Samstag, 17. August 2013 – Wieder auf Pad
Meikes Gästehaus, Swakopmund – Tsauchab River Camp
Unser Wecker holte uns noch vor dem Sonnenaufgang aus dem Schlaf. Schließlich hatten wir noch einiges zu erledigen. Ruth duschte, und Uwe packte einige Sachen. Das Wetter war typisch für Swakopmund: Es war so neblig, dass es sich wie feiner Regen anfühlte.
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem leeren Wagen zu Fruit and Veg und kauften Gemüse, Salat, Milchprodukte und Getränke. Sogar eingschweißtes Wild-Filet gab es dort, so dass wir keinen anderen Laden mehr besuchen mussten. Schließlich tankten wir und kontrollierten Öl und Wasser.
Zurück in der Pension verstauten wir die Einkäufe im Wagen und packten alle Taschen und sonstigen Kleinkram ins Auto. Als das Zimmer leer war, verabschiedeten wir uns von Meike. Sie hatte extra noch ihren Makalani-Nuss-Schnitzer Rudolf bestellt und ihn beauftragt, für Ruth eine Nuss für ihren Schulschlüssel mit einem Känguru für ihre Känguru-Klasse zu schnitzen. Das war für den Afrikaner gar nicht so einfach, da er in Namibia noch nicht so viele dieser Tiere gesehen hatte. Warum muss sich ein Afrika-Fan auch ausgerechnet ein australisches Klassentier wählen? Klaus suchte ein Bild im Internet und druckte es aus. Mit dieser Vorlage und seinem großen Geschick gelang es Rudolf ohne Probleme. Faszinierend, wie schnell das Motiv geschnitzt war. Ruth freute sich riesig.
Dann gingen wir nochmal zu Fuß in die Stadt. In der Galerie entschied sich Ruth nach genauester Untersuchung jedes einzelnen Bildes (abwägen, welche hinsichtlich Motiven und Farben am besten zusammen passen, sich in unserem Wohnzimmer wohlfühlen, welche man gut als Vorlage im Kunstunterricht verwenden kann und welche möglichst viele verschiedene Collagenelemente enthalten) endlich (!!) für zwei der Arbeiten und ließ sie einpacken. Während Uwe noch herummöpperte, ob es wirklich zwei sein müssen, war sich Ruth sicher, eine erstklassige Geldanlage getätigt zu haben, wenn dieser Künstler irgendwann einmal berühmt werde.
Unsere Altersvorsorge wurde also noch vorsichtig im Auto verstaut. Wir verabschiedeten uns auch von Klaus und fuhren bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein los. Inzwischen war es bereits halb zwölf, und wir hatten eine lange Wegstrecke vor uns. Entlang der Küste ging es nach Walvis Bay. Dort bogen wir ins Landesinnere ab und fuhren auf der C14 nach Westen. Es gab eine kurze Baustelle, davon abgesehen war die Straße in passablem Zustand.
Durch den Namib-Naukluft-Park ging es durch den Kuiseb- und Gaub-Pass. Wir machten nur wenige kurze Stopps und kamen gut voran.
Das Schild hier hat wahrscheinlich noch niemand sonst entdeckt.
Entlang des Weges entdeckten wir Strauße, Oryx und mehrere Herden Springböcke.
Die Landschaft wurde immer schöner, und das Nachmittagslicht verstärkte diesen Eindruck noch. Obwohl wir schon recht spät dran waren, machten wir in Solitaire eine Pause. Wir aßen ein Stück leckeren Apfelkuchen und ließen uns dabei von den unzähligen Spatzen, Bülbüls, Glanzstaren und Webervögeln umschwirren, die von den herunterfallenden Kuchenkrümeln leben.
Wir kauften auch Brot, Brötchen und noch ein paar Leckereien. Hoffentlich wird es den Apfelkuchen in Solitaire auch nach dem Tod des lieben Moose weiterhin geben. Für uns gehörte der Besuch dort zum Pflichtprogramm. Schade, dass hier eine liebe Gewohnheit ohne ihn etwas von ihrer Originalität verliert.
Sehr spät brachen wir zur letzten Etappe auf. Vorbei an der Farm Ababis näherten wir uns Büllsport. Die Straße war in sehr gutem Zustand, und wir konnten recht zügig fahren.
Auf dem letzten Wegstück, als die Sonne fast untergegangen war, kamen wir an vielen Kudus vorbei. Wir erreichten das Tsauchab River Camp gegen viertel vor sechs. Unser Campingplatz „Drongo“ lag glücklicherweise nur wenige hundert Meter vom Haupthaus entfernt. Wir haben ein Badezimmer, das zwischen zwei Bäume gebaut wurde, deren Stämme als Zimmerwände dienen. Alles ist sehr schön angelegt.
Während Ruth unseren Camper ein wenig entstaubte, machte Uwe Feuer. Wir grillten eine Portion Wildfilet und aßen Kartoffeln und Salat. Das Fleisch war wohl das Beste, das wir in diesem Urlaub gegessen haben.
Als die Temperatur immer weiter abnahm und wir keine zehn Grad mehr hatten, spülten wir und gingen ins Zelt.
Kilometer: 360