Ende der 80er sah ich eine Diaschau von einem Pärchen aus meinem damaligen Tauchclub, das Madagaskar besucht hatte. Die waren dort etliche Wochen auf eigene Faust mit Taxi brousse umher gereist.
Ich war zuvor schon in Indien, Thailand und Indonesien gewesen, was damals noch recht abenteuerlich war. Nach der Diaschau schien mir Madagaskar aber nochmal deutlich exotischer und ursprünglicher zu sein. Ich habe mir dann schon bald einen Reiseführer dazu gekauft, den DuMont Madagaskar von Wolfgang Därr und Anne Wodtcke, 2. Auflage, 1987. Der steht heute noch bei mir im Regal.
Seit damals wollte ich immer Madagaskar besuchen … also über 30 Jahre!
Aber ihr wisst ja: erstens kommt es anders, zweitens als man denkt! Immer wieder kam mir irgend etwas dazwischen, so dass Mada in meinen Gedanken immer weiter in den Hintergrund geriet. Ganz vergessen habe ich es aber über all die Jahre nie. Jetzt endlich – genauer gesagt, im Oktober 2022 – war es dann endlich soweit.
Schon seit April – kurz nach der Rückkehr von unserer Reise nach Jordanien – hatte ich hier im Madagaskar-Forum und auch auf Tripadvisor eruiert wie und wohin wir da reisen würden. Ich bin ja eigentlich Individualist und lasse mir nicht gerne von jemand – wie z.B. einem Fahrer – drein reden wo es hingehen soll. In meinen meisten Urlauben habe ich einen Scooter oder ein Auto gemietet um das Land auf eigene Faust zu erkunden.
Mit diesem Scooter bin ich 2018 auf Ambon rumgegurkt.
Da kann man dann auch mal spontan die Route ändern, wenn es gerade sinnvoll oder interessant erscheint. Ursprünglich hatte ich das auch für Madagaskar so angedacht.
Aber als es dann so ab Juni wieder mehr internationale Flugverbingungen nach Mada gab füllten sich in einigen der interessantesten Gegenden die Hotels recht zügig. Und da es an manchen dieser Hotspots nur wenige Hotels (die meiner Freundin gut genug erschienen) gibt wurde schnell klar, dass man lange voraus buchen muss, um vor Ort was passendes zu finden. Spontane Abweichungen von einer langfristig geplanten Route würden da nicht mehr möglich sein.
In den Foren wurde überwiegend von selbst fahren abgeraten. Und da die Straßen in Mada bekanntermaßen schlecht sind, die Distanzen groß, selbst fahren entsprechend ermüdend wäre und man ggfs. lange auf Hilfe warten müsste wenn etwas schief geht – z.B. der Mietwagen ausfällt – haben wir uns dann entgegen unserer sonstwo üblichen Gewohnheiten entschlossen, doch ein Auto mit Fahrer zu suchen.
Wir haben dann einige der in den Foren empfohlenen, in Mada ansässigen Veranstalter angeschrieben und diverse Tourvorschläge erhalten. Letztlich haben wir dann mit Dadamanga eine Privattour nach unseren Vorstellungen – Schwerpunkt Natur und Landschaft – ausgehandelt. Privattour deshalb weil ich nicht gut mit Reisegruppen harmoniere. Ich fotografiere gern „etwas ausführlicher“

, da macht man sich schnell als ewig tetzter oder Bremser in der Gruppe unbeliebt. Oder andersrum: wenn ich versuche das zu vermeiden habe ich nicht genug Zeit um Fotos zu machen wie ich sie mir (manchmal) vorstelle.
Dadamanga erstellt ausführlich beschriebene und bebilderte Reiseverläufe, das fanden wir schon mal vorbildlich. Die anfänglich vorgeschlagene Tour entsprach noch nicht ganz unseren Vorstellungen, aber nach etlichem Hin und Her via Email, wo es dann jedesmal eine komplett aktualisierte und bebilderte Tourbeschreibung gab, passte es dann. Und diese Tour war dann auch richtig gut, wie ihr im weiteren Verlauf dieses Blogs sehen werdet!
Am 7. Oktober 2022 ging es los, wir flogen mit Air France München – Paris – Antananarivo. Das war zum Zeitpunkt unserer Buchung die günstigste Verbindung, und auch die schnellste. Die Umsteigezeit in Paris Charles de Gaulle war zwar nicht sehr kurz, aber im Nachhinein waren wir darüber ganz froh da wir beim Umsteigen durch eine Passkontrolle mussten, vor der es einen ziemlich chaotischen Stau gab, der uns so lange aufhielt dass wir schon befürchteten wir könnten den Anschlussflug verpassen.
Aber wir haben den Flug dann doch noch erreicht, und er war auch pünktlich. So kamen wir kurz vor Mitternacht am internationalen Flughafen von Tana an. Bis wir dann unsere Visa und unser Gepäck kriegten dauerte dann nochmal geraume Zeit. Anschließend wollten wir noch Geld vom ATM in der Ankunftshalle abheben, das funktionierte erst mal nicht. Zum Glück hatten wir da schon den Fahrer unseres ersten Hotels kennengelernt, und der zeigte uns dann einen weiteren ATM so ungefähr am anderen Ende der Halle.
Bis wir das Hotel – wir hatten für die ersten 2 Nächte das Tsanga Tsanga gebucht – erreichten war es dann schon nach 1 Uhr. Das Zimmer in Tsanga Tsanga war sehr ordentlich und auch einigermaßen gut ausgestattet, beim Frühstück – im obersten Stockwerk – waren wir aber allein, und das Frühstück war zwar okay, aber doch eher von der spartanischen Sorte.
Um Kosten zu sparen hatten wir die Tour mit Dadamanga erst ab 9.10. gebucht, da wir uns dachten, die Stadt können wir auch zu Fuß und ohne Führer erkunden. So hatten wir den 8.10. dafür Zeit.
Als erstes gingen wir zum Telma Shop in der Av. de l’Independence um lokale SIM-Karten zu kaufen. Das dauerte schon eine ganze Weile, und da wir auch nicht wirklich früh aufgestanden waren war es bis wir damit fertig waren schon fast Mittag.
Hinweis zu den Bildern: ich zeige die hier in relativ geringer Größe, verlinke aber die meisten mit größeren Versionen - größtenteils 4K bzw. UHD Auflösung mit 2160 Pixeln Bildhöhe - auf
meiner Website. Wenn ihr auf das Bild klickt öffnet es sich in einem neuen Browser-Tab oder -Fenster in voller Größe, je nach Größe des Browsers eben bis zu 2160p bzw. 4K.
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