Fortsetzung Dienstag, 03.04.2018: Vom Senyati über Nata nach Gweta (Planet Baobab):
Oder: Wie eine Theorie ins Wanken gerät!
Nun ist es ja gar nicht mehr so weit bis Nata, aber wir treffen noch mehrmals Elefanten am Straßenrand!
Besonders schön ist eine Herde an einem Wasserloch – und nun müßt Ihr durch
einige wenige von Bennis
unzähligen Bildern durch:
„Mein Ohr juckt so!!!“
Noch einmal von rechts.. und von links… und einmal in klein, und einmal in groß, dann mal fressend und mal trinkend,
mal trompetend, und mal tanzend….
Und diese beiden Bullen haben sich nicht wirklich gut vertragen:
Ach, und der hier ist doch auch noch ein hübsches Exemplar:
Meine Theorie ist nun eindeutig nicht mehr haltbar und muß revidiert werden:
Es GIBT Elefanten in Botswana – und zwar ziemlich viele!
Zwischendrin auch immer wieder Fata Moraganas (oder was ist das Plural? Fati Morgani?)
Da werden wir immer wieder mit dem Lied beglückt – und die andere Variante heißt:
„Wie eine Fata Morgana!
So nah und doch so fern!
Wie eine Fata Morgana!
Abricadabri – und fort war sie!“
Dann rollen wir auch schon in Nata ein – und sind dann doch etwas überrascht, dass dieser Ort bereits zuende ist, als wir meinen, dass wir gerademal die „Innenstadt“ erreicht hätten! Der einzige ATM funktioniert nicht, aber wir können immerhin im "Choppies“ noch ein paar Lebensmittel kaufen, die uns bis Maun über Wasser halten sollen.
Auf dem Parkplatz dort stehen in einer Pfütze zwei Pferde, und die Kinder sind außer sich, als Leute mit Steinen nach ihnen werfen, so wie man in Afrika sonst Hunde behandelt! „Mama, wir müssen sie mitnehmen! Die armen Pferde! Bitte!“. Ja, selbstverständlich! Hinten ins Schlafabteil, und das Zelt dürfen sie natürlich auch mit mir teilen
– oder wolltet Ihr mit Pferdeanhänger durch den Moremi fahren? Da würden wir immerhin vermutlich Pionierarbeit leisten! (und noch ein paarmal öfter stecken bleiben…)
Ach, und ich muß hier zwischendurch eben mal eine kleine Korrektur einschieben:
Benni liest fleißig, was ich geschrieben habe (neben anderen Reiseberichten im Forum, die er geradezu verschlingt, und demnach hat er bereits 5 neue Ziele und Routen für uns geplant!), und er sagte dieser Tage korrigierend zu mir: „Mama, ich hab gar nicht gesagt „Intelligence
is the ability to adapt to change“. Ich habe gesagt: “
According to Albert Einstein intelligence is the ability to adapt to change!" DER hat das nämlich angeblich gesagt!”. Also, bitte nehmt das wahr!
Denn: das
relativiert diese Aussage natürlich immens!!!!
Jetzt haben wir noch die ca. 90 km bis Planet Baobab vor uns, und die Landschaft ändert sich drastisch:
Rechts und links von uns ist alles überschwemmt!
Hin und wieder sieht es auch mal nach „festem Boden“ aus, aber das wird schon bald wieder abgelöst von unter Wasser stehenden Bäumen!
Mein Gedanke im Hinterkopf, im Planet Baobab noch zu fragen, ob wir evtl. am nächsten Morgen auf die Ntetwe Pan fahren und die Erdmännchen besuchen können, schminke ich mir hiermit endgültig ab! Da müssen wir wohl doch in der Trockenzeit nochmal wieder kommen!
Übrigens konnte ich weder durch google noch durchs Forum herausfinden, ob man auch als Selbstfahrer zu den Erdmännchen kommen kann, oder ob das nur über gebuchte teure „safaris“ möglich ist?
Hab ich da die falschen Stichworte eingegeben, oder warum habe ich das nicht herausfinden können?
Wir sehen viele Kühe, Schafe, hin und wieder Srauße und auch immer wieder viele Pferde. Das finden die Kinder toll, und es wird fleißig darüber diskutiert, ob das Wildpferde sind, oder ob sie jemandem gehören? Die Rezeptionistin im Planet Baobab gibt ihnen darauf dann die ernüchternde Antwort, dass die Pferde genauso wie die Kühe, Ziegen und Schafe alle jemandem gehören, und sie sich sicher keines einfangen können….
Wir saugen die so ganz andere Landschaft in uns ein, und versuchen, ein bisschen mehr Gespür für dieses uns noch recht fremde Land zu bekommen. Die wenigen armseligen Hütten, die man ganz selten mal sieht, lassen dann doch vermuten, dass es auch in Botswana ein starkes „Arm-Reich-Gefälle“ gibt!? Was sagen die Botswana-Experten dazu?
Dann sehen wir DAS hier- und sind also fast am heutigen Ziel!
Lustig – wie kommen die auf diesen Planeten? Er erinnert mich sofort an den „Kleinen Prinzen“, der vergessen hatte, die jungen Baobabs rechtzeitig auszureißen!
Und das Erdferkel können wir uns zunächst so gar nicht erklären, und kriegen keine rechte Verbindung hin.
Erst am nächsten Morgen, als ich gedankenverloren über die verschlungenen Wege im Planet Baobab flaniere, und nochmal über das Gespräch mit der Rezeptionistin, die eine Kalanga aus Gweta ist, siniere, kommt mir plötzlich die Lösung:
Joel hat in seinem Botswana-Werk über „Totems“ geschrieben! Und das Erdferkel ist doch das Totem des Stammes der Bakalanga!!! Dem Volk, das durch die Kalahari eingewandert ist, und die deshalb eine enge Verbindung zu Erdferkeln haben!
Wir konnten auch gar nicht herausfinden, ob diese Totems auch "plastisch" dargestellt werden (auf Schilden, Hauswänden, oder so), und fanden als einziges Bild nur winzige Steintier-Totems. Aber DAS hier ist doch mal ein stattliches Exemplar!
(Allerdings wohl kaum von Einheimischen erstellt, sondern zu touristischen Zwecken entfremdet)
Im Planet Baobab kommen wir an und sind alle ganz angetan, wie schön und liebevoll das Ganze angelegt ist! Das fängt schon in der Rezeption an, und geht durch den Rest der Anlage weiter!
Natürlich sind die Kinder ganz begeistert von dem großen, schönen Pool, und nachdem wir unseren zugewiesenen Camping Platz gefunden haben und es noch früh am Nachmittag ist, drehen wir es heute mal um: erst das Vergnügen (Pool), und dann die Arbeit (Zelte aufbauen)!