Es geht gleich mal weiter.
Sonntag, 01.04.12
Gut erholt trotz überpünktlichem Hahnenkrähen und Hundebellen. Der geliebte „Bushsound“ sowie mein Laien - Tai Chi auf der Terrasse sind der perfekte Start in den Tag. Smalltalk mit Touristen aus dem Bungalow nebenan. Wir treffen uns mit den Eltern am Frühstückstisch. Mutti schickt uns erfolgreich in den April. Die Geschichte, von wegen stundenlang per Handy mit Oma telefoniert, sorgt nach Übersetzung auch beim Personal für große Heiterkeit.
Es ist ungewöhnlich warm und schwül, der beste Platz ist die überdachte Poolterrasse. Einfach nur sitzen und genießen. Bald schon nehme ich den neuen Fotoapparat der Eltern mit Superzoom in Beschlag und gehe auf Vogelpirsch. Vom Dorf klingen Gesänge und Partystimmung herüber. Die Tochter der deutschen Lodgebesitzer erklärt, dass heute eine wichtige politische Wahl stattfindet und plaudert mit uns.
Ein Gewitter bringt etwas Abkühlung, ein kurzer Regenguss Glanz und Farbe in die Blumenrabatten. Irgendwann vermissen wir Andre. Er ist allein die Dorfstraße entlang geschlendert, hat sich bei den Kindern mit Bonbons beliebt gemacht und diskret schöne Fotomotive gefunden. Ergebnis sind tolle ungestellte Bilder vom Dorf und dessen Bewohnern.
Ein Gärtner bemerkt mein Interesse an allem was sich bewegt und bringt ein Chamäleon auf einem Stock, das wir auf einen Baum setzen und lange beobachten. Wir ahnen noch nicht, dass uns noch viele Chamäleons auf dieser Reise begegnen werden, das nächste bereits beim Spaziergang zum Eingang des Arusha-Nationalparks. Es ist ein völlig platt gefahrenes Exemplar auf der Sandpiste. Traurig, aber originell, weil jedes Detail zu erkennen ist, selbst die dicke Zungenspitze. Die Leute sind zurückhaltend und freundlich. Die Dorfschule bleibt leider morgen wegen Ferien geschlossen. Es werden sich andere Abnehmer für Muttis Beutel mit Sachspenden und Süßigkeiten finden. Im Eingangsbereich des Arusha-Parks entdecken wir interessante Insekten und Vögel, hören eine Hyäne rufen und sehen den weißen Hintern irgendeines Paarhufers durchs Gebüsch hüpfen.
Für morgen verabreden wir eine Ganztagestour mit Auto und Guide der Lodge durch den uns noch unbekannten Park. Das Abendessen ist lecker. Auf der Terrasse der Eltern erbeutet einer der blassen Geckos, die an jeder Wand in Lampennähe lauern, eine fette Motte. Schnappschuss. Beim Duschen wundern wir uns über rätselhafte leichte Stromschläge beim Berühren der Armaturen. Zum Glück haben wir Gummilatschen an. Lala salama.