22.11.
In der Nacht werde ich wach und höre Löwengebrüll. Soll ich jetzt aufstehen ? Nö, keine Lust, ich bin zu müde.
Am Morgen gehen wir noch vor dem Frühstück zum Wasserloch. Das heißt : Mein Mann und Wolfgang bereiten schon mal alles vor, während wir nach Tieren Ausschau halten. Komischerweise sehen wir von dem Giraffenriss vom Vorabend nichts mehr. Ob irgendwelche Tiere den Kadaver weggeschleppt haben ? Gibt es das ?
Ein Löwenmann trinkt gerade.Ob er von gestern abend übrig geblieben ist? Als er fertig ist, verschwindet er ganz gemächlich.
" Ich tu jetzt mal so, als ob ich euch da oben nicht sehen würde "
Ansonsten sehen wir in weiter Entfernung Springböcke, Zebras und einige Giraffen stehen, die sich wohl noch nicht zum Wasser trauen. Wir schauen noch einige Zeit zu, gehen aber dann doch zum Frühstück. Die beiden Jungs haben gut gearbeitet, der Kaffee ist fertig.....
Die Beiden leisten uns beim Frühstück Gesellschaft. Sie können ja sooo schön betteln ( kriegen aber trotzdem nichts ).
Nach dem Frühstück begeben wir uns dann auch mal auf die Pirsch. Die Tiere sind weniger an den Wasserlöchern, eher verteilt in den Ebenen. Konny v. Schmettau hatte mir am Telefon erzählt, das es schon einige Male in Etosha geregnet hat. Man sieht es auch schon. Teilweise überzieht die Steppe ein zaghaftes Grün.
Sogar eine Blume finden wir unterwegs.
Wanderung zu den Wasserpfützen
" Was ist denn da unten los ? "
" Komm mal runter "
Im Gleichschritt marsch
" Wollen wir tanzen ? "
So fängt es an...
...und das kommt dabei heraus.
Wolken ziehen auf.
Am frühen Nachmittag fahren wir zurück. Am Horizont bauen sich Wolkentürme auf. Ab und zu sieht man Wetterleuchten. Die Luft ist drückend. Man mag sich gar nicht bewegen. Im Camp gucken wir noch mal am Wasserloch vorbei. Unser Löwe ist wieder da. Ihm scheint auch heiß zu sein, denn er hat keine Lust ,sich zu bewegen. Er schaut zwar nach dem Zebra, aber so richtiges Interesse ist nicht vorhanden.
" Ich bin noch satt ".
Ein Elefant trinkt in aller Ruhe . Viel mehr ist nicht los.
Wir wollen uns ein bischen abkühlen und gehen zum Pool. Es tut gut , ins kühle Wasser zu hüpfen.
Es zieht sich immer mehr zu.Das Wetterleuchten ist stärker geworden. Zum Abendessen haben wir einen Tisch im Restaurant reserviert. Mal sehen, ob die genauso gut kochen können wie wir.
Als wir zum Essen gehen, kommen plötzlich starke Sturmböen auf. Wir kommen an einem Zeltplatz vorbei, wo junge Leute gerade ihre Zelte aufbauen. Die fliegen jetzt erst mal durch die Gegend. Ist das ein Geschreie und Gerenne.
Kaum sitzen wir an unserem Tisch ( draußen auf der überdachten Terasse ), geht es auch schon los. Es blitzt und kracht was das Zeug hält. So ein schweres Gewitter habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Es tobt sich direkt über uns aus. Wir bleiben aber auf der Terasse, rücken nur mehr nach innen . Es schüttet wie aus Kübeln. Der kleine Schakal kommt bei jedem Donnerschlag mit eingezogenem Schwanz zum Zaun. Irgendwie tut mir der Kleine leid.
Als wir zurückgehen, hat sich das Gewitter verzogen, und es hört auf zu regnen. Die Anderen gehen zum Platz, ich setze mich noch mit meinem Mann ans Wasserloch. Zwar sind keine Tiere da, aber es wetterleuchtet ununterbrochen. Schön, wie es rundherum blitzt. Ich könnte stundenlang zusehen. Aber irgendwann schlendern wir doch zurück und verziehen uns ins Zelt ( wo ich noch ne ganze Weile den Blitzen zusehe )...
(Das Essen war übrigens sehr lecker. Es gab nichts zu meckern ).