THEMA: Botswanas Beasts & Beauty im April
16 Mai 2018 10:55 #521514
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Fortsetzung von der Fortsetzung :huh: Boteti River:
Ein Stück weiter entdecken wir doch tatsächlich noch EIN EINZIGES Connochaetus taurinus! Findet Ihr es?



Es war wohl zu einsam im großen Makgadikgadi NP, da hat es Zuflucht unter einer Kuhherde gesucht!





Blad darauf treffen wir am Khumanga Gate ein, wo wir noch unseren Eintritt zahlen müssen, da am Phuduhudu Gate der Zuständige ausgeflogen war… Anderen Reiseberichten nach scheint das dort öfter vor zu kommen….



Hier erfreuen uns mal wieder einige Sqiurrels, die um uns herum tanzen:







Und nun sind wir gespannt auf die kleine Fähre, von der wir schon so viel gehört und gelesen haben!
Letzte Änderung: 16 Mai 2018 11:45 von Rehema.
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17 Mai 2018 11:43 #521633
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Fortsetzung Mittwoch 04.04.2018
Boteti Fähre:

Es ist schon irgendwie seltsam, wenn man sich ausführlich auf solche Reisen vorbereitet hat, Reiseberichte gelesen, Bilder angeschaut, und sich immer wider versucht hat, an solche Orte selbst hinein zu versetzten – und dann steht man plötzlich selber dort!





Und irgendwie kommt es einem ganz bekannt und vertraut vor, und doch ist es neu.



Es bietet sich ein friedliches Bild – der Boteti weit von Seerosen überdeckt, und am gegenüberliegenden Ufer schlummert die kleine Mini-Fähre.





Kurz frage ich mich noch, ob wir uns die Nummer des Fährmanns hätten speichern sollen (das haben andere Reisende ja schon getan), dann verwerfe ich den Gedanken wieder, da unser Phone mit der botswanischen SIM-Card ja ohnehin nicht funktioniert. Na, dann sind wir mal gespannt, wie lange wir hier warten müssen!
Kaum hatte ich diese Gedanken gedacht, da staunte ich nicht schlecht, als sich am anderen Ufer etwas bewegte – der Fährmann lief eilig zu seinem Ponton und war wenige Minuten später auch schon bei uns angelangt!



Dann ging alles so schnell, dass Mama als Fotograf schon fast zurück gelassen wurde! Auf jeden Fall bekam ich nasse Füße! Hier bewähren sich also wieder einmal meine Flipflops, die ich auf solchen Reisen eigentlich nur trage!





Das ganze Übersetzen ging so flott, dass ich hinterher fast etwas enttäuscht war, dass dieses „Highlight“ schon wieder vorüber war!



Unseren Kindern tut es sichtlich gut, sich mal wieder zu Fuß zu bewegen!





Wir winken dem freundlichen Fährmann und sind nun ganz gespannt auf das viel gepriesene Tiaan’s Camp!





Da Tiaan’s ja quasi schon in Sicht ist, läßt Papa sich auch ausnahmsweise drauf ein, unsere Kinder für das kleine Stück bis dort hin auf der BullBar sitzen zu lassen…







This made their day!
Manchmal braucht es nicht viel, um Kinder glücklich zu machen!
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18 Mai 2018 10:41 #521702
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Tiaan’s Camp am Boteti River, 04.04.2018:
Remember: According to Albert Einstein, intelligence is the ability to adapt to change!

Tja, ich weiß gar nicht so recht, wie ich das jetzt hier beschreiben soll, ohne unfair zu werden. Ich hatte ja ganz am Anfang schon geschrieben, dass Tiaan’s unsere große Enttäuschung unter den Camps war. Andrerseits bleibt, dass viele hier im Forum ganz begeistert sind davon. Verbucht es unter unseren unterschiedlichen Geschmäckern, und unseren unterschiedlichen „Anforderungen“ an ein Camp!

Während ich dies hier schreibe, bereue ich, keine Bilder gemacht zu haben. Ich weiß auch gar nicht recht wieso? Vermutlich, weil wir alle einfach so enttäuscht waren, dass es in keinem von uns eine Regung nach der Kamera gab. Es tut mir leid, dass dieser Abschnitt damit leider etwas „trocken“ bleibt.

Bei Enttäuschungen spielen ja meist Erwartungen eine große Rolle. Was also hatten wir erwartet?

Wir wollten bei der vielen Fahrerei einfach mal einen Tag Pause einbauen. An einem schönen Ort, an dem man sich einfach wohl fühlt. Von manchen Bildern aus Reiseberichten träumte ich also von einem gemütlichen Plätzchen, von wo aus ich Elefanten und Zebras am Boteti betrachten konnte. Etwas, was auch unsere Kinder gerne ein ganze Weile lang tun können. Zwischendurch würden wir mal etwas Wäsche waschen, gemeinsam kochen, oder uns abends noch ein besonderes Essen im hübschen, gemütlichen Restaurant mit Blick auf den Boteti gönnen. :kiss:
Außerdem war es von den Fahrtagen her ungefähr „Halbzeit“, da bot sich das doch hier an!
So hatten wir bereits 2 Nächte gebucht und bezahlt. Ob wir den freien Tag dann ganz im Tiaan’S verbringen würden, oder doch noch für ein paar Stunden nochmal in den Makgadikgadi Park fahren würden, wollten wir am nächsten Tag entscheiden.

Man sieht das Gebäude ja schon von der anderen Flußseite, kurz bevor man durch das Khunmanga Gate kommt. Schon da durchzuckte mich ein irritiertes Gefühl – denn man sieht nur ein großes, langweiliges Gebäude, das eher aussieht wie eine Lagerhalle, auf der mit dicken Lettern „Tiaan’s Camp“ steht.
Nun gut, vielleicht ist das wirklich nur die Lagerhalle für die Fahrzeuge, denke ich, um mich zu beruhigen, dass am Ende noch etwas Hübsches zum Vorschein kommen wird, was man so vom anderen Ufer aus im Gebüsch nicht sehen kann.

Voller Vorfreude fahren wir also durch das Tor auf den Parkplatz. Die Leute an dem Auto neben uns pumpen gerade ihre Reifen wieder auf (wo kommen die denn her? Sooo schlimm war’s ja mit dem Tiefsand im Makgadikgadi nun auch wieder nicht!? Aber vielleicht kommen sie ja auch aus dem CKGR), und bringen nicht mal ein „Guten Tag“ über die Lippen (obwohl bei ihnen auch Kinder rumspringen).
Kurz darauf kommt der manager – das freut uns! Er ist freundlich, aber auch etwas maulfaul und zurück gezogen. In der recht funktional und lieblos eingerichteten Reception füllen wir unsere Anmeldezettel aus, und er führt uns zu unserem Platz: Der ist schön groß, mit einem Wasserhahn dabei und sogar einem sehr großen StoffSegel, unter das wir die Zelte stellen können!
Es ist alles umzäunt und bewachsen, also damit sicher, so dass die Kinder auch frei herum springen können (für mehr als einen ganzen Tag an einem Ort beruhigt mich das) – aber Blick auf den Boteti oder sonst irgendwohin hat man von hier aus keinen.

Schön ist, dass „unsere“ Südafrikaner vom Phuduhudu Gate schon da sind, und den Platz neben uns haben. Sie winken uns auch freundlich einladend zu! ;) Solche kleinen Gesten unter Campern machen für uns durchaus einen Unterschied.

Wir erkunden erst mal das Gelände, dabei auch das kleine Restaurant und die überdachte „Terrasse“ darüber. Ich bin total enttäuscht und merke bald, dass es den Kindern und Volker ähnlich geht. Noch hat es keiner so recht ausgesprochen, aber wir empfinden alle ähnlich: Was, bitte schön, soll hieran schön sein??? :( :angry: :S :huh: :dry: :angry:

Die „Lagerhalle“ ist eben jenes Gebäude, in dem sich die Reception, das Restaurant und das obere Stockwerk verbergen. Das Restaurant befindet sich aber hinter der Wand – also nicht zum Boteti raus. Es ist schlicht eingerichtet, was ich an sich nicht schlecht finde. Aber für einen besonderen Abend, wo wir uns mal ein Essen für20 Dollar pro Person leisten wollten – dafür finde ich es dann wirklich primitiv. Na gut, vielleicht ist es oben ja schön! Sagen wir uns, und klettern die Treppe hoch. Uuups! Wer hat denn hier versucht, einzurichten? :blink: Oder hat das gar niemand versucht, sondern man hat halt mal abgestellt, was man am Wegesrand so gefunden hat?
Naja, dann ist vielleicht wenigstens der Blick schön (und im Kopf habe ich ein Bild aus einem Reisebricht, wo in der Abendsonne, die Zebras trinken). Hm, vielleicht habe ich das Bild im Kopf irgendwie falsch verknüpft? Hier sieht es jedenfalls ganz anders aus: Ein Zaun führt durch den Boteti, auf der einen Seite davon grasen Kühe und zwei Esel, auf der anderen erahnt man etwas Wasser. Gestrüpp überall, und vor uns auch noch ein Baum. Aussicht würde ich das nicht wirklich nennen. Neben dem, dass man diese „Aussicht“ auch nur dann „genießen“ kann, wenn man steht. Wenn man sich in einen der stillos zusammen gewürfelten Sessel fallen läßt, sitzt man eh zu tief, um außer Himmel irgendetwas anderes zu sehen….

Da wir noch etwas Zeit bis Sonnenuntergang haben, lassen wir die Kinder noch kurz in den Pool hüpfen. Der ist schön sauber, aber eben sehr klein. Mehr zum sich rein setzten und erfrischen, und nicht zum Schwimmen. Nach wenigen Minuten sind alle Kinder schon wieder da: Nanu? Frage ich? Sie schlottern (dabei sind sie kaltes Wasser aus Blantyre-Pools gewöhnt!) – der Pool ist überdacht und wohl deshalb eisekalt. Das Wasser brennt in den Augen, und Platz hat man da drinne eh nicht. Die nächste Enttäuschung. :(

Immerhin: Alle können warm duschen! :)
Das muß man dem Tiaan’s lassen: die Abolutions sind recht schön, sogar in einem etwas „eignen Stil“ gestaltet, die Duschen schön groß, und es gibt reichlich Wasser – auch warmes!

Dann bauen Volker und 3 Kinder Zelte auf, während ich mit Joel zusammen koche. Dabei fängt es tatsächlich an zu regnen!
Wer auf dem einen Bild vom Boteti genau hingeschaut hat, sieht, dass dunkle Wolken aufziehen!



Es ist zum Glück kein starker Regen, und die StoffSegel schützen auch ein wenig.
Während wir Heringe reinhauen und im Topf rühren, lässt jeder so langsam seinen Unmut raus. Was sollen wir denn hier den ganzen Tag machen? Hin und her überlegen wir. Wären wir doch einen Tag länger am Planet Baobab geblieben! Dort hätte es für jeden ein Eckchen gegeben, das ihm entsprochen hätte!
Aber über „was wäre wenn“ zu jammern, hilft ja nix!
Also was tun? Bezahlt haben wir schon 2 Nächte – und auch nicht gerade preiswert. :dry:
Aber, so sind Volker und ich uns später einig, als wir ohne die Kinder noch ein wenig überlegen, wie wir weiter machen sollen: bloß wegen der bezahlten Nacht hier genervt einen Tag lang rum sitzen, kann ja auch nicht die Lösung sein!
Und wenn wir statt dessen morgen nach Maun fahren? Fragt Volker? Ob wir da wohl eine günstige Unterkunft finden könnten? Da kann ich helfen :woohoo: : wir hatten zwar keine Nacht in Maun eingeplant, sondern wollten (übermorgen) früh am Tiaan’s los, mittags in Maun einkaufen und tanken und dann weiter zum South Gate. So der Plan. Aber ich hatte auch für Maun recherchiert, und mir einige mögliche Unterkünfte notiert. Darunter als Favorit das „Maun Rest Camp“ – „Schwester-Camp“ des wohl alt bekannten „Old Bridge Backpackers“. Campen 80 Pula pro Person! Auch andere waren nicht viel teurer. Und nachdem es zur Zeit ja noch nirgends überfüllt zu sein scheint, würden wir sicher auch unangemeldet einen Platz in Maun finden!

Je länger Volker und ich das für uns durchdenken, desto überzeugter werden wir, dass das wohl die bessere Lösung ist, als hier alle frustriert rum zu hängen.

Kaum haben wir das auch mit den Kindern besprochen, hebt sich die Stimmung wieder! Volker geht zum manager – aber es ist wie befürchtet: Geld bekommen wir keines mehr zurück. Nun ja, das müssen wir dann diesmal eben einfach unter „Lehrgeld“ abschreiben! Immerhin scheint der manager nun etwas gesprächiger, und die beiden unterhalten sich noch eine ganze Weile. Dabei erfährt Volker, dass die ursprüngliche deutsche Besitzerin, Heike (einige von Euch kennen sie), gestern abgeflogen sei – „for good“.
Nun gehöre es ganz dem Südafrikaner Tiaan, der es mit Ihr gemeinsam aufgebaut hat.

Etwas später unterhalte ich mich noch ausführlich mi unseren südafrikanischen Camp Nachbarn, und erfahre auch hier interessante Infos: Auch sie sind irritert über so manches hier. Finden es ebenfalls (bis auf die Abolutions) sehr unschön gestaltet – und v.a. bekäme man auch das Gefühl, dass weder der manager noch der Besitzer sich für seine Gäste interessiere.
Nun erzählen sie mir, dass sie ein Hotel in Angola besitzen, wo der Tourismus so ganz langsam wohl etwas Fahrt bekäme. Und eigentlich sind sie hier her gekommen, um sich Tiaan’s anzuschauen, ob sie sich hier hineininvestieren wollen. Anscheinend ist es zum Verkauf angeboten!? Oder zumindest zu einer Beteiligung? Sie hatten im Vorfeld darüber wohl mit Tiaan schon mal Kontakt. Kamen wohl aber bewußt als „unauffällige Gäste“ hier an, und waren verwundert, wie abweisend sie hier behandelt wurden. Tiaan, der wohl auch in einem Häuschen neben uns weilte, habe sich nicht blicken lassen – wohl selbst, als sie beim manager nach ihm fragten.
„He didn’t know who we are….”. So sei der Zug hiermit abgefahren – hier würden sie wohl keine Geschäfte machen!

Die Kinder spielen auf dem großen Sandplatz um unsere Zelte herum noch Fangen. Als es zu dunkel dafür wird, spielen wir auf dem „Restaurant-Deck“ noch etwas Karten und Hannes und Benni fragen sich wieder einmal lateinische Tiernamen ab (damit sie bis zum Moremi fit sind! B) ).
Wir unterhalten uns noch über das, was schön war an diesem Tag - der Boteti mit sienen vielen Elefanten, und die kleine Fähre - und dann gehen wir mit diesen schönen Bildern im Kopf alle früh schlafen.
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19 Mai 2018 11:29 #521770
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  • Rehema am 16 Mai 2018 10:55
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Danke für all Eure Rückmeldungen!

Eigentlich wollte ich noch hinzufügen, habe es dann vergessen:
Ja, eben so wie Du sagst, freshy, es kommt darauf an, für was man ein Camp haben will.

Da möchte ich fairer Weise sagen: wenn man ein Camp braucht, wo man "auf dem Weg" übernachtet, weil man entweder von der Etappe her eine Nacht braucht, oder weil man einen Tag an den Boteti will, dann ist Tiaan's echt o.k.
Wir hatten uns nur darunter einfach was anderes vorgestellt, da ich auch Empfehlungen aus dem Forum bekam, dort doch unseren freien Tag zu verbringen. Und DAFÜR war es einfach nichts für uns!

Ich in da auch mal rumgelaufen, und habe versucht, es mit anderen Augen zu betrachten: wenn man zu zweit unterwegs ist, einfach einen Ort braucht, wo man abhängt, evtl. mit einem Buch usw... Sieht es dann für mich und Volker anders aus?
Ein wenig, ja. Ich würde immer noch einen schönen Blick vermissen. Oder eine gemütliche, schöne Sitzecke (die gab es im Senyati, und die gab es im Planet Baobab!). Das wäre uns persönlich wichtiger als warme Duschen.

Auch sind die Camping - PLÄTZE groß und durch "Hecken" abgetrennt von den Nachbarn - auf dem PLATZ wo man sein Zelt/Auto aufstellt, hat man also im Tiaan's etwas mehr sein "eignes Reich" als im Planet Baobab.
Vielleicht zählt das für einige Leute.

Auch: es ist wirklich reichlich Wasser, (und WARM Wasser) vorhanden, man kann Wäsche waschen (haben wir dann nicht getan, aber wäre gut möglich gewesen), und durch die Umzäunung braucht man sich nicht vor Löwen etc. zu fürchten.

Deshalb, Flori: überlegt einfach nochmal, wofür Ihr das Camp braucht!
Für einen Zwischentag an einem "schönen" Ort wäre es nicht unseres - aber für eine Übernachtung auf der Reise, würde ich es evtl. wieder machen. (ich weiß nicht, wie die Alternativen IM Makgadikgadi sind- da gibt es ja auch Camps).

Für Heike tut es mir auch leid - auch wenn wir sie nicht kennen gelernt haben. Ihr Mann ist ja gestorben, bevor sie Ihr gemeinsames Projekt in Angriff nehmen konnten. Und dann fehlte da womöglich der passende Partner, mit dem es was hätte werden können! Sie war mutig, und hat es trotzdem versucht! Dass es so ausging, muss ihr weh tun!

freshy, ich hatte nicht den Eindruck, dass das ganze da gleich zusammenbricht. Klar, frag lieber nochmal nach. Aber ich denke schon, dass es Tiaan'S erst mal weiter geben wird. Aber wie, in welcher Form, wer sich da um was kümmert (oder auch nicht), das wird sich wohl in der folgenden Zeit zeigen.

Vielleicht hilft das nochmal zu einer "runderen" Einschätzung, und gibt ein etwas umfassenderes Bild, als meine im vorigen geschilderte "gefühlsbetonte" Einschätzung!
Antje
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21 Mai 2018 11:59 #521869
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Donnerstag, 05.04.2018: Von Tiaan’s nach Maun (Rest Camp):
Oder: Kühe, ein Blechschaden, und dann doch noch ein schöner Tagesabschluß!

Man könnte jetzt natürlich gemäß Albert Einstein darüber philosophieren, ob es mit INTELLIGENZ zu tun hat (oder einfach nur eine sinnvolle Notwendigkeit ist), wenn man sich auf diese „Veränderung“ (change of plan) einläßt…?

Wie immer man das beurteilen mag: Es fällt uns allen jedenfalls nicht schwer, uns auf unseren geänderten Plan umzustellen, und wir stehen alle fröhlich und mit neuem Tatendrang auf! Diese Entscheidung, heute hier abzureisen, war die einzig richtige, denn so hält der Frust keinen Einzug bei uns! Und wir sind gespannt auf Maun!

Es hat tatsächlich nachts geregnet, und wir danken Tiaan’s für das StoffSegel, denn es hat unsere Zelte einigermaßen trocken gehalten! Wir werfen nochmal einen Blick vom Restaurant-Deck auf den hier trostlos wirkenden Boteti, und da es weiter nichts Neues zu sehen gibt, holen wir uns statt dessen nochmal die vielen Elefanten ins Gedächtnis!
Mit diesen Bildern im Kopf verabschieden wir uns von diesem schönen Fleckchen Erde – Makgadikgadi würde uns bei einer erneuten Botswana-Reise sicher wieder sehen!

Der Tracks4Africa-Karte nach hatte ich erwartet, dass die Straße von Tiaan‘s zur Hauptstraße hoch rough road ist und entsprechend mehr Zeit einkalkuliert. Nun sind wir ganz überrascht, dass alles schöne Teerstraße ist!
Dann allerdings geht es eine ganze Weile über üble Potholes – und so ein klein wenig fragt man sich schon, warum der Staat es nicht hinbekommt, solche Hauptverkehrsstraßen besser instand zu halten, wenn Botswana doch angeblich so weit entwickelt ist und auch über monitäre Resourcen verfügt? Warten sie etwa auch lieber auf die Chinesen? :dry:

Auf dieser Strecke denken wir wieder ein wenig über das Land nach, und versuchen nochmal, etwas mehr Gefühl dafür zu bekommen. Klar, das bleibt weiterhin ein mini Ausschnitt, doch können wir nicht nur mit dem „Wildlife-Blick“ durch ein solches Land fahren, und fragen uns einfach, was sonst noch so in diesem Land läuft oder auch nicht läuft, wie die Menschen wirklich leben, u.v.m.
Unterwegs sehen wir unendlich viele Kühe – immer wieder Kühe! Ansonsten viel leeres, flaches Land – so wie eigentlich seit Kasane die ganze Zeit schon. Gibt es hier eigentlich auch Menschen???
Wir haben bisher mehr Kühe als Menschen gesehen. Nun, Kuhhaltung ist seit je her ein wichtiger Bestandteil botswanischen Lebens, und Joel hatte recherchiert, dass es in Botswana ca. 2 Mio Kühe gibt. „Das wäre also eine Kuh pro Kopf!“, bemerkt Hannes sofort, der sich die Bevölkerungszahl von ca. 2 Mio gemerkt hatte (na gut, das war jetzt keine besonders hohe mathematische Leistung…. :lol: ). Den „Tier-Sichtungen“ des heutigen Tages nach erschient diese Zahl jedenfalls durchaus plausibel! (Nein, wir haben natürlich keine
2 Mio :woohoo: Kühe gesehen! Aber wenn man das, was wir auf unserer heutigen Strecke sahen, mal hoch rechnet…)

Kleiner Exkurs
Wahrnehmungen, Gedanken, Fragen zu Land und Leuten:
Vor kurzem war der botswanische Präsident, Ian Khama, bei uns hier in Blantyre zu Besuch. Na ja, was heißt „bei uns“ – natürlich nicht bei UNS, sondern bei „unserem“ malawischen Präsidenten. Leider habe ich ihn nicht gesehen. Wobei das sicherlich auch kein Verlust ist. Jedenfalls erkennt man auswärtigen Hoheitsbesuch immer daran, dass neben dem üblichen ohnehin schon völlig abgefahrenen Bimbamborium in der Kolonne zusätzlich noch WEIß gekleidete Polizisten auf Motorrädern unterwegs sind.
Auch wenn diese Show in den meisten afrikanischen Ländern ähnlich ist, so ist sie in Malawi schon sehr extrem. Wie handhabt das der botswanische Präsident in seinem eigenen Land, frage ich mich? Denn Botswana scheint sich schon abzuheben von den meisten Ländern auf diesem Kontinent? Zumindest liest man das. Von Daten, und Fakten her.
Das mit dem Personenkult um die Hoheiten herum, ist ja schon so ein eigenes Ding. Gut, um das englische Königshaus wird auch ein Personenkult betrieben – es scheint da etwas in uns Menschen zu geben, dass wir gerne jemand anderes verehren und anbeten!?
Dennoch ist der in Afrika betriebene Personenkult schon nochmal eine andere Dimension. Ich erinnere mich, wie ich in Kenya in meinen TeenagerJahren immer Angst hatte, wenn der Präsident vorbei kam, und mein Vater nicht sofort am Straßenrand anhielt. Denn man hörte, dass die dann schießen! Zumindest auf die Reifen. Aber man weiß ja nie…. :pinch:
Gleichzeitig: In Nairobi habe ich nie erlebt, was man hier in Blantyre regelmäßig erlebt: wenn der Präsident durch die Stadt fährt, kommt für eine halbe Stunde lang der gesamte Verkehr zum erliegen. Eine halbe Stunde vorher erkennt man das daran, dass entlang der gesamten Strecke Unmengen an Polizisten aufgestellt sind. Dann weiß man schon: oh, ich schau mal besser, dass ich meine Sachen schnell erledigt kriege! Aber meist hat man dann doch Pech und steht irgendwo in der Sperre für eine halbe Stunde…. Alle, ALLE Menschen, müssen aufhören mit dem, was sie gerade tun! Das ist schon heftig!
Und noch interessanter: als Volker das zum ersten Mal erlebte, war seine Reaktion so ganz anders als meine, obwohl wir dazu ja eigentlich die gleiche Meinung haben:
Er schüttelte den ganzen Tag lang den Kopf darüber, was da eigentlich abgeht, und wieso das jeder mit macht, und was das für Auswirkungen hat auf ein Volk usw. Ich fand das erst mal völlig „normal“, und hatte eher Angst, eine falsche Bewegung zu machen. Und das, obwohl ich ja doch die selben „westlichen“ Überzeugungen habe wie er. Daran wurde mir bewußt, wie prägend es ist, mit was man aufwächst, von was man ständig umgeben ist. Denn so hatte ich das als Kind und Teenager erlebt: wenn der Präsident vorbei fährt, hält man an und hält die Klappe! Vielleicht erklärt das ein wenig die Untätigkeit der Menschen hier, auch wenn sie eigentlich nicht viel von ihrem Präsidenten halten – dennoch, so ist das eben: wenn er kommt, hat man stramm zu stehen. Sonst – sonst……. weiß man auch nicht, was geschieht….. Man fragt sich einfach nicht, ob das sinnvoll ist, dass es so ist. Man fragt sich auch nicht, ob das fair ist. Man fragt sich auch nicht, ob das hilfreich ist – und man fragt sich noch weniger, ob man das ändern könnte. Es ist so. Es war immer so, und man hat zu spuren!

Ich vermute, dass es in Botswana anders ist, denn Botswanas Präsidenten haben sich seit der Unabhängigkeit (im Gegensatz zu den meisten anderen afrikanischen Präsidenten) nicht endlos nur selbst bereichert, sondern das gesamte Land voran gebracht. Dennoch, wie man sich anhand der schlechten Straße nach Maun fragen kann; wie viel ist da wirklich dran?
Vielleicht kannst Du, Sabine (kalahricalling), uns hier ein wenig mehr Aufschluß geben? Vielleicht gibt es auch noch den ein oder anderen Botswana Erfahrenen stillen Leser hier, der sich dazu mal äußern mag? Mich würde da einiges interessieren.

Es tut mir Leid, dass ich Euch für den heutigen Tag auch nicht mit Bildern beglücken kann. Heute haben wir einfach „gelebt“, das in uns aufgesogen, was in und um Maun auf uns wirkte, und ich hoffe, dass ich diesen Abschnitt dennoch nicht zu langweilig gestalten kann!
Im Moremi können wir uns dann vor Tierbildern wieder nicht mehr retten, also müsst Ihr Euch jetzt noch ein wenig die Mühe machen, zu lesen – „Bildergeschichten“ kommen dann später wieder! ;)

Es war ein guter Tag, und es tat uns gut, etwas mehr Zeit für Maun zu haben – bis auf den Einschub „Blechschaden“, von dem ich noch berichten werde….

Fortsetzung über Maun folgt!
Letzte Änderung: 21 Mai 2018 12:03 von Rehema.
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Vielen Dank Euch allen für Eure Beiträge - v.a. Dir, Stefanie (danke, dass Du meinen Namens-Verdreher so locker genommen hast! :huh: )
Nun bin ich doch etwas in Pack-Planungen und Geburtstags-und Kinder-Good-By-Parties versumpft (alle unsere 4 Männer haben jetzt innerhalb von 5 Wochen auch noch Geburtstag.....).

Nun schreibe ich aber gerade weiter an meinem Maun-Bericht, und hoffe, den morgen einzustellen!
Bis dahin,
Antje
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