Loch im Magen und Geldbeutel
Sonntag 31.07 Kamanjab–Okaukuejo, Okaukuejo Restcamp (Camping) 258Km
Nach dem Frühstück bestaunen wir die ulkigen Schmarotzerbäume und den versteinerten Meeresboden in der Nähe der Farm. Wir sind begeistert, gleichzeitig noch etwas Müde vom letzten Abend…
Mit der Hoffnung an Bargeld heranzukommen, verlassen wir die Farm und fahren wieder nach Outjo. Eigentlich war der Plan auf Nebenstrassen zum Anderson-Gate zu fahren, doch das Geld geht uns nun definitiv aus. Erneut spucken die beiden Automaten in der Stadt kein Geld aus. Das Auto noch volltanken und übrig bleiben 680N$. Wie soll das nur gut gehen? Schliesslich wollen wir jetzt 3–4 Tage im Etosha verbringen und da hats ja wohl keinen Geldautomaten. Wir probieren wieder mit beiden Postcards (Hat bis jetzt in jedem Land prima geklappt) und mit der VISA (Auf beiden Automaten abgebildet). Tja…was wollen wir…es ist Sonntags und heute hat die Bank selber geschlossen.
Bis in den Etosha schweigen wir uns, mehr oder weniger, an und überlegen uns wie wir die Sache meistern wollen. Im Etosha Nationalpark angekommen, bekommen wir eine Special-Campsite (Parkplatz) im, schon seit Monaten ausgebuchten, Restcamp bei Okaukuejo. Schon im März haben sie uns mitgeteilt, dass sie keinen Platz mehr haben. Doch kurz angedeutet dass wir ein Dachzelt haben und keinen Strom benötigen und der Platz wurde uns ohne Wiederrede zugestellt. Prima! Immerhin ein erfreuliches Erlebnis.
Wir beschliessen die Geldsorge abzulegen und uns auf die herrliche Tierwelt zu konzentrieren. Schliesslich haben wir sowas noch nie gesehen. Wir sitzen den Rest des Tages, hungernd, am grossen Wasserloch beim Camp. Eingeschrieben sind wir schliesslich fürs Abendessen (Mit Kreditkarte bezahlbar), da werden wir unser Bauch vollschlagen. Wir sehen fast alles Wild, dass Namibia zu bieten hat. Schakale vertreiben die Springböcke am Wasserloch. Neben den vielen Zebra- und Springbockherden sehen wir insgesammt über 70 Elefanten, fünf Nashörner davon zwei Jungtiere. Auch Giraffen, Gnus, Oryx und Kudus, sowie die hier einzigartigen Blackfaced-Impalas, kommen um zu trinken. Doch grösstes Highlight war, als eine Ginsterkatze nur wenige Meter vor uns auf Jagt ging.
In der Nacht fallen Schakale über die Mülltonnen auf dem Campingplatz her und wir hören die ganze Nacht die Löwen. Was für eine Stimmung. Insgesammt verbrachten wir 10 Stunden am Wasserloch von Okaukuejo und es wurde uns nie langweilig…nur kalt!
Die Strassen im Etosha sind nicht in bestem Zustand. Die Zufahrten zu den Wasserlöchern zum Teil sogar miserabel. Wir fanden dies auch gut so, das ganze wird so abenteuerlicher.
Nur ist genügend Bodenfreiheit ratsam.
Vom Anderson-Gate bis Okaukuejo war sehr viel abgebrannt. Anscheinend brannte es nur einen Tag zuvor.
Das Okaukuejo Restcamp ist wohl das beliebteste Camp im Etosha. Dies kann aber nur wegen dem grossen Wasserloch sein. Die Anlage war die einzige, in ganz Namibia, die wirklich schmutzig war. Ausser den Waterhole-Chalets ist hier nichts schön gemacht. Die Zimmer wirken von aussen wie ein Hühnerstall und die Campsites sind aneinandergereiht und masslos überfüllt. Das Personal ist allgemein unfreundlich und hier herrscht Massentourismus. Trotzdem empfehlen wir jedem, mindestens eine Nacht hier zu verbringen. Trotz des Lärmes, ist das Wasserloch bei den Tieren sehr beliebt. Das Abendessen war auch ganz ok. Das bezahlen mit Kreditkarte ist im Etosha kein Problem.