THEMA: Honeymoon in Namibia!
19 Aug 2011 06:57 #201195
  • flux
  • fluxs Avatar
  • Beiträge: 82
  • Dank erhalten: 20
  • flux am 19 Aug 2011 06:57
  • fluxs Avatar
Melonen an Fleischsaucé
Mittwoch 03.08 Von Lindequist Gate–Waterberg, Waterberg Wilderness Lodge (DBB) 410Km

Wieder auf der Veranda, geniessen wir das leckere Frühstück mit Giraffengesellschaft. Eigentlich haben wir geplant noch einen weiteren Tag im Etosha zu verbringen und die Nacht ausserhalb des Anderson-Gates. Aber irgendwie wird man extrem schnell verwöhnt und wir hatten wohl sehr viel Glück mit den Tiersichtungen, dazu reizte uns das Waterberg Plateau sehr. Dieser Entscheid kam auch unseren Geldsorgen zugunsten.

Also fuhren wir auf der Teerstrasse nach Tsumeb. Mit grosser Hoffnung auf Erfolg suchen wir dort den nächsten Geldautomaten auf. Das Geldabheben muss nun funktionieren, denn der Tank reicht wohl nicht mehr nach Windhoek.
Wir halten beim ersten Supermarkt mit Geldautomat. Das Gerät wird von uns gleich mal auf die Probe gestellt. Zuerst mit VISA, die funktionierte bis jetzt bei allen Zahlungen. Doch leider schnallts der Automat schon wieder nicht. Nun die Postcard meiner Frau…funktioniert auch wieder nicht.:evil: Allmählich beginnt es wieder ungemütlich zu werden. Ich stecke aus Verzweiflung meine Postcard hinein. Ein Wunder! Der Automat spuckt 1000N$ aus! Gleich nochmals, denken wir! Am Schluss beschenkte uns der Automat mit 4000N$. Was für eine Erleichterung. Wir rechneten uns noch die Kosten aus und wir waren uns sicher, es sollte reichen. Gleich gings in den Supermarkt und wir kauften frische Getränke, Chips, Brötchen, Biltong usw. sowie etwas süsses aus der Bäckerei.:P

Überglücklich tuckern wir weiter. Nach Otavi wird uns die Teerstrasse zu langweilig und wir biegen auf die Nebenstrassen ab um so von Nord-Ost zum Waterberg zu gelangen. Wahnsinn, die Erde verfärbte sich stetig. Von grau, braun über orange, gelb bis dunkel rot und gar schwarz. Wahrscheinlich sind wir auch, nach unserem Glückshormonausfluss, etwas mehr Begeisterungsfähig.:silly: Jedenfalls gings danach hoch auf einer abenteuerlichen Strecke in die Waterberg Wilderness Lodge. Die Plateau Lodge war leider schon ausgebucht.

Wir werden alles andere als freundlich empfangen, doch die Anlage ist in herrlichen Lage. Und wir lassen uns doch nicht die Laune verderben!!! Da wir am frühen Nachmittag bereits ankommen, wandern wir den eindrücklichen Felsen entlang und treffen auf Klippschliefer und skurrile Bäume. Die Räumlichkeiten der Lodge wirken leider wie in einer Jugendherberge, kühl und ohne Charme.

Das Dinner wird an Gemeinschaftstischen heruntergewürgt.:sick: Bei uns am Tisch, ein Paar, ca. 50 jährig, österreichische Wiederholungstäter. Ein deutsches Ersttäter-Paar, um die 40 Jahre. Sowie ein weiterer Deutscher, der wohl schon über 1000mal in Namibia war und jedes Tier beim Namen kennt. Wir haben es sehr lustig, trotz wirklich schlechtem Essen und Service.
Während dem Essen kommen noch zwei Nashörner auf Besuch um das frische Gras zu fressen und den Pool zu besabbern. Wir erleben diese Hautnah, ohne Zaun oder Schutz im Auto. Sehr eindrücklich und ein weiteres Abenteuer.
Die Nacht ist wieder sehr kühl, was diesmal mehr an der Architektur des Gebäudes liegt.









Strassen um Waterberg:
D2809 war gesperrt. D2808 war nicht zugänglich, weil die B1 neu geteert wurde.
D2804 und D2902 waren in sehr gutem Zustand. Die D2512 ist zudem sehr schön.
Plateauzufahrt in sehr schlechtem Zustand. Nur mit genügend Bodenfreiheit möglich.


D2512


D2512


Plateau-Zufahrt

Die Waterberg Wilderness Lodge empfehlen wir bestimmt nicht weiter. Trotz der wunderschönen Lage, stellt das Personal und das Dinner, sowie der kahle Essraum, alles in ein schlechtes Licht. Das Essen war wirklich Abfall und Ungeniessbar, in altem Geschirr. Zu vermerken ist, dass die Lodge nicht gerade billig ist und dass man für dieses Geld ziemlich viel mehr erwarten darf. Es gibt Game-Drives/-Walks um 16 Uhr oder 9 Uhr.

Die Campsites hingegen müssen unglaublich schön sein und sind absolut empfehlenswert.
Wir bereuten es sehr, dass wir nicht Campten.
Auch die verschiedenen Wanderrouten sind sehr schön.



Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
19 Aug 2011 07:09 #201198
  • flux
  • fluxs Avatar
  • Beiträge: 82
  • Dank erhalten: 20
  • flux am 19 Aug 2011 06:57
  • fluxs Avatar
Der zappelnde LKW
Donnerstag 04.08 Waterberg–Okahandja–Otjiwarongo, Africat Okonjima (Camping) 382Km

Beim Frühstück werden wir weder begrüsst noch werden uns Eier angeboten. Wir packen und fahren früh wieder ab. Welch eine Gastfreundschaft. Und ausgerechnet hier wird im Flyer darauf hingewiesen, dass ein Trinkgeld fürs Personal von 20N$ angebracht wäre! Schon fast ein bisschen frech! Na ja…der Waterberg war jedenfalls wunderschön und wir freuen uns auf Okonjima!

Da es nur ein kurzer Weg zu unserem nächsten Aufenthalt ist und wir am kommenden Tag noch Einkäufe in Windhoek vor haben, machen wir den Umweg nach Okahandja zum Schnitzer-Markt. Schliesslich sind wir in Afrika und wir brauchen noch Geschnitztes.
Auf dem Weg platzen einem LKW, nicht weit vor uns, gleich drei Reifen, die sich über die ganze Strasse verteilen. Zum Glück geht alles glimpflich aus, dies hätte auch in ein Desaster enden können.

Der Markt ist viel kleiner als wir uns vorgestellt haben, zudem gibts an all den Ständen fast dasselbe. Der Markt ist aber im Vergleich mit anderen Ländern ziemlich angenehm und die Verkäufer eher zurückhaltend. Wir kaufen ein paar Souvenirs und verschenken T-Shirts und Biltong. Der nördliche Markt lassen wir aus.

Bei Okonjima Africat Foundation treffen wir 5 Minuten zu spät ein. Die Abendtour hat gerade begonnen. Im Vorfeld wurde uns mitgeteilt, dass eine Tour inbegriffen ist. Diese Tour konnte man sich, zu unserem erstaunen, nicht selbst aussuchen. Es ist nur eine bestimmte Tour die inbegriffen ist. Für eine andere Tour hats nun kein Personal und wir müssen die Standarttour morgen machen:( Auf der überdimensional grossen Campsite werden wir von einem Dik-Dik begrüsst und nutzen die Zeit um unser Gepäck zu ordnen. Den Aussichtspunkt auf dem Hügel finden wir nicht wirklich und verirren uns in den Tierwegen. Das Brennholz wird in Unmengen zur Verfügung gestellt und wir bereiten uns ein leckeres Barbecue zu. Kartoffeln kleingeschnitten mit Zwiebeln und Öl in Allufolie mit feinster Bratwurst auf heisser Glut...mmmh lecker!

Letzte Änderung: 19 Aug 2011 07:11 von flux.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
19 Aug 2011 07:19 #201201
  • flux
  • fluxs Avatar
  • Beiträge: 82
  • Dank erhalten: 20
  • flux am 19 Aug 2011 06:57
  • fluxs Avatar
Ich wäre gern eine Katze
Freitag 05.08 Otjiwarongo–Khomas Hochland, Hochland Nest (DBB) 305 Km

Heute gehts um 7 Uhr auf die gestrig verpasste Tour. Wir sind hautnah dabei wie ein wunderschöner Leopard gefüttert wird und sehen noch ein paar Leoparden. Doch die übermässig vielen Informationen über die Organisation, macht uns etwas unsicher…müssen die sich bei uns irgendwie rechtfertigen? fragen wir uns…









Von Okonjima haben wir leider etwas mehr erhofft. Die Campsites sind für Overlander ausgerichtet und lieblos gestaltet. Wieder wirkte es als wären wir in einem verlassenen Massenlager. Es hat jedoch genügend Strom + Wasser + 2 Toiletten + 2 Duschen. Es wurde nur ein Game-Drive angeboten (15Uhr/7Uhr). Dieser beinhaltet hauptsächlich sehr viel Informationen über die Organisation. Ein Leopard wird sehr nah bei der Fütterung beobachtet und die Geparden werden besichtigt wie sie am Zaun entlang laufen, weil zu viel Ablenkung ausserhalb des Geheges stattfindet. Zudem wird der OP-Raum besichtigt. Da haben wir uns sehr viel mehr erhofft. Der Preis ist Masslos übertrieben, wenn man dazu noch bedenkt, dass die Organisation sehr viele Sponsoren hat.
Das Maincamp ist jedoch sehr schön gestaltet und über die sonstigen Unterkünfte können wir auch nichts sagen. Jedenfalls sollte man wahrscheinlich mehrere Nächte dort verbringen, damit man für eine spannende Tour Zeit hat (Oder eben ein Guide die Zeit hat). Wir hörten im Vorfeld viel gutes über die Organisation. Ich denke wir haben zu viel erwartet und wurden so enttäuscht.

Etwas enttäuscht fahren wir, mit einem erneuten kurzen Abstecher auf dem Schnitzer-Markt, nach Windhoek. Von dort fahren wir die wunderschöne, kurvige Strecke ins Khomas Hochland zur Hochland Nest Lodge. Diese ist extrem schön, an einem kleinen See, angebaut und hat grosszügige Bungalows. Es ist die bisher schönste Lodge und somit passend für unsere letzte Nacht in Namibia. Zwei niedliche Erdmännchen, in Begleitung junger Kätzchen, lassen unser Herz das letzte mal schmelzen. Die zutraulichen Tiere können sogar gestreichelt werden.
Nach dem Gourmet-Dinner und netter Gesellschaft am Kaminfeuer geniessen wir den Schlaf mit Bettheizung.



Strasse von Windhoek ins Khomas Hochland:
C28 bis und mit D1418 sehr schön jedoch relativ holprig mit Fluss-/Bachdurchfahrten.

Das Hochland Nest ist in schönster Lage. Mit viel Liebe und Charme gebaut und eingerichtet. Sehr nette Bedienung und Dinner nach Haute Cuisine. Die Bungalows sind zwischen den Felsen gebaut und sehr grosszügig. Auch im Winter dank der Bettheizung sehr angenehm.
Gerade für die letzte Nacht in der nähe von Windhoek, sehr zu empfehlen. Das Hochland Nest würden wir auf jeden Fall wieder besuchen.





Letzte Änderung: 19 Aug 2011 07:19 von flux.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
19 Aug 2011 07:23 #201202
  • flux
  • fluxs Avatar
  • Beiträge: 82
  • Dank erhalten: 20
  • flux am 19 Aug 2011 06:57
  • fluxs Avatar
Das Abenteuer will nicht enden
Samstag 06.08–07.08 Khomas Hochland–Windhoek (50Km) –Frankfurt–Zürich

Nach dem Frühstück mit schöner Aussicht und den Vögeln beim fischen beobachten, fahren wir nach Windhoek und machen letzte Einkaufsversuche und tanken den Wagen voll. Nun bemerken wir, dass es mit dem Geld noch einmal eng werden könnte. Ich schaue skeptisch auf die Tankanzeige und zähle dazu unser letztes Geld. Kurz bevor ich «Stopp» sagen will, ist der Tank voll und ich bezahle. Uns bleiben gerade mal 9N$ übrig. Welch ein Segen.

Nach unkomplizierter Wagenrückgabe bringt uns die Vermietung zum Flughafen. Unser Flug um 13.55 Uhr nach Johannesburg mit British Airways wurde gestrichen. hmm…wir würden ja gerne noch ein paar Tage hier verweilen. Doch wusste irgendwie niemand eine Lösung.
Nach endlosem warten erfahren wir, dass wir um 19.05 Uhr mit Air Namibia über Frankfurt fliegen werden. Das Ticket wird uns aber erst um 18 Uhr ausgestellt und unmittelbar vor der Boarding-Time mit dem Anschluss nach Zürich ergänzt. Wenn dass nur gut läuft mit dem Gepäck!

Air Namibia hat definitiv nicht den Komfort von Swiss oder South African Airways. Trotzdem schlafen wir viel und kommen um 6.15 Uhr (Ortszeit) in Deutschland an. Die französischen Overlander drängen sich, wie bereits in Windhoek, lautstark an die vorderste Front. Wie auffällig und peinlich deren Verhalten war kann man sich kaum vorstellen. Da fragt man sich, was diese von der Ruhe und Zufriedenheit Namibias mitbekommen haben...
Wir belächeln dies, wie alle anderen, und holen unsere Tickets am Schalter. Gleich um 7.40 Uhr gehts mit Lufthansa im Kurzflug nach Zürich. Dort angekommen hören wir bereits auf dem Weg zur Gepäckausgabe unseren Namen. Wie schon geahnt ist eine Tasche in Frankfurt hängen geblieben. Sie versichern uns, dass die Tasche in einer Stunde mit der nächsten Maschine kommt. Da wir uns an das warten schon fast gewöhnt haben, bleiben wir gleich am Flughafen.

Doch das Gepäck ist schon wieder nicht dabei und auf einmal ist die Tasche verschollen... Nun gut! Diese wird dann doch noch am Montag bequem nach Hause geliefert. So begeben wir uns mit dem Zug nach Bern und gönnen uns nach insgesamt 26 Std. reisen eine langersehnte Dusche.

ENDE
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
19 Aug 2011 07:24 #201203
  • flux
  • fluxs Avatar
  • Beiträge: 82
  • Dank erhalten: 20
  • flux am 19 Aug 2011 06:57
  • fluxs Avatar
Fazit

Namibia ist einfach Grossartig! Das bereisen war um einiges einfacher als wir uns das vorgestellt haben. Unglaubliche Landschaften und eine artenreiche Tierwelt. Völlig unabhängig und alleine von Ort zu Ort. Unbeschreiblich! Wir sind begeistert!
Wir werden auf jeden Fall wiederkehren. Nächstes mal aber für 3–4 Wochen, in Verbindung mit Botswana. Wir haben da schon eine Vorstellung...;-)

Vielen Dank fürs mitlesen und Eurer Hilfe beim planen, der so schönen und erlebnisreichen Reise!

Liebe Grüsse Marc & Salome
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: travelNAMIBIA, Sanne, spoony, Purzel
19 Aug 2011 07:44 #201208
  • eggitom
  • eggitoms Avatar
  • Nam vitiis nemo sine nascitur
  • Beiträge: 1247
  • Dank erhalten: 400
  • eggitom am 19 Aug 2011 07:44
  • eggitoms Avatar
flux schrieb:
So begeben wir uns mit dem Zug nach Bern und gönnen uns nach insgesamt 26 Std. reisen eine langersehnte Dusche.

ENDE
Hallo Marc & Salome

danke für den schönen Bericht oder, unter Bernern, "s'het gfägt!" ;)

Und falls wir uns mal irgendwo über den Weg laufen, hätte ich nichts gegen ein Erkennungszeichen!

Gruss aus dem Westen der Bundesstadt!
Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
Letzte Änderung: 19 Aug 2011 07:44 von eggitom.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: flux