13.März 2024, Mittwoch, von Hantamland nach Upington:
Heute sind wir froh, dass es wieder weiter geht. Upington, das Tor zum KTP und wieder mal eine ganz andere Welt als ein Tankwa Karoo Nationalpark oder ein Hantamland.
Genau das ist es, was wir an Südafrika so lieben. Diese Vielfalt und Abwechslung, wenn man seine Touren fährt. Da beginnst du irgendwo in der Nähe von Kapstadt (in unserem Fall Paarl und Tulbagh), wo du von supertollen Weingütern regelrecht erschlagen wirst, bevor es weitergeht in die Weite der Karoo, in die Einsamkeit des Tankwa´s. Danach noch 2 Tage Hantamland, wo man keiner Menschenseele begegnet, und dann steht wieder eine größere Stadt mit
Upington auf dem Plan, immerhin eine Stadt mit gut 60.000 Einwohnern.
Die Strecke ist überschaubar, und doch zieht sich´s ganz schön. Zunächst geht es auf kurzer gravelpad bis runter zur R27, und dann fast schon kerzengerade auf Teer hunderte von Kilometern nordwärts. Insgesamt sind es rund 500 km zu fahren, im Nachhinein bald zu viel des Guten, aber wir haben das gewusst. Wobei auf der Landkarte oder am Computer die 500 km gar nicht so dramatisch ausschauen. Ist man dann aber mal unterwegs, dann ist das schon sehr weit.
Aber wir kommen gut voran, und ca. 20 oder 25 km vor Upington sticht uns das
„Bezalel Wine & Brandy Estate“ ins Auge. Von außen sieht die Bude recht gut aus, das wollen wir uns mal anschauen. Na ja, die Weinprobe hätten wir uns schenken können, denn erstens war das Ambiente bei Weitem nicht so, wie wir das kennen, und zweitens hat uns der Wein nicht besonders gut geschmeckt. Vielleicht hätten wir hier eine etwas längere Pause eingelegt, aber irgendwie hat uns das dort nicht getaugt.
Also fahren wir weiter, Upington ist nicht mehr weit, und bald sind wir dann auch schon da. Das
River Place Manor, direkt am Oranje-River, das ist unser Stützpunkt und Versorgungsort, bevor es morgen in den
KTP weiter geht. Und wir wurden nicht enttäuscht. Hier hat alles gepasst, wir waren mehr als zufrieden. Das Zimmer ist locker ausreichend groß, der Blick vom 1. Stock über den schönen Garten bis hin zum Pool und Fluß, das hat schon was.
Beim einchecken wollte man uns Suite 2 unten im EG geben, was der bayern schorsch sofort abgelehnt hat. Nein nein, der Herr möchte gerne in den ersten Stock, dann hat er niemand über sich und außerdem hat er einen besseren Blick. Na ja, das kann schon sein, aber im Nachhinein hätten wir EG nehmen sollen, denn was der gute schorsch nicht bedacht hat – er muss jetzt all das Gerumpel, was am Nachmittag noch gekauft wurde und auch sämtliche anderen Utensilien, in den ersten Stock schleppen.
Recht geschieht ihm!!!
Das sieht sehr schön aus hier im River Place Manor, aber es hält uns nicht lange, denn wir haben einen anständigen Hunger.
„Orange River Cellars“, das war die Empfehlung auch hier im Forum, und das möchten wir uns gerne anschauen. Dort machen wir eine kleine Weinprobe, und der gedachte light lunch entpuppt sich als handfestes Mittagessen. Auch nicht schlecht, wir waren schließlich etliche Stunden unterwegs.
Nach dem light lunch und der Weinprobe fahren wir noch beim
checkers vorbei. Der Großeinkauf bei checkers und auch beim Upington Slaghuis steht zwar erst für morgen Vormittag an, aber wir wollen gleich mal schauen, wo sich der Supermarkt und die Fleischerei befindet, nicht, dass wir diese beiden Läden morgen nicht finden.
Gesagt getan, und schon stehen wir beim checkers vor der Tür. Irgendwie kommt uns das aber spanisch vor. Vor dem Geschäft lungern ganz komische Gestalten herum, und jeder will auf unser Auto aufpassen. Na gut, ich such mir einen jungen Mann aus und wir vereinbaren, dass er unser
watchman sein soll.
Wir wollten ja eh nicht groß einkaufen, aber hier in diesem Laden vergeht uns die Lust total. Ein paar wenige Dinge wandern in den Einkaufskorb, und draußen werd ich sofort wieder von 3 Männern massiv unter Druck gesetzt. Sie wollen meinen Einkaufswagen schieben und mir beim Verstauen des Einkaufes behilflich sein. Ja hallo Leute, der Schorsch kann so was erstens alleine, und zweitens hab ich doch schon „meinen“ Mann. Der kommt natürlich sofort angerauscht, und es entsteht zwischen den Männern ein heißer Disput. Und ich fühl mich überhaupt nicht wohl. Ja wär ich doch bloß bei meiner Conny geblieben
, die schaut nämlich noch nach Sitzkissen, die wir in den KTP mitnehmen wollen, weil das ein klare Kaufempfehlung war.
Irgendwann hat sich die Menge dann beruhigt, mein watchman legt die eine Tüte vom Einkauf in den Kofferraum, und er bekommt von mir eine Cola. Zum Glück kommt mittlerweile wieder meine Schorschine aus dem Laden, jetzt bin ich nicht mehr allein. Gott sei Dank.
Weiter geht´s zum
Slaghuis, denn dort wollen wir fragen, ob wir tatsächlich alles so wie bestellt, nehmen müssen, oder ob man an der Bestellung noch ein bisschen was verändern kann. Nachdem wir dem superlustigen, riesige Metzgermeister erzählt haben, wie´s uns grad beim checkers ergangen ist, da hat er uns dann erst mal aufgeklärt, dass es einen „richtigen“ und großen checkers draußen in der Kalahari Mall gibt. Ja ja, ist ja alles gut,
denn dann ist´s uns wieder eigefallen. Wir haben nämlich ein paar Wochen vor der Reise mit den Casimodos gesprochen. Und die haben uns die
Kalahari-Mall genannt, dort sollen wir einkaufen. Und recht ham´s g´habt, die Beiden.
Irgendwann sind wir wieder zurück im
River Place Manor. Das Dinner haben wir schon beim einchecken für heute Abend bestellt, und jetzt gibt´s mal noch ne Runde Schlaf auf den bequemen Liegen am Pool und vorher einen Gin-Tonic. Hier kann man´s aushalten. Ein wirklich schönes Platzerl, wo man sich wohlfühlt und im wahrsten Sinn des Wortes die Seele baumeln lassen kann.
Langsam aber sicher setzt die Abenddämmerung ein.
Wieder so ein Tag wo ich mir denke, dass die 24 Stunden einfach nicht ausreichend sind. Der Abschied von Hantamland, die lange Fahrt hierher, dann das Abenteuer beim Stadt-Checkers, und jetzt sitzen wir hier im River Place Manor und es geht uns einfach nur gut.
Wenn man diese Stimmung jetzt festhalten könnte, wir würden gar nicht mehr weg wollen.
So aber machen wir uns für´s Abendessen hübsch (soweit das bei mir überhaupt noch einen Wert hat) und das Dinner ist ausgezeichnet. Conny isst „fish of the day“ bei mir gibt´s Calamari vom Grill, dazu Gemüse und butternuts, was für ein Gedicht.
Das River Place Manor bekommt von uns eine glatte 1. Es geht nicht besser!