THEMA: Wie sich Anja infizierte...
30 Okt 2016 22:19 #450209
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  • AnjaDirk am 30 Okt 2016 22:19
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Bei unserer Planung für die nächste Reise sind wir über dieses tolle Forum gestolpert. Natürlich möchten wir Anj und Dirk) uns auch mit einem Reisebericht in die Community einbringen:

In den Jahren 2007 und 2009 durfte ich (Dirk) bereits dem Ruf der Wildnis folgen und tolle Reisen im südlichen Afrika unternehmen. Wen das südliche Afrika einmal in seinen Bann gezogen hat, den lässt es nicht mehr los. Es ist wie ein Virus, dass schönste Virus der Welt. Nachdem ich herbe Enttäuschungen erlebt habe, freue ich mich umso mehr, dass ich im Mai 2016 wieder zurück kann. Diesmal werde ich aber mit Anja dorthin reisen und sie ebenfalls mit diesem Virus infizieren. Mal sehen, ob sie immun ist. Ich denke aber nicht dass es eine Immunität oder gar Gegenmittel gibt.

Warum im Mai, fragt sich der ein oder andere? Die beste Reisezeit ist der Mai. Wenn bei uns die ersten warmen Sonnentage kommen und die Natur so langsam erwacht, beginnt in Südafrika der Herbst. Das Wetter ist dann zwar noch immer schön sommerlich, aber eben nicht mehr so extrem heiß. Außerdem hat der Mai die meisten Feiertage ;-) Welche Zeit ist also besser geeignet!?

Geplant ist zunächst eine Woche in Kapstadt zu bleiben und auf eigene Faust die Stadt und die Umgebung zu erkunden. Im Anschluss daran werden wir eine geführte Tour mit Nomad 3 Wochen entlang der Garden Route, durch Swaziland, Lesotho und dem berühmten Krüger National Park nach Johannesburg machen. Noch knapp eine Woche in Joburg, und dann geht es leider wieder zurück nach Deutschland.

Vielen lieben Dank an Raino. Er hat in Stellenbosch das Reisebüro, in dem wir unsere Tour gebucht haben und uns neben vielen tollen Tips immer mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Da Raino sehr gut Deutsch spricht und schreibt, war das eine tolle Unterstützung!
2007 - Cape to Vic
2009 - Kapstadt, Richtersfeld, Lüderitz - Walfishbay Desert Tour, KTP
2016 - Gardenroute (Kapstadt bis Johannesburg über Swaziland, Lesotho und Krüger NP)
2019 - Kapstadt, Namibias Höhepunkte
2022 - Kaokoveld
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30 Okt 2016 22:32 #450210
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  • AnjaDirk am 30 Okt 2016 22:19
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01 - Das große Abenteuer beginnt

Nun ist er endlich gekommen, der lang herbeigesehnte Abflugtag. Heute soll es für fünf Wochen nach Südafrika gehen. Geplant ist eine Woche in Kapstadt und Umgebung zu verbringen und mit einem Mietwagen, den wir die ganze Zeit haben, einige Ausflüge zu machen. Anschließend ist eine Adventuretour entlang der Garden Route, über Lesotho und Swaziland, bis hin zum Krüger National Park geplant. Enden wird die Tour in Johannesburg, wo wir noch ein paar Tage verbringen, bevor es wieder zurück nach Deutschland geht.

Wir freuen uns wie die Schneekönige darauf (auch wenn Schnee im Zusammenhang mit Süd- Afrika vielleicht nicht so passend gewählt ist). Das Flair von Kapstadt, atemberaubende Landschaften, wunderschöne Strände, Game-Drives auch bei Nacht, die „Big Five“, grandiose Ausblicke, spektakuläre Gebirge und Passstraßen. Von Dirks Schwärmerei von den kulinarischen Genüssen, hat Anja schon einen ganz wässrigen Mund bekommen.

Doch nun mal ganz langsam. Bis wir in den Genuss dieser Annehmlichkeiten kommen sollen, müssen wir noch einige Hindernisse überwinden. Angefangen hat es mit einem Stau auf der Autobahn zum Flughafen. Zu unserem Leidwesen erreichen wir den Flughafen nur im Schneckentempo. Im Auto macht sich Nervosität breit, begleitet von Bangen und Hoffen, dass wir es noch rechtzeitig schaffen. Pustekuchen! Als wir endlich angekommen sind, stellten wir fest, dass der Flug mehr als eine Stunde verspätet starten soll. Die Wartezeit geht jedoch schneller rum, als Anja lieb ist. Eine Sache haben wir euch nämlich verschwiegen: ANJA HAT FLUGANGST!!! Aber das ist ja nichts erwähnenswertes, es sind ja nur 12 Stunden Flug. Einen Probeflug nach Mailand musste sie abbrechen.

Als wir dann endlich das Flugzeug besteigen, wird dort in weiser Voraussicht Entspannungsmusik gespielt. Die wissen Bescheid ;-) Nun beginnen die bangen Minuten. Wird Anja den Flieger verlassen, so lange sie noch kann? Sicherheitshalber wird Sie am Fenster platziert. Im Fall eines Falles muss sie dann erst mal an Dirk vorbeikommen. Bevor Ihr vor Spannung platzt: Das Flugzeug hebt mit einer vor Freude glucksenden und lachenden Anja an Bord um 21:28 ab. Take-Off! Anja goes Süd- Afrika! Dirk ist überglücklich, dass Anja es geschafft hat. Was jedoch 2 Stunden später passiert, konnte zu diesem Zeitpunkt keiner erahnen:

In der Nähe von Mailand startet der Pilot eine Durchsage. Ok, denken wir uns. Jetzt gibt es Futter. „Sehr geehrte Damen und Herren, hier spricht der Pilot. Leider habe ich keine guten Nachrichten für Sie“ . Ja, ist schon gut. Wir müssen ein Unwetter umfliegen und der Flug dauert eine Stunde länger. Erzähl nicht so viel, wir haben Hunger! Falsch gedacht: „Aufgrund eines technischen Problems habe ich mich entschlossen, wieder nach Frankfurt zurück zu fliegen.“ Schon wieder Mailand! Wir denken, dass das nur ein schlechter Scherz sein kann. Allerdings werden wir eines besseren belehrt. Der Flieger wendet tatsächlich und fliegt wieder nach Frankfurt. Über dem Odenwald muss der Pilot dann auch noch 80 Tonnen (!!!) Kerosin in die Luft blasen, damit wir gefahrenlos landen können. Andernfalls hätte das Risiko bestanden, das die Flügel aufgrund des hohen Gewichts beim Aufsetzten abbrechen. Zum Empfang steht die Flughafenfeuerwehr Spalier und begleitet uns bis zur Parkposition. Als alle Passagiere ausgestiegen sind, rückt sie dann auch ab.

Um 2:00 Nachts sitzen wir dann mit den anderen Passagieren im Steigenberger Airporthotel und bedienen uns am schnell zusammengebauten Buffet. Als wir dann um 3:30 endlich im Bett liegen, plagt uns die Ungewissheit wann und wie es weitergeht. Wird die Maschine repariert? Bekommen wir eine neue? Wann werden wir geweckt für den Abflug? Hat die Mietwagenstation bei Ankunft in Kapstadt noch auf? Wie kommen wir sonst nach Kapstadt? Hat das B&B noch offen? Können wir noch einchecken? Fragen über Fragen…. Und keine Antworten!

Der Wecker klingelt um 7:30. Am Frühstücksbuffet ereilt uns die Nachricht, dass es um 13:55 mit einem neuen Flugzeug der nächste Versuch gestartet werden soll. Bei diesem Flug entsteht eine fast schon familiäre Atmosphäre zwischen den Passagieren. Immerhin hat es schon regen Austausch während der Wartezeiten und Busfahrten über das Vorfeld und zum Hotel gegeben. Langsam findet Anja Gefallen am Start des Flugzeuges. Sie ist ja zwischenzeitlich auch zum Vielflieger mutiert… Mit tosendem Gepolter hebt das Flugzeug erneut ab, Anja gluckste wieder und Dirk ist nun auch happy. Wenn da nur Mailand nicht wäre…

Um 2:00 nachts, mit mehr als 17 Stunden Verspätung landen wir dann ohne weitere Vorkommnisse in Kapstadt. Das Upgrade auf das Premiumessen hat sich definitiv gelohnt! Nachdem wir dann am Flughafen den Mietwagen abgeholt haben und in unserem B&B in Kapstadt angekommen sind, schlafen wir erschöpft aber glücklich ein.
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30 Okt 2016 22:41 #450211
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02 - Die ersten Tage in Kapstadt


Nach den langen 3 Stunden der ersten Nacht, startet auch gleich das erste Abenteuer: Autofahren in Südafrika. Das Einsteigen ist für Anja komplizierter, als gedacht. Sie steigt immer auf der (südafrikanischen) Fahrerseite ein. In gewohnter Weise wartet sie brav auf der (deutschen) Beifahrerseite, dass ihr geöffnet wird. Plötzlich sieht sie das schadenfrohe Grinsen von Dirk und ihr dämmert es: In Südafrika herrscht Linksverkehr!

Unser erster Weg führt uns nach Stellenbosch. Dieser Ort liegt in einem der größten und besten Weinanbaugebiete Südafrikas. Anjas Glubscher sind mangels Schlaf noch nicht ganz geöffnet. Aufeinmal ist sie jedoch hellwach. Auf der Autobahn sind jede Menge Leute unterwegs. Kinder und Erwachsene laufen auf einem teilweise nur sehr schmalen Streifen am Rand der Autobahn. Dort wird sogar Fußball gespielt! Dirk erklärt: „Das ist hier normal“.

Eigentlich war nur geplant, in Stellenbosch zu Dirks Bekannten zu fahren, um unsere süßen Mitbringsel loszuwerden. Kurz nach unserer Ankunft wird aber direkt der Grill angefeuert. Anjas erster original, Südafrikanischer Braai. Zu Lamb Chops werden leckere Kartoffeln und Gemüse gereicht. Nach dem schönen Nachmittag fahren wir auf den Signal Hill. Heute wird er als Aussichtspunkt genutzt, früher wurde hier aber jedes Mal, wenn ein Schiff einlief, eine Kanone abgefeuert, damit sich die Händler und Geschäftsleute auf die Ankunft vorbereiten konnten. Heute wird täglich um Punkt 12:00 eine große Kanone abgefeuert. Dies stammt noch aus den alten Zeiten.

Beim Hochfahren muss Anja aber die Augen geschlossen halten. Oben angelangt, bietet sich ihr ein überwältigender Blick von Kapstadt bei Nacht.

Schaut selbst:




Vom nächsten Tag gibt es nichts spannendes zu berichten. Dirk liegt den ganzen Tag im Bett und schläft. Das war wohl doch zu viel Sonne: Hitzeschlag! Der Ärmste ist von Übelkeit und Fieber geplagt. Bilder werden wegen dem Schutz der Privatsphäre nicht veröffentlicht.

Hier ein paar Bilder
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Letzte Änderung: 03 Nov 2016 18:10 von AnjaDirk.
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31 Okt 2016 20:19 #450308
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Hallo AnjaDirk,
wir sind im kommenden März in der Ecke, und da kommt mir natürlich jeder Reisebericht gerade recht. Herzlichen Dank dafür
Beate
Reiseberichte:
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03 Nov 2016 18:24 #450696
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03 - Rundfahrt durch das Weinanbaugebiet am Kap

Montag ist Dirk wieder fit wie ein Turnschuh. Es geht mit dem Mietwagen auf Entdeckungsreise, eine Rundfahrt über tolle Pässe und durch die Hauptweinanbaugebiete. Bevor wir starten, halten wir an einem Laden an, von dem Dirk schon die ganze Zeit geschwärmt hat. Hier gibt es das beste und frischeste (selbstgebackene) Toastbrot, was Anja jemals gegessen hat. Die Schwärmerei ist nicht unbegründet. Diese Leckerei lässt sie sich natürlich nicht entgehen. Bis abends fahren wir tolle Pässe, wie z.B. den Bainskloof Pass, der zu den eindrucksvollsten Pässen Südafrikas zählt. Zwischendurch, abseits von der Hauptstraße, passiert jedoch das Schlimmste, was uns passieren kann: Das Auto streikt. Zum Glück haben wir uns südafrikanische SIM-Karten gekauft. Wir können also mit der Außenwelt Kontakt aufnehmen. Die Lösung ist so einfach, wie doof. Zum Starten muss die Kupplung komplett durchgetreten werden. Weiter geht es in das kleine Städtchen Franschhoek. Ein kleiner, niedlicher Ort, der vom Wein lebt. Hier gibt es ganz viele viktorianische Häuser. Wir essen in dem alten Bahnhof zu Mittag. Der weitere Weg führt uns über den Franschhoek Pass, vorbei an einem großen Stausee, der das ganze Kap mit Wasser versorgt. Anschließend gelangen wir zum zum Sir Lowreys Pass. Hier hat man eine tolle Sicht, auf die „Rückseite“ vom Tafelberg. Noch ein kurzer Abstecher zu Mooiberge. Das ist vergleichbar, mit einem Hofladen eines Bauernhofes in Deutschland, um uns für die Touren mit leckerem Trockenobst einzudecken. Leider sind wir zu spät und fahren zurück nach Kapstadt.

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03 Nov 2016 18:25 #450697
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Hallo Beate,

Ich beneide dich. Wir müssen leider noch 1,5 Jahre warten. Falls du aber noch ein paar Tips benötigst, kannst du dich gerne melden.
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