THEMA: Honeymoon in Namibia!
16 Aug 2011 07:53 #200694
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@christian
neee....die Orientierung! Ich denke wenn man ein paar Tage in der Stadt ist kennt man sich schnell aus. Ist ja nicht gerade riesig. Aber wir hatten am ersten Tag keinerlei Orientierung und das Fahrverhalten ist schon etwas anders als in der Schweiz;)

Für dich war das wohl kaum gemeint, du kennst wohl jeden Springbock beim Namen!
Darum verstehe ich dass du dies nicht nachvollziehen kannst.
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16 Aug 2011 15:59 #200788
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Das letzte Einhorn
Sonntag 24.07 Windhoek–Sesriem, Sesriem Camp (Camping) 338Km

Heute wollen wir früh auf, die Zeitverschiebung nicht einberechnet, leider eine Stunde zu früh. Nach dem leckeren Frühstücksbuffet verlassen wir Windhoek und fahren die Schnurgerade Teerstrasse, Richtung Rehoboth. Die ersten Paviane machen sich aufmerksam und suchen am Strassenrand nach Essbarem. Bei Rehoboth biegen wir auf die Gravelroad nach Sesriem ab. Die Landschaft ist sehr Abwechslungsreich und die Strasse kurvig. Kleine Bäche können bereits durchfahren werden und bereiten uns riesen Spass:laugh:
Am Spreetshoogte Pass angelangt, geniessen wir die unentliche Aussicht in die Weite.
Die über 20% Steigung bereiteten uns im Vorfeld etwas bedenken, doch die steilsten Stellen waren alle gepflastert, der Rest jedoch mit teils grossen Steinen versehen.
Unten angekommen kraxeln wir zum erstgesehenen Köcherbaum den Hügel hinauf. Es könnte ja der letztgesehene sein. Erst hier begegnet uns das erste Auto auf der Schotterstrasse. Unglaublich wie frei man sich hier fühlt.
Bei Solitaire geniessen wir den wirklich sehr köstlichen Apfelkuchen in Begleitung von Ground Squirrels und hunderten von Vögeln. Nach dem Apfelkuchen sehen wir unterwegs unsere ersten Springböcke, gleich darauf einen Oryx, der «letzte Einhorn-Oryx». Diesem fehlte jedenfalls das linke Horn (Foto leider nicht vorhanden). Die Strassen haben wir uns schlechter vorgestellt und so kommen wir schon kurz nach Mittag auf dem Zeltplatz bei Sesriem an. Wir kaufen die Permits und bezahlen den Zeltplatz und fahren weiter zu dem wirklich lohnenswerten Sesriem-Canyon.

Als wir zurück an unserem Stellplatz ankommen steht der Wagen eines Südafrikaner direkt in unserer Campsite. Die Besitzer kommen auch erst nach Sonnenuntergang und unserem Barbecue und fahren den Wagen ohne ein einziges «Sorry» oder schlechtem Gewissen weg. Ich musste mich ziemlich zusammenreissen, dass ich dem einen nicht gleich an die Gurgel ging. Ärgerlich, aber was solls...ich konnte mich dann ziemlich schnell wieder beruhigen. Schliesslich sind wir in den Flitterwochen und haben einen wunderschönen ersten unabhängigen Tag erlebt.
Doch die Nacht war schlimm. Wir haben gewusst, dass es in der Nacht richtig kalt wird. Doch dass es dermassen kalt wird, haben wir uns doch nicht erhofft!
Brrrrrr.....


B1, Richtung Rehoboth


C24


D1275




Spreetshoogte Pass






C19




Sesriem Canyon


lautstarke Monstergrille


Bei der Campsite



Strasse von Rehoboth–Sesriem (Spreetshoogte Pass):
Die C24 und D1261 in sehr gutem Zustand. Die D1275 (Spreetshoogte Pass) ist sehr schön und von sehr gut bis steinig, im allgemeinen aber absolut in Ordnung. C19 in sehr gutem Zustand.

Die Sesriem Campsites sind bestens gelegen. Campsites etwas nahe beieinander, haben aber Strom + Wasser und die sanitären Anlagen waren ganz in Ordnung.
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17 Aug 2011 10:01 #200905
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Weiter als das Auge reicht
Montag 25.07 Sesriem–Sossusvlei–Blutkuppe, Blutkuppe Restcamp (Camping) 396Km

Wir nutzen das Privileg unseres Zeltplatzes und fahren früher um Punkt 5:45 Uhr in den Park.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 Km/h trotzen alle und überholen uns nacheinander. hmm...als uns dann sogar ein Overlander extrem aufrückt, wagen wir es auch etwas schneller. Schliesslich wollen wir bei Sonnenaufgang bei den Dünen sein.
Noch vor Sonnenaufgang bei der Düne 45 angekommen, machen wir kurz 1–2 Fotos und fahren so schnell wie möglich weiter. Die Düne ist überfüllt mit Leuten und weitere kamen. Das wollen wir uns definitiv nicht antun. Die Düne selber ist nicht einmal ein Foto wert, weil der ganze Kamm mit Personen überfüllt ist. Beim 4x2 Parkplatz als zweites Auto angekommen, reduzieren wir den Luftdruck. Erstmals mit 4x4 durch tiefen Sand. Mit dem Schweiss im Nacken und einem breiten Grinsen haben wir es ohne Probleme geschafft. Also wandern wir durch die, erstaundlich bewachsene rote Wüste ins Deadvlei. Das Deadvlei war der absolute Höhenpunkt. Die Farbkontraste sind unglaublich. Die Fotos wirken malerisch. Ein Nebental vom Deadvlei hat, wie auch das Sossusvlei, einen See. Unglaublich! Die Wüste lohnt sich auf alle Fälle. Ein sehr eindrücklicher Ort. Auch viele Tiere begegneten uns auf dem Weg in die Wüste. Wie Oryx, Springbock, Strauss und Schackal. Obwohl wir eine weitere Nacht auf dem Campingplatz gebucht haben, nutzen wir diese nicht. Die Wüste war unglaublich schön. Doch nach ein paar hundert Fotos einem leckeren Frühstück und ein bisschen hin und her, wollen wir bereits am Mittag weiterziehen. Ein kurzer Blick auf die Karte genügt und wir beschliessen bereits heute zur Blutkuppe zu fahren. Beim Camp kurz geduscht, abgemeldet, Permits besorgt und um 12 Uhr gings mit Apfelkuchen- und Tankstopp in Solitaire auf der unglaublich schönen Strasse, Richtung Blutkuppe. Die Strasse ist teils ziemlich holprig und hat fiese Rillen. Doch die Landschaft verändert sich stetig und man kommt beinahe nicht mehr aus dem staunen. Riesige Grasflächen ohne ein einziges Häusschen soweit das Auge reicht...einfach unbeschreiblich! Doch in der Ebene verborgen der Gaub Canyon. Niedliche Klipschliefer und kreischende Paviane machen sich aufmerksam. Wohl eine der schönsten Streckenabschnitte überhaupt. Das freundliche Handheben bei entgegenkommenden Campern ist schon fast Pflicht und finden wir sympathisch, so dass wir für den Rest unserer Reise praktisch jedes Auto grüssen…
Da wir doch etwas spät abgefahren sind, kommen wir pünktlich zum Sonnenuntergang an der Blutkuppe an. Wir nehmen uns die erstbeste Camsite auf süd-östlicher Seite da wir unbedingt den Sonnenaufgang erleben wollen. Wie immer beim Campen, verbringen wir den Abend am gemütlichen Feuer. Das Holz hatte einen ganz bestimmten Geruch den wir immer noch in unserer Nase tragen;)


4x4 ins Sossusvlei








Deadvlei


…und noch mal, weils dort so schön ist!


Ein Tal neben dem Deadvlei


Sossusvlei

Wer mit 4x4 unterwegs ist, sollte unbedingt den 4x4-Weg zum Sossusvlei selber fahren. Wir hatten auch keinerlei Erfahrung mit 4x4, aber dies war ein riesen Spass. Der erste Teil der Strecke war ziemlich Tiefsandig und man muss mit gleichmässigem Tempo in einer Spur bleiben, dann gibt es kein Problem. Beim Hinfahren ist man Konzentriert und Vorsichtig. Beim Rückweg geniesst man es nur noch…:laugh: unglaublicher Fahrspass! Auch wenn man stecken bleiben würde, wäre dies halb so schlimm. Es hat genügend andere Fahrzeuge die einem aus dem Sand ziehen würden.


C14






Gaub Canyon




Gaub Pass


Kuiseb


Kuiseb Pass


Permit Road






Blutkuppe

Strassen von Sesriem–Blutkuppe:
C14 in gut bis sehr holprigem Zustand. Trotzdem die wohl schönste Strecke die wir gefahren sind.
mit dem Gaub Pass/Kuiseb Pass unvergesslich! Die Permitstrasse (C14 zu C28) besonders zweiter Teil etwas holprig bei ausgetrockneten Bachdurchfahrten aber unglaublich schön.
Blutkuppenzufahrt hingegen in sehr gutem Zustand.

Die Blutkuppe ist in absolut herrlicher Lage, mit weiter Aussicht. Das Restcamp ist völlig verlassen und wie wohl jeder der hier Campt waren wir alleine. Kein Wasser + Strom + Toilette.
Wer das Wildcampen sucht, ist hier genau richtig.
Das Permit für die Blutkuppe und anschliessenden Welvitschia-Drive besorgten wir beim Sesriem Camp.
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17 Aug 2011 10:43 #200917
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  • eggitom am 17 Aug 2011 10:43
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flux schrieb:
Auch wenn man stecken bleiben würde, wäre dies halb so schlimm. Es hat genügend andere Fahrzeuge die einem aus dem Sand ziehen würden.
Hallo flux

ist vielleicht besser, hast du die Erfahrung nicht gemacht. Bei uns blieb ein junges deutsches Paar stecken und wurde erst am anderen Morgen rausgezogen :huh:

Aber dein Bericht macht Spass und die Fotos zeigen Ecken, die ich 2009 auch gesehen habe, aus ganz anderem Blickwinkel!

Gruss aus dem Kanton Bern
Thomas
Für mich ist Denkmal ein lebenslanger Imperativ, der aus zwei Wörtern besteht
(Fritz Grünbaum)

Reisebericht: 50 Tage NamBots (PDF ganz am Ende)
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17 Aug 2011 10:47 #200918
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  • Hanne am 17 Aug 2011 10:47
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Hi flux,

beim Lesen Deines Reíseberichtes reist man einfach nochmals mit - schöne Fotos.
Liebe Grüsse
Hanne
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
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17 Aug 2011 11:29 #200923
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Hängender Smog über toter Landschaft
Dienstag 26.07 Blutkuppe–Walvis Bay–Cape Cross–Swakopmund, The Stilz (BB) 497Km

Die Nacht war schon wieder saumässig kalt und deswegen wird meine Nase für die nächsten 3 Tage verstopft sein. Egal, wir krabbeln bei Sonnenaufgang noch etwas an der Blutkuppe herum und bewundern die skurrilen Gesteinsformationen. Danach fahren wir den ersten Teil des Welwitschia-Drives mit anschliessender Mondlandschaft. Bei den Lockout-Points hat man einen gewaltigen Blick auf die kahle, felsige, dunkle Hügellandschaft, die in der weiten flachen Wüstengegend verborgen ist. Absolut zu empfehlen. Da wir schon einen Tag früher auf der Strecke waren als geplant, reizte uns nach der Wüste die Küste. Leider haben wir uns im Vorfeld überhaupt nicht damit beschäftigt. Und so fahren wir vor Swakopmund in Richtung Walvis Bay. Die Stadt finden wir hässlich und alles andere als Sehenswert. Stinkender Smog hängt über ihr und wir fahren ohne Halt die B2, der Küste nach, zurück nach Swakopmund. Für eine Teerstrasse eine sehr schöne Strecke. Über die Unterkünfte in Swakopmund haben wir und im Vorfeld auch nicht informiert, jedoch wissen wir, wollen wir nicht wieder Campen. Gleich am Stadtrand buchen wir bei The Stilz ein Bungalow. Die nette Dame reserviert uns gleich noch einen Tisch im The Tug für das Abendessen. Anschliessend fahren wir die wirklich ziemlich öde Strecke zum Cape Cross. Schliesslich wollen wir noch die Robben sehen. Diese türmen sich auf einem riesigen stinkenden Haufen. Trotzdem finden wir die Reise hat sich auf alle Fälle gelohnt. Solch einen Anblick hat man sonst nur in einem Tierfilm und es ist lustig und interessant die Tiere zu beobachten. Obwohl die meisten Leute angeekelt nach wenigen Minuten wieder weiterfahren, verweilen wir fast eine Stunde. Mit Halt bei einem Schiffswrack gehts zurück nach Swakopmund. Unsere Wäsche im Lavabo kurz gewaschen, gehts frisch geduscht ins The Tug.
Das wird das einzige Abendessen bleiben, ohne Fleisch. Obwohl der Fisch aus Südafrika stammt ist er sehr lecker und die Bedienung sehr freundlich.


Welwitschia Mirabilis


Moonlandscape


Bei Walvis Bay


B2


Küste


C34


Cape Cross






Schiffswrack nähe Henties Bay

Strasse von Blutkuppe–Walvis Bay–Cape Cross:
C28 sowie Welwitschia-Drive und Moonlandscape in sehr gutem Zustand. Zudem lohnt sich der kleine Umweg über die Mondlandschaft. Die Schnellstrasse vor Swakopmund nach Walvis Bay (C?) hat heftige Schlaglöcher, da nimmt man lieber die B2, ist besser und schöner.
Auch der Zustand der C34 ist sehr gut, wobei es aber ca. 5Km vor dem Cape Cross eine heftige Strassenbeschädigung hat.

Das The Stilz ist in der Meeresmündung des Swakop, sehr schön gelegen. Die grosszügigen Bungalows sind auf Stelzen gebaut und mit sehr viel Liebe eingerichtet. Die Betten waren sogar mit einer Bettheizung ausgestattet. In unserem Fall (nach zwei frierenden Nächten) ein willkommenes Extra. Das Personal war äusserst freundlich und engagiert. Wir würden The Stilz auf jeden Fall wieder besuchen.



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