Hallo, S.B., du schreibst:
…über die Marsh Road, bei Google Maps für 160 km auf 7,5 Stunden Fahrzeit, ohne Verzögerungen, angezeigt. Über die Sandridge Road knappe 6 Stunden.
Das ist natürlich eine harte Tour.
Ich bin nun sehr verunsichert, ob ich Ende April überhaupt die Marsh Road von Savuti aus fahren kann und ob es nicht doch zu weit ist.“
Darüber brauchst du nicht verunsichert sein!
Du weißt es doch.
Man fährt entweder die eine oder andere Strecke. Leute, die die Strecken im Schlaf kennen und in Zeitnot sind, leisten es sich schon mal, diese im Stück zu fahren. Ist aber nicht das Ziel eines Touristen auf seiner Safari!
Die
Sandridge Rd ist ein extrem ausgefahrener Tiefsand-Track, zeitweise einspurig, bei Gegenverkehr sollte man in der Lage sein, in den aufgeworfenen sandig-weichen Randbereich auszuweichen, - ohne sich festzufahren.
Bei der
MarshRd – und auch hier ist „Road“ nur der Name! – ist der ausgefahrene Track nur bei Trockenheit fest, bei Nässe sehr unangenehm matschig bis unbefahrbar.
Das ist es, was dir zu denken geben sollte!
Und noch etwas sollte dir zu denken geben:
So wie du es angehst, rauscht das faszinierende Erlebnis der einmaligen Wildnis von Chobe und Moremi an dir vorbei, als beschwerliches Beiwerk auf der Tortour.
Es ist ganz einfach grundsätzlich zu weit, für eine Safari! - ...insbesondere wenn du weder Afrika-erfahren noch Off-Road-erfahren bist und auch das Reifen-Wechseln im Sand für dich keine Routine. Ich vermute jetzt mal, es geht dir eigentlich nicht um die Challenge.
Dass die allgemeinen Verhältnisse nicht so ganz einfach sind und möglicherweise nicht deinen bisherigen Vorstellungen entsprechen, kannst du diesem Forum allgemein und den vorangegangenen freundlichen Antworten der Fomis entnehmen. Dieses Forum ist voll von Erfahrungen, Erklärungen, Tipps und auch Warnungen in Bezug auf Moremi und Chobe.
Eine sehr gute individuelle Vorbereitung ist in solchen Wildgebieten das A + O einer gelungenen eigenverantwortlich durchgeführten Safari! Doch die guten Tipps, die dir zuteil werden gehen leider ein bisschen ins Leere und du weist ALM und uns alle explizit darauf hin:
„sicherlich ist mir das alles schon bewusst.
Nun möchte ich eigentlich nur ein paar Erfahrungen, sowie Tipps von euch, die mir meine Planung im und um den Moremi etwas leichter gestalten.“
Das ist ein interessantes und sehr selbstbewusstes Statement.
Und eigentlich war auch schon alles an Hinweisen gesagt, du brauchtest es nur anzuwenden. Doch deine unrealistischen Ideen sprudelten unbeeindruckt weiter und zeigten, was dabei rauskommt, wenn einem überhaupt nicht klar ist, wovon man schreibt.
„Ich möchte am darauffolgenden Tag durch das North Gate in den Moremi und versuchen bis nach Xahanaxa zu kommen.
Wie viel Zeit wird man wohl hierfür aufbringen müssen?
Es stellt sich für mich die Frage, ob es sinnvoll ist im Park einen Campsite vorzubuchen, oder nach den Witterungsbedingungen (hier Ende April) vor Ort zu entscheiden, ob man dort überhaupt hinkommt.
Was mache ich dann, wenn ich keinen Campingplatz bekomme?
Muss ja dann die Zeit einplanen, wieder an den Ausgangspunkt zurück zu kommen (North Gate).“
Hübsche Idee. Und fatal, denn das geht sich zeitlich nicht aus. Wäre sowas möglich, würden das alle so machen und all Diejenigen, die bei Xakanaxa abgewiesen wurden, würden vom weitesten Punkt aus durch den GR irren, weil sie unerfahren und gestresst bis zu irgendeinem Gate hetzen. Aber dort wäre dann auch kein Platz... Und für Wildbeobachtung bleibt da keine Zeit. Und wenn man nach Sonnenuntergang noch immer nicht aus dem NP heraus ist, sind die Ranger not amused.
Man sucht sich in keinem Nationalpark eine Campsite erst dann aus, wenn man schon vor Ort an der Campsite ist, das macht man in den jeweiligen Offices oder spätestens am NP Gate. Oder schon 11 Monate zuvor von Zuhause aus. Das beinhaltet immer ein gewisses Risiko. So ist das. Deshalb gab es hier auch schon der mehrfach entsprechende Hinweis für dich.
Zu den Wegen: Wasserstände sind im April noch nicht besonders hoch, wenn es jedoch regnet, dann ist man sehr eingeschränkt, es gibt sehr große tiefe „Pfützen“ und viel Matsch auf den Strecken, die einen ungeübten Fahrer überfordern. Tiefes Wasser sollte man nicht ohne Schnorchel und entsprechender Kenntnis durchfahren. Bei Trockenheit gibt’s nur einige puddles.
Die Wildsichtungen sind im April sind deutlich geringer als in den trockenen Zeiten. Das kann mitunter sogar recht wenig sein.
Aber das alles steht schon in mehrfacher Ausführung hier im Forum, deshalb beende ich mal hier den kleinen Exkurs. Vielleicht hat er aber ein wenig beim Sortieren geholfen.