THEMA: Walking with lions – Conservation or abuse?
19 Feb 2012 12:07 #225100
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  • Nenette am 19 Feb 2012 12:07
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Hallo,
und wenn man dem folgenden Link Glauben schenken darf, dann handelt es sich bei den Lion Walks in Südafrika um ein Nebenprodukt der Löwenaufzucht für die Trophäenjagd:
While some estimates suggest that there are less than 20,000 wild lions remaining in Africa, the International Fund for Animal Welfare reports that another 3,000 languish in captivity, bred as targets for trophy-hunters. But breeders have found a lucrative sideline to the bloody business of feeding canned hunts. By removing cubs from mothers after about four days – to induce another breeding cycle – they can rent them out to tourist parks to participate in lion-walking attractions. (By Chris Haslam From The Sunday Times February 10, 2008
)

www.irresponsibletou...rum_posts.asp?TID=81
oder hier:
www.lonelyplanet.com...spa?threadID=1559913
Widerlich!
Viele Grüße,
Nenette
Il n'y a pas un atome de cette poussière que je n'aime infiniment.
Es gibt kein Atom in diesem Staub, das ich nicht unendlich liebe. (Elizabeth Riollet über Voi/Tsavo)

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19 Feb 2012 12:48 #225106
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  • Matou66 am 19 Feb 2012 12:48
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@nacktmull: Du fragst, wie viele Tieraten dank Zoos denn schon wieder ausgewildert wurden? Das frage ich mich auch immer wieder... .
Ausser dem Przewalski Pferd in der Mongolei und evtl. dem Bartgeier in Österreich, fallen mir so direkt keine ein. Und, der Wanderfalke in Deutschland zählt eher nicht, denn das lief in den 70igern auf Initiative der AG Wanderfalkenschutz des damaligen DBV (Dt. Bund für Vogelschutz, jetzt NABU) an.
Ansonsten: Bali-Tiger (ausgestorben), Tiger allgemein, Schneeleopard, Beutelwolf (auch ausgestorben) usf. hat's alle im Zoo gegeben oder gibt es, aber dass die durch Zoos gerettet werden oder wurden - nadan, niente, null. Und so liesse sich diese examplarische Auflistung beliebig fortsetzen.
Letztlich sind Zoos teilweise schon jetzt "lebende Museen". Das mit der Arterhaltung zur Auswilderung, so wurde jüngst in einer kritischen Zoodoku von den Herren Direktoren selber zugegeben, ist ein offenbar weit verbreiteter "Wunschglaube". Zoos sind häufig auch nur eine Art "Firma" mit der schlicht und ergreifend Geld verdient wird.

Hallo Miss Ellie,

meines Wissens nach stammen die Tiere auf Amani aus miesester "privater Haltung" oder kleineren "Zoos" und sind dort regelrecht "versaubeutelt" worden. Daher stellt sich hier evtl. nicht die Frage, ob sie es auf Amani besser haben als in der Natur. Natürlich nicht. Allemal besser als da, wo sie vorher leben mussten, wohl schon. Auswildern kann man die nicht mehr. Die Löwen haben übrigens ein ziemlich großes Gelände, das man von oben gut einsehen kann.
Der Leopard, den sie ebenfalls in einem Riesenbereich haben, war in so schlechtem Zustand, als er aus "Privatbesitz" auf knapp 10 x 10m aus RSA kam, dass er nicht mal mehr auf Bäume klettern konnte. Kann er wieder. Auswilderung? Fehlanzeige - der hätte draussen keine Chance mehr.
Etwas anders sieht das bei den Geparden aus. Hier konnte sich Amani, angeblich zusammen mit dem CCF, erfolgreich an mindestens einem Auswilderungsprojekt in der Namib btlg. Auch die Auswilderung von Geparden, selbst in NAM, ist vom Aufwand her nicht "von Pappe". Dies wird eindrücklich und exemplarisch in einem der ersten Bücher von Matto Barfuss geschildert.
Geparden im Amani-Privathaus habe ich nicht gesehen. Hätte ich auch unlustig gefunden. Und ich glaube auch nicht, dass die extra für uns weggesperrt worden wären.
Ansonsten haben die ebenfalls aus Privathaushalten stammenden Geparden relativ viel Freiraum in ihren Gehegen. Das man diese dann vom Restaurant aus sehen kann, ist sicher suboptimal für die Tiere. Jedoch sind das alles Tiere, die vorher woanders - und offenbar nicht gerade "artgerecht" - (was auch immer das sein mag) an Menschen "gewöhnt" wurden.
Die genannten Tiere bekommen hier so etwas wie ein Gnadenbrot. Nicht mehr, nicht weniger.

Dass man evtl. zu den Geparden in die Gehege kann und Olivier (hatte ihn vorher Alain genannt, aber das ist jemand aus der Nähe vom Sossusvlei) vielleicht auch mal "auf Show" macht, ist sicherlich sehr kritisch zu sehen.

Abschliessend eine herzliche Bitte: Nicht alles undifferenziert "in einen Pott schmeissen" und damit evtl. Leuten und Projekten schaden, die sicher nicht fehlerfrei, aber vielleicht mit einem als besser zu bewertenden Ansatz arbeiten als manch andere.

Und, es schadet nicht, mehr als ein paar Smalltalk-Sätze mit den Initiatoren solcher "Projekte" zu sprechen, sondern denen auch mal "ein Stündchen" kritisch "auf den Zahn" zu fühlen. Wobei ich natürlich nicht weiß, wieviel Gelegenheit ihr dazu hattet. Ich möchte da nichts unterstellen, sondern das gerne als generelle Anmerkung verstanden wissen.

Übrigens machen die den sunset drive bzgl. Erklärungen zu den Tieren, aber auch zur Situation ihrer frei lebenden Verwandten, in meinen Augen vorbildlích.

Frage: Was kommt denn als Nächstes "dran" - Okonjima, Africat, AfriLeo Foundation?


Zum Ausgangsthema: Egal, was zum walk with lions noch herausgefunden wird - wie will man die denn wieder auswildern??? Die Tiere sind an Menschen gewöhnt, haben keinem erwachsenen Löwen beim Jagen zusehen können usw.
George Adams hat schon in den 50/60igern an der Löwin Elsa dargestellt, dass das fast ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Das hier genannte Buch von Kobi Kruger ist ebenfalls ein (zeitgenössischeres) Beispiel, das zeigt, dass das letztlich bzw. meistens gar nicht mehr geht. Ergo: Der walk of lions ist m.E. nur zum Geldverdienen auf Kosten der Tiere da und sollte auf keinen Fall durch Besuche unterstützt werden.

LG

D.
Letzte Änderung: 19 Feb 2012 13:10 von Matou66.
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20 Feb 2012 07:37 #225223
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  • Miss Ellie am 20 Feb 2012 07:37
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Hallo Matou

danke fuer deine Reaktion .. Ich bin 100% bei dir.. Sicher, wenn die Tiere aus erbaermlichen privathaltungen kommen, haben sie es dort sicherlich besser... die frage stellt sich gar nicht.

aber : die sache mit den geparden privat ist NICHT ERFRUNDEN .. hat uns der Besitzer selber sehr sehr stolz erzaehlt, weil er die Gabe seines Sohns hier angepriesen hat, so quasi als geparden fluesterer .. vielleicht gibts die jetzt nicht mehr, unserer erfahrung stammt schlisslich aus 2009 glaube ich ..

wir haben sehr wohl mit dem besitzer gesprochen, da dieser franzose ist konnte auch mein mann "richtig" mitdiskutieren.

Fuer uns blieb ein sehr sehr fader nachgeschmack von reiner geschaeftemacherei.
Und ja, ich sehe einen riesengrossen unterschied zwischen okonjima und Amani..

Letztlich kann das ja auch selber fuer sich entscheiden, wo das nette Touri-Amusement aufhoert und wo es um echte Conservation geht.

Amani war bei uns auf des Messers Schneide und eben nicht widerholungswuerdig.
(abgesehen davon, dass die ein echtes sicherheitsproblem mit diebstahl hatten, aber das ist ein ganz anderes thema)

Gruesse
[b]"eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort Tierschutz ueberhaupt geschaffen werden musste" theodor heuss [/b]
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20 Feb 2012 07:42 #225226
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@ nacktmuell ..

also das argument, von wegen wir koennen es uns ja nicht alle erlauben nach afrika zu fliegen, hinkt fuer mich ein wenig. Ich behaupte mal ganz frech, eine echte gute Tierdoku lehrt einen viel mehr von echter wildniss als ein elefant der auf 100m2 auf ner betonplatte steht (ich spitze hier bewusst zu)

Wenn es um die arterhaltung geht, so bin ich der Meinung, dass Zoos quasi null Einfluss haben.
Weil seien wir doch mal ehrlich : was bringt uns noch ein Rhinoceros im Zoo (oder in den Zoos dieser Welt) wenn es in der Wildniss keines mehr gibt.
Das Rhino (nur als beispiel) welches in gefangenschaft geboren wird hat doch fast nix mehr mit seinen Artgenossen gemeinsam ..

Wenn wir wirklich, trotz aller Anstrengungen von teilweise wirklich hervorragenden projekten, das Aussterben einer Gattung nicht verhindern koennen, dann hilft und das arme Geschoepf im Zoo auch nicht mehr.

Meine Meinung..

Abgesehen davon sind die Lebensbedingungen von einer sehr hohen prozentzahl der Tiere doch mehr als fragwuerdig bzw kritikabel in Zoos..

Meine Meinung
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20 Feb 2012 19:26 #225356
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  • Matou66 am 19 Feb 2012 12:48
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Hallo Miss Ellie,

bielen Dank fuer Deinen Nachtrag mit den darin enthaltenen Infos.
Wieder was Neues erfahren. Uebrigens waren wir auch 2009 da.
Der Vater war auch nicht so mein Fall.
Das mit dem Sicherheitsproblem sehe ich aehnlich.
Wie so oft liegen Licht und Schatten auch hier dicht zusammen.

Viele Gruesse

D.
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26 Feb 2012 14:22 #226051
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  • seethenature am 26 Feb 2012 14:22
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Hallo,

habe gerade diesen Thread gelesen.
Da ich im Okt./Nov. eine Tour durch Zimbabwe mache und auch den Antelope Park bei Gweru besuchen will interessiert mich dieses Thema natürlich auch. Denn dort wird auch ein Lion-Walk angeboten und sogar auf das "ALERT lion rehabilitation programme" ( http://www.lionalert.org/ ) hingewiesen.

Hat jemand schon mal was von ALERT gehört, bzw. war schon mal wer im Antelope Park und hat den Lion-Walk mitgemacht?

Viele Grüße

Ralf
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