Mittwoch, 6.2.13
Hurra, es geht nach Windhoek und noch besser, zur Farm Giel ins Autohotel, das sich vis a vis von Ondekaremba befindet. Das Schild wird leider immer übersehen, beim vorbeifahren, da das bunte Eingangstor von Ondkaremba und das Blechkasten von der Seniorenresidenz alle Blicke auf sich ziehen.
Ich werde zuverlässig von meinem Handy um 6 Uhr geweckt. Ich koche noch schnell meine Tasse Kaffee und mache mich stadtfein. Um 7 Uhr gehe ich Rührei und Joghurt essen. Dann zur Rezeption und kontrolliere die unklare Rechnung, und sehe die stimmt ja überhaupt nicht. Weder habe ich Whisky getrunken noch am ersten Mittag einen Lunch zu mir genommen! Die Mitarbeiterin korrigiert noch zwei Mal die Rechnung, bevor ich zahlen konnte. Ich hätte der sonst was erzählen können. Aber da ich Unehrlichkeit hasse, habe ich die Rechnung richtig ausstellen lassen. UNGLAUBLICH! Wieder eine Erfahrung mehr gemacht, dass nicht alles in Namibia richtig und glatt läuft.
Mein Jimmy bringt mich um kurz vor 8 Uhr auf den Heimweg in Richtung Hauptstadt. Unterwegs muss ich sehr oft anhalten, da auf großen Abschnitten der B Straße Ausbesserungsarbeiten am Teerdecke gemacht werden und der Verkehr nur einseitig läuft.
Was mir nicht einleuchtet, warum an vielen Stellen gleichzeitig. „Macht doch erst mal eine Strecke fertig“! Thats Africa!!!
In Rehoboth an einer Tankstelle, lasse ich meinen vollen, nie gebraucten 20Liter Benzinkanister in den Tankfüllen und tanke noch einen Rest nach. Im Tank-Shop nehme ich noch kaltes zu trinken mit und weiter geht nach Norden.
Es ist fast 11 Uhr als ich in Windhoek, in der Independence Avenue parke, um erstens die 3 Ansichtskarten, die ich noch geschrieben habe, zur Post zu bringen und um eine Kleinigkeit in der Mittagzeit zu essen. Ich bleibe wie gewohnt beim Bäcker am Eingang zur Fußgängerzone hängen, da es dort für mich den besten Kuchen gibt. Die letzten 3 Wochen habe ich fast keinen Kuchen gegessen. Der Kaffee schmeckt und ich entspanne mich beim Menschen betrachten, die an mir vorbei eilen. Halb 1 steige ich zum letzten Mal in „meinen“ Jimmy und bringe ihn zu seinem Zuhause, zu ASCO, zurück. Bevor ich starte sende ich Andrea Giel noch eine SMS, dass sie mich gegen 13:30 Uhr bitte von Asco abholen möchte. Gut 200 Meter vor der Mietwagenfirma fahre ich auf die Tankstelle und lasse Jimmy noch einmal satt trinken. Im Shop kaufe ich mir noch 2 kalte Cola und ein Käse-Sandwich für die Wartezeit. Außerdem nehme ich mir noch etwas Bilton für den Rückflug mit. Meine Abschiedszeremonie im Flugzeug ist seit Jahren immer Bilton zu kauen, statt Menü zu essen. Das Fliegeressen bekommt mir nicht!
Bei Asco geht alles wie immer schnell über die Bühne und ich streiche zum letzten Mal über Jimmy’s Lack auf der Motorhaube und danke ihm in Gedanken, dass er mich so gut und zuverlässig überall hingebracht hat. DANKE JIMMY!!!
Mit meinem Gepäck warte ich im Hof mit anderen Kunden auf unsere Abholung bzw. Transport zum Airport. Pünktlich rollt Andrea bei Asco in die Einfahrt und wir begrüßen uns herzlich wie alte Freundinnen, die sich schon ewig kennen und sich lange nicht gesehen haben. Bei dieser Familie habe ich das Gefühl nicht fremd zu sein. Ich komme mir auch nicht wie ein nur zahlender Gast vor, dem man den Hintern pudern muss. Hier wird man mit ehrlicher Herzlichkeit Willkommen geheißen. Die Zeit vergeht wie im Flug, da wir uns pausenlos unterhalten. Und schon erreichen wir die Farm. Das Gepäck bringen wir zum selben Häuschen wie im letzten Jahr und ich lege mich bis zur Kaffeezeit um 15 Uhr auf das Bett und halte Siesta. Der kleine Sohn von Anika, Rigo weckt mich und ich springe vor dem Kaffee noch in den kleinen, sehr sauberen Pool, um mich zu erfrischen. Herrlich. Am Kaffeetisch auf der Terrasse sind fast alle da und alle sind gesund und munter. Eine Stunde wird geplaudert und dann lese ich noch etwas vor der Sundownertour, die Guido, einer der Söhne wieder mit mir unternimmt. Kurz vor 18:00 Uhr geht’s los, Guido ruft und ich laufe mit Kamera und Regenschutz zum Wagen. Ich steige oben auf den Wagen und setze mich auf die Bank. Guido packt derweil die Kühlkiste und die beiden Klappstühle in den Wagen. Ich glaube nicht, dass wir die Stühle gebrauchen werden, denn hinter den Bergen rundherum sind die Wolken schwarz. Ob das gut geht? Gut eine ¾ Stunde fahren wir über das weitläufige Areal und sehen dieses Mal ganz wenig Tiere. Schade, die haben sich schon in Deckung vor dem Regen gemacht. Auf den Weg zur Aussichtshügel, fängt es langsam an zu regnen. Guido strahlt, ich nicht! Egal, die Stühle bleiben im Auto und wir zelebrieren trotzdem den Sundowner. Doppelten Gin Tonic und farmgemachte Wurst knacken wir dazu. Leeeckker!
Es fängt dann doch so stark an zu regnen, das Guido alles schnell zusammen packt und auf die Ladefläche ablegt. Ich steige vorne ins trockene Führerhaus. Hach, wie schön! Hier drin ist es trocken. Auf schnellsten Weg fahren wir zur Farm zurück und ich ziehe mich zum Abendessen um. Anschließend gehe ich ins Farmhaus zum Dinner. Mein letztes Dinner für dieses Mal – schluck! Die Beiden Rottweiler Bronco und Keila kommen mir schon entgegen. Die sind was lieb! Eigentlich habe ich vor solch großen Hunden immer mächtig Respekt. Die beiden sind handzahm und lammfromm. Ich darf wieder auf meinen Stammplatz und langsam trudeln alle an den Tisch. Andrea und Anika seriveren das Essen. Vorweg gibt es einen Thunfischsalat, dann als Hauptgang Kudusteaks und Oryxfilets, mit leckeren schmackhaften Pellkartoffeln ( die ersten die mir hier schmecken), Spinatgemüse, Reis, Soße und Zsatziki. LEECKKER!!!! Einfach klasse! Als Nachspeise hat Anika, die Tochter von Andrea ein frisches Beerensorbet zubereitet. Der gut temperierte Sauvignon Blanc rundet das Festmahl ab. Ich kann behaupten, das war mit das beste Essen auf dieser Reise. Eins ist klar: Ich komme wieder! Gut und gerne könnt ich hier einige Tage aushalten. Da mein Flugeug nach Joburg erst morgen am späten Nachmittag startet, habe ich den halben Tag noch hier auf der Farm. Wie schön!
Nach dem Essen gegen 21:30 Uhr werden meine Augen schwer und ich muss in die Horizontale. Noch eine SMS nach Haus. Ich freue mich nun auch heimzufliegen!
Was war das für ein schöner Tag und ich freue mich auch auf den morgigen Abreisetag.
Ich liege im Bett und träume mit noch offenen Augen. Da ich nur die Fliegengittertür vor dem Eingang geschoben habe und sonst alles offen ist, kommen die nächtlichen Geräusche gut hörbar an mein Bett. Ich liebe es!
Auto-Hotel Farm Giel Übernachtung m. Frühstück und Dinner 640,-N$, Lunch am 7.1.13 50,-N$, Sundownerdrive 160,-N$
Die Farm ist für die erste und letzte Nacht die beste Adresse für mich! Wer ein eigenes Fahrzeug hat, kann es hier gegen eine Monatsgebühr, in einer großen Halle unterstellen.
Ich kann die Farm und Unterkunft wie auch die Küche uneingeschränkt empfehlen!
Gefahren: 272 km