THEMA: Im hohen Gras, gibt's keine Katzen?! - Krüger 2020
17 Jan 2021 13:40 #604079
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PROLOG

Sein Atem kondensierte in kleinen Eiskristallen nur einen Wimpernschlag nachdem er mit der eisigen Luft in Kontakt kam. Schon seit Tagen hatte die Winterkälte die gesamte Gegend fest im kalten Griff und die Landschaft unter eine Decke aus weichem Weiß gelegt.

Robert stapfte durch den hohen Schnee zurück zur Hütte. Sie hatten sich nach Abgeschiedenheit und Ruhe gesehnt und dieses kleine Paradies gefunden, dass sie mittlerweile ihr zu Hause nannten. In einem alten, fast schon verwunschenen Wald gelegen, auf einer kleinen Anhöhe und mit Blick in die rollenden Hügel und flachen Täler, nur durchschnitten von einem klippernden Bach, der munter murmelnd seinen Weg gen Norden in Richtung Meer schlängelte.

Mehrere Scheite, gut durchtrocknetes Holz stapelten sich auf seinen Armen. Obwohl der Weg zum Holzschuppen nur kurz war, hatte er schon Eiszapfen in seinem dichten Bart hängen, als er sich den Schnee aus dem dicken Mantel schlug, bevor er zurück ins warme, Innere der kleinen Hütte trat.

Mary hatte sich in eine dicke Decke eingehüllt, einen warmen Kakao in beiden Händen und saß auf dem Sims vor dem Panoramafenster, das fast die gesamte Ostseite der Hütte einnahm und von wo aus man die hier lebenden Rehe und mit etwas Glück das Biberpaar bei der täglichen Arbeit am Damm beobachten konnte, der den Bach direkt vor der Hütte zu einem kleinen Weiher aufstaute.

Sie schaute mit ihren wachen Augen in die verschneite Landschaft und…


Also mal ehrlich, was habt ihr denn jetzt hier erwartet?, das ist hier doch ein Reisebericht und kein Groschenroman! :laugh:

Also wollen wir mal bei den Fakten bleiben, denn ein Blick auf die echte Wetterlage vor ca. einem Jahr zeichnet doch sofort ein etwas anderes Bild.




Weder schneit es, noch spielen irgendwelche Schneeflocken Fangen im sanften Wind vor dem Fenster. Es ist maximal laukalt, statt saukalt. Ich schaue auf den Kalender und es ist der 05.01.2020, ein Sonntag.

Ich heiße auch nicht Robert, auch wenn meine Mutter das gerne gehabt hätte, aber mein Vater und Bruder konnten sich durchsetzen und so ist Robin draus geworden. Eiszapfen im Bart? :laugh: - ich kann doch meinen 3-Wochen Bart problemlos mit dem Handtuch wegrubbeln.

Holz holen?… es ist wohl eher der Boiler im Keller mal wieder fritte und das Wasser im Hahn war kalt. Ich war vermutlich mal wieder zu lange wach, also gibt es keinen warmen Kakao, sondern den dritten Kaffee und Mara machte ein Nickerchen statt wacher Augen, weil sie wieder viel früher aufgestanden war als ich und seit 6:30h morgens alles Mögliche erledigt hatte.


Jetzt, wo wir die Fakten gerade gerückt haben, können wir dann doch mal loslegen und steigen ein, an diesem Sonntag... dem 05.01.2020:

Das Wetter ist so usselig, dass wir nur auf der Couch sitzen, aber immerhin läuft im ersten Ski-Alpin, der Slalom in Zagreb, als willkommene Abwechslung an so einem tristen Tag. (gewonnen hatte den der Franzose Clement Noel, falls das jemanden interessiert) :P ;)

Also, die Fakten sehen eben so aus, wie sie nun mal sind und wie ich so auf den Kalender schaue, stelle ich fest, es sind nur noch, auf den Tag genau zwei Monate und die 4 steht vorne. VERDAMMT! :pinch:

ABER, nicht wegen des hohen, fast biblischen Alters und der unweigerlichen Midlife-Crisis, auf die ich mich eher freue... NEIN, wir haben immer noch nichts gebucht. Noch nicht einmal etwas angefragt. Immerhin wollte ich diesen Tag außer Landes verbringen, am besten noch nicht einmal auf dem Kontinent. :lol:

Zumindest waren wir die letzten 3 Monate schon überall einmal, in unseren Gedanken und mit unseren Planungen...

Wir sind im Land aus Feuer und Eis auf Polarlichter-Suche gewesen, haben aber festgestellt, dass unser Slot aus maximal 8-9 Übernachtungen nur Fahrzeit bedeuten würde für die Nordtour Islands die uns vorschwebte… noch dazu, wenn man ggf. durch das Wetter Teile der Strecken gar nicht befahren kann.

Wir sind durch die weiten Ebenen der Serengeti „geschwommen“, immerhin hatten wir hier schon Angebote und Kontakte zu mehreren Anbietern, aber auf die Gefahr der großen Regenzeit hin und das wir dann u.U. im nassen Zelt auf wenig privaten Camps festsitzen und mit der Karre im Black-Soil feststecken… tja naja, ein 40-jähriger Geburtstag hört sich anders besser an und wenn es schon eine solche Investition wird, dann muss es sorgfältiger geplant sein. (also aufgeschoben, aber nicht aufgehoben)

Und so haben wir uns, gedanklich, auf Schlitten durchs nahe und doch so ferne Lappland ziehen lassen. Kommt man gar nicht so leicht hin und vertrödelt viel Zeit auf dem Weg, die kann man dann aber aufholen in den gerade mal 2,5 Sonnenstunden pro Tag zu der Jahreszeit. :silly:


Nichts wollte so richtig zünden, aber da gab es ja noch diese Reiseberichte aus dem Krüger Nationalpark, bzw. einen, der den Park als mögliches Reiseziel überhaupt erst auf meinen Zettel gebracht hatte. (ja Beatnick, du bist gemeint) :)

Auch ein paar Arbeitskollegen und Freunde hatten von privaten Camps im Gürtel des Greater Kruger berichtet… man könnte dort als Selbstfahrer unterwegs sein, da hat es lange genug Licht, ist halbwegs kompakt zu befahren… vielleicht sogar ein paar Sonnenstrahlen, warme Temperaturen und wenn es doch regnet, dann hat man feste Dächer über’m Kopf.

Last, but not least könnte man dort auch ein besonderes Highlight für den Geburtstag einplanen.

> Gesagt getan.
> Nägel, Köpfe und so.
> Arsch hochkriegen, bzw. besser unten lassen und vor’s WWW setzen.
> Loslegen, planen, Pläne fassen.
> Einfach machen, denn Haben ist besser als Brauchen!


Der Deckel vom Laptop fliegt hoch, nur Sekunden später auch der Deckel des zweiten..... (achja, Fakten). Ein paar Stunden später, nachdem ich mir erste Lodges angeschaut habe "während sie schlief" und zumindest schon mal grob wusste, ob der preisliche Rahmen passen könnte, ich sie wecke und wir ein paar Gedanken dazu austauschen, ja dann fliegt auch der zweite Laptop Deckel hoch und die Recherche fängt richtig an. Es sind nur noch 2 Monate, also muss man das Ganze geschickt aufteilen:

# Sanparks: Mara hat eine Anmeldung, sie prüft was frei ist und was uns überhaupt gefällt. Dazu Übersichten aus dem Netz suchen, auf denen man erkennt, welche Hüttenbezeichnung eigentlich wo in den Camps steht. Die WildCard organisieren, wir sind ja noch mal in SA im September. (sind wir natürlich nicht und außer dem selbst ausgedrucktem Provisorium haben wir auch nie eine Wildcard bekommen) :whistle:

# Infos zu den Camps: Petra und Andreas anzapfen, die waren da, die kennen sich aus. Reiseberichte aus dem Forum noch mal durchforsten.

# Lodge: Das ist der Dreh- und Angelpunkt, denn hier steht das Datum fest (am 05.03. will ich dort sein) und die gewählten Unterkünfte müssen dazu passen. Ich werde mir in den nächsten Tagen so ca. alle Lodges im Greater Kruger angucken… viel ist eh‘ nicht mehr frei.

# Routenplanung: Klassischerweise eher mein Resort. In meinem Kopf baut sich sowas immer ganz gut zusammen, was denn passen könnte, auch zeitlich, auch wenn ich selber noch nie vor Ort war. Meistens plane ich etwas knapp und ohne Sicherheiten, aber so erleben wir auch mehr. Das führt dann vor Ort regelmäßig zu sachlichen und ruhigen Diskussionen. ;) :laugh:


Eines vorweg: Es wird diesmal keine Campingtour. :ohmy:

Bei so einem Kurztrip einfach unnötig viel Aufwand. Da wir 9 Übernachtungen planen, davon schon 2x Zwischennächte zum und zurück vom Krüger sind, nur 5x Nächte im Park und 2x Übernachtungen in der Lodge, blieben unter’m Strich eh‘ nur 5 theoretische Camper-Nächte. Das macht keinen Sinn und alleine für den Einkauf verbasseln wir dann ja einen halben Tag Krüger. (haben wir dann auch so geschafft, weil wir zu müde und gemütlich waren am ersten Morgen) :lol:

Was wissen wir bislang, es gibt in jedem Camp Shops, Frühstück kriegen wir auch ohne Kühlschrank irgendwie transportiert und sind da auch eher genügsam morgens. Kaffee, Müsli, passt. Abends gehen wir Essen in den Restaurants der Camps und für unterwegs brauchen wir nur Stullen und Kekse und sind damit für den ganzen Tag glücklich. (der aufmerksame Leser meines letzten Berichtes wird sich an unsere Lieblingskekse „Nutticrust“ erinnern und yay, die gibt es auch in Südafrika in praktisch jedem kleinen Laden!) :woohoo:

Nach langem hin und her und Unsicherheit welche Lodge es denn werden sollte, mit Mails zu jeder Lodge der engeren Auswahl und stundenlangem Für und Wider haben wir uns im Endeffekt für die Lodge entschieden, die zwar gefühlt im uninteressantesten Gebiet liegt (der Klaserie), aber dafür vom Ambiente und der Exklusivität her glänzen konnte, zumindest was die Bilder und Beschreibung im Internet anging. Uns war Beschaulichkeit, also eine kleine, eher private Location und der Stil der Lodge dann doch viel wichtiger als die größte Tierdichte und MEGA-Sichtungen, die wir entweder mit exorbitant vielen, klingenden Münzen oder größeren, nicht so schönen Lodges mit 30+ Zimmern bezahlt hätten, dafür dann aber im SabiSands Reserve. Nicht so unser Ding.

Somit stand dann auch fest, dass wir eine Route wählen würden, die uns vom Süden des Krügers bis in die Mitte bringen würde. Der nördliche Teil sollte für ein Wiederkommen (bei Gefallen) aufgehoben werden.

Was soll ich sagen, in meinem Mailverlauf nachgeschaut, kann ich nachvollziehen, dass wir innerhalb der nächsten 9 Tage praktisch die ganze Reise von „Null Plan“ bis „ins kleinste Detail“ durchorganisiert hatten. B)


Und so sollte das Ganze dann aussehen, mit kurzer Erklärung dazu.



#1 House River Lodge: Wir landen um 11h, können auf dem Flug schlafen, uns abwechseln und sind so praktisch vor den Toren des Krügers. Sehr urige Unterkunft (eher eine kleine, verrückte Puppenstube) mit einem schönen Deck und einem ersten Blick rüber in den Krüger.

#2 Lower Sabie: 2 Nächte planen wir hier ein. Man kommt gemütlich am ersten Tag hin, hat einen vollen Tag für die Gegend und Mitte des Krügers und fährt dann einen vollen Tag Safari-Drive nach…

#3 Tamboti Tented Camp: Nur ein Zwischenstopp, aber gefiel uns besser als mittig in einem der großen Camps zu bleiben. Hier versorgen wir uns auch Abends selber, Grillbesteck etc. ist im Zelt vorhanden und ins große Camp müssen wir zur Anmeldung sowieso, also nehmen wir uns da Fleisch und Beilagen für einen Abend mit.

#4 Olifants: Allen Beschreibungen, Tipps und Bildern nach ein Highlight im Park. Wir bekommen noch 2 Nächte in einem der Häuser mit Blick auf den River. Mega.

#5 nThambo Tree Camp: Die Geburtstagslodge. In der Klaserie gelegen, also angrenzend ans Timbavati und ohne Zäune zum Krüger. Auch hier 2 Nächte, und da man dann am ersten Tag erst zum Nachmittagsdrive erwartet wird, auch noch genügend Zeit für eine Vormittags-Runde durch den Krüger zum Gate.

#6 Hannah Game Lodge: Wir wollen noch zum Blyde River Canyon auf dem Weg von Lodge zu Lodge, also muss das Nachtlager grob zwischen dort und Jo‘burg liegen. Wir hätten gerne was kleines, nettes, vielleicht Privateres gehabt, aber da so etwas an der Route nicht mehr zu finden war oder wir es nicht gefunden haben, wurde es diese. Immerhin mit Sable-Antilopen Projekt, also eine Option für einen letzten Morgendrive.

Dann passt auch hier unser, mittlerweile, traditionelles Einstiegsfoto ganz gut. Passenderweise vom Rand des Blyde-River Canyons geschossen. Wir, das sind Mara & Robin, zum Start der Reise „noch“ als junge Hüpfer losgeflogen mit kurz vor, bzw. dann nach der 40.


Der Plan war gefasst, Flüge, Auto, Unterkünfte fast komplett gebucht. Keine Herausforderungen mehr und so vergingen die nächsten Wochen im normalen Alltagsstress, bis wir an den Urlaub kaum mehr dachten… er kam dann eher plötzlich, ich glaube ich habe die Koffer erst am Abflugtag, nachmittags nach der Arbeit, final noch schnell zusammengepackt. :huh: :silly:


Es geht los. Afrika. Safari.
(ein paar Impressionen vorab)











Unser Flug geht spät am Abend los ab Düsseldorf mit einem kleinen Flitscher. (das ist ein kleiner Flieger der kaum abhebt und schon wieder landet, aufgrund der kurzen Strecke… also wie ein Stein beim flitschen auf dem Wasser) ;)

Zwischenlandung in Paris und dann zum ersten Mal in einen A380. Von da aus Richtung OR Tambo Airport, Johannesburg.


Kurz spannend ist es eigentlich nur, wenn man nachts in Paris landet auf einem Terminal weit ab vom Schuss und dort tatsächlich niemand ist, gar niemand. Kein Schalter besetzt, keine Leute und keine Schilder wo es denn eigentlich zu Anschlussflügen geht. Verwirrte Gesichter allerseits, zumindest bei den zwei dutzend Leutchen im Flieger. Es gibt nur den Weg raus aus dem Terminal, alles andere ist abgesperrt und siehe da, es gibt draußen Bustransfers zu anderen Terminals. Es kommt eh' nur ein Bus und irgendwo müssen wir hin, also schätzen wir mal alle, dass man da einsteigen sollte und siehe da, wir schätzen richtig. :cheer:

Zwei Filme aus dem Bordprogramm und eine kurze Nacht später kommen wir in Johannesburg an. (wobei ich „Logan“ nach den ersten 15 Minuten wieder ausmachen musste, weil ich nicht riskieren wollte, dass da evtl. ein Kind irgendwo schräg hinter mir sitzt und aus Versehen den Bildschirm sieht :blink: // manche Filme gehören nicht ins Bordprogramm)

Der Flughafen in Johannesburg stellt sich auch als eher überschaubar und unkompliziert heraus, irgendwie anders als erwartet. Wir haben mit einem größeren Drehkreuz gerechnet. Umso besser, denn im Off-Road Forum hatte ich einen guten Tipp bzgl. Handykarte rausgefunden, die wird noch schnell im 2. (oder 3. ?!) Stock dieses rund aufgebauten Foyers organisiert. Dann natürlich die notwendigsten Klassiker, etwas Wasser und Snacks gekauft und los geht es auch schon zum Mietwagenverleih.

Wir haben uns einen Toyota Fortuner gegönnt… also das Größte im Fuhrpark wo noch SUV draufsteht. Danach geht es in der Kategorie Jeep und Camper weiter. Genug um eine 9-köpfige Familie durch den Krüger zu kutschieren, also auch genug Platz, jeden mitzunehmen der Lust auf eine kleine Auszeit im Krüger Nationalpark hat. ;) :cheer:

Der Wagen hat damit gerade so eine passende Größe und Abmessungen für uns beide, aber mal ernsthaft... uns ging es vor allem um einen entscheidenden Vorteil, den der Wagen bietet. Eine ordentliche Sitz- und Autohöhe, die wir auf Safari nicht missen wollten. Zumal uns eine Sache klar war und wir wenn es schon so ist, wenigstens die besten Chancen haben wollten:


Zu dieser Jahreszeit ist es grün im Park, das Gras steht sehr hoch. Wasser ist reichlich vorhanden, die Tiere sind also nicht in dem Maße auf Wasserlöcher angewiesen. Wir werden in diesem Urlaub also wesentlich schlechtere Sichtungschancen haben als bei unseren bisherigen Reisen, die mitten in der Trockenzeit stattfanden, denn, und das haben wir uns immer und immer wieder im Vorlauf und bei der Planung der Reise gesagt, um erst gar nicht enttäuscht zu werden…







Gruß,
Robin

***Sonne ist natürlich aktiv***
Letzte Änderung: 17 Jan 2021 14:17 von Blende18.2.
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18 Jan 2021 21:02 #604251
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HEEEEYYYYYY... ab in den Süden, der Sonne hinterher!


HeyHo, was geht? - Genau das war der Plan!
HeyHo was geht? - eine Sonne wir nicht sah´n?!


Der Himmel ist nicht "Himmelblau" wie ihn die Ärzte besingen, sondern ein tristes Grau, zu dem mir spontan eine passende Lied-Analogie fehlt. Die erhoffte Sonne lässt sich erst einmal nicht blicken.




Das soll unsere Stimmung natürlich nicht trüben, schließlich sind wir gerade erst in Afrika angekommen und als die ersten, schüchternen Tropfen fallen, wissen wir ja, dass es sich nur um die kleine Regenzeit handeln kann. UND, es gibt grundsätzlich gute Wege die Stimmung zu heben, was leckeres zu Essen. Wer jetzt denkt wir reißen sofort Nutticrust auf, weit gefehlt, wir fahren recht zeitnah raus zur ersten, technischen Pause auf dem Weg und finden in einem Laden eine feine Auswahl Biltong. B)

Es geht kaum etwas über Chilli-Sticks und getrockneten Bacon am Steuer. Hach, das haben wir vermisst, so lecker.

Mit Stärkung an Bord geht es weiter... und oh Schreck, wir haben ganz vergessen die KM-Zahl festzuhalten. 41 Minuten in den Trip holen wir das nach, ziemlich neues Auto. Da gehen wir lieber noch mal rum und fotografieren kleinere Blessuren die er im Lack schon hat. Sicher ist sicher.




Die Strecke vom Flughafen nach Mbombela, bzw. in unserem Falle bis nach Malalane ist ja nun wirklich auch denkbar einfach. Fehler ausgeschlossen, es geht schließlich erst über die N12, die dann einfach in die N4 übergeht und die dann bis zu den Toren des Krügerparks immer geradeaus. Zwischendurch gibt es ein paar Maut-Stationen, aber ansonsten geht es wirklich ziemlich langweilig durch eine Gegend, die uns vorkommt, als ob wir gerade auf der A2 Richtung Hannover-Berlin unterwegs sind. Manchmal ein bisschen Holland zwischendurch. So ein 100% Afrika-Feeling, diese verklärte, romantisierte Version im Kopf, die kommt noch nicht auf.




4,5 Stunden bis zu unserem Ziel, inkl. Tanken sagen wir mal 5 Stunden. Easy und hier könnten wir wunderbar das Motto unserer Botswana Reise anbringen: "Aber, irgendwas ist ja immer!"

Vielleicht eine halbe Stunde vor Mbombela wird es zäh, dann stehen wir. Die Strecke vor uns verwandelt sich in eine einzige Baustelle und wir schaffen hier eine Erstsichtung in Afrika, auf die wir gerne verzichtet hätten: STAU

Aber mal so richtig, wir stehen und schleichen hier stundenlang auf der N4. Heute noch im Supermarkt was einkaufen, kann man vergessen. Irgendwann versuchen wir wenigstens der Unterkunft mitzuteilen, dass wir tatsächlich planen heute zu kommen. Wir hatten uns für das Abendessen um 18:30h angemeldet, tatsächlich werden wir es erst um 19:30h zur Unterkunft schaffen. So war das igrendwie nicht gedacht, aber das tut dem freundlichen Empfang keinen Abbruch.


River House Lodge, das lebendige Puppenhaus


Man erwartet uns schon, logisch. Es sind nur 2 Zimmer belegt heute Nacht, wir nehmen uns Begrüßungsdrink direkt mit an den Tisch, denn die gute Seele in der Küche ist für uns noch aktiv. Die wollen wir gar nicht erst lange warten lassen. Der Einfachheit halber ist unser Tisch in der Nische direkt neben der Küche gedeckt und man kann sich hier wirklich nicht satt sehen. Es gibt so viel zu entdecken in diesem Haus. Der Wahnsinn, wussten wir zwar vorher, aber wie wild "eingerichtet" es wirklich ist, da macht man sich keinen Kopf. :ohmy:

Alles ist super lecker und herzlich vorbereitet. Einen leckeren Wein dazu, so lässt es sich ankommen und einen Bärenhunger haben wir auch. Weiß zufällig jemand wie man dieses Kack-Häufchen Desert nennt, über das wir uns so köstlich amüsiert haben. (Collage oben links)




Etwas creepy... während des Essens werden wir beobachtet. :dry:



Nach dem Essen begeben wir uns mit dem Besitzer der Lodge an die Bar. Auch hier, ebenso im eigentlichen Restaurant-Bereich ist alles völlig wild und durcheinander eingerichtet und dekoriert. Ich bin immer mit der Kamera unterwegs und nach einem kühlen Bier und der Frage ob wir später noch etwas wollen, nehmen wir uns einfach noch einen Weg-Gin und einen Weg-Campari mit und verabschieden uns für die Nacht.





Bzw. noch nicht ganz, denn ein Auswahlkriterium für uns was das tolle Deck der Lodge mit Blick auf den Crocodile River. Ein paar Töne der afrikanischen Nacht wollen wir noch aufschnappen und so gehen wir auf Entdeckungsreise durch die Lodge und den Garten und genießen unseren, reichlich verspäteten Sundowner am Ausguck. Aber auch mit der starken Lampe ist nichts zu entdecken, auch wenn es regelmäßig mal platscht in der Dunkelheit. Aber die Soundkulisse ist schon wieder ganz afrikanisch... ruhige Nächte gibt es hier nicht. :)



Eine kleine Safari mache ich dennoch, den es hängen überall tolle Holzplatten mit Skizzen verschiedener Tierarten, sehr cool. Könnte ich mir in den eigenen vier Wänden auch gut vorstellen. So können wir ein paar Tiere schon abhaken... nicht wirklich, wobei wir rausfinden werden, dass wir zumindest Hippos schon gehört haben.




Denn nach dem Frühstück, dass wir wieder in der Nische serviert bekommen, lassen wir es am nächsten Tag sehr langsam angehen und schlendern erst mal wieder zum Deck um zu schauen, was es dort evtl. zu sehen gibt. Außerdem habe ich es nicht mehr geschafft das ganze Geraffel zu säubern und auf Vordermann zu bringen und bevor ich das unterwegs mache, einigen wir uns darauf, dass wir das lieber am Deck machen mit etwas Blick, bevor wir dann in den Park fahren.

Einkaufen müssen wir auch noch, aber gut informiert, wie wir immer sind, wissen wir, dass es einen Superspar in Malalane gibt, mit besten Bewertungen. Superspar, na da kennen wir uns aus, siehe Windhoek ;) , da können wir nix verkehrt machen und wir brauchen ja auch nur Wasser und Kleinigkeiten. War dann auch sehr empfehlenswert.

@ Picco - da ist es, dein altes Objektiv bei der Reinigung :cheer:



Ein Blick vom Deck



Als Erstes fallen uns die Hippos auf, die gestern Abend noch ein Versteckspiel mit uns gespielt haben, aber die dicken Brummer können sich bei Tageslicht nicht verstecken. :P

Es sind bestimmt ein Dutzend hier zu sehen, und ein wuchtiges Männchen zeigt ganz fleißig seine dicken Beißer, verteilt Unrat :sick: und lässt keinen Zweifel wer hier der Chef im Ring ist. Der ein oder andere taucht da lieber ab und lässt ihn sich mal aufspielen.




Le Cheffe






Ich schaffe sogar ein erstes "Vogel-im-Flug" Foto, wer hätte das gedacht B) und gleich zu Beginn zeigen sich unsere Lieblings-Antilopen, eine kleine Herde Waterbucks, eingebettet im Industriecharme unserer Seite des Ufers. Um dem Faktencheck treu zu bleiben, habe ich die Rohrkonstruktion im Bild gelassen, ich finde es irgendwie sogar surreal interessant.








Wir legen noch unsere Route für den heutigen Tag fest. Eines ist ganz klar, wir wollen nicht nur heute, sondern generell so weit möglich die Hauptrouten vermeiden. Wir werden zwar noch feststellen, dass die auch mal von Vorteil sein können, wenn man etwas Strecke machen möchte, aber im Großen und Ganzen sind wir nur auf Seitenpisten unterwegs, was zum einen durchaus möglich ist, zum anderen dazu führt, dass wir den Krüger an vielen Stellen wilder und einsamer erleben werden, als wir uns das im vorhinein jemals gedacht hätten. :woohoo:

Ich klappe den Plan zu und zum ersten Mal fällt uns so wirklich auf, dass die Big5 auf dem Cover abgebildet sind.



"Schauen wir mal." :) sagen wir zu uns selber, es ist bewölkt, aber mit blauen Fetzen, die durch die Wolkendecke schimmern. Da ist es doch, das besungene Himmelblau. Wir sind guter Dinge, schlendern noch einmal durch den Garten, nehmen noch ein schönes Drongo-Bild mit, Koffer ins Auto geschmissen, kurzer Stop am Supermarkt und dann sind wir auch "schon" unterwegs.

Auf den Blümchen am Straßenrand sehen wir zwei Bummeln sitzen, ach nee, das sind ja unsere Gesichter im Rückspiegel. Es ist schon fast 11 Uhr und das an unserem ersten Safaritag im Krüger. :ohmy: :laugh:








FAZIT: River House Lodge
In direkter Schlagdistanz gelegen zum Malelane, im Örtchen Malalane... :huh: Warum heißt das Gate minimal anders als die zugehörige Stadt, checke ich nicht. Auf jeden Fall taktisch optimal, wenn man südlich in den Krüger startet. Die normale Fahrzeit vom Flughafen finden wir auch völlig ok und was das Haus selber angeht, so gefiel uns eigentlich alles. Das Deck lädt zum Verweilen ein, die verrückte Einrichtung muss man mögen, aber wir fanden es sehr gemütlich. Die Zimmer sind eher dunkel, das habe ich öfter vorher gelesen und wir hatten ein Zimmer unten, wirklich klein und dunkel, die Toilettentür ging nicht richtig zu, aber unter'm Strich wollen wir unsere Zeit nicht im Zimmer verbringen und zum Schlafen reicht es.

Also gute 4/5 Sternen und bei einer Runde zwei würden wir wiederkommen.


Gruß,
Robin
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20 Jan 2021 22:04 #604440
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65.000 Zentimeter... Wilkommen im Krüger!

Wir haben es also doch noch geschafft unsere müden Knochen bis ans Gate zu schleppen. Dieses Foto ist entstanden, bevor wir uns angemeldet haben für den Krüger. 11:39h 37sek (toll wie genau man das mit den Exifs der Fotos nachvollziehen kann) ;)



Die umfangreichen Regeln, ein absoluter "Must Read" laut Tafel haben wir mal lieber abfotografiert, zum später noch mal nachlesen. Wie immer sind wir vorab bestens informiert und die Regeln im Krüger unterscheiden sich nun auch nicht sonderlich von anderen Parks.




Unser Plan für den Tag sieht ein paar Dinge vor, die wir heute noch vorhaben:
#1 Natürlich steht das Ziel fest - Lower Sabie
#2 Wir wollen möglichst wenige Hauptrouten fahren, also biegen wir schnellstmöglich rechts ab, entlang des Crocodile River
#3 Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nehmen wir die direkte Route...
#4 ... und fahren eher noch mal raus, wenn wir doch noch so früh da sein sollten
#5 Und, getreu unserem Motto, ist jede Sichtung, wieder eine Erstsichtung! :)



Wer unsere Sichtungsregeln nicht kennt, hier eine kurze Erklärung dazu. Damit es einem nie langweilig wird und man nicht darin verfällt der "einen" Sichtung nachzuhetzen, haben wir für uns 3 einfache Grundsätze auf Safari.

1. Jedes Tier ist eine Erstsichtung! (Zu Beginn eines neuen Tages setzen wir alles auf Null. Auch Tages-Erstsichtungen fotografiert man natürlich immer, dass endet in ganzen Herrscharen von z.B. Baumhörnchen-Bildern... obwohl wir die, zugegebenermaßen so süß finden, dass wir die immer fotografieren! :laugh:)
2. Ganz simpel: Erfreue dich an jeder Sichtung! (natürlich gibt es dennoch die wertvollen "echten" Erstsichtungen. Das gibt quasi Bonuspunkte und extra Fleißbienchen für den Entdecker)
Die Konsequenz ist: 3. Erwarte nichts und genieße den Tag mit dem was er bringt! :)


Mit dieser Einstellung rollen wir los ins "Abenteuer" Krügerpark. Ich schalte sogar fast in den 4. Gang, aber nach den in der Überschrift schon beschriebenen 65.000 Zentimetern ist direkt erstmal Schluss und Stoppen angesagt. Ein Rhino läuft neben uns durch's Gras, in der ersten seichten Rechtskurve direkt nach dem Gate. :woohoo:

Ihr wollt uns doch verarschen! - das hat doch die Parkverwaltung ausgestopft und auf eine Seilbahn gestellt. Wir können es gar nicht fassen. 650m im Park und das erste Häkchen an der Big5 Liste ist schon gesetzt. Der Krüger lässt sich nun wirklich nicht lange bitten, dass steht mal fest. :ohmy:

Und dann noch ein wirklich schönes Exemplar. Wir haben in Namibia, denke ich, weit über dem normalen Soll an weißen und schwarzen Nashörner gesehen, aber nie eines mit solch' schönem Horn.

N1


Es läuft ca. 150m neben unserem Wagen her, bevor es auch noch anhält, als wollte es sagen: "Willkommen im Park, ich stelle mich mal eben in gutes Licht für Euch." Ist halt ein wohl erzogenes Rhino.

N2


(Habt die grünen Zahlen bei manchen Bildern immer im Kopf... die werden später noch wichtig.) :whistle:

Was ein Schock, im positiven Sinne. Die nächsten 3,5 Kilometer sehen wir erstmal gar kein Tier mehr, bis wir zum Abzweig auf die S114 kommen. Hier ist im Bereich der Kreuzung ein bisschen was los, da sich wie eine kleine Lichtung im Kreuzungsbereich öffnet. Zum Glück nur die üblichen Verdächtigen, sonst wären wir echt vom Glauben abgefallen.

Dieser Schwarzstorch steht am Matjulu, den man kurz vor'm Abzweig quert






Achso, es bliebe vielleicht zu erwähnen, dass ihr hier entsprechend Regel #1 mitfahrt, dann wohl eine Affinität zu Regel #2 entwicklen müsst und euch hoffentlich einfach entspannt zurücklehnt und euch gemäß Regel #3 mittreiben lasst. Denn wann man MaRobi Tours bucht, dann muss man damit rechnen viele Fotos zu sehen, auch von den vermeintlich total unspannenden Tieren, aber auch im Nachhinein freuen wir uns nicht nur im Moment an jeder Sichtung, sondern auch beim Stöbern in den Bildern. Das wird sich hier in diesem Bericht auch wiederspiegeln.

Eigentlich ist das nur eine verklärte Erklärung für: "Ich kann einfach nichts aussortieren!" (wir wollten ja bei den Fakten bleiben) :laugh:


Festhalten, wir biegen scharf rechts ab und siehe da... die meisten halten direkt mal auf der H3 geradeaus weiter. Sehr schön, dann können wir uns ganz entspannt den Sichtungen widmen. Augen auf alle Mann, auf der S114 gibt es so manchen Zaungast zu entdecken.




Die konnte ich im Robert's nicht genau definieren: Ich schätze Ring-necked Dove - Kapturteltaube /halt zimleich aufgeplustert


Der Bienenfresser schaut in die völlig falsche Richtung... der Schmetterling ist links im Bild






Die ersten Zebras, wie schön. Zebras waren überhaupt erst der Auslöser unserer Sichtungsregeln. Im Etosha zu hunderten gesehen und nicht ein tolles Foto mitgebracht, weil wir die einfach ignoriert haben nach den ersten Sichtungen... wir wollten die "tollen" Sachen sehen. :pinch:
Mittlerweile hängt an der Wand hinter mir ein 180x90cm Alu-Dibond mit Zebrahintern drauf. :P

Natürlich sind hier auch wieder die kleinen Fohlen besonders süß.






Unsere Aufteilung der Objektive und Maras neue Vorliebe für mein Telezoom sorgt dafür, dass ich mit umgerechnet auf Vollformat mind. 600mm Festbrennweite unterwegs bin, wahlweise mit Konverter 840mm. Da kommen solche Fotos wie das obrige ganz automatisch in die Auswahl. Ich wechsele eigentlich nur manchmal, wenn Elefanten sehr nah sind auf die Landschaftslinse, dann bekomme ich mehr als ein Auge mit drauf. :silly:

ABER, wir kommen mit der Aufteilung gut zurecht und wenn man unser beider Fotos kombiniert, dann kommt da ein schöner Schnitt bei raus. Vorallem für Vögel ist man bestens gerüstet, wenn man immer die lange Brennweite im Anschlag hat.

So z.B. bei diesem Schäfer-Drongo, der auf seine Herde Impalas aufpasst. ;) So erkennt man überhaupt nocht etwas, weil die Szene sehr weit weg war...



... oder im Gegenbeispiel mit tollen Details, wenn der Vogel sowieso schon recht nah ist. B)

Burchell's Starling | Riesenglanzstar



Das waren unsere ersten 12km im Park. Auf einer Anhöhe angekommen sehen wir rechts abzweigen die S25. Zwei Fahrzeuge schlängeln sich die Strecke hoch, aber wir fahren weiter geradeaus... (wie sich später rausgestellt hat, sind wir nämlich nicht die geplante S25 gefahren, sondern die S119)



Wir biegen ab auf die S119 und den Rauchfahnen mehrerer Fahrzeuge hinterher. Es geht ein Stück bergan und dann über eine ebene Fläche. Links stehen die Bäume recht nah an der Straße, rechts hat es eine wogende Grasfläche und erst in 60-70m Entfernung die Baumgrenze. Die Strecke ist gut zu befahren und da es nicht viel zu sehen gibt und kurz vor uns die beiden Fahrzeuge schon durch sind, können wir auch ruhig etwas Strecke machen, mit Sichtungen ist nicht unbedingt zu rechnen.

Ich "haue" auf die Bremse!

Wir kommen hinter einem kleinen Gebüsch zum Stehen, dass uns erstmal den Blick versperrt. Maras fragenden Blick beantworte ich mit: "Ich glaube da lagen Katzen."

Das dritte Mal Afrika und Mara kennt das mittlerweile. Faktencheck - während ich hier schreibe habe ich sie gerade gefragt ob sie noch weiß was sie gedacht hat: "Wenn du sagt du hast da Katzen gesehen glaube ich das. Wenn du glaubst was gesehen zu haben... 50/50" :woohoo: :kiss:

Ich muss aber einräumen, dass ich mir bei Weitem nicht so sicher war in dem Moment. Gute 50-60m entfernt sehe nur aus dem Augenwinkel im Vorbeifahren etwas das mir komisch vorkommt. Nicht genug Zeit um wirklich etwas zu erfassen, aber das Gefühl ist da, unbewusst, aber es ist da und das sagt mir Katzen.

Wir setzen zurück und tatsächlich, da liegen 2 Geparden im Staub. Geparden!



:woohoo:
...
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:woohoo:
...
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.
.
:woohoo:

Wir reiben unsere Augen. Es ist wirklich nicht zu fassen. Wir sind jetzt gerade mal etwas mehr als eine Stunde im Park und ich finde, wenn man schon zum 40. Geburtstag auf Safari ist, dann darf man sich auch schon vor der Reise was wünschen und das waren bei mir Geparden. Die wollte ich mit Abstand am liebsten sehen, bevor wir das erste Mal nach Afrika aufgebrochen sind, aber das Glück hatte ich bislang noch nicht. Während der Planung unserer KTP Reise, die wir 2020 im September antreten wollten, habe ich Petra immer wieder dazu genötigt, dass sie mir Geparden zeigen muss, wenn wir zusammen dort sind, immerhin hat sie da immer welche gesehen. :P

Das wir aber jetzt, einfach mal direkt am ersten Tag, direkt dieses Glück haben ist irre.

Wir sehen nur noch einen der Geparden, der andere ist vor dem nahen Gebüsch im Gras verschwunden. Der noch sichtbare Gepard rollt sich genüsslich im Staub, bevor er aufsteht, ein Stück auf uns zu kommt und wir kurz den Eindruck haben er schaut uns direkt an. Dann dreht er ab, geht am Rand der Pfanne entlang auf die andere Seite und legt sich dort wieder hin.

(achja... es folgen jetzt viel zu viele Bilder von Geparden, wer will kann einfach schnell weiterscrollen) :whistle: :lol:
















Einmal weggeguckt stiehlt sich auch schnell ein Lapwing durch's Bild



>> Ich muss hier gerade noch schnell ein PS rein-editieren, bevor das unerwähnt bleibt... da es nicht mal ein Foto gibt, dass sich auch nur als Beweisbild eignen würde, da man einfach nur 2 graue Hinterteile im Wald sieht, stelle ich das gar nicht erst ein. Aber im Wald hinter den Geparden, standen noch 2 weitere Nashörner. :whistle: <<


Hinter uns kommt ein weiteres Fahrzeug und hält bei uns an. Wir zeigen Ihnen den Geparden und verweisen auf den Zweiten, der vermutlich vor dem Gebüsch auf der anderen Seite liegt. Sie bedanken sich und rangieren hinter uns den Wagen ein. Auch von vorne kommt ein weiteres Fahrzeug dazu, aber entgegen unserer Sorge, dass wir bald mit einem Dutzend Vehikel hier stehen würden, blieb es bei diesen drei Fahrzeugen. Kein Gedrängel, nur freundliche und fröhliche Gesichter in den Autos, dass man Geparden gefunden hat. :)

Wie auf Kommando, um die Sichtung auch für die Neu-Ankömmlinge noch besser zu machen regt sich Gepard #2 am Gebüsch, schüttelt sich die Gräser aus dem Fell und macht sich auf zu seinem Kumpanen, Mutter oder Zögling?



Die Müdigkeit steckt noch in den Knochen und so wird ausgiebig gegähnt... anbei als Sequenz aus 6 Einzelbildern.














Mit Eintreffen beim zweiten Gepard setzen sich beide in Bewegung und kommen durch das Gras in Richtung PAD geschlichen. Erst der eine, von dem wir mittlerweile vermuten, dass es ein fast ausgewachsenes Jungtier ist. Er oder sie hat noch Ansätze eines Kamms auf dem Rücken.





Die Mutter folgt, schaut sich aber erst noch einmal um und hat unsere Reihe Autos im Blick. Keine Sorge, von uns hier geht keine Gefahr aus, dass kann man aber nicht sicher von ihr sagen, bei manchem Foto, wie sie so durch das Gras schleicht. Da möchte man nicht einfach gerade zu Fuß entlang spazieren. :unsure:









Die beiden kommen tatsächlich noch bis zur PAD gelaufen und kreuzen vor uns den Weg. Da sie aber ein gutes Stück den Weg weiter aus dem Gras kommen, haben wir keinen Winkel Fotos zu machen, während sie näher kommen. Einer der anderen Wagen hatte einen besseren Riecher. Er steht genau dort wo die beiden auf die PAD treten, das sind sicher tolle Bilder geworden, wir gönnen es ihnen und erhaschen noch einen letzten Blick, bevor die beiden auf der anderen Seite im hohen Gras und zwischen den Bäumen verschwinden. :)

Nebeneinander erkennt man dann auch gut, dass es eine Mutter mit Youngster ist.





Puuhhhh. Erstmal durchatmen. So viel Aufregung... Thema "echte" Erstsichtungen. Spannend genug, dass wir hinterher feststellen, dass wir nicht ein einizges Mal den Videoknopf an der Kamera gedrückt haben oder besser gesagt ich habe das komplett vergessen. :P

Eigentlich würde ich ja jetzt erstmal eine kurze Verschnaufspause einlegen und später weiterschreiben, aber wie der Zufall es will, erledigt unsere nächste Sichtung gleich zwei auf einen Streich.

Unsere Lieblinge, Elefanten und damit auch Häkchen #2 auf der Big5 Liste des Krügerparks. :)

E1


E2



Die Elefanten stehen auf Maras Seite des Wagens. Ich habe einfach nur den schönen Blick, sie die "Arbeit". Und wenn das schon mal so ist, dann kriegt sie auch gleich die ungeliebte lange Linse in die Hand gedrückt, die ihr eigentlich zu schwer ist und darf sich an ein paar Detailaufnahmen versuchen, die ich mir vorgenommen hatte aus dem Krüger mitzubringen. :cheer:

E3


E4



Keine 2 Stunden Krügerpark... ich mach' jetzt erstmal Schluss für heute.

Ruht schon mal eure Augen aus, es gibt noch viel zu entdecken. :cheer:

Gruß,
Robin


To be continued...
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22 Jan 2021 20:26 #604637
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Nur 2/5 ?!… aber wir haben ja noch Licht heut'

Kurzer Blick nach hinten ins Auto, alle angeschnallt, keine Arme hängen aus den Fenstern und jeder hat ein Getränk und Popcorn in der Hand?! Check. Weiter geht’s.


„WEITA FAHR’N!“ – „WEITA FAHR’N!!“ – „WEITAAAAA FAAAHHHRRR’N!!!“


Wir erkennen ja nicht viele Vogelstimmen, aber diesen dezenten Hinweis interpretieren wir mal in das wohlbekannte „Bääähhh-heee“ des Go-Way Birds hinein und kommen dem dann auch zügig nach. ;)





Wir zockeln weiter und sehen am Rand ein paar Autos stehen. Nein, hier gibt es keine Sichtung sondern einen winzigen Parkplatz und daneben zwei dünne Riedwände mit einer Tür dran. :dry:

Offensichtlich sind wir doch nicht so perfekt vorbereitet auf den Krügerpark. Irgendwie überrascht uns das ziemlich und damit haben wir gar nicht gerechnet. Diese kleinen Hides findet man immer mal wieder des Weges und wenn ich das richtig nachvollziehen kann, laut der Karte, ist das der Gardenia Hide.

Es ist keiner eingezeichnet auf dieser Strecke. Hippie hilf' mir doch mal bitte aus, wo wir hier gerade sind? - Ihr habt die Strecke doch schon ein paar mal auf dem Programm gehabt. Hat sich geklärt, danke @ Sadie und brisen

Natürlich nehmen wir alles mit, parken den Wagen, kleiner Plausch mit den anwesenden Südafrikanern die auf dem „Parkplatz“ = etwas größere Staubfläche in der Wildnis, ihr Frühstücks-Picknick halten. :blink: (tatsächlich stellen wir noch fest, dass es doch des öfteren Plätze im Krüger gibt, bei denen man aussteigen darf, auf eigene Gefahr, auch wenn es keine der offiziellen Rastplätze sind, meistens irgendwelche Viewpoints mit Sicht)

Wir schnappen uns ein paar Kekse, ein kleines Wasser und unsere Kameras und schauen mal wie das hier so abläuft. Man kommt durch den Gang in einen kleinen Hide. Es sind für vielleicht 6-8 Personen Bänke eingebaut mit Blick auf ein kleines Wasserloch. Eigentlich ganz cool und bringt Abwechslung in den Safari-Tag, den man nun mal die meiste Zeit auf dem Bock verbringt. B)

Sonderlich viel los ist nicht, die Uferzone ist auch eher verbuscht, aber eine „echte“ Erstsichtung nehmen wir sehr gerne mit. Einen Wassertriel konnten wir bisher noch nicht ablichten.


Water Thick-Knee | Wassertriel



Im Ufersand liegt ein Krokodil, sehr zum Missfallen der ansässigen Gänse mit Nachwuchs. Die ganze Zeit marschieren sie laut schnatternd in einem Protestzug von links nach rechts und wieder zurück direkt am Krokodil vorbei. Das Urzeitvieh braucht gute Nerven, die Gänse ebenso. Wenn es sich dazu entschließt einen Happen zu nehmen gibt es ganz schnell eine Gans weniger am Tümpel. :lol:

In den Bäumen über uns flitzt noch ein Baumhörnchen durch die Äste, unser erstes für diesen Urlaub, bei weitem nicht das letzte und schön zu wissen, dass die auch da sind.







Zurück zum Auto finden wir auf dem nächsten Teilabschnitt vor allem Federvieh, gute alte Bekannte, aber auch ein weiterer Gast meiner Wunschliste lässt sich blicken. Wer hätte das gedacht... JA, ich habe tatsächlich Vögel auf meiner Wunschliste. Den Eulenmuckels, fotomattes, Beles und maddys dieser Welt sei Dank. Die haben mich auf den Geschmack gebracht und es macht einen Safaritag noch mal wesentlich spannender. Wenn wir unterwegs mit Leuten reden, stellen wir immer wieder mal fest, dass es viele gibt, die Vögel komplett ignorieren. Die überlegen öfters dann, ob sie nicht auch genauer hinschauen sollten.

Also zurück zum Wunschzettel, da findet sich, neben den immer dort stehenden Eulen, unter anderem der Bateleur. Den finde ich sehr speziell und wollte ihn gerne mal ablichten können. In einem Baum ist ein großes Nest zu sehen und etwas rotes lugt über den Rand hinweg. Da ist er schon, der erste Bateleur des Urlaubs. Dieses Foto allerdings löst bei uns seitdem immer eine Kontroverse aus.

ICH wollte ihn gerne fotografieren, aber finde ihn mit den Glubschaugen eher hässlich. :unsure:

MARA war der Bateleur total egal, aber sie findet ihn hübsch. :blink:

Macht euch selber ein Bild.

Bateleur | Gaukler



Carmine Bee-Eater | Karminspint



Cape Glossy Starling | Rotschulter Glanzstar mit kleinem Snack



Achja, die Ugly 5, wo wir gerade beim Thema hässlich waren. Gnus... die sind doch nicht hässlich, oder?

Mal nen Statement setzen hier: Ich mag Gnus. Ich finde die meistens sehr fotogen und wenn man an einer Herde vorbeikommt, ist es herrlich, weil ich immer unwillkürlich an eine Schafherde erinnert werde.



Zunächst müssen wir uns mit einem engen Profilbild begnügen. Da habe wohl nur ich geknipst und für meine Linse viel zu nah dran, was wahrscheinlich bedeutet, dass es weniger als 50m weit weg stand. Deswegen wird es auch Zeit bei den Big5 weiter zu machen, mir wäre zwar eine Büffelherde lieber gewesen, aber den einzelnen Bullen nehmen wir auch gerne mit, wie er da mit seinem Grasbüschel im Mund steht. Ein echt massiver Klotz und Büffel gucken oftmals so leicht aggressiv. Man versteht schon warum Lodges Walking Safaris absagen, wenn aktuell Büffelherden im Gebiet sind. Denen will man echt nicht zu Fuß begegnen. :angry:


B1



B2 Was ein Klotz!



B3



Wenn wir auf Safari sind haben wir so ein paar spezielle Landmarken die uns immer anlocken. Landmarke #1 sind Felsen, am liebsten diese abgerundeten, bisschen wie Kopjes. Da schauen wir immer genau hin, ob nicht eine Katze, ergo Leopard drauf liegt. #2 sind natürlich überhängende Äste in Bäumen... und auch hier sucht unser Blick nach Leoparden. Die #3 sind tote Bäume mit vielen Löchern drin. Irgendwie glaube ich immer, dass man dort am ehesten mal ne Eule findet, die da raus guckt.

Zumindest von Ersterem gibt es durchaus einige abzusuchen, weshalb wir auch oftmals nicht sonderlich schnell weiterkommen. Aber bevor ihr denkt ich schreibe jetzt hier ne 4/5 hin, keine Sorge. Unsere "Kopjes-Suche" bleibt erfolglos, das ist einfach nur eine langwierige Einführung eines Landschaftsfotos, dass ich a) ganz hübsch und b) typisch für die Gegend finde. :P :silly:





Aus zweierlei Anlass erkläre ich die nächste Sichtung mal in spezieller Reihenfolge. Einerseits unsere ersten Giraffen und auch Giraffen sind eigentlich immer toll, aber auch schwer zu fotografieren wie ich finde. Das sind einfach komplizierte Proportionen. :laugh: Zum Anderen haben mich ein paar PNs erreicht mit Kommentaren oder Rückfragen zu unseren Linsen. Die folgende Serie verdeutlicht unser Equipment ganz gut.


Ich habe von den Kopjes noch die Landschaftslinse drauf mit 12-40mm (immer x2 die Brennweite nehmen, wegen mft System, dann seid ihr bei Vollformat). Damit mache ich diese Aufnahme von Mara, während sie die Giraffen auf ihrer Seite des Autos fotografiert.




Das nächste Bild ist von Mara mit dem 40-150mm bei geringster Brennweite. Damit passt auch die Giraffe komplett drauf. Findet ihr spannend... tja wenn nicht, die Giraffe scheint recht aufmerksam zu uns rüber zu hören. ;)



Jetzt hat Mara am Zoom gedreht und man sieht schon eine schöne Nähe mit etwas drumherum auf dem Bild.



Mittlerweile habe ich das Objektiv gewechselt und WUMMS... ich kriege in der Situation so gerade eben noch den kompletten Kopf drauf. :ohmy: :pinch:



Das macht es nicht zwingend einfacher bei so großen Tieren, aber das macht es so wichtig in diesem Urlaub, dass, gerade im Gegensatz zu den letzten Berichten, die Anzahl Fotos von Mara locker flockig 10x so viele sind wie zuvor. B)


Wir fahren weiter, auch wenn es uns schwer fällt, sich von den Giraffen zu lösen, denn es war schön, sie zu beobachten. Auf dem Weg kreuzt man öfter ausgetrocknete Flüsse. Dann geht es einmal die Böschung (natürlich gut befestigt und in diesen Teilstücken mit Betondämmen gesichert) runter, einmal mit Blick nach links und rechts ob sich etwas spannendes entdecken lässt und dann weiter.

Wir kommen wieder an eine solche Stelle, aber der Tierecheck im Flussbett bleibt ergebnislos. Die Böschung auf der anderen Seite fahren wir hoch und etwas voraus steht ein weißer Kleinwagen am Rand. Der Fahrer blickt nach rechts raus und sucht das Gras ab.

Wir nähern uns ihm und sind natürlich aufmerksam am Suchen, was er da entdeckt haben könnte. Als wir fast bei ihm sind kann Mara, als Beifahrerin, nach rechts raus eh' nicht mehr viel erkennen... meine Rangierfähigkeit bringt keine Besserung und wird etwas abschätzig beäugt;

Na gut, dann kann man auch nach links gucken!

4/5

"Da läuft ein Leopard durch's Gras, da vorne bei dem Busch!"
(zwischen den Geparden und dem nächsten Bild liegen 70 Minuten...) :whistle:





Fußball geht in 4 Minuten los... sorry, ich lass das jetzt mal einfach so im Raum stehen. Wer uns kennt, weiß, dass ich jetzt erstmal den Rechner zuklappe. :silly:

***duck und weg***



to be continued...


Gruß,
Robin
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23 Jan 2021 19:05 #604696
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Weiter entlang des Crocodile River

"Have you seen it?" kommt die Frage aus dem anderen Fahrzeug zu uns rüber.

Ja schon, aber halt drüber auf der anderen Seite. Er ist gerade hinter dem Busch verschwunden.
Im Kleinwagen sitzt ein Südafrikaner, er hat den Leoparden gerade unten bei der Querung und dank den Hinweisen von euch, bin ich auch wieder auf Spur und weiß genau wo wir uns befinden und wo der Leo war.

Es war die Querung des Mlambane, kurz nachdem wir vom Hide wieder los sind und nach links dann wirklich auf die S25 eingebogen waren.

In dem Augenblick taucht er wieder auf und kreuzt genau vor uns die PAD. :woohoo:

Bei den nächsten Bildern habe ich ganz schon viel bearbeiten müssen, damit die halbwegs was wurden, da sie durch die Frontscheibe aufgenommen wurden.

Leo1


Leo2


Das ist ja toll. Wir haben bisher im Caprivi einmal einen Leoparden gesehen, etwas weiter weg auf eine Baum liegend. So hatten wir uns das damals zwar gewünscht, aber diesen jetzt direkt vor uns zu sehen ist was ganz anderes. Er kreuzt die Straße und bleibt erst einmal kurz stehen, schnüffelt und setzt seinerseits Markierungen.

Das alles dauert nicht allzu lange, den Fotos nach gerade mal kurze 3 Minuten, in meiner Erinnerung hätte ich deutlich länger geschätzt. Er ist so nah, dass ich wieder keinen ganzen Leoparden auf's Foto bekomme. :silly:

Leo3


Er zieht weiter, wieder Richtung des trockenen Flussbetts, ein letzter Blick und dann verschwindet er die Böschung runter. 2 Motoren gehen quasi zeitgleich sofort wieder an und wir drehen beide und fahren zurück in Richtung Mlambane.

Leo4


Leo5



Wir suchen das Flussbett ab, unser neuer Safaripartner ebenso, aber er ist nicht mehr ausfindig zu machen. Wir fahren noch mal die Böschung hoch, wieder zurück, wenden wieder und geben dann auf. Der andere Wagen hält noch mal bei uns.

"Das war doch super, nicht wahr?!"

"Ja das war es, wirklich toll."

Er wohnt in der "Nähe", bzw. nah genug, dass er immer mal in den Krüger kann, wenn es die Zeit hergibt. Was machst du heute? - ach ich fahre ne kleine Runde im Krüger, mal nach den Leoparden gucken. B) :cheer: (machen wir auch gerade, wir haben Eisvögel bei uns in der Gegend entdeckt... heute 3 unterschiedliche an der Location :) - aber seine Wochenend-Safaris sind schon ne Spur besser)

Auf jeden Fall richtig nett, wir unterhalten uns ein wenig, er will wissen wie es uns gefällt, wundert sich über unsere ersten Eindrücke und Sichtungen und wir stellen schnell fest an ein paar beidseitiger Anekdoten, dass wir ein ähnliches Verständnis haben, wie man unterwegs sein sollte. Man ist zu Gast und den Tieren gehört diese Umgebung. Da passt man sich entsprechend an und verhält sich ordentlich. Seine letzte Frage ist ein eher Afrika-typisches "Wo wollt ihr hin?"

Wir beschreiben unseren groben Plan und das wir später noch 2 Tage in der Klaserie bleiben werden. Er schaut uns strahlend an:

"Klaserie ist der Himmel. Ich finde, dass ist das schönste Gebiet im Gürtel des Krügers. Wann immer es passt bleibe ich dort ein paar Tage."

:woohoo: Das hören wir gerade sehr, sehr gerne. Immerhin sind die 2 Nächte dort so teuer wie der Rest zusammen und da wir an dem Gebiet durchaus unsere Zweifel haben, hebt das unsere sowieso schon auf Anschlag, übertrieben gute Stimmung noch weiter.


Von hier aus folgen wir nun also der S25 und auch auf dem weiteren Weg können wir uns nicht über eine mehr als gute Sichtungsdichte beklagen. Es wird wirklich nie langweilig auf dieser Strecke und man sieht mehr oder minder alle paar Meter irgendwas. Ein paar kleine Tümpel links des Weges, mit einem Hamerkop, über den ich mich freue, von dem ich aber wieder mal wieder kein richtig gutes Bild bekomme. (irgendwann erwische ich mal einen ordentlich, aber es ist imer noch mein bisher bestes Ergebnis) Auch ein Water Monitor liegt faul auf einem Stein im Wasser und wärmt sich in der Sonne.


Hamerkop | Hammerkopf






Entlang des Weges finden sich genügend Bäume mit den typischen Bewohnern, so sehen wir Geier... ich denke beide sind White-backed Vultures, aber einer in der dunklen, der andere in der hellen Ausführung, wenn ich dem Robert's Guide glauben kann. Die obligatorische, tägliche Gabelracke für die Eulenmuckels lässt sich auch wieder blicken. Die beiden haben wirklich recht... :silly:










Achtung Bremsen! - Danke an den Hinweis in den Rückraum. Ihr seid aufmerksam dabei, sehr gut. ;)
In einer seichten Rechtskurve kreuzt Familie Schwein den Weg und läuft erhobenen Schwänzchens in den Busch und sucht den Boden nach Fressbarem ab. Alle auf meiner Seite, also wieder eine gute Möglichkeit für ein paar Portrait-Aufnahmen.











Rechterhand kommen wir auch wieder direkt an den Crocodile River. Hier und da kann man kleinen Spuren ein paar Meter an den Fluss runter folgen, das sorgt immer mal wieder für einen schönen Blick, seltener auch mit Tiersichtungen, aber wenn schon seltener, dann mit "echter" Erstsichtung. Ein Woodland-Kingfisher haben wir noch nie gesehen, werden wir in diesem Urlaub aber sehr oft. :)

Auch eine Hippodame mit Nachwuchs lässt sich wunderbar auf einer der kleinen Inseln im Fluss beim Grasen ablichten. Einfach eine tolle, abwechslungsreiche Strecke.











Wir hangeln uns von Sichtung zu Sichtung, zwischendurch kreuzen wir einen größeren Fluss, auch hier bin ich mir nicht mehr sicher wo genau das ist. Schätzen würde ich auf den Biyamiti, vielleicht sind wir aber auch schon beim Bume angekommen. Es ist immer schwierig bei den "kleineren Sichtungen" den exakten Weg nachzuvollziehen, aber unter'm Strich ist es Großteils die S25 die uns hier so verwöhnt.

Im Fluss sieht man ganz hinten links, auf dem toten Baum, einen Kingfisher... konnte man nur durch die Kamera überhaupt er erahnen, aber so hat das Bild seinen namen bekommen. Im Wasser ist ein kleines Krokodil, aber wenn man genau hinschaut, kann man grob erkennen, wie wenig des Krokodils wirklich zu sehen ist und was ein Brecher unter Wasser lauert. :unsure:








Baumhörnchen werden natürlich weiter abgelichtet, da sind wir nicht besonders wählerisch. Auch wenn wir, für uns unverständlicher, schon ausgelacht wurden, für diese Marotte. Die, die uns deswegen auslachen, sollten davon noch profitieren. Ich sage nicht wer es ist, aber sie werden sich hier später erkennen, wenn sie das denn hier mitlesen sollten. :whistle:

Auch eine Erstsichtung für uns, das Swainsons Spurfowl bekommen wir vor die Linse. Das ist auch das Schöne an einem neuen Gebiet und neuem Land. Man hat eben auch sehr viele "echte", wenn auch unspektakuläre Erstsichtungen.





Swainsons's Spurfowl | Swainsons Francolin




Erdmännchen sehen wir zwar irgendwie nie, da haben wir eine namentliche Verbindung zu und deswegen stehen die immer ganz oben auf der Liste, aber Zwergmangusten können durchaus Ersatz bieten. Natürlich für meine Vogelliste auch eine weitere "echte" Erstsichtung... ein Senegal Lapwing. (ich glaube langsam wir haben nahezu alles, für diese Erstsichtungsliste in Tag 1 gepackt, dadurch wird Regel #1 wieder etwas wichtiger für die folgenden Tage :laugh: )








Senegal Lapwing | Trauerkiebitz



So, da ich hier faul auf der Couch sitze und den Bericht weiterschreibe, während Mara gerade unser Abendessen vorbereitet, ziehe ich mir jetzt was warmes an und heize den Grill vor. Lachs räuchern im Dunkeln ist angesagt. Später geht's weiter. :)


to be continued...


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25 Jan 2021 13:11 #604833
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Links ab Richtung Elefanten

So langsam verlassen wir die S25 und orientieren und links auf dem direkten Weg in Richtung Lower Sabie. Wir überlegen noch, ob wir Zeit für einen Schlenker einbauen sollen, aber wir haben ja erst die Hälfte der Tagesstrecke geschafft und können den restlichen Weg nicht wirklich einschätzen. Es bleibt also beim Plan und wir kreuzen weiterhin diverse Trockenflüsse. (ganz anders als die aktuelle Situation vor Ort mit den Überschwemmungen :blink:)



Auf den Sandbänken liegt eine kleinere Herde Büffel. Schwalben zischen überall durch die Luft und fangen die begleitenden Fliegenschwärme aus der Luft. Sie ruhen sich auf der anderen Seite selber auf einer Sandbank aus und starten von dort aus immer wieder zu neuen Überflügen. Die Herde wird natürlich auch von einer kleinen Armee an Oxpeckern begleitet, wenn man das Bild mal groß aufmacht. (Klick auf's Bild, in Flickr kann man ranzommen), dann sieht man die alle auf den Büffeln sitzen.

Was wir so auch noch nie gesehen haben, ist wie relaxed die sind und keinerlei Aufpasser rumstehen. Ausnahmslos alle Büffel liegen herum, teilweise sogar im Tiefschlaf und rühren sich gar nicht. :dry: Zu der Tageszeit sicher eher selten, dass sie attackiert werden und Räuber in der Nähe sind, aber für uns ein ungewohntes Bild.

Die ganze Herde bekomme ich nicht drauf, also mache ich Einzelaufnahmen und diese werden dann später am Rechner zusammengesetzt. Das Bild hier besteht aus 5 Einzelaufnahmen.




Sagt auf Wiedersehen zur S25, es geht jetzt weiter über die S108 und H5, die wir als Zubringer zur Hauptroute H4-2 nutzen, die zwischen Crocodile Bridge und Lower Sabie verläuft. Anfangs sehen wir hier ein paar Impalas, wo Mara wieder mal beweist, dass sie für die Bilder mit Cuteness-Faktor zuständig ist. Der kleine Impalabock ist schon süß, das müsst ihr zugeben. :woohoo:







Danach wird's erstmal fedrig. (gibt es das Wort? - egal ab jetzt ja... :silly:)
Diverse Glanzstare und Geier sitzen in den Bäumen, auch einen der typischen Schlafbäume der Geier sehen wir, die ich immer beeindruckend finde, wenn dort ein gutes Dutzend Geier zusammen im Baum sitzen. Worüber wir uns freuen (oder in erster Linie ich), ist ein juveniler Bateleur und hier rehabilitiere ich mich mal etwas. Den finde ich auch sehr hübsch anzuschauen. :P


Burchell's Starling | Riesenglanzstar



Magpie Shrike | Elsterwürger



Cape Starling | Rotschulter-Glanzstar



Juveniler Bateleur | Gaukler



Bei der Gefiederpflege



Schlafbaum



Mittlerweile auf der H5 sehen wir linkerhand einen Wagen stehen. Während wir uns nähern wird ein Arm aus dem Fenster gestreckt und uns gedeutet, wir sollen langsam fahren und anhalten. Nein, nein... das ist keine Straßenkontrolle. Es sind einfach nette Selbstfahrer, die uns anhalten und mit den Worten begrüßen:

"Hallo, ihr seid doch die beiden, die schon 4 von den Big5 heute gesehen haben, oder?"

"Ja das sind wir, woher wisst ihr dass?"

"Sowas spricht sich doch schnell rum. Wir wurden gerade von der Parkverwaltung informiert euch anzuhalten und hier nicht durch zu lassen."

"Ähhhhh?, ok. Was ist denn los?"

"Nur 4 von 5 ist etwas peinlich, deswegen sollen wir euch die Löwen zeigen, die da vorne im Unterholz liegen!"

5/5, die Sammlung ist komplett. :ohmy: :whistle:

Achja, Faktencheck mal wieder. Ganz genau so, wie oben beschrieben, ist das Gespräch jetzt nicht abgelaufen, aber die Kernaussage stimmt. Sie beobachteten schon seit einiger Zeit die Löwen im Unterholz. Allerdings hatten sie selber kaum Blick, aber immer noch so halbwegs die einzige Lücke wo sie die Löwen beobachten konnten. Es sollte wohl ein kleines Rudel sein, aber wir konnten in erster Linie nur eines der Männchen hören und aus unserer Position dann auch nur mit Einsatz des manuellen Zooms mitten durch's Geäst ein halbwegs erkennbares Beweisfoto schießen, aber immerhin. ;)

Gehört und ein kleines wenig gesehen, das gilt als Sichtung, auch wenn es keine sonderlich schöne war. Wir wollten jetzt aber auch nicht ewig unseren Wagen umpositionieren und evtl. die Löwen stören und den anderen ihre Sichtung kaputt machen, nur damit wir eine Haarspitze mehr erkennen. Einfach nett, dass sie uns anhalten und drauf aufmerksam machen. Finde ich immer klasse, wenn man so untereinander als Selbstfahrer umgeht. :)




Das ist aber nicht das einzige, gefährliche Tier das sich hier im Unterholz versteckt. Eine kleine Armee bewegt sich im Schutze des hohen Grases, auf der anderes Seite des Weges auf uns zu. Gerade rechtzeitig bemerkt Mara unseren fast fatalen Fehler, nicht die ganze Gegend im Blick zu haben. Schon einmal, damals im Etosha sind wir von ihnen angegriffen worden (seitdem finden wir die einfach witzig), diesmal ergreifen wir rechtzeitig die Flucht. Guter Versuch, aber nicht mit uns. :laugh:


Helmeted Guineafowl | Helmperlhuhn



Es gibt keine weiteren Hinterhalte und wir biegen ab auf die H4-2. Asphalt unter den Rädern, das mögen wir jetzt nicht so sehr, bzw. wollen das möglichst vermeiden. Es ist auch nix los hier, mal abgesehen von der sehr schönen Blauracke die Mara in feinstem Licht erwischt, mit der kleinen Kamera (bezogen auf die Auflösung) und weniger Brennweite, aber die bleibt wirklich toll sitzen. Da lohnt auch ein Blick auf ein paar Details dieses Vogels.


European Roller | Blauracke



Trotz des schönen Vogels wird langsam Murren laut aus dem Rückraum. Ihr habt ja recht... hier ist nix los! :unsure:
Ein Blick in die Karte offenbart den Mativuhlungu Drive, was ein Zungenbrecher. Bleiben wir einfach bei der S82, die beginnt nur 6,3km die Straße runter, zweigt nach links ab und geht ganz gerade bis Lower Sabie. Über die Asphaltstraße sind es nur 2km länger und vermutlich die kürzere Strecke, aber wir wollen doch lieber noch die Chance nutzen auf ein paar Sichtungen. :)

Um 17.00 Uhr biegen wir ab, auf das letzte Stück bis zu unserem Tagesziel.







Eines meiner Lieblings-Zebra Bilder dieses Urlaubs, die beiden Fohlen mit ihren Irokesen-Frisuren B)



Swainson's Spurfowl | Swainsons Francolin



Die S82 entpuppt sich als gute Wahl. Es ist nix los, wir sind das einzige Fahrzeug unterwegs, wobei es bislang ja nie voll war. Immer mal wieder ergeben sich schöne Sichtungen am Rand. Seien es Vögel, Zebras oder Gnus, auch die ganz kleinen entdeckt man manchmal im Gras, aber hier bräuchte ich etwas Unterstützung. Neben uns im Gras sitzt ein kleines Küken. Es hat diverse Anzeichen, die jeweils für eine von zwei Optionen sprechen würden. Ich gehe aber, auch aufgrund der Sichtungen möglicher Elterntiere in der groben Gegend (auch wenn das hier alleine unterwegs war), hier von einem Küken eines Swainson's Spurfowl aus. Sollte passen, oder?
(einzig andere Option wäre meiner Ansicht nach ein Küken eines Crested Francolin)





Ein Starling-Medley oder für die Österreicher hier eine Melange?!



Ich glaube ein Sub-Adulter Cape... Auge passt, Gefieder könnte gerade in der Mauser sein zum Adulten?



Cape.Starling | Rotschulter Glanzstar - juvenil danke maddy



Ich hatte die Wahl... vorne oder hinten. Da habe ich mich für hinten entschieden. :silly: :lol:



Es wird Zeit für die Teilstück-Überschrift, denn so schön der Tag bislang war, wir sind doch etwas Unter-Elefantet für unsere Verhältnisse. Da können auch die einzelnen Elis mal links mal rechts nichts dran ändern. Zum Glück haben wir uns aber für diese Strecke entschieden, denn neben der PAD, kurz vor Ende der S82 tauchen sie im Busch auf. Eine schöne, kleine Herde roter Elefanten. Mit mehreren, kleinen Elis noch dabei. Richtig schön. :woohoo:

Wir können sie ein klein wenig beobachten, im Rückwärtsgang... :P
Sie kommen quasi auf uns zu, aber gute 20m neben der PAD. Wir setzen entsprechend langsam zurück und beobachten die Herde, bis sie sich dazu entschließt in unsere Richtung abzubiegen und direkt vor uns den Weg kreuzt und sich rechts neben uns in die Büsche schlägt. Wenn ich mir die Karte so anschaue, könnte ich mir vorstellen, dass sie in Richtung eines der Wasserlöcher rund um den Ntandamfene Hide unterwegs waren.

Mama... Jugendlicher... und nen ganz kleiner! ;) / müsst ihr genau hinschauen









Eine richtig schöne Sichtung für das Ende unserer ersten Game-Drives. :) Lower Sabie kommt in Sicht. Wir fahren rein ins Camp. Melden uns an und fahren einmal kurz zu unserem Bungalow. Es reicht aber gerade mal aus um eine dringend benötigte Toilettenpause zu machen und ein paar Koffer abzustellen.

Noch haben wir Lust und für eine Stunde reicht das Licht noch. Heute wollen wir den Tag komplett ausnutzen und fahren noch mal raus, bevor das Gate schließt.

Später schließe ich den Tag dann wirklich ab, jetzt erst mal; to be continued...


Gruß,
Robin
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