THEMA: Sokotra - ein kleiner Reisebericht
05 Dez 2023 17:26 #678344
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Liebe Namibia-Freunde,

angesichts der Fülle an "außernamibianischen" Reiseberichten möchte ich euch auch eine Insel im arabischen Meer vorstellen: In den Osterferien 23 war ich eine Woche auf Sokotra im Rahmen einer geführten Tour. Da mir eine Freundin schon vor vielen Jahren von dieser Insel vorgeschwärmt hatte, war ich immer neugierig auf die Landschaft. Lange Zeit gab es keine Direktflüge dorthin; erst nach Abklingen der Pandemie konnte man von den Emiraten aus einmal in der Woche ohne einen Zwischenstopp im Jemen dorthin fliegen. Verschiedene Veranstalter bieten seither Touren an. Ich entschied mich für eine Fotoreise mit Rolf Gemperle.
Wir waren 10 Teilnehmer plus Rolf und hatten 3 Fahrer / Toyotas und einen weiteren Guide. Zusätzlich begleitete uns noch eine Crew, die fürs Kochen und das Campen verantwortlich war. In dieser Woche war Ramadan, was die Tour für die Crew dann doch erschwerte und für uns teilweise nervig war, weil die Sokotri die Nacht zum Tag machten und kochten, lachten, aßen, während wir daneben schlafen wollten. Gerade den Fahrern wurde sehr viel abverlangt; die Pisten waren teils extrem steil und holprig, solche Passagen bin ich in dieser Länge noch nie gefahren (worden).
Campen darf man an ausgewiesenen Stellen am Strand oder in den Bergen, aber mehr als die Erlaubnis, dort sein Zelt aufzuschlagen, fand man meist nicht. An manchen Stellen gab es ein verdrecktes Toilettenhäuschen oder mal einen Schlauch, mit dem man „duschen“ konnte – aber natürlich nur mit Kleidung, weil alles offen einsehbar war und wir ja in einem streng moslimischen Land waren.
Ich habe kein Problem mit „wildem“ Camping, aber nicht, wenn etwa 50 – 100 andere Leute auch an dieser Stelle, wo es keine Sanitäranlagen gibt, campen. Natürlich muss jeder sein kleines oder großes Geschäft verrichten, die Büsche und Steine, hinten denen man das tun konnte, waren war etc. Ihr könnt euch vorstellen, wie das dann so aussah. Jeden Di (jedenfalls im April 23) steigen über 200 Touristen aus dem Flugzeug und teilen sich auf verschiedene lokale Tourorganisatoren auf. Die eine Hälfte erkundet die Insel im Uhrzeigersinn, die andere Hälfte in der anderen Richtung. Alle wollen mehr oder weniger zu denselben Highlights. Die wenigsten reisen individuell. Mir war es vielfach zu voll und ich hatte das Gefühl, schon zu spät zu kommen. Der Tourismus hat die Insel schon entdeckt, aber die Voraussetzungen dafür sind noch gar nicht geschaffen. Die Diskrepanz war groß.

Die Landschaft, die ich kennengelernt habe, war wunderschön, teils einzigartig, so was hatte ich noch nicht gesehen. Einen kleinen Einblick sollen die kommenden Bilder vermitteln. Ich gehe tageweise vor, für jeden Tag gibt es eine Kurzbeschreibung und einige Fotos. Bei Interesse und weiteren Fragen schreibt mir!
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05 Dez 2023 17:33 #678345
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Tag 0 + 1:

• Flug von Wien nach Abu Dhabi; Übernachtung in einem Hotel am Flughafen
• Am nächsten Vormittag Flug mit Air Arabia nach Socotra
• Fahrt in den Hauptort Hadibu, wo wir eine Nacht in einem Hotel bleiben
• Erste Erkundungstour zu den Küstendünen und einem Schiffswrack
• Abendessen bei der Familie eines Fahrers; wir sitzen im Innenhof, es ist sehr dunkel, aber das Essen (Reis und Huhn und Gemüse) schmeckt sehr gut.





Tag 2

• Auf einer steilen, engen Rumpelpiste fahren wir auf das Homhil Plateau; dort oben finden wir die drei typischen Baumarten: Weihrauchbäume, Flaschenbäume und Drachenbäume.
• Wir unternehmen eine Wanderung entlang eines Wadis bis zu einem „Rockpool“; leider ist er fast leer, weil es lange nicht geregnet hat; nichts wird es mit einem erfrischenden Bad. Dafür ist die Aussicht aufs Meer wunderbar. Bald steigen wir entlang der Schlucht abwärts. Dort warten die Fahrer.
• Wir fahren zu den Arher Dünen und nehmen einen kleinen Snack ein. Dann fahren wir an die äußerste Nordostspitze, wo ein großer Walschädel liegt. Wir genießen die Umgebung und den Sonnenuntergang, bevor wir zu unserem Nachtlager zurückfahren. Wir sind nicht die einzigen Camper dort…




















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05 Dez 2023 17:38 #678346
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Tag 3

• In aller Früh (ich glaube 3.30 Uhr) stehen wir auf, weil wir heute den Sonnenaufgang oben auf den Dünen fotographieren wollen. An einer geeigneten Stelle steigen wir im Schein der Taschenlampen auf; es ist anstrengend mit dem ganzen Fotoequipment. Dafür ist der Ausblick genial und die Stimmung unbeschreiblich.
• Nach dem Frühstück unternehmen die, die wollen, eine Wanderung zur Hoq Cave. Ich will und mühe mich ab. Es ist sehr heiß und schwül, die Fotoausrüstung ist schwer und ich bin irgendwie schlapp. Trotzdem schaffe ich es hinauf. Mit unseren Lampen versuchen wir, die Stalagmiten und Stalaktiten ins beste Licht zu rücken. Leider gehen wir viel zu früh wieder zurück. Wie gerne wäre ich etwas länger hier geblieben.
• Den Nachmittag verbringen wir am Strand im Dihamri Küstenschutzgebiet. Im warmen Wasser kann ich schnorcheln und sehe viele Fische.
• Abends spazieren wir gemeinsam zu den Felsen dort am Strand.




















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05 Dez 2023 17:51 #678347
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Tag 4

• Erstes Ziel des langen Tages ist der Kalysan Canyon. Dafür müssen weit in den Süden fahren, zunächst auf Asphalt, bald aber auf einer Piste. Wir kommen an einem wahren Wald von Flaschenbäumen vorbei.
• Wir parken und steigen auf einem Trampelpfad hinab. Wer Lust hat, kann unten baden. Ich streife lieber mit der Kamera herum. Der Aufstieg zurück ist extrem schweißtreibend.
• Nach einer Mittagsstärkung geht es weiter, d.h. durch die Berge, rauf und runter, durch Flusstäler und in ausgetrockneten Flussbetten entlang. Immer wieder halten wir an und genießen die Umgebung.
• Am frühen Abend erreichen wir die Südküste. Hier gibt es Dünen. Den Spaziergang durch den Sand – barfuß – genieße ich sehr. Wie schön - ich fühle ich an die echten Wüsten erinnert.






















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05 Dez 2023 17:59 #678348
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Tag 5

• Vor Sonnenaufgang krieche ich aus dem Zelt und spaziere in den Dünen umher. Rechtzeitig zum Frühstück bin ich zurück. In einiger Entfernungen warten schon die Geier, die Müllmänner der Insel, auf unsere Abreise.
• Zunächst geht es weiter Richtung Westen. An einer Höhle, die mehr ein großer Felsüberhang ist, machen wir Halt.
• Danach fahren wir ins Landesinnere aufs Dixam-Plateau, die Heimat des Drachenblutbaums. Wir campen quasi inmitten des Waldes. Am Nachmittag gehe ich alleine spazieren, an Abend mit der Gruppe. Wir alle sind total begeistert von diesen eigenartigen Bäumen.






















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05 Dez 2023 18:14 #678349
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Tag 6

• Zum Sonnenaufgang sind wir mit den Kameras unterwegs, zunächst gemeinsam, dann individuell.
• Auch hier würde ich noch gerne länger bleiben, aber nach dem Frühstück können wir nur noch ein kurzes Stück mit der Kamera den Weg entlang gehen, bis uns die Autos einholen.
• Schon geht es weiter nach Westen zum Ort Qualansiyah.
• Nach dem Besuch eines Aussichtspunkts fahren wir zur Detwah Lagune, wo wir auch unser Camp aufschlagen. Die Lagune ist Zufluchtsort für die verschiedensten Vogelarten, auch Krabben und Krebse sind zu finden. Ich wandere ein wenig entlang.
• Am späteren Nachmittag steige ich mit Rolf und zwei weiteren Interessenten auf einen nahen Berg. Es ist steil und sehr anstrengend. Wir haben eine Guide, der über Geröll und Dornen barfuß geht und viel erzählt. Von dort oben ist der Blick unbeschreiblich. Das blühende Flaschenbäumchen ist mein persönlicher Höhepunkt der Reise.





















Tag 7

• Zum Abschluss der Reise unternehmen wir eine Bootstour zu einem der schönsten Strände der Insel. Die Fahrt führt entlang einer steilen Felsenküste, die immer wieder neue wundervolle Sichten eröffnet. Wie erhofft beobachten wir unterwegs auch Delfine! Nach einem Badestopp am Strand geht es zurück, der Wind frischt auf und das kleine Boot hüpft über die Wellen.
• Nun fahren wir nach Hadibu zurück. Abends essen wir gemeinsam in einem Restaurant und bummeln mit unserem Guide durch den Suk.










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