Ist zwar schon älter dieser Fred, aber mit Tollwut hatte ich beim ersten Trip nach Namibia tatsächlich meine Erfahrung: Ich wurde von einem Schakal gebissen, ohne Vorwarnung und ohne eigenem Bestreben nach Füttern oder Streicheln etc.
Das gefährliche an Tollwut ist (neben der Tatsache, dass sie tödlich für den Infizierten ist), dass die Tiere sich absonderlich verhalten. Dieser Schakal schlich um unser Camp herum, natürlich hat man ihn fotografiert, und während ich ihn gefilmt habe, kam er in meine Nähe, friedlich und ohne offensichtliches Interesse an mir, bis er sich plötzlich umdrehte und unglaublich schnell auf mich zukam und mir ins Bein biss und sich regelrecht festgebissen hatte. Ihn wieder loszuwerden war nicht ganz einfach (gut, er hat ein bisschen gelitten).
Unser Tourguide war selbst beeindruckt von dem Verhalten des Tieres und vermutete sofort, dass das Tier "nicht ganz lecker" ist, und eben Verdacht auf Tollwut. Wir waren leider etwas außerhalb der Zivilisation (Namib Wüste), und erst zwei Tage später konnte ich zum Arzt gehen. Es gibt ein Gegenmittel, das allerdings seit einiger Zeit "ausverkauft" ist, und dann gibt es nur die Impfung. Diese streckt sich über eine Zeit, ich musste innerhalb von 4 Wochen insgesamt 5 Spritzen in genau festgelegten Abständen nehmen. Der erste Arzt konnte mir keinen Vorrat geben, für die zweite Spritze habe ich eine Apotheke aufgesucht, die letzte vorhandene Spritze war abgelaufen, und die nette Apothekerin in Swakopmund ist noch in der Nacht nach Walfish Bay losgefahren und hat mir drei weitere Spritzen mitgebracht und nachts um zehn hat sie mir die fällige Spritze gegeben.
Die anderen beiden Spritzen hatte ich in der Kühlbox transportiert und mich dann zur gegebener Zeit vor Ort eine passende medizinische Hilfskraft gesucht, was mich in Rundu auch mal in das "State Hospital" geführt hat. Jede Spritze hat rund 45 € gekostet....
Die letzte Spritze war in Deutschland fällig, und hier hatte ich großes Glück einen Arzt zu finden, der noch welche hatte, über die Apotheke hätte die Bestellung zwei Monate gedauert.
Die Spritzen hatte ich also überall bekommen, wenngleich doch auch Glück dabei war.
Also meine Moral von der Geschichte ist:
- Wenn es passiert, und es kann auch ohne übertrieben große Dummheit passieren, dann ist der Ärger und der Stress recht groß,
- Tollwut klingt harmloser als es ist, es verursacht "eine fast immer tödliche Hirnentzündung" (Wikipedia)
- Also entweder mit wirklich gehörigem Respekt auch vor noch so lieblichen (Erdhörnchen, Zebramanguste) oder scheinbar zutraulichen (Schakale, Marder etc.) Tieren reisen, oder eben doch impfen. (Eine solche zutrauliche Zebramanguste hatten wir an einem Campingplatz, und die war so schnell im Auto und am Schuh wie man kaum schauen kann)
- Hätte ich meine festen Wanderschuhe, die weit über den Knöchel gehen, angehabt, wäre der Biss nicht durchgegangen. Also immer und überall keine dünnen Turnschuhe, sondern feste hohe Schuhe.
Soviel von einem, dem es passiert ist.