.

Erstmals überhaupt habe ich einen Fuss nach Südafrika gesetzt, endlich war ich im KTP, wenn auch nur für drei Tage. Diese drei Tage aber haben mich so restlos begeistert, dass die Tour für nächstes Jahr-mit deutlich erhöhtem KTP-Anteil- schon in der Planungsphase ist.

Und ebenso neu für mich waren die Flusslandschaften von Zambesi und Chobe. Und auch hierhin wird der nächste Trip wohl wieder führen.

Und noch nie war ich solange in Afrika.Fünf Wochen habe ich dieses Mal zugebracht. Es war nicht ein Tag zuviel.

Nicht neu dagegen war die generelle Reisezeit . Ich liebe es ja, in ein grünes Namibia zu fliegen, mit langen Tagen und herrlich warmen Abenden. Und durch die manchmal aufziehenden Wolken sind die Sunsets einfach soviel spektakulärer. Dazu kommen die grossteils leeren Camps, in aller Regel kann man problemlos spontan unterkommen.
Nicht zu vergessen die vielen Vögel, die man in der Trockenzeit nicht antrifft, sowie die Unmengen von interessanten Insekten wie Schmetterlinge und Heuschrecken. Und die Unmengen frisch gesetzter Antilopenkälber sorgen für viele unvergessliche und erheiternde Momente.

Kurzum, ich liebe es, im Januar/Februar zu reisen. Die eventuell einmal nötige Umplanung meiner sowieso nicht fest gebuchten Tour wegen stärkerer Regenfälle nehme ich dabei gerne in Kauf. War aber auch dieses Jahr nicht nötig, denn es hat-zumindest bis letzte Woche- wiederum bislang viel zu wenig geregnet.


25.Dezember 2014:

Wieder brauche ich keinen Wecker, um zehn vor vier Uhr wache ich auf. Nach einem schnellen Tee verlade ich mein bisschen Gepäck im Auto, und pünktlich um halbfünf geht es über komplett leere Strassen Richtung Frankfurt. Kein Wunder zu der Uhrzeit, und dann auch noch am Weihnachtsfeiertag.
So bin ich schon gegen halbacht Uhr am Airport. Nach dem Abgeben des Gepäcks- eingecheckt hatte ich gestern schon online- gehe ich mit Liese noch einen Latte Macchiato trinken. Dann heisst es Abschied nehmen, und ohne Probleme geht es durch die Kontrollen. Nicht mal die Schuhe muss ich ausziehen,denn ich habe schon meine Fellies an.
Pünktlich um 9.30 Uhr rollen wir auf die Startbahn, und kurz darauf verabschiedet sich Deutschland mit eigentlich ganz passablem Wetter.
Der Flieger ist ziemlich voll, und neben mir sitzt ein Subjekt japanischer Provinienz, welches schon bald anfängt, genüsslich in der Nase zu bohren.Die Popel entsorgt er gekonnt eine Station tiefer, wahrscheinlich leidet er unter akutem Mineralienmangel.Als die Nasenmine wohl ziemlich erschöpft ist,kratzt er sich abwechselnd am Kopf und an den pickligen Armen, und auch diese Grinde und Schuppen werden als Nahrungsergänzung genutzt. :sick:
So drehe ich mich nach rechts, blicke aus dem Fenster und fotografiere etwas.






Dann aber zieht es schnell zu, und obwohl ich ziemlich exakt über meinen Wohnort fliege, sehe ich vom Schwarzwald nichts. Dafür ragen die Alpen aus den Wolken, ich erkenne die 4000er des Berner Oberlands wie Eiger,Mönch und Jungfrau, später dann auch die Walliser Berge bis zum Mont Blanc.







Das Mittelmeer ist praktisch nicht sichtbar, erst über der Sahara gibt es wieder ungetrübte Sicht-gute drei Stunden lang.










Über Zentralafrika wabern riesige Kumulustürme, und erst über der Küste Angolas reissen die Wolken wieder auf. Hier geht dann auch die Sonne unter, erstmals in Afrika für mich für diese Reise.




Fast eine Stunde dauert es dann, bis ich durch die Immigration durch bin und endlich das Gepäck erscheint. Während die Leute vor mir dann ihr Gepäck durchleuchten lassen müssen, darf ich einfach so durch die Schleuse. Draussen wartet schon mein Empfangskomitee, und sogleich nehmen wir die hundertdreissig Kilometer über die B6 bis nach Witvlei und weiter auf Sand bis zur Farm unter die Räder. Erstes Wild wie Schweine, Steinböckchen, Gemsböcke sowie einige Springhasen sind im Scheinwerferkegel auszumachen, dazu noch ein paar Ziegenmelker.
Dort angekommen, gibt es noch ein Weihnachtsbier für mich, und nach einer Dusche geht´s gegen Mitternacht auf die
Matratze.

bis bald,
Matthias
Letzte Änderung: 10 Feb 2015 12:56 von fotomatte.
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04 Feb 2015 12:28 #372042
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26.Dezember 2014 :

Nach einem gemütlichen Weihnachtsfrühstück in geselliger Runde, es sind neben meinem Bruder Stefan, meiner Schwägerin Annette sowie meinem Neffen Bastian und meiner Wenigkeit noch weitere Gäste zu Besuch auf der Farm,
starte ich mit Basti zu einer ersten Erkundungstour durch den Busch.
Neben vielen bekannten Säugern und Vögeln gibt es wieder einiges aus der Fraktion der Insekten, die ich noch nicht kenne.



ein Erdschmätzer-Capped Wheatear. Die habe ich vorher noch nie gesehen, dieses Mal finde ich sie öfters.



eine interessante Schrecke. Ob sie schon zu den Stabheuschrecke zählt-keine Ahnung.Eine Spitzkopfschrecke.Danke Michael


eine weitere Schrecke-eine Wanderheuschrecke Mit Abstand die bislang Grösste,die ich bislang entdeckt habe. Vor allem fliegend ein wahrer Gigant, ich dachte erst an einen Vogel.



ein Colotis-Falter,also einer aus der grossen Gruppe der "Tips". Genauer lässt er sich nicht eingrenzen, da er es strikt verweigert, die Oberseiten zu zeigen.



ein Common Blue, also ein Bläuling. Für eine differenziertere Bestimmung bliebe nur die Genitaluntersuchung, aber so genau will ich es gar nicht wissen.



Velvet Ants, also Samtameisen. Schöner Name, aber ihr Biss soll sehr schmerzhaft sein.



eine rote Spinne mit sehr dekorativem "Pelzmantel"



der ist mir natürlich nicht neu, aber allemal ein paar Bilder wert. Warum man bei Seinesgleichen von Dreckschweinen spricht, andererseits bei Menschen, die Selbiges machen, von Wellness, verstehe ich nicht so ganz. Jedenfalls scheint es sehr gut zu tun, so eine Fangopackung.

Nachdem Mittagessen und einer obligatorischen Siesta verbringen wir den Nachmittag am Pool. Ich lasse mir erzählen, was Basti, der schon seit Mitte Dezember hier ist und Stefan und Annette, die am 4.Advent geflogen sind, schon Alles so erlebt haben.
Als es dunkel geworden ist, gehen wir zu dritt los, um das Nachtleben auf der Farm zu erkunden. Stefan leuchtet mit einer Lampe, und ich versuche, die gefundenen Tiere zu fotografieren.



zuerst kümmern wir uns um die zahlreichen Schleiereulen, die hier in einem Stallgebäude wohnen und die ganze Nacht hindurch mit lauten Schnarchtönen ihre Anwesenheit verkünden.



dann sehen wir uns mal die Frösche aus dem Entenplanschbecken an, die ebenso langanhaltend die ganze Nacht hindurch laut quaken.



so sieht´s aus, wenn er quakt. Von der aufgeblähten Schallblase springen kleine Wassertropfen weg.


ein weiteres, kleines, spitzmauliges Fröschle,welches ein noch viel kleineres Männchen (?) Huckepack genommen hat.



ein Winzling von Maus, nicht grösser als mein Daumen, findet sich im Gehege bei den Hühnern.

Dann geniessen wir ein kaltes Bier, und nach dem Abendessen lege ich mich Schlafen, begleitet vom Geschnarche der Eulen und Gequake der Frösche, dazu kommen noch das hohe Sirren der Zikaden und das Gezirpe der Grillen. Welch ein Wohlklang.

bis bald,
Matthias
Letzte Änderung: 05 Feb 2015 13:50 von fotomatte.
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04 Feb 2015 15:44 #372067
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27.Dezember :

Mit dem ersten Licht bin ich draussen, aber es entstehen nicht viele Bilder. Entweder war das Licht nix Besonderes, oder ich nehme mir nicht viel Zeit, denn heute wollen wir nach Gobabis fahren, um den Grosseinkauf für unsere Sylvester-Südrunden-Campingtour zu tätigen.



Sonnenaufgang über der Farm



Wermutregenpfeifer-Caspian Plover

Bei der Standard Bank hebe ich ohne Probleme einmal 4000, einmal 5000 Nam$ mit meiner Bankkarte ab,während Stefan-dem Wahnsinn nahe-es nicht schafft, bei einer der drei Banken in Gobabis an Bares zu kommen. Dabei erscheinen auf den Displays so sinnbefreite Sprüche wie : Amount must be smaller than 3000.-$. Und das bei probehalber eingegebenen Beträgen wie 2000.-$. Nachfragen beim Bankpersonal ergeben, dass sowieso nur 500.-$, laut anderem Cashier 800.-$ abgehoben werden können. Aber auch das geht nicht. Und als ich meinen Beleg über 5000.-$ vorzeige, ist das Personal restlos verwirrt. Jedenfalls ist keinerlei klare Linie erkennbar, denn als Annette abheben will, geht das zwar, bei ihr aber nur in 2000.-$er- Schritten.
Aber letztlich haben wir genug Dollar abgehoben, und sogar der Umtausch von 10000.-$ in Rand gelingt uns noch kurz vor Toresschluss, denn um 12.00 Uhr ist Schluss, heute ist Samstag.
Dann stürmen wir mit drei Einkaufswägen einen Supermarkt, anschliessend den Bottle Store und schliesslich noch die Butchery, bis unser Einkaufszettel abgearbeitet ist. Nun noch getankt, dann kann es wieder zurück auf die Farm gehen.

Dort müssen wir dann den ganzen Plunder auf die zwei Autos verteilen, denn morgen wollen Stefan, Annette und ich möglichst früh starten mit dem bis unters Dach vollgepackten, treuen, mittlerweile über fünfzehn Jahre alten Toyota Condor. Die erste Nacht werden wir auf der "Kalahari Game Lodge", gerade kurz vor dem Eingangstor Mata-Mata in den KTP, verbringen.Bis dahin haben wir runde 550 km Sandpad vor uns.

Als die Tagespflichten endlich erledigt sind, widme ich mich nochmals der Insektenwelt.



Southern Marbled Emperor



eine Spinne, die wir nur entdeckt haben, weil ihre Netzhaut im Dunkeln das Licht der LED-Lampe auf über zwanzig Meter reflektiert hat und sie so unser Interesse geweckt hat.



ein Bock-Laufkäfer, bestimmt an die zehn Zentimeter gross ( ohne Fühler ).Danke Michael

Der nächste Tag also sieht uns auf Pad Richtung Süden, bis dahin
Matthias
Letzte Änderung: 05 Feb 2015 13:45 von fotomatte.
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05 Feb 2015 14:54 #372173
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28.Dezember :

Nach einem schnellen Frühstück verlassen wir um halbacht Uhr die Farm und fahren über Witvlei, Leonardville, Stampriet und an Gochas vorbei über die C 15, praktisch immer parallel zum Auob Rivier, bis zur Kalahari Game Lodge.
Natürlich halten wir immer wieder einmal, denn zum Einen ist die Fahrt landschaftlich recht abwechslungsreich, zum Anderen entdecken wir den ein oder anderen Vogel.

So kann ich meinen ersten Grautoko fotografieren,





und wenig später entdecke ich diesen Perlkauz, der seinerseits von einem über ihm sitzenden Mahali-Weber argwöhnisch beäugt wird.



hier muss es kürzlich geregnet haben, denn es stehen einige dieser Lilien kurz vor dem Öffnen der Blüten herum.

Als wir irgendwo hinter Gochas das Auobtal verlassen und nach rechts auf die Hochebene kommen, stoppen wir, um mal ein bisschen die Landschaft auf uns wirken zu lassen.
Dann übernehme ich das Steuer von Annette und wundere mich, dass der Condor so gar nicht auf Touren kommen will. Na gut, wir sind bepackt bis oben hin, und den stärksten Motor hat er auch nicht, was man tunlichst beim Überholen von LKW´s bedenken muss, aber irgendwie stimmt da was nicht. Gerade in den dritten Gang gequält, steuere ich nach links an den Rand und checke mal die Reifen. Und da ist sie dann--meine allererste Reifenpanne in Namibia. Der Reifen ist so was von hinüber, das kann jetzt nicht auf den knapp dreihundert Metern passiert sein, die ich bis jetzt gefahren bin.
Jedenfalls gut, dass ich das bemerkt habe, denn sehr viel weiter wäre dieser Reifen wohl nicht mehr auf dem Rad geblieben.





Nach gut zehn Minuten haben wir eines der zwei Reserveräder montiert, und es kann weiter gehen.Doch nicht sehr weit, dann steigen direkt neben uns ein paar Geier auf. Steht es schon so schlimm um uns ?



immaturer Weissrückengeier



es werden immer mehr, zuletzt sind es über dreissig Geier, die da in der Thermik kurbeln.

Noch einmal werden wir ausgebremst, als diese Schildkröte vor uns die Pad kreuzt. In der schönen Nachmittagssonne muss sie ein Shooting über sich ergehen lassen.




Dann aber geht es die letzten Kilometer bis zur Lodge, wo wir schon mal einchecken und unsere grosse Campsite belegen.Dann erhalten wir eine SMS, dass es wohl noch dauert, bis Thomas mit dem zweiten Auto kommt. Sie sind erst bei Aranos und müssen bei einem Unfall helfen-- eine Südafrikanerin mit kleinen Kindern im Auto hat sich gerollt. Gott sei dank nicht so schlimm, wie es zuerst aussah, aber das Auto ist hin.

Wir gehen nach dem Zeltaufbau erst mal in den Pool und kühlen uns ab. Wir tauchen zusammen mit einem Zwergtaucher ,der sich auch den Pool als Revier ausgesucht hat. Ob es hier Fische gibt ?

So lange dauert es gar nicht, bis Thomas mit dem zweiten Wagen kommt, er fährt halt -trotz Hänger - etwas "ambitionierter" als ich, ausserdem hat er eine direktere Pad durch die Pampa gewählt.

Zum Sundowner laufen wir auf die Aussichtsplattform, die sich oben auf einer Düne befindet, hoch und geniessen hier ein Bierchen.



Hunderte von Blutschnabelwebern sitzen in den Bäumen an einem Wasserloch



auf dem Wasser schwimmt der Partner vom Vogel aus dem Pool- ein Zwergtaucher


etwas unspektakulär versinkt die Sonne hinter der Kalahari Game Lodge



nach dem die Sonne weg ist, reizen die Springböcke mit ihrem Schattenriss zu ein paar Bildern, und der kleine Zwergtaucher ist auch mittendrin.

Nach einer opulenten Grillage- wer mal mit Einheimischen auf Tour war, weiss was ich meine- verteilen wir uns auf die Zelte, voller Vorfreude auf den morgigen Besuch im KTP. Soviel darüber gelesen und gesehen, endlich ist es auch für mich dann soweit.

dranbleiben,
Matthias
Letzte Änderung: 05 Feb 2015 15:12 von fotomatte.
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06 Feb 2015 14:05 #372303
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29.Dezember : KTP-wir kommen

Nach einem ausgiebigen Frühstück und dem Einladen des ganzen Campinggeraffels, bei acht Leuten zieht sich das etwas hin, nehmen wir die ca. zwanzig Kilometer bis zum Gate Mata-Mata unter die Reifen. Da wir die Einzigen sind, die Einlass begehren, geht das auch relativ flott vonstatten.Beim Einchecken in den NP erzählt uns der Ranger, dass beim nächsten Wasserloch Sitsas Löwen gesichtet wurden.
An der Tanke gibt es Sprit, und wir reduzieren wie gewünscht den Reifendruck.






Blick zurück auf den namibischen Posten




Und dann geht es endlich los-unser Abenteuer KTP. Schon so viele Geschichten habe ich gelesen, so viele Fotos bestaunt vom Kgalagadi Transfrontier Park, gelegen zu einem Viertel in Südafrika und zu Dreiviertel in Botswana.

Und es geht sehr friedlich los. Nach Mata-Mata kreuzt man gleich das Auob-Rivier, und hier sehen wir die ersten Tiere.



ein Bild des Friedens. Streifengnu mit drei frisch gesetzten Kälbern, die Nabelschnüre hingen noch runter.



auch ganz friedlich: Springbock



ebenfalls ein Bild des Friedens. Kurz hinter Sitsas finden wir unsere ersten Löwen, im Schatten eines grossen Kameldorns schlafend. Deshalb habe ich auch nur dieses eine Bild gemacht, darauf vertrauend, dass wir noch mehrere dieser Räuber in Anblick bekommen werden.Wir sind doch hier in dem Katzenpark.
Und doch, das Bild täuscht. Denn neben den Löwen liegt im spärlichen Schatten eines toten Baumes der frische Kill der Beiden, ein Gemsbock.
Da bei der mittlerweile herrschenden Hitze nicht zu erwarten ist, dass sich an der Löwenfront was dramatisches entwickelt, zuckeln wir weiter Richtung Südost nach Twee Rivieren, wo wir dank Hobi´s genialem Notifier doch noch zwei Nächte in zwei Family-Chalets bekommen haben.Herzlichen Dank nochmals.



nicht gerade friedlich geht es bei diesen Hartebeestern zu. Zwei Damen übrigens.



männliche Ground Agama



Streifenliest-Striped Kingfisher, für den übrigens typisch ist, dass er sich weit weg von jeglichem Wasser aufhält.



eine Nerine



Schwarzbrust-Schlangenadler auf seinem Horstbaum

bei der Picnic-Site bei Kamqua machen wir eine Vesperpause, dabei finde ich



diesen Graukopfsperling sowie



einen Skink und einen



Gecko, der sich hinter dem Gitter vom Klohäuschen versteckt.



Dann finden wir acht Giraffenbullen, die langsam und majestätisch das Auob-Rivier entlangschreiten.






als nächstes finden wir diesen Raubadler-Tawny Eagle



sowie zwei Sekretäre. Was zuerst den einen, dann Beide antreibt, sich so ausgebreitet in die Sonne zu legen, weiss ich nicht. Ich kenne so ein Verhalten aber von Hühnervögeln und Spechten, die sich so von Ameisen filzen lassen, um Ungeziefer wie Federlinge los zu werden.






weitere Springböcke, auch hier gibt es ganz frisch gesetzte Kitze.



ein typisches Bild vom Aoub-Tal. Und doch nicht ganz, denn der genaue Blick in den Schattenwurf des Kameldorns ergibt...



...unsere ersten Cheetahs, drei stattliche, voll gefressene Brüder, die hier in der Nähe des Wasserlochs Kamfersboom die Hitze des Tages verschlafen. Da sich auch hier nicht viel tun wird bis zum Abend, fahren wir weiter. Aber das Ziel für den abendlichen Game-Drive steht jetzt schon fest.



mit diesem weiteren Sekretär beenden wir unseren Transfer nach Twee Rivieren.

Wir erledigen die Einreise nach Südafrika, dann checken wir in unseren Chalets Nr.7 und 8 ein. Ein Teil der Truppe ist ziemlich erledigt und will lieber in den Pool gehen, aber ich fahre mit Thomas, Stefan und Annette wieder in den Park.

Davon handelt das nächste Kapitelchen, denn dieses ist jetzt so schon ganz schon lang geworden.
Wir jedenfalls waren mit dem Einstand im KTP nicht unzufrieden. B)

liebe Grüsse,
Matthias
Letzte Änderung: 06 Feb 2015 14:42 von fotomatte.
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07 Feb 2015 11:22 #372382
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noch immer der 29.Dezember :

Nach dem wir also unser Cottage bezogen haben, geht es auch schon wieder los auf die Piste. Richtung ist klar, zurück ins Auob-Tal. Doch bevor wir "Kamfersboom" erreichen, gibt es schon mal jede Menge "Beifang" rechts und links der Pad abzugreifen.



so z. B. Gemsböcke, dekorativ in den Dünen verstreut, nach denen ja die Vorläufer des KTP beidseits des Nossob benannt waren.



dieses Tier hat wohl mal einen Schädelbruch bei einem Kampf erlitten, jedenfalls zeigte das ramponierte Horn auch noch unvorteilhaft nach vorne, was ein Durchstreifen der Dornbuschsavanne sicher nicht erleichtert hat.



neben einer gackelnden Gackeltrappe



und einer Riesentrappe



sowie diesem Kleingetier jagenden Sekretär

müssen wir uns erst einmal mit diesem Schwalbenschwanzspint begnügen, der direkt in der Steilwand der Pad, wo wir wegen der drei Gepardbrüder stehen, seine Bruthöhle gegraben hat. In regelmäßigen Abständen erscheint einer der beiden Elternvögel mit Beute und setzt sich erst mal in einen kleinen Baum, etwa vier Meter neben uns, um die Beute für die Jungen vorzubereiten.






hier hat er eine Biene gefangen, der durch beständiges Klopfen auf den Ast erst mal der Stachel entfernt wird.

Bei den Cheetahs tut sich erst mal nicht viel, sie liegen immer noch im Schatten des Kameldorns. Aber beständig sinkt die Sonne tiefer, und gegen 18.30 Uhr -nur noch eine Stunde, bis die Tore schliessen- wird es dem Ersten der Gang zu warm, die Sonne hat ihn erreicht, und er steht auf, streckt sich, markiert am Stamm und kommt gaaanz langsam in unsere Richtung marschiert.




Nicht lange dauert es, und die beiden anderen Faulenzer stehen auch auf, um sich einen anderen Schattenplatz, direkt vor uns, aber leider hinter einer Bodenwelle nicht einsehbar, zu suchen. Und wir dachten schon, es ginge jetzt auf die Jagd. Aber es ist wohl noch zu heiss, ausserdem sind sie nach ihren Bäuchen zu schliessen auch noch satt.



zwei Brüder





Nachdem die Gang sich wieder schlafen gelegt hat, ist es auch höchste Zeit, in Richtung T.R. aufzubrechen.
Wir sind vom Erlebten ziemlich geplättet, zumindest für mich war das die erste 1a-Cheetah-Sichtung, denn bislang habe ich nur einen Kopf auf weite Entfernung im Spektiv gehabt, damals, in der Etosha.

Was soll jetzt noch kommen. Wir sind ziemlich euphorisiert, und nur mit Mühe kann ich einen Stop wegen eines stinknormalen Gemsbocks erreichen. Aber er ( "er" ist allerdings eine "sie") steht einfach zu dekorativ im schönsten Abendlicht auf einer grasbewachsenen Düne.





Bei diesem trinkenden Strauss ist die Sonne dann schon weg, ein Foto muss trotzdem sein. Ich finde immer die Füsse, und besonders die Monsterzehen dieser Vögel, faszinierend.





Pünklichst verlassen wir den Park, und es gibt wieder eine Braaisession. Und natürlich stossen wir gehörig auf dieses tolle Erlebnis und den uns schon jetzt begeisternden KTP an.
Dazu singt aus einem Baum direkt an unserem Chalet ein Perlkäuzchen, und in schon bewährter Manier leuchtet Stefan mit der Lampe, und ich schiesse ein paar Bilder der kleinen Eule.





Zum Chalet ist noch zu sagen, dass ich natürlich, durch diverse Berichte vorgewarnt, ahnte, dass es ein "Problem" mit Fledermäusen geben könnte, und tatsächlich finden sich auf meinem Bett eindeutige Anzeichen der Anwesenheit, aber nach dem ich das Bett in die Mitte des Raumes gerückt habe, hat mich dieses "Problem" nicht weiter tangiert.
Nun noch die lästige Klimaanlage ausgestellt und sämtliche Fenster aufgerissen, dass der Wind etwas durchpfeifen kann.Gute Nacht.

bis bald,
Matthias

P.S.: und wiederum ein herzliches Danke-schön an alle Kommentatoren. Das motiviert.
Letzte Änderung: 09 Feb 2015 12:03 von fotomatte.
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