Hallo Streuwiese,
ich habe deine Frage erst jetzt gelesen.
Zu Kibale Forest und Kyambura Gorge kann ich dir folgendes sagen: Wir haben in beiden das Schimpansen-tracking gemacht. Ich bin ein absoluter Primaten Fan und vor allem die Schimpansen haben es mir angetan. Im Kibale Forest ist das Beobachten der Primaten problemlos möglich. Nachdem wir eine Gruppe gefunden haben, was ungefähr eine halbe Stunde dauerte, mussten wir noch warten, bis sie von einem sehr hohen Feigenbaum runterkamen. Sie waren nämlich allesamt noch hoch oben in den Zweigen. Unser weiblicher Guide erklärte uns jedoch, dass diese den Boden aufsuchen würden, sobald es durch die Sonnenstrahlung zu warm werden würde. Und so war es auch tatsächlich, man musste nur ein wenig Geduld mitbringen. Dann aber konnten wir die Schimpansen aus nächster Nähe beobachten und das für eine lange Zeit. Es war fantastisch!!
Die Kyambura Gorge war ganz anders. Es ist eine 16 km lange, 400m breite und 40 m tiefe Schlucht, in der Mitte ein Bach und von der Vegetation her tiefer Tropenwald. Es gibt dort nur eine habituierte Schimpansengruppe, die 2014 20 Mitglieder umfasste. Entsprechend schwieriger ist es, diese ausfindig zu machen. Bei der geführten Morgentour waren mein Mann und ich die einzigen Gäste. Wir versuchten die Laute der Schimpansen ausfindig zu machen und diesen zu folgen. Wann immer wie näher kamen, hatten diese sich bereits wieder entfernt. Wir sind in der dichten Vegetation die Schluchtwände rauf und runtergegangen, wobei das Wort gehen nicht ganz der Wahrheit entspricht. Es gibt außer einem schmalen Pfad entlang des Bachs keine Wege. Wahrscheinlich weil wir alleine auf der Tour waren und körperlich wirklich fit sind (wir kommen aus dem Wander- und Kletterbereich), ist unser Guide mit uns die ganzen Stunden die steile und dicht bewachsene Schluchtwand hoch- und wieder runtergeklettert, er musste konstant mit seinem Gewehr, welches er bei sich führte, die Zweige wegstoßen und wir hangelten uns von Ast zu Ast, um nicht wieder runterzurutschen. Letztendlich haben wir für einen kurzen Augenblick, tief geduckt im Gestrüpp und in weiter Entfernung einen kurzen Blick auf einen einzigen Schimpansen erhaschen können. Dann war er schon wieder weg.
Wir fragten unseren Guide, ob er bei jeder Tour so weit hoch und runterklettern würde, was er aber natürlich verneinte. Wie gesagt, ich glaube es lag einfach daran, dass wir nur zu zweit und körperlich fit und damit sehr schnell waren, um den Stimmen folgen zu können.
Wenn du die Schimpansen mit relativer Sicherheit sehen möchtest, ist der Kibale Forest auf jeden Fall der bessere Park. Vom Erlebnisfaktor war aber die Kyambura Gorge, auch wenn wir eigentlich nichts gesehen haben, wesentlich aufregender und es zählte für uns zu einem der Top Erlebnisse. Kommt also darauf an, welchen Schwerpunkt du hast. Landschaftlich ist die Kyambura Gorge natürlich auch toll und hat ein komplett eigenes Klima. Aber wie gesagt, wirklich sehen kann man die Schimpansen dort eher selten.
Wir standen auch vor der Frage, nach Jinja zu gehen. Wir haben uns dagegen entschieden, sind aber in der Nähe, ein paar Kilometer weiter im Landesinneren in der Wildwaters Lodge gewesen. Diese liegt auf einer von Stromschnellen umgebenen Insel mitten im Nil an den Kalagala Falls. Schau mal nach unter
www.wildwaterslodge.com.
Man kann dort nicht wirklich viel machen, da die Insel wirklich sehr klein ist. Wir waren dort am ersten und zweiten Tag der Reise, da wir gerne, wenn wir in Afrika landen, erstmal zwei Tage ankommen wollen. Aber natürlich bietet sich so ein Aufenthalt auch am Ende der Reise an. Von Jinja aus starten viele Rafting touren. Dies wollten wir nicht, deshalb haben wir es total genossen in dieser Traumlodge einfach nur "abzuhängen". Ab und zu haben wir Rafting Boote gesehen. Das Essen ist super und man wird mit einem Ruderboot abgeholt und zu der Insel gefahren. Die Zelthütten sind mit Stegen miteinander verbunden. Ich kann es wirklich empfehlen!
Viele Grüße
Britta