Bisher wurde nach meinem Verständnis der Berichte überhaupt nichts gefunden oder nachgewiesen, auch wenn manche Medien das so darstellen.
Tatsächlich wurde bisher mit aeromagnetischen Messungen geologische Voraussetzungen für öl- und gashältige Schichten festgestellt. Jetzt folgen Explorationsbohrungen bzw. haben an einer Stelle bereits begonnen. Davon werden Bohrkerne entnommen und analysiert um obig nachzuweisen bzw. zu überprüfen. Sollten diese und andere Bohrungen die Voraussetzung für öl- und/oder gasführende Schichten grundsätzlich bestätigen, müssen die Stellen für (wirtschaftlich) förderbare Lagerstätten gesucht und aufgefunden werden. Erst dann kann und muss entschieden werden, ob diese nach wirtschaftlichen, ökologischen u. a. Gesichtspunkten ausgebeutet werden können. Dabei sind dann alle „stakeholder“ involviert, wie z. B. schon jetzt auch die UNESCO, wo Weltkulturerben betroffen sein KÖNNTEN. Als Folge davon, hat z. B. Botswana, die Exploration um Tsodilo bereits ausgeschlossen, die Erlaubnis wäre „ein Versehen“ gewesen.
www.energyvoice.com/...ica-unesco-drilling/
Von den in 605149 angeführten seismischen Messungen geht überhaupt kein Risiko aus. Das und andere Techniken wurden und werden bei jeder Rohstoffgewinnung für die Herstellung der Güter unseres täglichen Gebrauchs verwendet, ohne dass wir das jemals zur Kenntnis genommen hätten.
Generell sind mE die Bedingungen für Milliardeninvestitionen in neue Erschließungen seit dem Verfall der Rohlölpreise sehr ungünstig. Und Corona und die anlaufenden Veränderungen in der Mobilität und Stromerzeugung werden die Investitionsbereitschaft sicher nicht beflügeln. Die Voraussetzungen für Großprojekte sind ungünstig. Ob die Rahmenbedingungen für Öl in Namibia dafür jemals passen werden, steht in den Sternen. Beim Kudu-Gasfeld haben sie nicht gepasst.
Jedenfalls kann man mM Namibia nicht dafür geißeln, dass es seine Chance für eine professionelle Erhebung seines Potenzials nützt (siehe Mammal1). Auch wenn bei dieser Exploration in Namibia „nur“ zu vertretbaren Kosten und Umfeldbedingungen gewinnbares Gas gefunden wird, war es die richtige Entscheidung das jetzt anzufangen. Botswana hat diese Schritte tw. schon hinter sich*). Das Big Oil ist eine andere Sache aber im Augenblick derart spekulativ, dass es sich kaum rentiert sich schon darüber aufzuregen.
Generell sollte man mE. solche Themen ganzheitlich sehen. Rohstoffe 10.000e km durch die Welt zum transportieren ist auch nicht gerade toll. Siehe z. B. die Entrüstung um die Förderung von CBM in der Kalahari.
*)In Orapa wurden/werden z. B. (wegen der Versorgungslücke durch die ESKOM-Krise in RSA) 90 MW aus Diesel erzeugt und bei Spitzenlast 17.000 Liter/Stunde verbrannt. Wie viele Tankerfuhrenkilometer im Jahr das wohl sind? Aber der Strom für den AC in der Lodge kommt ja aus der Steckdose
. Das soll jetzt durch neu erschlossenes CBM substituiert werden, wahrscheinlich ist es auch schon in Betrieb. Ganzheitlich gesehen ist das mE eine gute Entscheidung, volkswirtschaftlich wie "ökologisch", PS:11:12 weil es dabei immer auf die AUSGANGSsituation ankommt, alles ist relativ, nix ist absolut