So, weiter geht es.
Swakopmund und Walvis Bay
Die Fahrt von Sesriem nach Swakopmund war besser zu schaffen als befürchtet. Die letzten Kilometer durch die Wüste sind Öde. Die Gegend ist sowas von Öde, das es schon fast wieder gut ist.
In Walvis Bay schauen wir kurz bei Mola Mola vorbei. Wir haben von Deutschland eine Tour für den nächsten Tag gebucht und wollen eben checken ob alles geklappt hat. Ja, wir stehen auf dem Zettel.
Weiter geht es nach Swakopmund. Hier waren wir vor drei Jahren schon einige Tage und diesmal bleiben wir nur zwei Nächte.
Wir campen im Alte Brücke Camp. Nach all der "Wildnis" der letzten zwei Wochen ein komisches Gefühl. Rasen und ein eigenes Klohaus.
Ich rufe im Hansa Hotel an und reserviere einen Tisch für den Abend. Normalerweise stehe ich nicht so auf Restaurants, wo Dir ein Kellner nach jedem Schluck den Wein nachschenkt.
Das Hansa Hotel ist hierbei aber so konsequent, daß es schon wieder lustig ist. Außerdem ist das Essen sowas von lecker.
Wir haben vorzüglich gespeist. Hier der Nachtisch.
Am nächsten Tag starten wir früh Richtung Walvis Bay. Nach einer kurzen Wartezeit geht unsere Boottour auch schon los.
Wir haben ein eher kleines Boot. Insgesamt sind wir ca. 10 Leute. Sehr schön. Erstmal geht die Fahrt durch den Hafen. Uns begleiten viele Möven.
Es dauert nicht lange und die erste Robbe kommt auf das Boot. Was für ein Spaß.
Es ist bewölkt aber trocken. Durch den Fahrtwind ist es angenehm. Ich mache den Fehler und schmiere mich nicht mit Sonnenmilch ein. Ja, man kann auch bei bewölktem Himmel Sonnenbrand bekommen. Das habe ich nun kapiert.
Ein paar Pelikane bekommen ihren Fisch.
Weiter geht die Fahrt zu einer Landzunge. Ein "einsamer" Schakal liegt am Wasser.
Ein Stück weiter treffen wir dann auf eine große Robbenkolonie. Zur Zeit sind sehr viele Jungtiere da. Das blöken erinnert ein wenig an Lämmer.
Die Tour macht wirklich großen Spaß. Das Boot nimmt an Fahrt auf und es dauert nicht lange und einige Delfine schwimmen in der Bugwelle. Toll.
Irgendwann stoppen wir. Es gibt Austern, belegte Brötchen und andere Kleinigkeiten. Dazu einen schönen Sekt.
Meine Frau und ich haben noch nie Austern gegessen. Die anderen Gäste scheinen nicht so begeistert. Sie probieren zaghaft oder garnicht. Glück für uns. Die Dinger sind richtig lecker. Nur mit ein wenig Zitrone beträufelt mampfen wir so nach und nach den Teller leer. Mjamm.
Wir schippern zurück Richtung Bootanleger. Zwei Robben kommen noch auf das Boot und bekommen den restlichen Fisch.
Die Tour hat sich sehr gelohnt. Schön, daß wir es diesmal geschafft haben.
Am Nachmittag wollen wir einkaufen. Erstmal brauche ich neue Schuhe. Meine haben sich ja in der Namib verabschiedet.
Auf dem Parkplatz ziehe ich die Handbremse und nix passiert. Kein Wiederstand. Unsere erste und einzige "Panne" im Urlaub.
Ich rufe bei Hubert Hester an. Er verspricht einen Rückruf. Wir fahren zur Küste und warten. Meine Frau schreibt ein paar Postkarten. Ich bin bei sowas sehr ungeduldig.
Wir fahren zum Camp und ich lege mich unter das Auto. Das Problem ist schnell erkannt. Ein Bautenzug ist ab. Ohne Werkzeug kann ich da garnichts machen.
Nach einer Stunde rufe ich nochmal bei Hester an um ihne zu berichten, was ich rausgefunden habe. Er wollte mich auch gerade anrufen. Es kommt sofort! jemand zum Camp.
Super. Dann schaffen wir es noch bis abends. Wir wollen in Kückis Pub etwas essen.
Es ist ca. 16 Uhr. Swakopmund ist klein. Sofort bedeutet, daß gerade jetzt jemand einen Werkzeugkasten in den Wagen packt und in spätestens 20-30 Minuten hier ist.
Also stelle ich mich neben das Auto und schaue gespannt auf die Einfahrt zum Camp.
Einige Bierdosen weiter, fange ich an meiner Frau zu glauben, daß "sofort" in Afrika bedeutet: "warscheinlich noch heute".
Um 19 Uhr rufe ich nochmal bei Hester an. Ich frage nach, ob noch jemand kommt. Wir wollen ja gleich Essen gehen.
Er sagt wir sollen noch 15 Minuten warten. Tatsächlich kommt ein Wagen angefahren. Zwei Leute steigen aus.
Sie sind mit einer Kombizange bewaffnet. Das ist ihr ganzes Werkzeug. Tatsächlich dauert die Reperatur nur eine halbe Stunde. Die Handbremse hat den ganzen restlichen Urlaub gehalten. Wir sind auch noch in Situationen geraten, wo sie wichtig war. Dachte zuerst, wir können auch ohne Handbremse weiterfahren.
Ein Lob an Hesters. Er war sehr nett und hat schnell geholfen.
Abends waren wir dann in Kückis Pub. Es gab leckeres Straußensteak und gutes Bier. Ein Kontrast zum Hansa Hotel, aber eher meine Welt.
Morgen früh müssen wir den Einkauf nachholen und dann geht es weiter zum Erongo Wilderness Camp.
Fortsetzung folgt!