THEMA: Gepäckumlad JHB
14 Sep 2007 20:32 #48413
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  • Bhekisisa am 14 Sep 2007 20:32
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Hallo Walter!

Leider kann ich nur über relativ schlechte Erfahrungen berichten, die mich allerdings nicht so sehr tangiert haben, da ich lange Umsteigezeiten hatte. Bin im Frühling dieses Jahres von MUC nach JNB (mit der BA) und von dort aus nach 5,5 Stunden weiter nach Windhoek (mit der SAA). Ich kam um kurz vor sieben Uhr morgens in JNB an und wartete sage und schreibe 2,5 Stunden auf mein Gepäck. Erst war die Gepäckausgabe für Carousel 1 angeschlagen, dann wechselte sie auf 3, um schließlich ganz zu verschwinden. Kein Flughafenmitarbeiter konnte Auskunft geben. Eineinhalb Stunden später kam ein Gepäckwagen mit mehreren Anhängern herbeigefahren und lud zwischen zwei Carousels einen Teil des Gepäcks ab. Nach einer halben Stunde lief Carousel 2 an, allerdings mit einer völlig anderen Flugbezeichnung und spuckte den Rest aus.

Beim Rückflug nach JNB wiederholte sich das Spiel auf ziemlich ähnliche Weise. Zum Glück hatte ich noch zwei Tage Aufenthalt in Johannesburg, so dass das kein Problem war. Allerdings lernte ich in meinem Hotel eine Dame von der IATA kennen, die gerade die Leitung einer Sicherheitsschulung auf dem Johannesburger Flughafen innehatte und der ob der dortigen Zustände die Haare zu Berge standen. Sie konnte nur bestätigen, dass das Personal des mehr oder weniger explosionsartig gewachsenen Flughafens völlig überfordert sei. Es hakt die Technik an allen Ecken und Enden, deren Bedienung sei noch relativ holprig, das Personal unzureichend geschult und der Gesamtapparat logistisch völlig unausgereift. Allerdings sei man sehr bemüht, die Dinge in den Griff zu bekommen. Die IATA-Dame hatte bei ihrer Tätigkeit sehr interne Einblicke in den Ablauf des Flughafenalltags und ihre Erzählungen machen das Gepäckchaos ein wenig verständlicher, auch wenn das dem einzelnen Reisenden im Fall der Fälle natürlich auch nicht weiterhilft.

Über Diebstähle von Gepäckstücken oder deren (teilweisen) Inhalten hat sie explizit nichts berichtet, vielleicht, weil sie nichts darüber mitbekommen hat, vielleicht auch, weil das unter Berufsgeheimnis fällt. Aber La Leona hat völlig recht: die neuen Sicherheitsbestimmungen machen natürlich das Gepäck für viele Augen sehr transparent und jeder Wertgegenstand, der auf dem Röntgen aufscheint, kann Begehrlichkeiten wecken. Wenn es also irgendwie geht: alles „Wertvolle“ ins Handgepäck und das Fluggepäck abschließen, so sicher es eben geht - das erhöht die Hemmschwelle wenigstens ein bisschen. Gegen den temporären Gepäckverlust aus logistischen Gründen ist man weitestgehend machtlos; ich hatte Glück, weil eben meine Umsteige-/Aufenthaltszeiten entsprechend großzügig waren, aber auch das ist keine Garantie und auch nicht jedermanns Begehren, stundenlang am Flughafen rumzuhängen, bevor es weitergeht.

Besonders blöd ist ein Gepäckverlust natürlich, wenn man gleich im Anschluß eine gebuchte Rundreise vor sich hat oder, wie in meinem Fall vor vielen Jahren (da holte ich das Gepäck in Windhoek nach vier Wochen unberührt wieder ab), Camping- und Trekkingequipment darin verstaut hat. Die Fluggesellschaft zahlt ja erst nach einer mehrtägigen Wartefrist einen Teil der nötigen Neuauslagen und man kriegt nicht immer das zu Kaufen, was man eigentlich gerne dabei gehabt hätte. Damals bin ich notgedrungen, nach dreitägiger Wartefrist, mit neugekauften Sachen ins Urlaubsvergnügen gezogen: zwickenden Unterhosen, Plastik-T-Shirts, Hawaii-Shorts, Schwitze-Zelt, uneingelatschen Schuhen und tonnenschwerem Schlafsack. War nicht das ultimative Vergnügen, aber der Urlaub trotzdem unvergesslich. Dennoch führe ich seit diesem Erlebnis stets eine Unterhose, ein Paar Socken, alle unabdingbaren Medikamente und einen Mini-Schlafsack mit mir und trage für den Urlaub unverzichtbare Klamotten (und Trekkingschuhe) so weit wie möglich am Leibe. Klingt ein wenig unbequem, ist es bisweilen auch, aber gerade, wenn man nicht durch eine leihfreudige Gruppe aufgefangen wird oder Nachsendeadressen am laufenden Band anbieten kann, wahrscheinlich die sicherste.

Nun weiss ich nicht, wie euer Namibia-Programm geartet ist (Gruppe, gebucht, eigene Faust, Lodges, Camping etc.), wie flexibel ihr zeitlich u. U. sein könnt oder welches Equipment ihr genau benötigt und ich will auch nicht unken oder den worst case prophezeien. Aber es kann nicht schaden, auf letzteren gedanklich und handgepäckmässig ein wenig eingestellt zu sein. Für alles andere findet sich irgendwie eine Lösung. Nur eines kann ich euch versprechen - Afrika entschädigt für alle Unbillen jedweder Art!

In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderschönen, ungetrübten, unvergesslichen ersten Namibia-Urlaub! Barbara
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14 Sep 2007 21:00 #48420
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  • La Leona am 14 Sep 2007 21:00
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in knapp drei Wochen fliege ich folgende Strecke Buenos Aires - Sao Paulo (1h45 Aufenthalt und Flugzeugwechsel) Sao Paulo - Johannesburg (1h20 Aufentahlt und Flugzeugwechsel) Johannesburg - Windhoek.

Angesichts der knappen Umsteigezeiten an den wahrscheinlich drei mafiosischsten Flughäfen habe ich nun eine neue Strategie: Ich werde nur mit insgesamt 8kg Gepäck reisen und den kleinen Roller in die Kabine nehmen.

Ich trete zum ersten Mal seit vielen Jahren eine Lodgereise an und nicht eine Camping Tour und brauche daher nur meine persönlichen Effekten. Es sind 23 Tage aber immer mit min. zwei übernachtungen, da kann man schön was auswaschen. Wie oft bin ich schon mit ungebrauchten Kleidern und vorallem viel zu vielen Schuhen wieder nach Hause gekommen? Ich habe nun eine kleine Ausstellung bereitgelegt an welcher ich arbeite :blink: Es sieht zur Zeit so aus dass ich sogar noch freie Grämmer für ein Buch habe. Nun denkt ihr sicher das sei übertrieben. Aber wenn ich schon alles wichtige auf mir habe, keine überflüssigen Papiere, Brieftaschen, Etuis, Verpackungsmaterialien, Mengen an Toilettenartikeln etc mitführe, bereits meine Trekkingschuhe und die gute Allwetterjacke auf dem FLug trage, dann bleibt wahrhaftig nur noch wenig um in den Koffer zu tun, zig unnötige Pullis und zuviele Hosen und Blusen die man sowieso nie anzieht. Tja da dachte ich den Koffer brauch ich diesmal eben nicht.
Gruss Leona
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14 Sep 2007 21:38 #48423
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  • Bazi am 14 Sep 2007 21:38
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Helmar schrieb:
Bei der Einreise über Johannesburg ist zu bedenken: Südafrika und Namibia sind eine Zollunion! Wenn man in Joburg also durch den Zoll geht für den Anschluß nach WDH oder einen Inlandflughafen, muß man seinen Koffer vorher am Band selbst abholen und rüberbringen zum Anschlußgate. So war es die ganzen Jahre und auch noch Anfang 2007.
Vor der Landung wurde darauf im Flieger hingewiesen. Deshalb schon beim Einchecken in Frankfurt o.ä. danach fragen, auch wenn die Banderole am Koffer WDH als Endziel hat!
Falls sich aktuell etwas geändert hat, bitte hier mitteilen! Helmar
p.s. beim Rückflug gilt das nicht. Da wird das Gepäck durchgeleitet. (da Zollunion)

Helmar, kannst Du mir bitte sagen seit wann man bei einem Weiterflug von Joburg nach Windhoek durch den Zoll muss? Ich bin immer gleich in den Transit und da kommt man doch nicht zu seinem Gepäck, oder? Ich habe jedenfalls immer von Zürich nach Windhoek durchgecheckt. Das hat bis jetzt immer tadellos geklappt.
Gisela
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14 Sep 2007 22:29 #48425
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  • Helmar am 14 Sep 2007 22:29
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Hallo Gisela, nach den Stempeln in Pass bin ich durch die SA Immigration gegangen. Wohl aus Routine, da ich sonst immer nach Durban weiterfliege. Meinen Koffer habe ich am Band gefunden, bin jedenfalls mit Koffer in WDH angekommen. Könnte das der Grund sein, warum so viele ohne Koffer in WDH ankommen: Er landet auf dem carousel in JNB? Gruß, Helmar
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16 Sep 2007 18:24 #48523
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  • Ulli am 16 Sep 2007 18:24
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Bei der Einreise über Johannesburg ist zu bedenken: Südafrika und Namibia sind eine Zollunion! Wenn man in Joburg also durch den Zoll geht für den Anschluß nach WDH oder einen Inlandflughafen, muß man seinen Koffer vorher am Band selbst abholen und rüberbringen zum Anschlußgate. So war es die ganzen Jahre und auch noch Anfang 2007.

Vor der Landung wurde darauf im Flieger hingewiesen. Deshalb schon beim Einchecken in Frankfurt o.ä. danach fragen, auch wenn die Banderole am Koffer WDH als Endziel hat!

Falls sich aktuell etwas geändert hat, bitte hier mitteilen! Helmar

p.s. beim Rückflug gilt das nicht. Da wird das Gepäck durchgeleitet. (da Zollunion)

Helmar, ich glaube hier bringst du was durcheinander:

Das NA und RSA eine Zollunion bilden spielt überhaupt keine Rolle. Wenn der endgültige Zielflughafen außerhalb Südafrikas liegt wird das Gepäck automatisch durchgecheckt. Als Passagier geht man direkt in den Tranistbereich und nicht durch die RSA Immigration. Es findet somit keine Einreise und auch keine Zollkontrolle statt.

Etwas anderes ist es wenn der endgültige Zielflughafen IN Südafrika liegt, wie z. B. Durban. Dann findet die Einreise und auch die Zollkontrolle auf dem ersten internationalen Flughafen statt der in Südafrika angeflogen wird. Das liegt daran das die meisten lokalen Flughäfen gar keine Immigration und keinen Zoll haben. Dieses Handhabung ist auch nicht außergewöhnlich. In den USA ist es z. B. genau gleich.

Gruss

Ulli
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