Wir sind am Montag von unserer 2 wöchigen Tansania-Selbstfahrer-Reise zurückgekehrt und möchten Euch folgendes berichten:
Wir waren nach vielen Urlauben in Namibia, Südafrika und Botswana das erste Mal in Tansania. Das Fahrzeug haben wir von Tanzanian Pioneers, einen 8 Jahre alten Landrover Defender mit 2 Dachzelten, in Arusha gemietet.
Folgende Plätze haben wir besucht:
Outpost Lodge, Arusha, schmutzig und abgewohnt!!! Hier waren wir nur für einige Stunden nach der Ankunft.
Tarangire NP, public campsite no. 2, wunderschön gelegen, die Sanitäreinrichtungen sind teilweise zerstört, wir waren alleine auf der campsite, hatten lediglich Besuch von Elefanten, Affen und Giraffen.
Lake Manyara NP, public campsite „endabash“, schöne kleine campsite neben dem Fluss gelegen jedoch ohne Ausblick, wir waren alleine auf der campsite, die Sanitäreinrichtungen extrem sauber und gepflegt.
Lake Natron, Moivaro, riesig großer campground der Lodge angeschlossen, wir waren alleine, man kann die Einrichtungen der Lodge mitbenutzen, Sanitäreinrichtungen extrem schmutzig und verwahrlost.
Serengeti, Lobo Hills, wunderschön an einem Hügel gelegen, toller Ausblick, mit Büffelfamilienanschluss, wir waren bis auf eine supernette Familie aus Tansania alleine auf der campsite, Sanitäreinrichtungen gut.
Serengeti, Seronera Area, public campsite: Dik-Dik, wir waren alleine auf der campsite, sehr schön gelegen, das riesige Sanitärhaus extrem sauber und gepflegt.
NCA, Kraterrand, public campsite, sehr schön gelegen, extrem belebt, ca. 100 andere campsite-Gäste in kleinen Zelten, tolle Atmosphäre am Abend im Küchenhaus, da ca. 10 Köche der verschiedenen Reisegruppen gemeinsam gekocht haben.
Arusha NP, wir waren auf campsite 2, campsite 1 ist wesentlich schöner, wir waren alleine, leider hatten wir für diesen Park zu wenig Zeit, am Abend kommt ein bewaffneter Ranger, der die Nacht im Küchenhaus verbringt um dich zu schützen, wir haben dann gerätselt wovor er uns schützen wollte, er wollte es uns nicht verraten.
Pangani, Mkoma Bay tented lodge, swahili house, fantastisch auf hohen Klippen gelegen, leider sehr schlecht geführt, wir hatten keine Alternative, da zu dieser Zeit alle anderen Unterkünfte ausgebucht waren, der Pool war schmutzig, unser Haus extrem ungepflegt, Essen ganz gut, jedoch insgesamt schlechtestes Preis- Leistungsverhältnis in diesem Urlaub.
Viel schöner ist da Capricorn Cottages, 15 km nördlich von Pangani, wir waren hier leider nur für eine Nacht da wir wieder zurück nach Arusha mussten. Super engagiertes Team, von einem britischen Ehepaar geführt, direkt am Strand, in der Früh wird ein Frühstücks-Korb mit frisch gebackenem Brot ans cottage geliefert, am Nachmittag gibt’s Pizza. Am Abend barbecue, alles zu wirklich fairen Preisen, gratis WLAN, bestes Preis- Leistungsverhältnis im Urlaub. Für uns ein echter Geheim-Tipp!!!!!
Kia Lodge, 3 km vom Kilimandscharo Airport gelegen, saubere Zimmer, relativ teuer, aber sehr bequem für uns, da unser Abflug um 3 Uhr in der Früh losging, Gratis-shuttle zum Airport. Teures Dinner, kann man auslassen, das Essen an der Bar ist akzeptabel.
Die hier im Forum oft gestellte Frage ob eine Selbstfahrerreise in Tansania möglich ist, würde ich auf alle Fälle mit ja beantworten. Man muss aber doch gewisse Abstriche machen, wenn man wie wir die Leihautos von Südafrika/Namibia gewöhnt ist. Die Straßenverhältnisse bzw. der Straßenverkehr sind in Tansania weit schwieriger zu bewältigen als im südlichen Afrika. Wir hatten in der gesamten Serengeti starkes Wellblech und mussten für Tagesetappen von nur 100 km bis zu 4 Stunden unterwegs sein. Die Straße vom Lake Natron Richtung Serengeti über das Kleins Gate hatte es auch in sich. Wir waren für nur 186 km 6 Stunden unterwegs. wir haben den Abstecher zum Lake Natron nicht bereut, da die gesamte Route wunderschöne Landschaften verschiedenster Art hat.
Da über Weihnachten in Tansania Hochbetrieb herrscht waren bei den Gates der Nationalparks immer sehr viele Guides angestellt, dies ging jedoch immer sehr fair und geregelt über die Bühne. Man bekam auch immer Hilfe wenn man danach gefragt hat.
Die über 400 km von Arusha nach Pangani an die Küste waren zwar durchgehend Teer aber hier herrscht ein im wahrsten Sinne des Wortes „mörderischer Verkehr“. Nicht nur einmal ist uns ein Lkw auf unserer Spur entgegengekommen. Die Einkaufsmöglichkeiten in Arusha sind sowohl im Shoprite als auch im Rafika cash and carry sehr gut. Ansonsten gibt es auch überall Obst- und Gemüsestände mit schöner Ware.
Wir hatten auf unserer Fahrt von Arusha nach Pangani und retour ca. 6-7 Polizeikontrollen, ab und zu wurde auch versucht uns Geld abzuknöpfen, es wurde dann jeweils lange hin und her diskutiert und dann durften wir wieder weiterfahren ohne zu zahlen, wir hatten uns ja auch nichts zu Schulden kommen lassen.
Resumee: wir waren wie immer zu dritt unterwegs, mein Mann und ich und unsere 14jährige Tochter, wir sind 2134 km gefahren, das Urlaubsbudget lag bei 7000 Euro (also um ca. 1000 Euro mehr als bei einem Botswana-Urlaub), Tansania ist ein wunderschönes Land, toll habe ich empfunden, dass man absolut flexibel die Nationalparks anfahren kann und jederzeit auf den public campsites unterkommt und auch mal verlängern kann wenn es einem besonders gut gefällt. Das ist der wesentliche Vorteil gegenüber Botswana. Die Tierwelt ist nach unseren Empfindungen genau so schön wie in Botswana. Mein Lieblingsfleck war die Seronera Area in der Serengeti, mein Mann fand den Tarangire NP am schönsten und meine Tochter Pangani an der Küste.
Also – liebe Forumsmitglieder – ab nach Tansania!!!!
Grüße aus Wien
Blackrhino
Nix da, ich will keine Touristenschwemme!!! 
