THEMA: Stippvisite im Iran
26 Apr 2021 13:17 #613991
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Radfahren in Isfahan
Nach dem Frühstück und Kaffee auf dem Basar radeln wir am Fluss entlang. Es ist bewölkt und nicht so warm. Wir sehen auch einen Bäcker bei der Arbeit. Wir wollen ein paar Kilometer flussabwärts zur ältesten Brücke fahren, es ist eine hübsche Brücke aus dem 10. Jahrhundert, die jetzt über einen Seitenarm des Flusses führt. Isfahan entstand einst hier. Man sieht auch das Zollhaus noch.










Wir halten ab und zu um Tee zu trinken. Gleich werden wir in Gespräche verwickelt.







In Isfahan gibt es ziemlich viele Bäume: Zwischen Straße und Fußweg gibt es Gräben in denen Bäume und Sträucher stehen. Gelegentlich wird Wasser durch die Gräben geleitet.



Auch entlang des Flusses ist ein breiter grüner Streifen mit gepflegten Parks mit vielen Spielgeräten für die Kinder, Fitnessgeräten, Teehäusern und Toiletten. Die Toiletten sind übrigens überall sehr sauber. Meistens französische Toiletten. Waschbecken mit Seife überall, auch in den Restaurants, wie klein sie auch sind.
Wir verlassen den Fluss und radeln Richtung Freitagsmoschee, dahinter ist überall Markt und wir sehen viele Stände mit großen Mengen schwarzer Stoffe. Ich versuche ein Foto davon zu machen, aber das ist schwierig, weil all das Schwarz sehr dunkel ist.



Wir geben die Fahrräder an das nette Geschwisterpaar (Bruder und Schwester) zurück, die 24 Stunden sind um und haben auch gereicht. Es war eine gute Idee die Räder auch abends zu haben.
Die Freitagsmoschee ist jetzt geschlossen, morgen früh wollen wir zeitig hingehen. Man weiss nie genau wann Gebetsdienste gehalten werden, dann ist sie geschlossen.
Auf dem Weg zum Meydam-e Imam essen wir eine Suppe in einer Suppenküche, Brühe mit Fleisch- und Brotstücken. Der Koch will uns übers Ohr hauen und verlangt zu viel Geld. Und das ist das erste Mal hier! Inzwischen kennen wir die Preise ja etwas. Es schmeckt gut, hier essen viele Einheimische.





Wir sehen uns ein Stück vom Basar an, aber jetzt ist es 3 Uhr und viel ist geschlossen, also machen wir eine kleine Pause im Hotel. Etwas später sind wir natürlich wieder auf dem Meydam-e Imam zu finden, viele Leute machen ein Picknick und man versorgt uns wieder mit Kuchen.





Wir sprechen mit einem Mann in den Dreißigern, der arbeitslos ist. Er weiß viel über Holland, z.B. dass unser König neulich Geburtstag hatte. Die meisten Männer rufen sofort Ajax, Cruyff, van Basten, Robben - es hängt vom Alter ab, welche Spieler sie kennen. Es gibt oft jemanden, der ein Familienmitglied oder einen Bekannten in den Niederlanden hat. Als typisch niederländisch werden auch oft „Blumen“ erwähnt. Man ist überrascht, wenn wir sagen, dass es in Holland keine Berge gibt. Waaas ganz flach? Unvorstellbar!! Später essen wir in einem kleinen Restaurant und damit hat dieser schöne Tag ein Ende.
2018 Erfahrungen unserer Reise nach Namibia
2017 Stippvisite im Iran
Letzte Änderung: 26 Apr 2021 13:23 von marianne2014.
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28 Apr 2021 14:14 #614233
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Der letzte Tag!
9 Uhr machen wir uns auf dem Weg zur Freitagsmoschee, weil sie mittags schließt und das „mittags“ hier sehr weit gefasst ist. Die Geschäfte öffnen jetzt erst und wir wundern uns, dass sie nicht früher anfangen, weil die Mittagspause lang ist und abends die Läden auch nicht so spät schliessen.







Bei einer sehr exklusiven Keksbäckerei mit vielen seeehr süßen Sachen kann man die Bäcker durch das Fenster beobachten.
Die Moschee hat den Eingang im Basar, man sieht sie also nicht aus der Ferne sondern man ist plötzlich da. Diese Moschee ist schon sehr alt, die ersten Steine wurden im 9. Jh. gelegt und Architekturstudenten können hier alle Etappen der persischen Architektur bewundern. Die Haupthalle hat eine Kuppel, die nicht mit Fliesen dekoriert ist, sondern wunderschön aus Ziegeln in verschiedenen Mustern gebaut wurde. Im 10. Jahrhundert wurden farbige Fliesen noch nicht zum Abdecken großer Flächen verwendet.








Persische Moscheen werden oft nach einem festen Muster gebaut: ein zentraler Platz mit 4 Gebäuden um ihn herum mit jeweils einem großen Iwan. Diese Moschee ist die erste die nach diesem Prinzip gebaut wurde.



















Einer der vielen Räume wurde im 14. Jahrhundert von Mongolen mit einem wunderschönen Gebetnische versehen.






Mein Mann setzt sich eine Weile auf den zentralen Platz und wird von einem Imam angesprochen, der gut Englisch spricht und ihm erklärt, dass der Iran IS wirklich nicht unterstützt (die USA tun es!!) und dass der Islam eine friedliche Religion ist ... Sie tolerieren alle anderen Religionen ... Was mache ich dann hier mit Kopftuch und langen Ärmeln?
In der Zwischenzeit schaue ich mir die Räume neben den Iwanen an mit vielen Säulen und gemauerten Kuppeln in verschiedenen Mustern mit und ohne Lichtloch.





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Letzte Änderung: 28 Apr 2021 16:25 von marianne2014.
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28 Apr 2021 14:44 #614236
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Wir laufen durch den Basar zurück, viele Stoffe, Schuhe, Pfannen, glitzernde Kleider (!!) usw., aber wenig Gemüse und andere Lebensmittal, aber natürlich vielerlei Gewürze.
Auch hier kann man herrlich durchlaufen ohne dass jemand unbedingt etwas verkaufen will. Nur die Teppichhändler sprechen uns vorsichtig an, aber das sei ihnen verziehen.



Das trägt man unter dem Tschador!!




















Natürlich gibt es auch einen Gold-Basar mit geschlossenen Räumen und eine große Teppichabteilung. Schöne Teppiche, echte Perser in schönen gedeckten Farben. Kenner können sehen, in welcher Stadt die Teppiche gemacht werden. Auch das verwendete Material unterscheidet sich von Stadt zu Stadt (Seide in Qom, (Angora)Wolle, Baumwolle oder eine Mischung in anderen Städten). Die Muster haben oft eine religiöse Bedeutung. Diese Teppiche sind übrigens das einzige, was man mit Kreditkarte bezahlen kann, da die Zahlung über Dubai erfolgt. Auch die Stoffe sind teilweise sehr schön mit eingewebten Silberfäden und feinen Mustern. Auch hier gibt es viele Nebengebäude, ehemalige Karawansereien, Badehäuser usw.







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Letzte Änderung: 28 Apr 2021 16:28 von marianne2014.
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29 Apr 2021 22:42 #614401
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Nach einer Tasse leckeren Espressos besuchen wir den Chehel Sotun Palast, auch Palast der 40 Säulen genannt. Vor dem Eingang befindet sich ein von 20 Säulen getragenes Holzdach. Es ist wunderschön geschmückt mit Intarsien.










Der Eingang selbst ist in einer Spiegelwand und auch die Decke über dem Eingang ist mit Spiegeln verziert, sodass man mit einer normalen Kamera ein Selfie machen kann.





Innen gibt es schöne Gemälde aus ungefähr 1650 mit Kampfszenen, aber auch friedlicheren Abbildungen. In einem Nebenraum Gemälde von jungen Frauen mit offenen Haaren aber gut gekleidet, kein Rubens hier!








Die anderen 20 Säulen befinden sich an den Seiten des Palastes.










Im gute besuchten Park stehen schöne alte Bäume und viele Rosen.

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29 Apr 2021 22:49 #614402
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Dann gehen wir zum Ali Qapu Palast auf dem Meydam-e Imam mit der schönen Veranda auf halber Höhe.
Zur Erinnerung nochmal dieses Foto:



Die Terrasse mit einem von Holzsäulen getragenen Dach gibt einen schönen Blick auf den langgestreckten Platz, von hier aus hat der Schah den Polospielern zugesehen.



Hier sieht man gut die Grösse des Platzes und die Drehung der Moschee in die richtige Mekka-Richtung.









Dieser Palast stammt ebenfalls aus dem Jahr 1650. Im 6. Stock befindet sich ein Musikzimmer. Wände und Decke sind auf einzigartige Weise geschnitzt, was der Akustik zugute zu kommen scheint.









Und auch in diesem Palast gibt es eine schöne Kuppel



Und der Blick hinüber zur Privat-Moschee




Später gehen wir im Basar auf Suche nach einer Ölmühle, die wir nicht allerdings nicht finden.




Dann trinken wir einen Mojito (leider ohne Alkohol), abends essen wir nochmal ein tolles Steak mit leckeren Beilagen im Sharzad. Um 7 Uhr ist noch nicht viel los, die ersten Gruppen kommen nach uns. So haben wir Zeit nach dem Abendessen wieder zur Brücke zu gehen, wir genießen die Pracht noch einmal. 2 junge Männer rösten Maiskolben, die sie verkaufen.

Wir fahren mit dem Bus zurück, gerade als wir im Hotel ankommen fängt es wieder an zu regnen!
Wir bezahlen unser Zimmer und bestellen für morgen früh 3 Uhr ein Taxi. Wir haben noch 200.000 Rial übrig, haben den Umtausch also gut eingeschätzt.
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Letzte Änderung: 29 Apr 2021 23:05 von marianne2014.
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Rückflug nach Amsterdam

Der Wecker klingelt um 2.45 Uhr und wir werden auch von der Rezeption geweckt: Sie klopfen an die Tür und machen das Licht im Zimmer an. Der Lichtschalter ist bei unserem Zimmer nämlich draußen! Das Taxi entpuppt sich als Privatwagen einer Angestellten des Hostels, auch der 13-jährige Sohn ist von der Partie. Wir haben ihn schon hinter dem Computer an der Rezeption gesehen, er gab die Daten aus den Pässen ein. Er sagte dass er sein Englisch üben will und deshalb dort arbeitet. Er ist jetzt auch dabei da seine Mutter keine Englisch spricht.
Innerhalb von 20 Minuten sind wir am Flughafen, ich muss durch den Eingang für Frauen zur Sicherheitskontrolle, die Frau, die mich kontrollieren soll, schläft mit den Beinen auf dem Tisch und hört mich nicht mal.



Wir fliegen pünktlich ab, gutes Essen mit warmen Sandwiches und Rührei, dann schlafen wir, bis wir um 8 Uhr Ortszeit in Wien landen. Wir fahren mit dem Zug ins Zentrum, trinken einen guten Wiener Kaffee und gehen dann zur Albertina, da ist ein Schiele Ausstellung. Wirklich ein Kulturschock…! Wir schlendern ein bisschen durch die Stadt, fahren den Alkoholspiegel etwas hoch und dann sind die 7 Stunden auch schon wieder um. Wir landen pünktlich in Amsterdam, der Zug kommt schnell und da unsere Fahrräder auch noch am Bahnhof stehen sind wir schnell zu hause. Wir sind es gewöhnt unsere kleinen Koffer auf dem Gepäckträger zu transportieren.
Es war eine schöne und interessante Reise, die 10 Tage waren für uns gerade richtig.

Mit einem vom Internet geklauten Foto endet dieser Bericht. Ein Fazit volgt noch.

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Letzte Änderung: 29 Apr 2021 22:59 von marianne2014.
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