Hallo,
wir haben bis dato 2x von Windhoek aus kommend die Küste Mosambiks mit Allradl und Dachzelt bereist - Dez 2014 und Dez 2015. Kommende Reise wird uns wieder nach Mosambik führen
Gerne teilen wir unsere Erfahrungen, aber eine RB werden wir wohl nicht schreiben
Allen Mosambik-Neulingen sei gesagt, dass die Küste Mosambiks sich so ganz anders zeigt als z.B. die Küste Namibias.
Die Resorts an der Küste liegen entweder an einer Lagune, in zweiter Reihe sozusagen, oder direkt am Ozean.
Die Lagunen sind flach und sehr warm, ideales Schnorchelrevier. Allerdings schwimmen auch Räuber - wie Bullenhaie - in die Lagunen ein. Aber die wollen ja nur Spielen
Der Gezeitenhub in Moz ist nicht so hoch wie bei uns an der Nordsee, aber doch nennenswert. Bei Niedrigwasser kann man oft weit auf "Neuland" laufen.
Am offenen Ozean sieht die Sache meistens anders aus. Es gibt nur wenige Stellen wo man bei Niedrigwasser weit rauslaufen kann - Vilanculos sei ein Beispiel. Dort kann man hunderte von Meter dem ablaufenden Wasser hinterherlaufen.
Meistens sind die Strände zwar breit, aber fallen im Wasser schnell in die Tiefe ab. Direkt am Wasserrand sind die Wellen meistens sehr stark und oft trauen sich nur geübte Schwimmer ins Wasser. Die Brandung wirft einen einfach wieder an Land bzw. reisst einen von den Beinen. Das klingt wie "Bangemachen", aber so zeigt sich halt der indische Ozean. Meine Partnerin hat sich nicht oft ins Wasser getraut... Sobald man die Brandung durchquert hat sind die Wellen nicht mehr sooo nervig, aber man fährt eben "Fahrstuhl" - 2-3 Meter rauf und runter
Für Schnorchler ist das offene Meer ehr uninteressant - es gibt nur wenige Stellen wo man als Schnorchler im Meer auf seine Kosten kommt - Paradis Island, auf Höhe Bazarutos sei hier genannt. Wir haben von Inhassaro aus eine Tour mit einem Fischerkahn unternommen, die ich auch nur empfehlen kann. Während die Crew den Gästen ein köstliches Mal bereitet, hat man genug Zeit die verlassenen Gebäude auf der Insel zu erkunden und natürlich zum Schnorcheln. Hier kommt man auch größeren Fischen sehr nahe! Hey, aber keinem Schwertfisch
Für Taucher ist Moz natürlich ein richtiges Paradis - zwischen 10 und 30m sieht man Mantas, Schildkröten, Haie usw.
Wenn man Glück hat, trifft man auf einen Walhai. Von Tofu kann man auf Walwatching gegen, es gibt mehrere Agenturen im Ort die das anbieten.
Einzelne Resorts bieten Tauchkurse und Tauchfahrten an; je nach Auslastung auch Schnupperkurse. Ich habe einen 1 -tägigen Schnupperkurs gemacht uns war begeistert. Nach ein kurzer Einweisung ins Gerät ging's in den Pool zum Ausbalancieren und zum Üben der Handhabung von Atemgerät, Maske und Weste. Nachmittags ging's dann in kleiner Gruppe auf 10-15m ins offene Meer! Ein Erlebnis...für umgerechnet ca. 50-60Euro.
Aufgrund der relativ hohen Dichte an Motorbooten und Jetski während der Ferienzeiten, werde ich mir für die nächste Reise eine Tauchboje zulegen! Rückenrasur ist ab und wann zwar nötig, aber eben nicht mittels 3-schneidigem Propeller
Folgend ein paar Ziele an der Küste die wir angefahren haben:
Inhassoro, Seta-Hotel, Campsite, es gibt aber auch Chalets, am offenen Ozean.
Pomene, Pomene-Lodge, Campsite, es gibt aber auch Chalets, das Camp liegt auf einer Landzuge direkt an der Lagune, auf der anderen Seite ist das offene Meer.
Morrungulu Silvia Shoal, Campsite, es gibt aber auch Chalets, am offenen Meer.
Morrungulu, Bonita Bay, Chalet, es gibt keine Campsite, am offenen Meer.
Tofu (bei Inhambane), Fatimas Nest, Campsite, es gibt aber auch Chalets und Doorms, am offenen Meer.
Barra (bei Inhambane), White Sands, Campsite, wie die Pomene Lodge auf einer Landzunge mit Lagune auf der einen Seite und offenes Meer auf der anderen Seite.
Vilanculos, Baobab Beach Camp, Campsite, es gibt aber auch Chalets und Doorms, am offenen Meer.
Praia do Sol (bei Quissico), Campsite, keine Chalets, aber man kann sich die Larpa mit den Betreibern teilen
, offenes Meer.
Bilene, Palmeiras Campsite und Chalets, an einer Lagune.
Zur Versorgungslage
In den Städten gibt's das nötigste an kleinen Ständen am Strassenrand; in größeren Städten findet man auch Supermärkte, leider nicht sooo gut bestückt wie man das von Nam, Bot, Zim oder SA kennt. Gutes Fleisch an sich scheint in Moz Mangelware zu sein, jedenfalls nördlich von Maputo
Gelegentlich sieht man frisch? geschlachtetes Vieh am Baum zum Verkauf hängen - nix für uns.
Frisches Obst und Gemüse kann man gut an der Strasse kaufen, auch werden Cashew-Nüsse und Piri-piri an den Ständen angeboten. Die Nüsse sind sehr lecker
Unbedingt sollte man frische Ananas "auf die Hand" probieren - so süße und reife Früchte bekommt man hier in Europa nicht
jedenfalls nicht so lange am Busch gereift
Fisch kann man oft am Strand direkt von den Fischern kaufen, oft wird man auch von "Vermittlern" angesprochen die einen dann zu einem "Verkaufsplatz" führen. Jenseits größerer Ansiedlungen lohnt es sich an den Kiosken nach Fisch zu fragen - die haben Kühltruhen und die Fischer "deponieren" da oft ihren Fang!
In größeren Ansiedlungen finden sich auch Tankstellen und Geldautomaten. Ab und wann kann man auch mit Kreditkarte zahlen, meistens ist aber Cash gefragt - Meticals. In Resorts kann man u.U. mit US$ oder Rand zahlen.
Die Polizeikontrollen haben wir nicht negativ in Erinnerung - zu vergleichen mit den Roadblocks in Zimabwe.
Ein paar freundliche Worte und man kommt oft ohne Papiere zeigen zu müssen oder Wagendurchsuchung weiter. An den Roadblocks wurden wir oft nach Getränken gefragt - wir haben uns daher bald ein kleines Depot mit von uns geleerten und mit Leitungswasser wieder gefüllten Plastikflaschen angelegt. Das wurde immer dankend angenommen!
Wie schon an anderer Stelle gepostet, sollte man sich immer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten und tunlichst nicht nachts fahren. Es treibt sich nachts einfach zuviel auf den Strassen rum...
Apropos, wir haben viele Leute getroffen, die nach Maputo geflogen sind und dann mit local transport gen Norden in die Resorts gefahren sind. Minibusse und große Reisebusse pendeln regelmäßig entlang der Küstenstrasse EN1. Man braucht nicht unbedingt einen Leihwagen wenn einem ein Resort reicht! Inhambane und Vilanculos z.B. haben auch einen nationalen Flughafen der von Maputo angeflogen wird.
Fazit - Mosambik ist mehr als eine Reise wert!
So, ich mach jetzt erstmal hier schluss...sonst übermannt mich die Sehnsucht und ich fang an Kofferpacken
Grüßle
Frank