THEMA: Wechselkurs EUR zu NAD/ZAR über 1:13
24 Jan 2015 11:35 #370552
  • Gerd1942
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  • Gerd1942 am 24 Jan 2015 11:35
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Hallo Zusammen,

@Guido:

Viele namibische Anbieter stellen aus unbegreiflichen Gründen ihre Unterkünfte nicht auf Plattformen wie booking.com ein, obwohl das Einstellen typischerweise weder Gebühren noch monatliche Festkosten verursacht.


Wie Du aber sicher weißt, haben booking.com oder hrs.de sogenannte Bestpreisklauseln, d. h. dass die Anbieter der Unterkünfte niemanden anders günstigere Preise anbieten dürfen. Dagegen versuchen zwar derzeit einige beim BGH in D vorzugehen, aber sie gelten dann immer noch außerhalb Deutschlands. Und das hieße zum Beispiel, dass all die Angebote für Einheimische dann Allgemeingültigkeit bekommen würden. Dann sind die Lodgen möglicherweise voller, aber der Gesamtertrag ginge in den Keller.

Damit fehlt enorm Reichweite und man ist dann häufig auf Vermarktungspartner angewiesen (Reiseveranstalter, Touroperator, Buchungsagenturen), die deutlich höhere Rabatte einfordern, als Online-Buchungsplattformen an Provisionen verlangen.

Das mag durchaus stimmen, aber m. E. ist der Hauptgrund für die von Armin geschilderten Abweichungen der Kursverfall. Wie Hurryup richtig schreibt, blocken die großen Anbieter die Unterkünfte schon 12 - 18 Monate im Voraus und sie haben auch die Preise auf so lange Sicht kalkuliert. Und sie decken sich deshalb häufig auch schon im Devisenterminhandel mit den erforderlichen Devisen ein. Und wenn dann der Kurs nicht stabil bleibt, dann sind die großen Anbieter entweder günstiger (wie jetzt, weil der € so schwach wird) oder teurer (in Zeiten steigender €-Kurse). Da wird übrigens im Gegensatz zu Hurryup (fast) nichts zu Einkaufspreisen verscherbelt, denn zum überwiegenden Teil sind Unterkünfte bei den Großveranstaltern so ab drei Monate vor Termin nur noch auf "Anfrage" zu bekommen, was nichts anderes heißt, als dass die Kontingente ausgebucht sind.

@hurryup
Du hast ja "erfrischende" Ansichten, aber wenn Du mit solchem "Charme" wie bisher bringst, wirst Du von den wenigsten Fomis wirklich ernst genommen.

Liebe Grüße von der sonnigen Atlantikküste
Gerd
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24 Jan 2015 11:42 #370554
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  • hurryup am 24 Jan 2015 11:42
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Hallo Guido,

vielleicht denken namibische Unternehmer einfach nicht so wie europäische. Mir ist das sehr sympatisch! :)

Hast du bezüglich der Rabatte für Namibianer mal darüber nachgedacht, was der "normale" Namibianer im Verhältnis zu einem Deutschen im Monat verdient? Die freiwillige Regelung Einheimischen Rabatte zu geben, ist mir deshalb auch sehr symatisch! Aber vielleicht schaffen wir Europäer es ja noch, dass diese Rabatte eingestellt werden, denn ich glaube, dass es nur über eine Mischkalkulation möglich ist. Also lasst uns alle die gleichen Rabatte fordern, damit die Lodges endlich gleiche Preise für alle machen, nämlich hohe!
Für mich hört sich das nicht nur neidisch, sondern auch mißgünstig an!

Hurryup
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24 Jan 2015 11:47 #370556
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  • hurryup am 24 Jan 2015 11:42
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Danke Gerd,

aber ich habe es aufgegeben everybodys darling sein zu wollen. Ich schreibe was ich denke, auf meine Art und manchmal ganz bewußt mit Ironie. Manche verstehen es, manche nicht und manche auch erst etwas später... :)

Hurryup
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24 Jan 2015 12:16 #370567
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  • Guido. am 24 Jan 2015 12:16
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Hallo Gerd,
Gerd1942 schrieb:
Wie Du aber sicher weißt, haben booking.com oder hrs.de sogenannte Bestpreisklauseln, d. h. dass die Anbieter der Unterkünfte niemanden anders günstigere Preise anbieten dürfen. Dagegen versuchen zwar derzeit einige beim BGH in D vorzugehen,
Da wird nicht mehr versucht dagegen vorzugehen, sondern die ist seit 2013 höchstrichterlich (BGH) verboten. Wie das international im Einzelnen gehandhabt wird, weiß ich nicht. Aber definitiv hat booking.com für unzählige Hotels weltweit regelmäßig nicht den niedrigsten Preis.

Davon abgesehen heißt eine Bestpreisklausel ja, das man bei den auf booking.com eingestellten Preisen keinen einzigen Cent Rabatt gewähren muss. Nur dann, wenn man man auf anderen Vertriebswegen bisher ohnehin schon günstigere Preise einräumt, dann muss man diese Preise auch auf booking.com gewähren.

Gästefarmen in Namibia operieren häufig mit Auslastungen von 15-20% im Jahresmittel. Die Auslastung zu erhöhen, ist da eigentlich der alles entscheidende Punkt. Wenn die sich bisher nur selbst vermarkten und meinetwegen 150 EUR pro Nacht und Zimmer verlangen, dann können sie exakt diese 150 EUR auch auf booking.com verlangen und wären im Einklang mit einer etwaigen Bestpreisklausel. Gewinnen tun sie dabei eine unglaubliche Reichweite und eine Buchungsoption in 42 Sprachen und eine Buchungsbetreuung durch ein Call-Center in 40 Sprachen. Das alles bei 0 EUR Investitionskosten und 0 EUR Fixkosten pro Jahr. Verstehe ich dann nicht, warum das nicht genutzt wird.

Um mal ein positives Beispiel zu nennen: Taleni in Namibia ist nach meinem Eindruck sehr gut positioniert und gemanagt. Das Desert Camp ist auf Bewertungsplattformen besser bewertet, als viele Luxusunterkünfte in der Umgebung, weil das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt. Die sind häufig ausgebucht und dürften im Jahresschnitt eine sehr hohe Auslastung haben. Ist sicherlich nicht der einzige Faktor, aber ist sicher auch kein Zufall, dass die über booking.com und andere Plattformen buchbar sind. Die machen es nach meinem Eindruck sehr richtig und mehr solche Angebote wären gut für den Tourismus in Namibia.

Mit den Wechselkurseffekten und dem Hedging bei großen Anbietern hast Du Recht. Das spielt natürlich auch eine Rolle.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 24 Jan 2015 12:21 von Guido..
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24 Jan 2015 12:41 #370571
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  • peter 08 am 24 Jan 2015 12:41
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Klasse, Net-Kurs 12,8, ich denke am Flughafen werden bestimmt 13 N$ für den Euro bezahlt !!

Wenn die Harz-Knete rechtzeitig kommt, kanns nächste Woche losgehen mit der Schnäppchen-Safari.

Als erstes wird in den Hinterhöfen von Katutura gleich mal ein Nam-Pass besorgt, dann lacht der Local-Bonus.

Freue mich schon auf die geldgierigen Schlaffis an den Rezeptionen. Ich werde sie drücken bis das Blut kommt, feilschen bis sie weinen und am Ende noch ein Upgrade verlangen....gratis versteht sich, so spielt die Musik in der Nebensaison.

Für was sonst macht man Ferien..... :P
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24 Jan 2015 13:05 #370578
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  • Guido. am 24 Jan 2015 12:16
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Hallo Hurryup
hurryup schrieb:
Hast du bezüglich der Rabatte für Namibianer mal darüber nachgedacht, was der "normale" Namibianer im Verhältnis zu einem Deutschen im Monat verdient? Die freiwillige Regelung Einheimischen Rabatte zu geben, ist mir deshalb auch sehr symatisch!

Ich habe das schon x-mal hier geschrieben: Ich habe jedes Verständnis, wenn Namibier weniger oder gar keinen Eintritt für Etosha, Sossusvlei etc. bezahlen und Ausländer wie ich da kräftiger als bisher zur Kasse gebeten werden. Diese Sehenswürdigkeiten gehören Namibia und den Namibiern. Sollte sich jeder ohne zusätzliche finanzielle Hürden dran erfreuen können.

Bei Lodges etc. geht es um puren Luxus. Warum u.a. die doofen Deutschen da das Doppelte bezahlen und somit solidarisch den Luxus für Namibier, Südafrikaner usw. quersubventionieren sollen, erschließt sich mir nicht. Es geht eben nicht um essentielle Dinge des Lebens (Brot, Wasser, Bildung, medizinische Versorgung), bei denen ggf. Solidarität eingefordert werden kann, sondern um Luxus.

Mir ist auch noch nicht aufgefallen, dass Hotels in Deutschland für Deutsche nur die Hälfte dessen berechnen, was Gästen z.B. aus Katar in Rechnung gestellt wird. Solche Regelungen sind international absolut unüblich, weil sie eben logisch und betriebswirtschaftlich keinen Sinn machen.

Unterkünfte in Namibia werden häufig für ein schlechtes Preis-/Leistungsverhältnis kritisiert, d.h sie sind für die gebotene Leistung zu teuer. Die Anbieter argumentieren dann, dass sie einfach nicht günstiger anbieten können. Für bestimmte Kundengruppen können sie aber problemlos haargenau die selben Leistungen zum halben Preis erbringen, obwohl diese exakt die selben Kosten verursachen. Da komme ich logisch nicht so ganz mit - ist vermutlich ein persönliches Defizit von mir.

Wenn ich Namibier wäre, würde ich die angebotenen 50% Rabatt natürlich auch dankend mitnehmen. Es muss da niemand ein schlechtes Gewissen haben. Namibia als Tourismusstandort tut sich damit meines Erachtens aber überhaupt keinen Gefallen.

Beste Grüße

Guido
Letzte Änderung: 24 Jan 2015 13:06 von Guido..
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