Wer damit liebäugelt, Campingurlaub in Gross Barmen zu machen, sollte 2x hinschauen.
Nachdem Herr Pohamba das halbfertige Resort letzte Woche eingeweiht hat, habe ich vom 9. bis zum 11.12. dort ein "Bush Chalet" gebucht (Chalet ja, Busch nein). Warum Chalet und nicht Campingplatz? Weil der bei Pohambas Besuch noch gar nicht benutzbar war. Und auch heute gibt's nur 1 (ein) Sanitärhaus mit Stromanschlüssen außen in einer riesigen kahlen häßlichen Ebene. Wer gern Schatten hat, soll ruhig hier Campen -- aber erst in 20 oder 40 Jahren, wenn die gepflanzten Bäumchen groß sind.
Das gilt fürs gesamte Areal: kein Schatten. Kein Grün um die Chalets. Grün um die Außenpools, aber kein Schatten (übrigens: alle Pools sind noch genau so wie vor 5 Jahren, nur schön gefließt und vorläufig sauber; zusätzlich gibt's einen Minipool am Campground - in der Sonne).
Zum Thermalbad gehören jetzt 2 Jakuzzis und eine Trocken- und eine Naßsauna.
Der vorherrschende Farbton der Architektur ist Grau, mal hell, mal dunkel, innen wie außen. Seelenlos. Nirgendwo hat man das Gefühl, in Afrika zu sein.
Die Chalets sind gut ausgestattet, wenn auch ohne Tisch, aber den Preis nicht wert: 1500 bis 2000 N$ pro Nacht und Person. Und man muß bereit sein, Services zu bezahlen, die man nicht bekommt, z.Zt. z.B. TV (DSTv hat noch nichts freigeschaltet). Aber das ist man bei NWR gewohnt: Man freut sich über das, was geht, und ärgert sich nicht über alles andere, z.B. das fehlende Gym.
Keine Netzabdeckung am Platz, weder Telefon noch Internet (wie vor 5 Jahren). Ein Manager sagte, man verhandele mit MTC und werde demnächst ans Cellphone-Netz angechlossen. Wie vor 5 Jahren.
Das Restaurant ist großartig, solange man nicht zum Essen hingeht. Insbesondere gibt's noch keine Kaffeemaschine, sodaß Ricoffy-Liebhaber auf ihre (recht hohe) Rechnung kommen. Die Straße zum Camp runter ist jetzt eine Gravelroad, auch im Camp gibt's keine Teerstraßen mehr, sodaß wir Skateboarder ebenfalls keinen Grund mehr haben, hier zu campen.
Wahrscheinlich wird in den nächsten Monaten alles besser werden, bis alles wieder - in bekannter NWR-Manier - schlechter wird. Ich habe eine Fotodokumentation erstellt, sodaß ich in einigen Jahren anhand der Vorher-Nachher-Bilder der schönen Zeit von 2014 nachtrauern kann.