THEMA: Honeymoon in Namibia!
18 Aug 2011 12:28 #201071
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Loch im Magen und Geldbeutel
Sonntag 31.07 Kamanjab–Okaukuejo, Okaukuejo Restcamp (Camping) 258Km

Nach dem Frühstück bestaunen wir die ulkigen Schmarotzerbäume und den versteinerten Meeresboden in der Nähe der Farm. Wir sind begeistert, gleichzeitig noch etwas Müde vom letzten Abend…

Mit der Hoffnung an Bargeld heranzukommen, verlassen wir die Farm und fahren wieder nach Outjo. Eigentlich war der Plan auf Nebenstrassen zum Anderson-Gate zu fahren, doch das Geld geht uns nun definitiv aus. Erneut spucken die beiden Automaten in der Stadt kein Geld aus. Das Auto noch volltanken und übrig bleiben 680N$. Wie soll das nur gut gehen? Schliesslich wollen wir jetzt 3–4 Tage im Etosha verbringen und da hats ja wohl keinen Geldautomaten. Wir probieren wieder mit beiden Postcards (Hat bis jetzt in jedem Land prima geklappt) und mit der VISA (Auf beiden Automaten abgebildet). Tja…was wollen wir…es ist Sonntags und heute hat die Bank selber geschlossen.:unsure:

Bis in den Etosha schweigen wir uns, mehr oder weniger, an und überlegen uns wie wir die Sache meistern wollen. Im Etosha Nationalpark angekommen, bekommen wir eine Special-Campsite (Parkplatz) im, schon seit Monaten ausgebuchten, Restcamp bei Okaukuejo. Schon im März haben sie uns mitgeteilt, dass sie keinen Platz mehr haben. Doch kurz angedeutet dass wir ein Dachzelt haben und keinen Strom benötigen und der Platz wurde uns ohne Wiederrede zugestellt. Prima! Immerhin ein erfreuliches Erlebnis.

Wir beschliessen die Geldsorge abzulegen und uns auf die herrliche Tierwelt zu konzentrieren. Schliesslich haben wir sowas noch nie gesehen. Wir sitzen den Rest des Tages, hungernd, am grossen Wasserloch beim Camp. Eingeschrieben sind wir schliesslich fürs Abendessen (Mit Kreditkarte bezahlbar), da werden wir unser Bauch vollschlagen. Wir sehen fast alles Wild, dass Namibia zu bieten hat. Schakale vertreiben die Springböcke am Wasserloch. Neben den vielen Zebra- und Springbockherden sehen wir insgesammt über 70 Elefanten, fünf Nashörner davon zwei Jungtiere. Auch Giraffen, Gnus, Oryx und Kudus, sowie die hier einzigartigen Blackfaced-Impalas, kommen um zu trinken. Doch grösstes Highlight war, als eine Ginsterkatze nur wenige Meter vor uns auf Jagt ging.

In der Nacht fallen Schakale über die Mülltonnen auf dem Campingplatz her und wir hören die ganze Nacht die Löwen. Was für eine Stimmung. Insgesammt verbrachten wir 10 Stunden am Wasserloch von Okaukuejo und es wurde uns nie langweilig…nur kalt!





















Die Strassen im Etosha sind nicht in bestem Zustand. Die Zufahrten zu den Wasserlöchern zum Teil sogar miserabel. Wir fanden dies auch gut so, das ganze wird so abenteuerlicher.
Nur ist genügend Bodenfreiheit ratsam.
Vom Anderson-Gate bis Okaukuejo war sehr viel abgebrannt. Anscheinend brannte es nur einen Tag zuvor.

Das Okaukuejo Restcamp ist wohl das beliebteste Camp im Etosha. Dies kann aber nur wegen dem grossen Wasserloch sein. Die Anlage war die einzige, in ganz Namibia, die wirklich schmutzig war. Ausser den Waterhole-Chalets ist hier nichts schön gemacht. Die Zimmer wirken von aussen wie ein Hühnerstall und die Campsites sind aneinandergereiht und masslos überfüllt. Das Personal ist allgemein unfreundlich und hier herrscht Massentourismus. Trotzdem empfehlen wir jedem, mindestens eine Nacht hier zu verbringen. Trotz des Lärmes, ist das Wasserloch bei den Tieren sehr beliebt. Das Abendessen war auch ganz ok. Das bezahlen mit Kreditkarte ist im Etosha kein Problem.
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18 Aug 2011 13:01 #201079
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We are very, very, very lucky
Montag 01.08 Okaukuejo–Halali, Halali Restcamp (Camping) 218Km

Heute stehen wir noch vor Sonnenaufgang auf. Zelt abgebaut, Kaffee gebraut und ab zum Wasserloch. Viel ist jedoch leider nicht zu sehen und wir fahren pünktlich zum Sonnenaufgang in den Park. Mit offenen Augen kurven wir von Wasserloch zu Wasserloch. Unterwegs sehen wir zwei prächtige Löwenmännchen. Eine Frau hält mit ihren Kindern entgegenkommend an und fragt uns nach Löwen. Wir geben ihr Auskunft über unsere Sichtungen und fahren nur 100 Meter weiter…und siehe da…ein ganzes Löwenrudel entspannt sich im Gras! So kanns gehen…

Auf der Fahrt roden Elefanten, direkt am Wegrand, die letzten Akazienbäume nieder. Wir fahren mit Begeisterung und ängstlichem Schweiss nur wenige Meter langsam an ihnen vorbei. Ich muss zugeben, dass ich erst vorbei fuhr als mindestens vier Autos es vor mir getan haben!

Am frühen Nachmittag treffen wir im fast leeren Restcamp bei Halali ein. Eine Campsite, besser gesagt die nächste am Wasserloch, in Besitz genommen. Kleider waschen und aufhängen, sowie Zelt stellen usw…Zum Sonnenuntergang sitzen wir gemütlich am Wasserloch und sehen uns die Elefantenherde von 40 Tieren an, die ein Nashorn vertreiben. Gleich anschliessend bewegte sich unweit etwas im Gebüsch. Da die Dämmerung bereits eingesetzt hat sind wir zunächst unsicher. Doch meine Frau kann sich kaum ruhig halten und fängt an zu zappeln und wild an zu fuchteln…tatsächlich! Gleich zwei Leoparden kommen ans Wasserloch um zu trinken. Wir sind begeistert…nein, mehr als nur begeistert! Es war unglaublich! Nur schade sind die Lichtverhältnisse nicht mehr so gut zum fotografieren und die Tiere wollen sich kaum stillhalten…Ist halt Wildnis und kein Zoo! Also geniessen wir es einfach und beobachten sie sicher eine ganze halbe Stunde lang! Wie wir später erfahren, eine viel sehr seltenere Sichtung als wir zunächst angenommen haben. Für uns war dies jedoch besser als jedes Feuerwerk zum Nationalfeiertag (Heute ist ja schliesslich Geburtstag der Schweiz). Später sehen wir noch zwei Honigdachse auf dem Zeltplatz, die ihr Unwesen treiben.










Okondeka


Löwe bei Okondeka


Nebrownii








Moringa (Halali)









Das Halali Restcamp, sowie das kleine Wasserloch, sind um einiges schöner als bei Okaukuejo.
Am Wasserloch ist es viel angenehmer und leiser. Der Campingbereich und die einzelnen Campsites sind ziemlich gross und wir konnten unseren eigenen Platz aussuchen.
Aber auch hier gibt sich das Personal nicht sonderlich Mühe freundlich zu sein.

Letzte Änderung: 18 Aug 2011 16:19 von flux.
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18 Aug 2011 13:25 #201084
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Hallo flux und Ehefrau

ist ja unglaublich, was ihr in der Etosha alles erlebt habt: "NEID" :evil: Jeder weitere Besuch wird euch enttäuschend vorkommen ;)

Und die Beschreibung von Okaukuejo trifft den Nagel auf den Kopf!

Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Gruss
Thomas (der Berner)
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
Letzte Änderung: 18 Aug 2011 13:26 von eggitom.
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18 Aug 2011 15:04 #201096
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Fleischfressende Giraffe
Dienstag 02.08 Halali–Von Lindequist Gate, Etosha Aoba Lodge (DBB) 214Km

Wie gestern sitzen wir noch vor Sonnenaufgang mit frischem Kaffee beim Wasserloch. Wieder ist Totenstille und wir ziehen los und erkunden den östlichen Teil des Nationalparks. Wir sehen viele…sehr viele Giraffen, jegliche Antilopen und Vögel, Elefanten und die niedlichen Zebramangusten. Obwohl wir nicht damit gerechnet haben, sehen wir auf dem Dik-Dik-Drive gleich sieben deren zuckersüssen Tiere. Hier sehen wir erstmals, dass es noch ziemlich viel Wasser in der Pfanne hat. Uns erstaunt dass die Tiere trotzdem an die Wasserlöcher kommen.

Wir schauen noch kurz beim Namutoni Restcamp vorbei. Die Anlage ist Geschmackssache, jedoch seien die Einrichtungen viel schöner als bei Halali und Okaukuejo, erfahren wir später. Das Wasserloch aber ist wohl das schlechteste im ganzen Park. Es hat zwar Wasser, ist jedoch völlig überwachsen. Da es auch ziemlich teuer ist, empfehlen wir jedem, lieber ausserhalb zu übernachten. Ist aber Geschmacksache…

Am Nachmittag fahren wir ausserhalb des Parks in die Etosha Aoba Lodge. Überaus freundlich werden wir dort auf der wunderschönen Lodge empfangen und beziehen unser Bungalow. Nach den Camps im Etosha, fühlen wir uns wie im Paradies. Wir machen den Sundowner-Drive und sehen dabei noch einige Tiere und geniessen einen Gin-Tonic zum Sonnenuntergang. Mit auf der Fahrt, ein Vater mit seiner Tochter, die alles andere als entspannte Ferien erleben. Schwere Magenprobleme, Grosser Autoschaden durch Sandsturm, kaum Tiere gesehen, dazu noch mehr Enttäuschungen…Uns wird immer mehr bewusst wie gut wir es doch haben (Das Geldproblem schnell verdrängen). Jedenfalls unterlassen wir von unseren Erlebnissen zu schwärmen.

Das Abendessen wird bei unglaublich romantischer Stimmung, unter freiem Himmel, serviert. Dabei werden wir von niedlichen Bushbabys, wohl die kleinsten Nachtaffen, unterhalten.
Dieser Aufenthalt war sehr angenehm und perfekt für Honeymoon.








…bei Chudop war ziemlich was los!


Etosha Pfanne












Diese merkwürdige Giraffe beobachteten wir ziemlich lange, denn diese kaute andauernd auf einem Knochen herum! Hats wohl zu wenig Bäume und zu viele Tiere im Park?




Dik-Dik




Schlange mal anders!

Auf der Aoba Lodge arbeitet sehr freundliches und aufmerksames Personal. Alles wirkt sehr gepflegt. Sehr schöner Sundowner-Drive (16 Uhr) und Gourmet-Dinner. Während dem Dinner legte man uns Wärmeflaschen ins Bett :-) Absolut empfehlenswert.



Letzte Änderung: 18 Aug 2011 15:07 von flux.
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18 Aug 2011 15:09 #201097
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Hallo flux,

auch von mir ein Dankeschön für Euren gelungenen Bericht.
Da hattet Ihr ja wirklich tolle Tiersichtungen und erst die Leoparden ... ein Traum.

Viele Grüße
Ina
Unsere Website - Reisen ins südliche Afrika:
www.inado.de => SCHWERPUNKT KGALAGADI
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18 Aug 2011 19:55 #201158
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Hallo flux,

ich habe nun auch mal endlich eure Reise nachgelesen - und hab das Gefühl im falschen Film zu sein!!! Schon über den Bruchteil eurer Tiersichtungen wären wir glücklich gewesen! Aber das war dann wohl eben ein Hochzeitsgeschenk...;)

Danke auf jeden Fall für die tollen Bilder - Gruß Bele
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