17.03.2014 Rund um Urikaruus
Wie ihr ja wisst, waren wir dieses Jahr als Camper unterwegs. Nur im KTP hatte ich mir schon 11 Monate !!! im Voraus die Wilderness Camps reserviert. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht klar, dass unsere Reise eine Campingtour werden würde. Im Nachhinein betrachtet, waren die Wilderness Camps natürlich alle schön, doch für uns "eingefleischte Camper"
war es schon lästig, alle 2 Tage alles aus dem Auto in die Unit zu schleppen.
Das einzige Wilderness Camp, das ich nach wie vor buchen würde ist Urikaruus. Leider habe ich mal wieder versäumt Bilder davon zu machen. Doch es liegt traumhaft direkt vor einem Wasserloch. Das ein oder andere Bild mit Blick aufs Wasserloch wird aber im Laufe dieses Teils noch folgen. Dies ist unsere eigene ganz subjektive Einschätzung, nachdem wir nun schon fast 3 Wochen als Camper unterwegs sind.
Nun aber endlich weiter im Bericht. Heute bricht unser letzter voller Tag im KTP an. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Hier könnten wir ohne Probleme noch eine Woche verbringen
.
Also der Handywecker summt wieder ohne Erbarmen. Und wen wundert‘s – natürlich stehen wir wieder um 6.30 Uhr abfahrbereit vor der Unit, holen unseren Laufzettel bei Jacques ab und los geht es Richtung Mata Mata.
Als erstes treffen wir auf eine Gruppe Giraffen – Yuhuu ! unsere ersten Giraffen in diesem Urlaub.
Zuerst werden wir mal misstrauisch über den Zaun … ähm Busch beäugt.
Dann zeigen sie sich doch noch vor schöner Kulisse.
Am Wasserloch Dertiende Boorgat bleiben wir sehr lange stehen und warten. Der Lohn dafür „leider“ nur ein Adler, der sich fotogen auf einem Baum niederlässt.
Da sich sonst nichts tut fahren wir weiter.
Doch wie heißt es so schön, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben?
Na fast wäre uns das passiert. Gerade als wir an der Verbindung zwischen Dertiende Boorgat und der Hauptpad ankommen, sehen wir noch wie sich 2 Geparden Richtung Busch davon machen.
Na, --- da hätten wir keine 2 Minuten später ankommen dürfen.
Für uns die 2. Gepardensichtung innerhalb von 2 Tagen.
Da sich die Geparden ja aus dem Staub gemacht haben, fahren wir weiter Richtung Mata Mata.
Wir entdecken 2 Geier auf einem Baum, von denen aber noch einer aufs Bild wollte.
In Höhe von Craig Lockhardt entdecken wir 2 Löwinnen im Gras liegen.
Abwechselnd stehen sie auf, um wie es aussieht, ihren Riss zu bewachen.
Doch irgendwann hört auch diese Aktivität auf und beide liegen nur noch entspannt im Gras.
Wir beschließen, wieder zurück zu fahren.
zunächst gibt es auch nichts Auffälliges, nur die altvertrauten Verdächtigen.
Irgendwo zwischen dem Veertiende und dem Dertiende Boorgat steht ein Auto und scannt die Umgebung mit dem Fernglas ab. Was wir aus gebührendem Abstand zu dem Auto nun auch tun.
Auf den ersten Blick nichts zu sehen!!
Doch dann entdecken wir 1, nein 2 Geparden im Schatten zweier Bäume dösen.
Es ist schwer zu sagen, ob es sich um die beiden von vorhin handelt. Einer der beiden kommt mich sehr kräftig vor und ich hatte ihn auf den ersten Blick mit einem Leo verwechselt.
Die nächste Stunde stehen wir nur in senkender Hitze und warten, dass Bewegung in die beiden kommt. Nach unserer Berechnung müsste dies nun langsam passieren, da das Schattenplätzchen der beiden immer kleiner wird und bald durch die Sonne erreicht sein wird.
So ist das halt auf Self-driver-Safari, entdecken und warten, warten, warten…..
Doch unsere Strategie geht natürlich auf.
Einer nach dem anderen verlässt das immer kleiner werdende Schattenplätzchen.
Erst marschieren sie ein Stück auf uns zu,
räkeln und strecken sich
Und laufen dann noch eine ganze Weile parallel zur Straße.
Wir können unser Glück kaum fassen, an 2 Tagen 3 Cheetah-Sichtungen.
Zurück im Camp machen wir es uns auf der Terrasse gemütlich und beobachten eine Herde Gnus am Wasserloch.
Es macht Spaß dem Treiben zu zusehen. Und wie schon mal gesehen … wandern sie von rechts nach links und wieder zurück. Der Leitbulle versucht lautstark Ordnung in dieses Durcheinander zu bringen, was ihm aber nur leidlich gelingt.
Blick aus dem Schlafzimmer
Am Abend brechen wir zu unserem letzten Abenddrive auf. Wir fahren bewusst nicht Richtung „Löwengebiet“, sondern entgegengesetzt zum Wasserloch Kamqua.
Hier wimmelt es nur so vor Springböcken.
Noch einmal fahren wir über die Querverbindung über die Dünen und genießen zum letzten Mal die Schönheit des Parks.
Die Farben vom Rot der Pad, über Gelb und Grün der Gräser, dann wieder das rotdurchschimmernde Leuchten der Dünen und zum Abschluss ein blauer Himmel, für dessen Farbbeschreibung mir noch immer kein passendes Wort eingefallen ist.
Wir genießen die Farben, die Geräusche und die Gerüche Afrikas in vollen Zügen. Was haben wir ein Glück hier sein zu dürfen.
Und wieder erfüllt mich diese tiefe Zufriedenheit und Ruhe.
Ich atme noch einmal tief ein, um diese Eindrücke bis zum nächsten Jahr zu konservieren.
In diesem Moment würde jede Sichtung diese Stimmung zu Nichte machen. – Sentimentalitätsmodus aus.
Wir legen noch einmal unser Augenmerk auf die kleineren Bewohner, beobachten eine Schildkröte, die gemächlich die Straße überquert
und bekommen endlich einen dieser Schreihälse (White-quilled Korhaan) vor die Linse.
Auf dem Rückweg ist das Tal bei Kamqua von Springböcken bedeckt, dazwischen gesellen sich Giraffen, alleine oder in Gruppen.
Der Anblick kommt mir vor wie aus einem Land vor unserer Zeit. Die Stimmung ist schon fast surrealistisch friedlich.
Mit diesen Eindrücken fahren wir zurück ins Camp.
Schöner kann ein Tag nicht ausklingen.
Bei einem Glas Wein und leckerem Essen lassen wir diesen letzten schönen Tag wehmütig ausklingen.
So ganz, ganz langsam nähern wir uns dem Ende unseres Urlaubs.