THEMA: Löwe 3 Jahre in Schlinge gefangen - Rudel hilft -.
26 Dez 2012 16:21 #267707
  • picco
  • piccos Avatar
  • Beiträge: 5764
  • Dank erhalten: 10879
  • picco am 26 Dez 2012 16:21
  • piccos Avatar
Hoi zämä
Den Menschen gehts nicht darum, sich zu bereichern, die wollen schlicht und einfach essen!
Teilweise aus Gier nach Fleisch, teilweise auch aus Hunger!
Hier gehts immerhin um Tansania (beim Löwen) bzw. Uganda (bei meinen Bildern), zwei der ärmsten Länder Afrikas und somit auch der Welt-
Für uns Europäer ist es einfach zu verurteilen, aber mal ganz im Ernst betrachtet: Wir haben unsere Tierwelt durch Jagt und Wilderei schon vor Jahrzehnten bzw. Jahrhunderten beinahe ausgerottet, dort, in einem der ärmsten Länder der Welt läuft das Essen in Form von Antilopen usw. an der teilweise hungernden Bevölkerung vorbei.
Natürlich wäre ein schneller Tod besser, aber die Leute haben keine Schusswaffen und mit Speeren und Macheten kommen sie nicht nah genug an die Tiere ran, Fahrzeuge (mit Auto's kommt man nah genug ran) haben sie auch nicht und vor den relativ wenigen Rangern müssen sie sich auch noch in Acht nehmen, logisch rennen sie nicht mit Speeren durch die Gegend...wie würden sie das den Rangern erklären wollen?
Ich will hier niemanden verteidigen, aber in Relation zur vorhandenen Situation setzen...denn einige Komentare hier empfinde ich als daneben!
Das Mittelalter ist vorbei!
Wie kann man Wilderei bekämpfen, das ist hier die Frage!
Natürlich können drakonische Strafen ein Weg sein, die nützen aber nichts wenn jemand aus Hunger wildern geht...
Dagegen nützen aber (mehr) gut ausgerüstete regionale Ranger, die mit ihrem Lohn gleich auch die Wirtschaftskraft der Region ankurbeln, für deren Anstellung aber das Geld fehlt...
Also mehr Touristen anlocken oder Parkgebühren erhöhen...was wohl wieder Kritiker nach sich zieht...ein unendliches Thema!
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: BikeAfrica, Butterblume
26 Dez 2012 19:45 #267718
  • Swakop1952
  • Swakop1952s Avatar
  • Beiträge: 2664
  • Dank erhalten: 2087
  • Swakop1952 am 26 Dez 2012 19:45
  • Swakop1952s Avatar
Ursprünglich habe ich mir beim Lesen des Thread gesagt: Na und, das ist doch tagtägliche Praxis, da Afrika eine Nachhaltigkeit nicht annehmen will. Wer tagtäglich Tiere in Drahtschlingen vorfindet, in denen sie bestialisch verenden, sei es Wild, seien es Rinder, oder Ziegen, der denkt anders. Wer eben diese Tiere augeschlachtet oder zerstückelt in Katutura, Wanaheda oder sonstigen Märkten anbietet, da ist es keine Linderung von Hunger, sondern reine geldgierige Kriminalität. Wenn man nachts zwischen Windhoek und Gobabis, zwischen Okahandja und Windhoek, oder zwischen Wilhelmstal und Okahandja überladene Windhoeker Taxis mit blutverschmiertem Heck antrifft, dann ist dieses m.E. Kriminalität, wo zu vermuten ist, daß die diensthabenden Polizisten an den Roadblocks wohl für ein Stück Fleisch dieses dreckige Spiel mitspielen.

Ich vermag Fritzmann nicht zu widersprechen, denn das ist wahrscheinlich die einzige Sprache, die Kriminellen verstehen. Und das ist genau die Sprache, die die Anti-Poaching Einheiten Botswanas berechtigterweise praktizieren. Das sind Soldaten, und die verhaften nicht. Sie schießen um zu töten. Die meiste Wilderei ist nämlich nicht zum Stillen des Hungers, sondern um das gestohlene Fleisch weiter zu verkaufen. Zum Teil sind es organisierte Syndikate, d.h. organisierte Kriminalität.
Wir sollten unsere europäischen Illusionen begraben: sie passen einfach nicht auf Afrika. Wer sich damit nicht abfinden kann, sollte sich fragen, ob Afrika das richtige Ziel für ihn oder sie ist, denn anders ist der Wildbestand, den wir alle uns so gerne anschauen, nicht zu schützen, ebenso nicht die hunderttausende afrikanischer Arbeitsplätze, die daran hängen.
Letzte Änderung: 26 Dez 2012 19:56 von Swakop1952.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
26 Dez 2012 20:28 #267723
  • BikeAfrica
  • BikeAfricas Avatar
  • Beiträge: 6777
  • Dank erhalten: 7052
  • BikeAfrica am 26 Dez 2012 20:28
  • BikeAfricas Avatar
... ich vermute, dass der Begriff "vogelfrei" nicht überall die gleiche Bedeutung hat. Damit bezeichnet man üblicherweise Leute, die verstoßen werden. Sie leben fortan in einem Zustand, in dem sie weiterhin auf Kriminalität angewiesen sind.

Die Touristen werden diejenigen sein, die den Schaden haben, aber sie werden sich nicht mit denen anlegen. Die Einheimischen werden es auch nicht tun, so lange sie keinen Schaden haben. Werden sie nicht haben, so lange genug Touristen unterwegs sind. Also überlegt mal, was ihr da eigentlich fordert. Mal abgesehen davon, dass das genauso toll ist wie der kranke Hass der religiös fanatischen Islamisten.

Und am Ende bedeutet "vogelfrei" noch, dass die Leute nach dem Tod nicht begraben werden. Das wird ihnen aber ziemlich egal sein.

Irgendwie kann ich gar nicht fassen, was ich hier manchmal zu lesen bekomme. Für mich ist das Thema damit beendet.

Viele Grüße
Wolfgang
Mit dem Fahrrad unterwegs in Namibia, Zambia, Zimbabwe, Malawi, Tanzania, Kenya, Uganda, Kamerun, Ghana, Guinea-Bissau, Senegal, Gambia, Sierra Leone, Rwanda, Südafrika, Eswatini (Swaziland), Jordanien, Thailand, Surinam, Französisch-Guyana, Alaska, Canada, Neuseeland, Europa ...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Butterblume, picco
26 Dez 2012 20:44 #267724
  • picco
  • piccos Avatar
  • Beiträge: 5764
  • Dank erhalten: 10879
  • picco am 26 Dez 2012 16:21
  • piccos Avatar
Hoi Swakop1952

Du sprichts für Namibia, da kann ich's nicht beurteilen, aber da wirst Du schon wissen wovon Du sprichst.
Aber heist das dass alles in Afrika genau wie in Namibia ist?
Das glaubst Du doch wohl selbst nicht!!!
Hier gehts aber um ein Beispiel aus dem Süden Tansania's sowie um ein Beispiel in Uganda, ich denke nicht dass Namibia's Verhältnisse auf diese Länder übertragbar sind.
Ich war im Mikumi (Beispiel des Löwen) und in Uganda und ich hab in Tansania hungernde Menschen gesehen.
Davon spreche ich!!!
Natürlich gibts auch Leute die wildern um das Fleisch zu verkaufen, vorausgesetzt, sie sind in einer Region wo die Leute genug Geld haben um etwas zu kaufen...das ist nicht überall der Fall.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Butterblume
26 Dez 2012 20:49 #267726
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 26 Dez 2012 20:49
  • Butterblumes Avatar
Helft den Menschen, dann helft ihr den Tieren!

Investitionen in Bildung, Bildung, Bildung, Infrastruktur und Bekämpfung der Korruption wären erste Maßnahmen!

Grüße Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: steenbok, picco
26 Dez 2012 21:06 #267727
  • janet
  • janets Avatar
  • - Spinnerin ;) -
  • Beiträge: 1419
  • Dank erhalten: 616
  • janet am 26 Dez 2012 21:06
  • janets Avatar
... ich hatte das eigentlich gepostet weil ich es bemerkenswert finde wie das Rudel dem einzelnen Tier so lange geholfen hat.

Das war eigentlich das was mich an der Sache so fasziniert hat und was ich wirklich toll finde! (neben dem traurigen Hintergrund - den ich natürlich nicht gut finde).

Gruss
janet
Reisebericht: 3 Wochen Namibia 2009 - "suchen und finden *g*"

Reisebericht Sao Tomé 2011

Diskutiere niemals mit einem Idioten. Er zieht dich auf sein Niveau herab und schlägt dich dort durch Erfahrung!
Letzte Änderung: 26 Dez 2012 21:06 von janet.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.