Hallo Picco,
picco schrieb:
Libyen, Afghanistan, Burundi, Äthiopien...
Ohne Dich irgendwie provozieren zu wollen und unfähig Dir einen Tipp zu Libyen geben zu können (war noch nie in Nordafrika) würde mich schon interessieren warum man Länder mit zum Teil schon jahrzehntealten, zum Teil recht neuen Konflikten, besuchen will.
OK, ich war auch schon im Osten der Demokratischen Republik Kongo....in einer etwa zwei Jahre anhaltenden friedlichen Zeit, zumindest in der von mir besuchten Gegend.
manchmal ändert sich die Situation zwischen der Flugbuchung und der Reise. Kurz bevor ich nach Rwanda kam, wurde auf der kongolesischen Seite die Stadt Goma (von der M23?) beschossen. Zwei Granaten schlugen angeblich auch in Gisenyi (Rwanda) ein, wo ich wenige Tage später war. In Gisenyi war abends auch überall Militär präsent.
Uganda war auch lange Zeit gut besucht, obwohl im Norden die LRA unter Joseph Kony das Volk der Acholi unterdrückte und viele Menschen ermordete. Die LRA hat inzwischen an Schlagkraft verloren, existiert aber immer noch. Uganda ist dennoch seit Jahren beliebtes Reiseziel. Das auch schon, als die LRA noch stärker war.
Vor 20 Jahren gab es in der Grenzregion Namibias zu Angola immer wieder Probleme. In jeder Polizeistation im Norden (ich habe ja in einigen übernachtet) hingen Plakate mit Infos über Landminen. Den Caprivi konnte man zeitweise nur im Militärkonvoi befahren. Es wurde trotzdem gemacht.
In der Casamance (dem südlichen Senegal) ist seit Jahrzehnten die Rebellenorganisation MFDC aktiv. Dennoch gibt es z.B. in Kafountine viel Tourismus (obwohl ich persönlich nicht begriffen habe, was dort sehenswert ist).
Ich bin auch schon wenige Tage nach einem Militärputsch nach Guinea-Bissau gekommen, weil ich von dem Militärputsch und der brenzligen Lage gar nichts mitbekommen hatte.
Und wenn man es mitbekommt, dann entscheidet man halt, wie man es für richtig hält zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Du beim Kongo, ich seinerzeit bei der Casamance und ccc halt jetzt.
Es gibt Ziele, die man entweder komplett streichen oder ein gewisses Risiko eingehen muss.
Meine Saharadurchquerung per Rad habe ich auf ein späteres Leben verschoben, weil ich es aufgrund der Tätigkeiten des IS für zu gefährlich halte. Burkina Faso halte ich noch für bereisbar, wobei sich da immer ungünstige Zeitpunkte reinmogeln. Nach Afghanistan würde ich jetzt auch nicht reisen wollen, aber nun ist halt jeder anders.
Gruß
Wolfgang