@ freshy: Sandbleche sowie silke1611: Disco oder LC, Reifendruck und Off Topic
Ich verstehe nichts von Sandblechen und echte „Sandblechrouten“ waren nie mein Geschmack, aber diese Version hat mir gefallen: Ich habe ein Mal eine nette Reisebekanntschaft dadurch angebahnt, indem ich mich vor einem Weltenbummler-Paar an einer Stelle ohne Ausweichmöglichkeit festgefahren habe. Ihr Auto, Ausstattung und Ausrüstung spielte alle Stückerln, und mit folgender Anfahrhilfe (die ich noch nie zuvor oder danach gesehen hatte) haben sie mich in Nullkommanix ohne viel Schaufeln wieder flott gemacht:
Das waren ca. 50 cm (max. 70 cm) lange Rautengitter mit ziemlich scharfer Oberfläche, auf einem steifen Winkeleisenrahmen aufgeschweißt, wahrscheinlich selbst angefertigt. Die Gitter wurden vor die Hinterräder in spitzem Winkel so in den Sand gerammt, dass der Reifen beim Anfahren greifen konnte. Ich habe beim Anfahren im Rückspiegel gesehen, wie das Heck auf dieser „Rampe“ regelrecht hochfuhr (ich war vorher voll aufgelegen) und das brachte den nötigen Anfahrschub um freizukommen.
Hinter dem Auto Stehende sollten vorsorglich Abstand halten, weil die Gitter auch nach hinten weggeschleudert werden können. Es besteht auch eine gewisse Beschädigungsgefahr für das Auto, bei mir ist es aber gut gegangen.
Wer aus der Mannschaft dann mit den Gittern bis zum nächstmöglichen Stopp auf besserem Untergrund hinterher läuft, muss zuvor freundschaftlich oder durch Los entschieden werden (falls kein nachfolgendes Fahrzeug verfügbar ist).
Noch etwas zu diesem beliebten (immer wieder angeleierten?) Thema: Die Einstufung der Schwierigkeit einer Strecke, von „sandig bis tiefsandig“ etc. ist wohl subjektiv und hängt sowohl von Erfahrung, Fahrkönnen und Leidensfähigkeit als auch vom Auto inkl. Bereifung ab.
(siehe SA overland Forum)
Wenn man einen Kraftlackel mit viel Bodenfreiheit und modernster Technik fährt, wird auch einem Anfänger vieles leicht(er) vorkommen, was im gegenteiligen Fall schon fordernd werden kann. Insofern setzen die Antworten der Experten auf die Anfängerfragen m. E. manchmal zu viel voraus und sind dann für diese verwirrend, z.B. Reifendruck < 1 bar:
„Locals“ fahren Strecken (die für Manche schon das große Abenteuer sind) mit bakkies (ohne Allrad) mit weichen Reifen, haben das aber von der picke auf gelernt. Nicht oder wenig Versierten sollte man aber klipp und klar sagen, dass sie Strecken, wo ein Reifendruck um 1 bar WIRKLICH nötig ist, erst gar nicht fahren sollten. Beim unvermeidlichen Hoppala ist derartig niedriger Reifendruck eine unschlagbar wirkungsvolle NOTMASSNAHME, aber man sollte so nicht weiter fahren.
Grüße Werner
PS1: Wurde von einigen schon alles gesagt, wollte das aber auch selbst loswerden.
P.S.2: Hohes Drehmoment macht zwar alles leichter, aber u. U. auch die Pisten kaputt, wenn nämlich die Kraft dazu verwendet wird, auf den Allrad zu verzichten solange es gerade noch irgendwie ohne geht. Habe das öfters beobachtet und auch hier gelesen, dass für diese oder jene Strecke kein 4x4 benötigt wird. Diese Fahrer sollten m. E. mal öfters in den Rückspiegel schauen.