Sesriem
Die fahrt von Hauabfontain nach Sesriem war recht kurz. Wir erreichen Sesriem gegen Mittag.
Erstmal zum zugewiesenen Campplatz geschaut. Ein paar Camps neben uns, lag ein Baum. Hoffentlich hat darunter niemand gestanden.
Wir beschließen zum Sesriem Canyon zu fahren. Es ist ziemlich heiß und ich habe im Grunde keine große Lust auf rumlaufen.
Meine Frau möchte aber gerne in den Canyon und so bleibt mir nicht viel übrig. Wo wir schonmal hier sind.
Wie Schade, daß wir nicht sehr weit kommen.
Nach wenigen Metern ist der Canyon voller Wasser. Also doch nicht spazieren gehen. Ich wäre doch so gerne...
Wir beschließen noch Richtung Sossusvlei zu fahren. Wenigstens bis zur Düne 45 wollen wir noch. Morgen früh geht es dann zu den Vleis.
Unterwegs kommen wir an eine unglaublich grüne Wiese voller Springböcke. Was für Farben.
Ein Stückchen weiter mache ich noch ein Foto von einem Staubteufel.
Abends gehen wir in das Restaurant am Camp. Das Essen hat uns gut geschmeckt. Nicht sensationell, aber durchaus lecker.
Am nächsten Morgen stehen wir bei Toröffnung am Gate und los geht die Fahrt durch die Dunkelheit. Ist nicht so ungefährlich, wegen der Tiere. Vor uns halten Overländer und einge Fahrzeuge an der Düne 45. Wir fahren weiter.
Am 2x4 Parkplatz haben wir noch genau ein Fahrzeug vor uns. Der Fahrer lässt gerade Luft aus den Reifen.
Ich überlege kurz und entschließe mich für die "spannendere" Variante. 2.ter Gang 4x4 low und ordentlich Gas.
Ich traue mich nicht zu schalten. So schwimmen wir ganz schön hochtourig durch den Sand.
Erster am Parkplatz vom Sossusvlei.
Es fängt gerade an etwas zu dämmern. Wir laufen zum Vlei und genießen den Sonnenaufgang.
Irgendwann wird die Ruhe durch eine Familie gestört, die lautstark eine Düne hochläuft.
"Gleich, dahinten. Gleich kommt die Sonne. Da, da sie kommt. Gleich geht es los mit den Schatten... "
Naja, was sollt. War ganz lustig und sie hatten Spaß.
Ich mache unterdessen ein paar Fotos.
Einige Zeit später ist die Familie die Düne wieder runter. Mich packt der Ehrgeiz. Da laufen wir auch hoch. Meine Frau beschließt auf halben Weg sitzen zu bleiben.
Ist garnicht so einfach. drei Schritte vor, einen zurück.
Ich laufe weiter. Blöderweise ohne etwas zu trinken. Es wird immer steiler und meine Lunge hatte schonmal bessere Zeiten.
Ich sollte wohl mal mehr Sport treiben.
Dreiviertel der Düne ist geschafft und ich bin kurz davor aufzugeben.
Dann muß ich an den Film Rocky denken. Ich summe die Filmmusik vor mich hin. "Gonna fly now".
Irgendwann bin ich oben. Ich fühle mich wie Rocky Balboa, als er das erste mal beim Training die Treppe raufgelaufen ist und reiße die Arme nach oben. Naja. Nicht sofort. Aber nach fünf Minuten kann ich wieder atmen und denke den Rückweg zu überleben.
Aufstieg
Und hier ein Foto von oben. Schöne Aussicht. Sieht garnicht so steil aus. Ist es aber.
Zurück am Parkplatz machen wir erstmal Kaffee und Frühstück. Im Baum sitzt eine Eule.
Dann fahren wir zum Parkplatz vom Deadvlei. Hier waren wir vor drei Jahren auch schon einmal. Wir laufen los. Es ist kurz nach Mittag. Tja, so sind wir. Die heißeste Zeit des Tages...
Wir haben dreiviertel des Weges geschafft, als sich zuerst die rechte Schuhsohle von meinem Schuh löst und kurz darauf die linke. Der Kleber ist geschmolzen.
Nur noch eine dünne Schicht trennt meine Füße vom heißen Sand.
Was nun? Wir drehen um. Hoffe ich kommme noch zurück zum Auto. Sonst muß ich mich ausziehen und meine Sachen um die Füße binden.
Sieht bestimmt toll aus, wenn ich halbnackt durch die Wüste latsche.
Aber barfuß laufen geht nicht auf dem heißen Sand.
Am Schild zum Deadvlei mache ich ein letztes Foto meiner Schuhsohlen. Meine Frau ist froh. In den Schuhen haben abends meine Füße gemufft wie doof. Ich wollte sie aber nicht wegschmeißen. Immerhin haben die 30 Euro bei Lidl gekostet und sind erst gut 5 Jahre alt.
Wir fahren zurück zum Camp. Kurz vor dem Revier stehen Autos. Ich sage aus Spaß zu meiner Frau: "Die kommen nicht durch, weil das Revier läuft".
Wir hatten weit und breit keinen Regen. Wir nähern uns und siehe da. Es läuft wirklich. Die PKW standen seit dem Morgen schon dort und kamen nicht weiter. Auch Leute die mit PKW zum Vlei wollten hatten keine Chance. Wir konnten mit unserem Hillux durchfahren.
Es kamen immer mehr Namibianer und ein Auto voller Leute vom NWR um dieses seltene Schauspiel zu bewundern.
Wir hatten eine schöne Zeit in Sesriem. Das Camp ist nicht so der Knaller, aber was solls. Am zweiten Abend hatten wir dann noch ein heftiges Gewitter.
Weiter geht es in Swakopmund.
Fortsetzung folgt