THEMA: Uganda, Ruanda, Kongo - Liebe auf den ersten Blick
24 Sep 2017 10:55 #490267
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  • tiggi am 24 Sep 2017 10:55
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Hallo Ihr Lieben,
mit Spannung verfolge ich immer noch euren Reisebericht, es macht Spaß bei euch zu sein. :kiss: :silly: Leider seid ihr soviel gewandert, dass dieses für uns nicht in Frage kommt. Manfred würde mit seinem Herzen diese Schwierigkeiten in feuchter Luft und steilem Bergauf- Laufen nicht schaffen. ;) Dennoch habt ihr viel erlebt. Nun kenne ich zwar eure super( :silly: ) Vulkanbilder, aber hier im Forum sind sie ja größer. Ich warte ganz gespannt und habe hoffentlich noch nicht zu viel verraten!
Schönen Sonntag und liebe Grüße
Biggi
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27 Sep 2017 19:54 #490711
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  • ftc2010 am 27 Sep 2017 19:54
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adriana schrieb:
picco schrieb:
Das könnte 'unsere' Odile gewesen sein, mit der wir beim Aufstieg und beim Abstieg Gorillas gesehen haben!
D.h. wir haben "deine" Rangerin abgeworben und sie in "Olile" umbenannt! :P
Aber im Ernst, sie war eine sehr angenehme Person. Wir haben über tausend Sachen mir ihr gesprochen. Auch z.B. über die Verteuerung der Gorilla-Permits in Ruanda. Ich habe sie gefragt, ob man dadurch die Touristenmassen abschrecken will, aber sie meinte, man möchte mit dem Geld die Community stärker unterstützen. Ihre Prognose war, dass die Touristen auch für die 1500 USD weiterhin kommen werden.

Eine nette, aufgeschlossene, humorvolle Rangerin, die ihr Wissen passgenau mit euch teilt und auf Fragen auch vernünftig antwortet ist sehr, sehr viel Wert!!!

Ob allerdings die Einschätzung stimmt, dass die Touris auch für 1500 USD kommen? Ganz ehrlich: Wir wären nicht bereit diese Summe zu zahlen.

LG
Sandra
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27 Sep 2017 20:06 #490714
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  • ftc2010 am 27 Sep 2017 19:54
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Nun habe ich auch noch den Putz-Black-alles-Gut-Freitag gelesen.

Bewundernswert, dass gerade in ärmlicheren Ländern Wert darauf gelegt wird seine Sachen sauber zu halten (was würden die Nachbarn denken ;) ). Mir war es auch unbegreiflich, wie die Kinder immer eine saubere und ordentliche Schulkleidung tragen können. Wir sahen innerhalb kürzester Zeit wie staubige Schweinchen aus.

Leichte Schnappatmung machte sich breit, als ich las, dass man in den Hotel eure Reservierung nicht finden konnte und das die Visa für Kongo nicht gültig sein sollen. Zum Glück wendete sich für euch noch alles zum Guten. Sehr nett von dem Herrn von der Rezeption mit euch gemeinsam auf Unterkunftssuche zu gehen.

Meine Knie würden die bevorstehende Wanderung vermutlich nicht überleben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

LG
Sandra
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28 Sep 2017 07:55 #490766
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  • picco am 28 Sep 2017 07:55
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Hoi Sandra
ftc2010 schrieb:
Ob allerdings die Einschätzung stimmt, dass die Touris auch für 1500 USD kommen? Ganz ehrlich: Wir wären nicht bereit diese Summe zu zahlen.
Als wir da waren wars wenn ich mich nicht irre auch schon auf $1500.-, aber die Touristenmenge hat mich eher an $150.- denken lassen... :woohoo:
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28 Sep 2017 12:22 #490801
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  • adriana am 28 Sep 2017 12:22
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tiggi schrieb:
Leider seid ihr soviel gewandert, dass dieses für uns nicht in Frage kommt. Manfred würde mit seinem Herzen diese Schwierigkeiten in feuchter Luft und steilem Bergauf- Laufen nicht schaffen.
Liebe Biggi,
Wir wollten euch nicht verunsichern! :unsure: Für mich war das Gorilla-Trekking schwer, weil das Gelände so steil und rutschig war, während wir parallel und horizontal laufen musste, also praktisch wie entlang einer Wandseite. Unterwegs habe ich aber von anderen Touristen gehört, dass sie teilweise sogar sehr leichte Trekkings hatten, auch hier im Forum wird so berichtet. Wir haben am Ende der Reise noch mit Douglas gesprochen und er meinte, das nächtste Mal wird er für uns ein Permit in Bwindi Buhoma buchen, da sind die Trekkins leichter. Es gibt also viele Möglichkeiten! B)
Euch noch einen guten Start in die afrikanische Welt, es ist bald wieder so weit! :woohoo:
Liebe Grüße, Adriana

ftc2010 schrieb:
Leichte Schnappatmung machte sich breit, als ich las, dass man in den Hotel eure Reservierung nicht finden konnte und das die Visa für Kongo nicht gültig sein sollen. Zum Glück wendete sich für euch noch alles zum Guten. Sehr nett von dem Herrn von der Rezeption mit euch gemeinsam auf Unterkunftssuche zu gehen.
Liebe Sandra,
Das Visa-Problem ist noch nicht zu Ende, siehe meinen nächsten Beitrag, auch wenn es nicht um das Kongo-Visum geht. :evil:
Und ja, der nette Mann hat uns sehr geholfen, überhaupt haben wir auf dieser Reise sehr viel Hilfe von den Einheimischen bekommen.
offtopic: Habe köstlich gelacht, als ich in deinem Reisebericht gelesen habe, wie ihr Wasser im Kanister in Kinigi gesucht habt. Ihr habt 1.5-Liter Flaschen, wir einen 18-Liter Kanister bekommen! :woohoo:
Liebe Grüße, Adriana
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28 Sep 2017 12:27 #490802
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15. Tag
Samstag, 29. Juli 2017
Vulkantrekking Nyiragongo (DR Kongo)

Teil 1/4: Die Stadt Goma (DR Kongo)


Ich habe die ganze Nacht kaum geschlafen, zu groß ist die Aufregung. Heute werden wir in die DR Kongo fahren und das anspruchsvolle Trekking auf dem aktiven Vulkan Nyiragongo machen. Wir werden hoch klettern, dort am Kraterrand in einfachen Hütten übernachten und morgen zurück kommen. Die Tour haben wir bei Kasitu Eco Tours gebucht, inklusive eigenen Guide und eigenen Koch. Sogar um Wasser und Lebensmitteln werden sie sich kümmern.

Um 7 Uhr sitzen wir schon im Garten beim Frühstück. Die nette Mitarbeiterin von dem Hotel fragt mich, was ich essen möchte. Ein Spiegelei und einen Tee, bitte. Sie guckt mich ungläubig an. Toast, Fruit? No, thank you. No fruit? No. Sie schüttelt den Kopf und geht. Als sie mit dem Essen kommt, bringt sie für mich 2 Spiegeleier, Toast, einen Teller mit Obst und sagt mit Mitgefühl "Please, try to eat, please!". Mir ist heute Morgen schon aufgefallen, dass meine Hose nicht mehr sitzt, sie fällt runter und ich muss sie immer wieder hochziehen, aber anscheinend sind mir die letzten Trekkings auch im Gesicht anzusehen. Innerhalb einer Woche ist dieses das vierte Trekking, dazu auch noch das anspruchsvollste von allen. Ich esse nur ein Ei und ein kleines Stück Ananas, mehr kriege ich nicht runter. Matthias ißt mit Appetit und das ist gut so, einer muss mich ja hochtragen. :-)

Um 7:45 sind wir am Treffpunkt im Hotel "Discover Rwanda Gisenyi Beach", wo wir auch unseren Wagen bis morgen lassen werden. Unser Guide Tresor, von Kasitu Tours, wartet schon auf uns. Wir nehmen ein Taxi und fahren zur Border "Grand Barriere" zur DR Kongo. Wir werden mit Tresor zu Fuß über die Grenze gehen.

Zuerst bekommen wir in einem großen, hallenartigen Raum den Stempel für die Ausreise aus Ruanda. Wir gehen jetzt alle drei zu Fuß in Richtung Kongo. Ein Beamter überprüft an der Schranke noch unsere Pässe. Er fragt, wohin wir wollen. In die DR Kongo, oder wohin kann man an dieser Border noch gehen?? No, no, Madame, sagt er, so einfach ist es nicht. Wir müssen zuerst unser Visum annullieren lassen. Ich muss mich verhört haben, oder mein Englisch ist noch schlechter geworden, oder der Beamte macht einen Witz, oder oder oder... Wir haben aus Deutschland ein teures "East Africa Tourist Visa", welches uns erlaubt, innerhalb von 3 Monaten in Uganda, Ruanda und Kenia so oft wir wollen ein- und auszureisen, soll heißen ein Multiple Entry Visa für jedes der 3 Länder, gültig 3 Monate. Der Beamte sagt, wir verlassen jetzt den Raum dieser 3 Länder und deswegen muss das Visum annulliert werden. Das steht aber nirgendwo und ich verstehe auch nicht die Logik. Ich verlasse Ruanda, ja, aber es ist doch egal, wohin ich reise. Ich erkläre dem Beamten, dass dies ein Multiple Entry Visa ist, aber er bleibt stur: wenn wir in die DR Kongo wollen, müssen wir unsere Visa für Ruanda und Uganda annulieren lassen, punkt! Und wie kommen wir morgen nach dem Trekking zurück nach Ruanda?? Er sagt, wir müssen morgen einen Antrag stellen und 30 USD pro Person zahlen. Wir müssen aber in ein paar Tagen nach Uganda, dafür haben wir auch kein Visum mehr, wenn dieses annulliert wird. Oh, kein Problem, nach Uganda dürfen wir auch wieder, wir müssen nur erneut einen Antrag stellen und 30 USD pro Person zahlen. Also praktisch alles so, als hätten wir kein Visum aus Deutschland. Wir schauen erschrocken zu Tresor, er nickt, aber die Entscheidung müssen wir treffen. Zur Beruhigung flüstert er noch, dass er uns später mehr dazu sagen wird, aber nicht jetzt und nicht hier. Und später erklärt er uns, dass das Ganze nur eine Geldmacherei ist. Die Geldmacherei geschieht aber auf unsere Kosten.

Wir haben keine andere Wahl, kehren zurück in die große Halle und, ich kann es selbst nicht glauben, lassen unsere Visa für Ruanda und Uganda annullieren. Der Beamte klatscht auf unsere Visa ein großes "USED". Nun stehen wir im Niemandsland zwischen Ruanda und Kongo und haben gar kein Visum mehr, für gar kein Land. Hoffen wir, dass wir morgen zurück nach Ruanda kommen dürfen.

Wir reisen zu Fuß in die DR Kongo und jetzt werden unsere Impfpässe und unsere Temperatur von einer sehr ernsten, kräftigen Dame geprüft. Tresor zeigt noch irgendwelche Dokumente und wir bekommen für die DR Kongo ein Visum von 14 Tagen. Immmerhin, wir haben jetzt irgendein Visum.

Auf der kongolesischen Seite wartet ein Auto samt Fahrer auf uns, das uns zum Virunga National Park bringen wird. Wir sind hier in Goma, einer Stadt von circa 1 Mio Einwohner, die 2002 durch den gewaltigen Ausbruch des Vulkans Nyiragongo teilweise zerstört wurde. Damals floss heiße Lava durch die Stadt und über den Flughafen, viele Menschen verloren ihre Häuser und ihr Leben, andere mussten nach Ruanda flüchten. Tresor erzählt, dass auch seine Eltern damals ihr Haus verloren haben, sie haben alles verloren und mussten nach Ruanda fliehen. Einen Tag davor haben die Nachbarländer eine Warnung rausgegeben, die aber von der kongolesischen Behörde ignoriert wurde. Einen Tag davor war Tresor sogar oben, am Vulkanrand, niemand ahnte etwas. Und am 17. Januar 2002 hörten die Menschen einen großen Knall, den Ausbruch.

Wir sehen viele dieser afrikanischen Holz-Fahrräder, die hier Tshukudu heißen, nach dem Geräusch, das das Fahrrad auf der Straße macht. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt zeigt uns Tresor das Tshukudu-Denkmal, denn dieses Gefährt ist hier Kult! Wir fahren durch diese lebendige Stadt und wir merken, wir sind nicht mehr in Ruanda, die Armut ist überall präsent. Die Geschäfte sind klein und bescheiden, die Straßen sind voll. Am Stadtrand sind viele Unterkünfte aus Vulkansteinen gebaut, man sieht an manchen Stellen noch die Lavareste.

Das Tshukudu-Denkmal in Goma:

Die Stadt Goma:






















Wir verlassen die Stadt und die asphaltierte Straße und treffen auf eine Straßensperre mit Schranke, die von bewaffneten Soldaten kontrolliert wird. Tresor gibt dem Fahrer ein paar Scheine, die dem einen Soldaten diskret durch das geöffnete Fenster weitergereicht werden. Die Schranke öffnet sich und wir fahren weiter. Wir fragen nicht nach Details, aber diese Sperre kommt uns schon etwas merkwürdig vor. Ein paar Kilometer weiter fahren wir an einem UN-Stützpunkt vorbei und kurz vor 10 Uhr sind wir beim Kibati Ranger Camp, unserem Startpunkt für das Vulkan-Trekking. Die letzten 10-20 Meter sind steil und voller Geröll, so dass wir aussteigen und zu Fuß gehen müssen. Wir sind am Startpunkt!
Das letzte Stück:
Letzte Änderung: 28 Sep 2017 12:34 von adriana.
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