21. – 23.11 Okaukuejo
Ein strahlend schöner Tag bricht an. Langsam schälen wir uns aus den Zelten. Unsere nächste Etappe führt uns in den Etosha Park nach Okaukuejo. Zwar freue ich mich darauf, aber hier hätte ich es auch noch einen Tag ausgehalten. Schade ist nur, daß der Pool nicht zu benutzen war. Das Wasser darin war zwar sauber, aber drumherum sah es aus wie auf einer Baustelle. Wahrscheinlich wurde gerade renoviert ( hab aber keinen Arbeiter gesehen ).
Während des Frühstücks beobachten wir einige Klippschliefer, die sich in den Bäumen und auf den Felsen aufwärmen. Auch eine Echse genießt die Sonne. In einiger Entfernung turnen Paviane durch die Gegend. Sie lassen uns aber in Ruhe, Gott sei Dank.
Dann heißt es zusammenpacken. Und schon sind wir wieder unterwegs.
In Outjo machen wir einen kurzen Stopp, um noch einige Vorräte einzukaufen. Dieser Ort ist für mich abschreckend. Traurig, dass so viele junge Menschen auf der Straße rumhängen. Einige wollen uns ziemlich agressiv Nüsse verkaufen. Nein, wir wollen keine Nüsse...
Über das Anderson Gate fahren wir in den Park. Ein paar Warzenschweine und zwei oder drei Giraffen laufen uns über den Weg.
Ansonsten sind auffallend wenig Tiere zu sehen.
( ...bis auf dieses kleine Geschöpf
)
Bei der Anmeldung in Okaukuejo ist nix los, sodass wir schnell zu dem uns zugewiesenen Stellplatz können. Die Campsite ist nur halb belegt, wie schön.Wir stellen die Autos ab und gehen erst mal ans Wasserloch. Und wo sind die Tiere jetzt alle ??? ( Ist ironisch gemeint ).
Ok, ein Nashorn stillt seinen Durst, ebenso zwei Oryxe. Ein einzelner Elefant ist gerade auf dem Rückzug.
Gehen wir einen trinken ?
Wir bleiben noch einige Zeit auf der Bank sitzen, aber es tut sich weiter nichts. Also zurück zum Platz.
Die Männer klappen die Zelte auf. Ich hole unsere Decken aus dem Auto ( ich mag nicht so gerne Schlafsäcke ). Aaaaahhhh... Himmel, A... äähhm... Gesäß und Nähgarn. Als ich die Tür zuknalle ( mit ziemlichem Schwung ), ist mein linker kleiner Finger nicht schnell genug. Er hat die volle Ladung abbekommen. Ich glaube, ich habe mir den Finger amputiert. Verflixt, tut das weh.
Allerdings ist mein erster Gedanke : Nicht die Decken fallen lassen.
Solche paradoxen Reaktionen habe ich meistens, wenn was passiert. Mein Mann kommt sofort glaufen und nimmt mir die Decken ab. Der Finger blutet heftig, der halbe Nagel ist eingerissen. Als Erstes halte ich ihn mal unter Wasser. Natürlich müssen die Anderen Fotos von meinem Leid machen, Barbaren...
Dann aber bringt mir Renate ein Coolpack aus dem Kühlschrank. Das tut sehr gut... Die beste Idee hat aber Wolfgang. Er mixt mir einen extra starken Gin Tonic. Sind ja alle doch sehr lieb zu mir...
Das Ganze hat noch etwas Positives : Ich bin von allen Küchenarbeiten befreit. Auch ein dramatischer Sonnenuntergang wird uns geboten.
Leider etwas verschwommen ( der Gin Tonic wirkt schon
)
Nach dem Abendessen gehen wir noch mal zum Wasserloch. Dort hat sich in der Zwischenzeit ein Drama ereignet. Löwen haben eine Giraffe gerissen. Es sind mindestens fünf oder sechs Tiere, Männlein wie Weiblein. Sie rangeln immer wieder darum, wer zuerst fressen darf.
Leider habe ich keine Kamera dabei. Marianne fotografiert zwar, aber besser kriegt sie es nicht hin ( wir haben beide noch keine Ahnung vom Fotografieren in der Dunkelheit ).
Einige andere Tiere kommen vorsichtig zum Wasser. Aber die Hauptaufmerksamkeit ist bei den Löwen. Lange sitzen wir noch da und schauen zu. Mein Finger tut auch schon fast gaaar nicht mehr weh...