Hallo,
wie schon erwähnt wurde – ist Namibia kein „Wohnmobil-Land , wie z.B. USA/Canada.
Viele Lodges haben sich schon für Camper eingerichtet .... und bieten etwas abseits von den Gästehäusern - teilweise einfache Stellplätze an - da müßt Ihr vor Ort rechtzeitig schauen.
Es wird teilweise in manchen Regionen recht schwierig einen \"wilden\" Stellplatz unterwegs zu finden, denn weite Teile sind Farmgebiete – teilweise bis zum Wegesrand eingezäunt. Wir hatten einmal auf dem Weg zurück nach Windhuk einen Platz nur ca. 100 Meter vom Wegesrand gefunden, und dort unserer Nachtlager (Dachzelt) aufgeschlagen. Es gab keine Verbotsschilder – nirgendwo stand Privatgrundstück – es war nicht einmal eingezäunt. Bei herrlichem Sonnenuntergang kam ein zerbeulter VW-Bus plötzlich im Affentempo auf uns zugerast …… der äußerst agressive (deutschstämmige) Farmer schnauzte uns an … wir sollten sofort sein Grundstück verlassen.
Auf unsere Bitten doch jetzt beim Einbruch der Dunkelheit bleiben zu dürfen , kam nur ein klares Nein - … „das ist mein Land“.
Ich fragte diesen aggressiven Menschen, was passieren würde, wenn wir bleiben würden (da wir alle schon Alkohol getrunken hätten)
Er holte sein Gewehr aus dem VW-Bus … und es gab keine weiteren Fragen unserseits mehr.
Ich muss dazu sagen – dies war bisher die einzigste negative Erfahrung, die wir je im Südlichen Afrika gemacht haben. Es wird aber dadurch deutlich …. frühzeitig einen Platz suchen, vielleicht auch direkt auf einer Farm fragen, ob man übernachten dürfte … wenn man es nicht mehr bis zum Campingplatz schafft.
Campmobil-Fahrer haben aber besonders in diesen Ländern, wie auch z.B. in Australien einen Ehren-Kodex einzuhalten, um Farmbesitzer nicht zu verärgern und um die äußerst sensible Natur zu schützen für nachfolgende Naturliebhaber
Regeln fürs Buschcamp:
1. Brunnen und Wasserstellen meiden. Das scheue Vieh könnte vergrämt werden und traut sich nicht ran an das lebenswichtige Naß
2. nach Möglichkeit Campsites von Vorgängern benutzen um die Natur nicht unnötig zu schädigen – Reifenspuren können z.B. zu Errosionsschäden führen
3. Abfälle sollten sehr tief vergraben werden – oberflächliches Einbuddeln oder Bedecken mit Sand bringt nichts, Tiere oder der nächste Regen fördern alles wieder zu Tage. Also dringend einen Spaten mitnehmen vor Ort
Dosen etc. vorher ausbrennen – besser noch: das, was man hinausträgt in den Busch oder die Savanne… auch wieder mit zurücknehmen (bis in den nächsten Ort)
4. Für die Entsorgung des Porta Porti und Schmutzwasser sollte man zuvor auch ein Loch graben,und später wieder bedecken
4. Camp vorm Verlassen gründlich auf Liegengebliebenes (Zigarettenkippen, WC-Papier,usw.) absuchen. – zwischen den Büschen können sich die tollsten Sachen verstecken
5. wenn man Farmhäuser oder andere Bewohner entdeckt – wenn irgendwie möglich. um Erlaubnis fragen
Ich wünsche heute schon eine erlebnisreiche Tour durch Namibia …. es wird ein ERLEBNIS!
Viele Grüsse vom Bodensee
Dieter