Hallo Paddy,
wie andere schon erwähnten: wieviel Risiko man bereit ist zu tragen, muss letztlich jede/r selbst entscheiden. Meine Grundregel für grundsätzlich alle Versicherungen lautet: versichern sollte man sich gegen Ereignisse, die erstens sehr selten eintreten (bei regelmäßig zu erwartendem Schadenseintritt ist es billiger, sich Geld zurück zu legen) und die zweitens außergewöhnlich schwerwiegend sind. Beispiel: als Fußgänger/Radfahrer versursache ich einen schweren Unfall mit einem Benzin-LKW, der abbrennt mit entsprechenden Folgeschäden - kommt selten vor, aber nicht ausgeschlossen; hier ist eine Privathaftpflichtversicherung lebensnotwendig. Gegenbeispiel: gegen abgelaufene Schuhsohlen/zerstörte Reifen/zersprungene Windschutzscheiben in Namibia würde ich bei Anwendung der o.g. Regel mich nicht versichern, weil beide Voraussetzungen nicht zutreffen: weder außergewöhnlich selten, noch so teuer, dass sie einen bis zum Lebensende belasten. Meine Schlussfolgerung daraus: die wirklich schlimmen Ereignisse müssen versichert sein. Die kleinen und vielleicht auch noch regelmäßig auftretenden dagegen nicht. Damit füttert man nur die Versicherungen, die ja auch leben wollen. Mit Null-Selbstbeteiligung finanziert man die Leute, die ständig mit Wohnmobilen gegen tief hängende Äste oder MacDonalds-Dächer fahren (in den USA beliebt). Mit Vorsicht kann man seine Risiken verringern, wenn auch nicht auf Null setzen. Jede/r sollte sich darüber klar sein, dass eine Namibia-Reise mit deutlich höheren Risiken belastet ist, als ein Urlaub auf Norderney oder am Vierwaldstädtersee (richtig?).
Aber bitte nicht beschweren, wenn Dir bei 800 Euro Selbstbeteiligung ein Reifen kaputt geht: dann musst Du die 50 oder 100 Euro selbst bezahlen. Es ist und bleibt Deine Entscheidung.
Gruß
Reinhard