THEMA: Nomad Adventure Tours mitte März / Malaria
10 Feb 2015 20:41 #372910
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  • BikeAfrica am 10 Feb 2015 20:41
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Hallo Angi,
_ANGI_ schrieb:
Nun habe ich noch eine Frage betr. Malaria. Impfungen habe ich bereits alle (Hepatitis A +B, Diphtherie etc.) Nun bin
ich mir aber nicht sicher ob ich vorsorglich die Malaria Prophylaxe einnehmen soll (ev. Malarone) ? Ich habe gelesen, dass es sich nur beim Etosha Nationalpark (2 Tage) um ein hohes Risikogebiet handelt.
Eigentlich bin ich für eine Einnahme des Medikamentes, jedoch habe ich noch einige Bedenken betreffend den Nebenwirkungen. Mein Hausarzt meinte, es sei nicht unbedingt nötig, da bei Verdacht auf Malaria heute sehr rasch und effizient geholfen werden kann. Welche Erfahrungen habt ihr gesammelt?

schön, dass Du nach Erfahrungen gefragt hast und nicht nach Empfehlungen.
Und Dein Hausarzt macht auf den ersten Blick einen vernünftigen Eindruck. Andere schauen nur in eine Tabelle und verschreiben dann standardmäßig Prophylaxe, vermutlich manchmal auch, um sich selbst abzusichern.

Ich war viermal in Namibia und habe zweimal Prophylaxe genommen. Da ging es aber auch jeweils bis zum Kunene hoch und in der Regenzeit. Die beiden anderen Male bis einschließlich Etosha habe ich nichts genommen. In den meisten anderen afrikanischen Ländern, die ich bereist habe, habe ich Prophylaxe genommen. Zum einen war das Malariarisiko deutlich höher und zum anderen die ärztliche Versorgung nicht so gut. Und mit dem Fahrrad brauche ich ja auch viel länger, um im Notfall ein Krankenhaus zu erreichen.

Dein Arzt hat Recht, dass sich Malaria recht gut behandeln lässt, Voraussetzung ist aber, dass man es schnell genug diagnostiziert und behandelt. Bis eine Malaria ausbrechen würde, wärst Du wieder in Deutschland. Du müsstest Deinen Arzt auf die Möglichkeit hinweisen, denn in Deutschland rechnet ja zunächst kaum ein Arzt mit dieser Krankheit.

Die Entscheidung musst Du letztlich selbst treffen, aber falls Du Dich für Prophylaxe entscheidest, ist es wichtig, die bereits vor und nach dem Eintritt in das Malariagebiet zu nehmen. Das hat mit den Entwicklungsstadien der Erreger im Blut zu tun. Manche Leute setzen die Prophylaxe direkt danach wieder ab. Dann kann man es bei einem Kurzaufenthalt auch lieber gleich bleiben lassen.

Wenn Du Nebenwirkungen befürchtest, ist es sinnvoll, die Tabletten immer abends zu nehmen. Kommt es tatsächlich zu leichten Nebenwirkungen wie Unwohlsein, bekommt man im Schlaf kaum etwas davon mit. Bei stärkeren Nebenwirkungen ist es natürlich egal.

Gruß
Wolfgang
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10 Feb 2015 21:11 #372918
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  • _Matthias_ am 10 Feb 2015 21:11
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Ich war auch schon zwei mal mit Nomad unterwegs, einmal ein Kurztrip in den Krüger für 4 Tage, das ist aber schon etliche Jahre her und letztes Jahr von Livingstone nach Arusha.
Letztes Jahr, die Sichtungen waren super, aber insgesamt war ich vom Nomad-Team nicht so begeistert. Das ich erst mit mehreren Stunden Verspätung abgeholt wurde, ist halt Afrika, aber dass mehr als die max angegebene Anzahl Leute am Anfang dabei waren hat mich schon gestört. Außerdem hat der Fahrer jedes Schlagloch mitgenommen und insgesamt war es für Fahrer und Guide zu viel Routine ohne echtes Interesse. Essen fand ich auch eher unterdurchschnittlich. Insgesamt ok, aber nicht überragend. Die ältere Tour hatte ich besser in Erinnerung, das kann aber auch den unterschiedlichen Reiseregionen geschuldet sein.
Ich habe auch schon mehrere Touren mit Drifters gemacht, die letzte jetzt auch schon ein paar Jahre her, die fand ich wessentlich besser, obwohl dort alles nur einer macht. Die Guides, meist Collegeabgänger mit Guidetraining waren alle sehr motiviert und genau wie die Touris begeistert davon mehr von Afrika zu erleben. Kein Vergleich zu dem letzten Nomad Guide, der die Tour schon ewig immer wieder macht und entsprechend abgestumpft ist. Außerdem war das Essen besser, es gab zwischendurch immer mal wieder was besonderes. Inbesondere denke ich gerne an den Guide zurück, der es auf seiner letzten Tour nochmal richtig krachen lies und mit Sicherheit sein Budget überschritten hat, aber der Berg Scampi und Langusten für jeden am Strand in Mosambik war echt lecker... aber ich schweife ab.

So eine ähnliche Tour durch Namibia (länger aber noch mit Delta Vic Falls und Simbabwe bis Joburg) hab ich mit Drifters gemacht (der Guide war damals ein junges Mädchen das den Truck und uns Touris souverän gemeistert hat). Stressig habe ich es eigentlich nicht gefunden, man muss sich ja um nichts kümmern. Einzig gutes Sitzfleisch wird benötigt, da ganz schön Strecke gemacht wird. Aber nicht auf Teufel komm raus, da wir schon mal aus voller Fahrt angehalten und zurück gesetzt, weil der Guide im Vorbeifahren ein Chamäleon im Baum entdeckt hat. Man war auch immer zur richtigen Zeit an den richtigen Stellen und es war immer Zeit alles in Ruhe zu bewundern. So wars zumindest auf meiner Reise damals.
Was Malariamedikamente angeht musst du selbst entscheiden, da kann/darf dir kein Laie raten und auch bei den Profis muss man unterscheiden zwischen denen, die sich, auch mit der Gegend, auskennen und anderen, die auch nur googeln.
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11 Feb 2015 22:40 #373091
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Hallo Angi,
wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt, und der ärztlichen vor Ort Versorgung nicht traut, könnt Ihr einen Schnelltest kaufen und Stand-by Mittel/akut Mittel (zb. auch Malerone) mitnehmen. Bei Fieber oder auch so mal zwischendurch , wenn Ihr Mückenstiche bemerkt, den Test durchführen- wenn Positiv die Stand-by Mittel nehmen und innerhalb 3 Tagen (glaube ich jedenfalls-müsst Ihr selber noch mal nachlesen)einen Arzt aufsuchen. Dann müsst Ihr nicht rein prophylaktisch so viel Chemie (3 Tage vor der Einreise in ein Malaria Gebiet und 7 Tage nach Ausreise ) nehmen.
Haben wir mit unserem Arzt so abgesprochen, da uns auch etwas mulmig war, bei dem Gedanken in ein Malaria Gebiet zu fahren ohne jeglichen Schutz.
Aber besprecht das mal mit Eurem Doc.

Aber schützen durch Kleidung , anständiges Insektenmittel( empfehlen kann ich Mittel mit Deet) für Körper und Kleidung ist der beste Schutz.

Liebe Grüße aus Hamburg
Petra
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12 Feb 2015 00:13 #373099
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Tadi schrieb:
wenn Ihr auf Nummer sicher gehen wollt, und der ärztlichen vor Ort Versorgung nicht traut, könnt Ihr einen Schnelltest kaufen und Stand-by Mittel/akut Mittel (zb. auch Malerone) mitnehmen. Bei Fieber oder auch so mal zwischendurch , wenn Ihr Mückenstiche bemerkt, den Test durchführen- wenn Positiv die Stand-by Mittel nehmen und innerhalb 3 Tagen (glaube ich jedenfalls-müsst Ihr selber noch mal nachlesen)einen Arzt aufsuchen.
... nein. Wenn man sicher sein will, sucht man im Verdachtsfall sofort einen Arzt auf.
Malarone z.B. wirkt gegen eine Form der Malaria, aber es gibt einige weitere. Dagegen hilft Malarone nicht.
Die Schnelltests muss man auch anwenden können. Daran scheitern die meisten.

Wenn man innerhalb von 24 bis 48 Stunden keinen Arzt erreichen kann, kann man Stand-by-Medikamente nehmen. Dann bleibt einem ja auch nichts anderes übrig. Ansonsten führt der Weg direkt zum Arzt.

Gruß
Wolfgang
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12 Feb 2015 18:16 #373156
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Ja, Wolfgang- Du hast ja recht. Aber was macht man/frau, wenn kein Arzt in der Nähe ist, den man sofort aufsuchen kann?
Laut "Tropeninstitut" in Hamburg ist der Schnelltest und Stand-By-Medikamente eine gute Möglichkeit-natürlich richtig Anwendung vorausgesetzt.
LG
Petra
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13 Feb 2015 06:42 #373192
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Hi Petra,
Aber was macht man/frau, wenn kein Arzt in der Nähe ist, den man sofort aufsuchen kann?
es gibt keinen Ort in Namibia, wo Du nicht innerhalb von 24 Stunden einen Arzt aufsuchen kannst. Außer Du bist zu Fuß unterwegs. Ein Schnelltest kann ja nicht schaden, erhöht aber natürlich den "Paniklevel", wenn er positiv ausfällt. Stand-by kann auch nicht schade (hab ich auch ab und an mal dabei), man muss nur wissen welches Medikament man wie einnimmt. Früher in Westafrika war mal die Regel: 6 Lariam auf einmal und dann 5 Tage durchschlafen und man ist wieder gesund. Aber ob das so hinhaut...

Malarone ist hier übrigens ausdrücklich von der Pharmazeutischen Kontrollstelle als Stand-by "verboten".

Viele Grüße aus Windhoek
Christian
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