30.04.2013
Auf zum nächsten Versuch zur Masoala Halbinsel zu kommen. Bei der Aussicht auf ein hüpfendes Boot verzichte ich auf ein Frühstück. Ich hoffe, ich werde dadurch weniger seekrank. Im Regen werden wir vom Resort abgeholt und fahren wieder zur Anlegestelle am Fluß. Dort sehen wir sogar einen Tomatenfrosch.
Bevor wir losfahren, besorgen wir uns noch einen Regenmantel. Unsere Sachen, die Lebensmittel, Benzin und Getränke werden wieder wasserfest im vorderen Teil des Bootes verstaut und fahren Richtung Meer. Es hat sogar zeitweise aufgehört zu regnen. Das Meer ist ruhiger als gestern und wir fahren langsam Richtung Nosy Mangabe. Zwischendurch wird mir echt ein wenig unheimlich.
Das Meer ist grau, der Himmel ebenso, der Horizont ist undefinierbar und zeitweise sieht man überhaupt kein Land.
Das Boot hüpft auf und ab und knallt regelmäßig unsanft aufs Wasser. Nichts für beleidigte Bandscheiben und abends kann ich kaum auf einer weichen Matratze sitzen, weil ich das Gefühl habe, mein Po wurde mit einem Fleischklopfer bearbeitet. Ich bin nur froh, daß wir gestern nicht doch noch gefahren sind. Immer mal wieder schwappt uns Meerwasser ins Gesicht, aber das ist richtig warm oder wir bekommen von oben eine kalte Regendusche. Mein Mann zwinkert mir zu. Er merkt, daß mir nicht ganz so wohl ist in meiner Haut. Nach sprechen ist uns beiden gerade nicht. Ich bewundere echt die Madagassen, die mit ihren Einbäumen bei diesem Wellengang alleine rausfahren zum fischen.
Irgendwann sehen wir endlich wieder Land und in der Ferne scheint sogar die Sonne. Es sind ca. 40 km, die wir zurücklegen müssen. Nach 2 Stunden sehen wir endlich kleine Robinson Cruso Hütten am Strand.
Die Lodge liegt an einer Flußmündung.
Es ist unglaublich schön, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Nachdem wir unsere Hütte bezogen und unsere durchnässte Kleidung gegen trockene getauscht haben, trinken wir einen heißen Tee. Direkt vor unserer Hütte wohnt ein hübsches Chamäleon.
Wir beschließen mit unserem Guide einen kurzen Besuch des Sekundärregenwaldes rund um die Lodge vor dem Lunch und danach wollen wir Richtung Masoala Nationalpark. Leider sehen wir außer ein paar Mangroven und einem wirklich schönen einsamen Strand nicht wirklich viel, es regnet ständig.
Das Mittagessen ist richtig lecker und es gibt süße Litschis zum Dessert. Mit einem Einbaum setzen wir über die Flussmündung und machen uns zu Fuß auf den Weg Richtung Nationalpark. Ca. eine Stunde soll der Weg dauern. Mittlerweile ist sogar die Sonne rausgekommen und es wird richtig warm. Meine bessere Hälfte dreht irgendwann um, ihm geht es nicht gut. Also laufen der Guide und ich alleine weiter. Wir kommen an der
Masoala Forest Lodge vorbei. Eigentlich wollten wir hier gerne wohnen, aber die Lodge wird gerade noch renoviert und eröffnet erst in ein paar Tagen wieder.
Bis wir dann irgendwann zu einer weiteren Flußmündung kommen. Leider scheint der Fluß ziemlich tief und Flußaufwärts sieht es auch nicht besser aus. Daniel, ein Franzose der auch auf der Lodge wohnt und dort für die Wasser- und Stromversorgung zuständig ist (wie er selber sagt), testet die Wassertiefe und Strömung. Er ist etwa so groß wie ich (ich bin über 1,80m) und das Wasser reicht ihm bis zur Hüfte. Durch die Tide ist der Fluß deutlich tiefer als sonst und die Strömung auch nicht ohne. Der Guide schnallt sich meinen Fotorucksack um und will hinter her. Ich fange mit ihm an zu diskutieren, denn er ist gut einen ganzen Kopf kleiner als ich und ich habe wirklich Angst um meine Kamera, denn so würde der Rucksack garantiert im Wasser hängen. Außerdem haben wir noch gut eine Stunde Fußmarsch in der prallen Sonne vor uns, bevor wir überhaupt den Nationalpark erreichen würden.
Wir drehen also auch um, beschließen morgen früh nochmal zu starten, wenn der Wasserstand deutlich niedriger ist und genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang auf der Lodge.
Und beobachten einen Fischer, der seine Netze auswirft.