9. Oktober: „Kannst du das nochmal auf Französisch sagen?“
Heute fahren wir nach Walvisbay zum Dolphin Cruise. Auf der Hinfahrt schaffen wir es tatsächlich, uns zu verfahren… Wir kommen trotzdem pünktlich und parken auf dem wohl teuersten Parkplatz Namibias… Makalani-Nuss-Verkäufer versuchen ihr Glück und Reisegruppen werden in Scharen abgesetzt. Eine ganz schöne Hektik hier am Hafen… Wir fahren mit unserem Skipper Walter und einer 15-köpfigen französischen Reisegruppe. Alle 15 Mitfahrer und natürlich auch ihre Taschen, Rucksäcke oder Kameras brauchen Sitzplätze auf dem Boot… So wird es für uns zunächst recht eng. Doch wie sollen wir darum bitten, dass jemand ein Stückchen auf rutscht… Keiner scheint uns zu verstehen, als wir auf Englisch um ein klitzekleines Stückchen der Bank bitten. Gesten wollen möglicherweise nicht verstanden werden… Wir quetschen uns irgendwie freundlich lächelnd an den Rand und ärgern uns ganz kurz über solchen Egoismus…
Da nur der Reiseleiter ein wenig Englisch spricht, wird die meiste Zeit der Fahrt von ihm alles lauthals übersetzt. Walter merkt aber schnell, dass wir zwei deutsch sprechen und erzählt uns viele Geschichten und Informationen zur Bucht, Austernzucht, zu den Tieren usw. Für die Reisegruppe erzählt er kurze Fakten auf Englisch und wendet sich dann wieder uns zu. Er hat schnell bemerkt, dass es wohl sonst für uns zwei inmitten dieser Reisegruppe recht anstrengend gewesen wäre… Also kann man die Fahrt trotz des Geräuschpegels und des Übersetzungschaos gut genießen. Delfine sehen wir allerdings nur einmal ganz kurz. Dafür beobachten wir die anderen Tiere im Wasser und in der Luft.
Outtake
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Walter erzählt uns, als wir Schakale auf der Halbinsel entdecken, dass vor zwei Wochen dort ein Leopard gesehen wurde. Er muss sich verlaufen haben…
Im Laufe des Ausflugs gibt es natürlich auch Austern.
Marco probiert, ist aber nicht begeistert und ich verzichte… Der französische Reiseleiter kommt zu uns und sagt, dass wir uns beeilen müssten, wenn wir noch etwas abbekommen wollten… Seine Reisegruppe sei ziemlich verfressen. Ab diesem Moment ist er uns doch noch sympathisch! Zum Ende der Fahrt wird einer der Sitzplatz-Reservierer von einer Möwe angesch*****… Tja, was soll ich dazu sagen…
Als wir wieder in Walvisbay ankommen, fällt uns schon selbst auf, dass wir beim Parken einen Fehler gemacht haben: Wir haben nicht nach dem Preis gefragt… Na super! Ich habe hier an diesem überfüllten, tourimäßigen, hektischen Parkplatz überhaupt keine Lust, mit dem Parkplatzwächter zu diskutieren… Wir gehen zum Auto und bekommen natürlich die Quittung für unseren Fehler. Fensterreinigung und sicheres Parken für umgerechnet 12 €… Das sind ja schon fast Preise wie zuhause. Nur weg hier!
Wir fahren zurück zum B&B und packen unsere Koffer. Dann müssen wir irgendwie noch unseren Gastgeber finden und ihm Bescheid geben. Die nächste Nacht werden wir trotzdem bezahlen, da eine Stornierung so kurzfristig nicht möglich ist. Aber das ist nicht schlimm, da das Orange House doch wirklich sehr günstig ist. Beim Tanken in Swakopmund sehen wir noch Douglas aus Chris Nels Team, der gestern auch bei der Tour dabei war: Lustig! Eine Woche in Namibia und schon trifft man „bekannte“ Gesichter!
Und dann geht’s los Richtung Uis! Die Landschaft wird schöner und schöner je näher wir dem Ziel kommen! WOW! Wir haben alles richtig gemacht!
Als wir gegen 16:30 das Lodgegelände erreichen, strahlt die Landschaft schon langsam in einem tollen Nachmittagslicht. Die Anlage ist sehr hübsch, die Landschaft drum herum ein Traum! Das Zimmer… zweckmäßig, aber okay!
An der Rezeption buchen wir noch den Game-Drive für morgen früh. Die Dame an der Rezeption (möglicherweise die Chefin…) ist sich aber noch nicht sicher, ob ein Drive stattfindet… Bisher wären wir allein und für zwei wäre es evtl zu viel Aufwand… Ein weiteres Pärchen habe zwar Interesse geäußert, aber noch nicht gebucht. Also heißt es noch Zittern und Hoffen.
Wir schauen uns um, gehen ein kleines Stückchen den Hügel hinauf und genießen den Ausblick.
Das Häuschen und der Blick vom Haus:
Anschließend machen wir uns zum Abendessen fertig: Es gibt Samusa als Vorspeise, zum Hauptgang Buffet mit Nudelsalat, div. Fleischsorten und selbstgemachtes köstliches Brot. Ich bekomme als „Veggie-Extra“ zwei Gemüsepfannkuchen. Zum Dessert gibt es kleine Küchlein. Im Anschluss singen und tanzen ein paar Angestellte. Auch wenn diese „Touri-Einlagen“ doch manchmal sehr aufgesetzt wirken, verbreitet die Gruppe eine tolle Stimmung und erzählt mit ihren Tänzen richtige kleine Geschichten.
Währenddessen sehe ich eine riesige und wirklich eklige Spinne, die an der Fensterscheibe hochklettert! An der Scheibe! Iiiiiiieeeh! Sie rast quasi darüber, weiter an der Wand und fällt irgendwann runter… Ab diesem Moment ist es bei mir leider vorbei mit der Gemütlichkeit. Ich stelle meine Füße hoch auf die Zwischenstreben des Stuhls und möchte ins Bett. Bäääääh!
Und dahin verkrümeln wir uns auch nach dem Tanz. Marco versucht noch einmal, den tollen Sternenhimmel einzufangen. Ich traue mich aber nicht mehr raus… Diese Spinne….