THEMA: Uganda März 2014
02 Mai 2014 07:24 #335534
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 02 Mai 2014 07:24
  • Butterblumes Avatar
05.03.2014 Kluges Guestfarm, Fort Portal, 90 km

Ganz früh war ich wieder wach und lauschte den vielfältigen Geräuschen der Natur. Ab und zu muhte auch einmal eine Kuh, aber weder laute Musik noch ein Muezzin störten! Herrlich, so liebe ich das!

Nach einem aufputschenden Kaffee wurden wir von Robert in Empfang genommen, der standesgemäß seinen Rangeroverall aus dem Kibale übergeworfen hatte.

Auf den Wandelröschen und Hibiscussträuchern suchten schillernde Ziernektarvögel, Preussnektarvögel und Schmucknektarvögel ihr süßes Frühstück. Die u. a. in Afrika beheimateten hyperaktiven Vogeljuwelen sind das Gegenstück der in Mittel- und Südamerika lebenden Kolibris. Mit ihren langen, gebogenen Schnäbeln saugen sie Nektar aus Blüten, verschmähen aber auch keine Insekten, wenn sich die Gelegenheit bietet.

Kluges Guestfarm weist verschiedene Habitate auf, die unterschiedlichen Tieren (und Pflanzen) einen Lebensraum bieten. Der von Mariam (Stefans Frau) wunderbar angelegte und gepflegte Blumengarten lockt mit seinen zahlreichen Blühpflanzen u.a. meine Lieblinge, die Nektarvögel und viele Schmetterlingsarten an. In den Plantagen wachsen Bananen, Kaffee, zahlreiche Obstbäume, sogar Bodenerdbeeren konnte ich identifizieren.

Daran schließt ein Wald an, der drei Black-and-white Colobusfamilien, einem einzelnen Red Colobus und mehrere Grünmeerkatzen beheimatet. Es soll hier noch eine vierte Affenart leben, aber leider habe ich den Namen vergessen, da wir sie auch nicht gesichtet haben. In den hohen Bäumen des Waldes sitzen vor allem morgens und abends die lärmenden schwarz-weißen Weißschenkelhornvögel.

Unterhalb des Waldes im Tal fließt ein Bach, der in der Regenzeit sogar recht breit wird und eine Sumpflandschaft mit hohen Papyruspflanzen bildet. Stefan hat den Bach hier aufgestaut und drei Fischbecken angelegt, in denen Tilapia für das Restaurant gezüchtet wird. Außerdem wird eigenes Bauholz u. a. in Form von Eukalyptusbäumen hergestellt. Die hohen Bäume dienen der Farm auch als Windfang.


Karte Fort Portal, Bigodi Wetlands, T4Africa


Ziernektarvogel/Variable Sunbird (Cinnyris venustus), Kluges Guestfarm, Fort Portal


Ziernektarvogel/Variable Sunbird (Cinnyris venustus), Kluges Guestfarm, Fort Portal


Preussnektarvogel/Northern Double-collared Sunbird (Cinnyris reichenowi), Kluges Guestfarm


Robert, Kluges Guestfarm, Fort Portal

Wir marschieren zunächst in den Wald und Robert machte uns auf einen Baum aufmerksam, in dem ein Schneescheitelrötel gerade zwei blau-grüne Eier bebrütete. Leider sind die Aufnahmen vom Nest nicht zufriedenstellend ausgefallen.

Robert instruierte uns ausführlich, wie man die Blätter einer bestimmten Palmenart aufschlitzt und auf komplizierte Art Matten flicht, die in den traditionellen Häusern u.a. als Teppich genutzt werden.

Die Obst- und Bananenplantagen werden nachmittags gerne zur Essenversorgung von den Colobusfamilien aufgesucht, während die Grünmeerkatzen auch tagsüber oft in den Plantagen herumtollen.

Äußerst interessant war auch eine baumlebende Pflanze, die Robert Elephant Ear Plant nannte. Ihre Blätter haben tatsächlich Ähnlichkeit mit einem Elefantenohr. Beim Googeln hier Daheim findet man unter diesem Namen jedoch eine ganz andere (Garten-)Pflanze, die vermutlich nur aufgrund ihres Gigantismus den entsprechenden Namen trägt. Im Namibia-Forum wurde sie als Platycerum elephantotis identifiziert. Sie gehört zur Familie der Farne (!).

Äußerst lecker erwiesen sich die Tamarillo oder Baumtomaten. Sie sind die reinste Geschmackssensation. Die eiförmigen, ca. 7 cm großen Früchte haben wir ausgelutscht. Sie schmeckten fruchtig-süß.


Schneescheitelrötel/Snowy-crowned Robin-Chat, Cossypha niveicapilla melanonota, Kluges Guestfarm


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Tamarillo oder Baumtomate (Solanum betaceum), Kluges Guestfarm


Tamarillo oder Baumtomate (Solanum betaceum), Kluges Guestfarm


Afrikadrossel/African Thrush (Turdus pelios), Kluges Guestfarm, Fort Portal


afrikanische "Elephant Ear Plant" (Platycerum elephantotis), Kluges Guestfarm

Gegen 10:30 Uhr waren wir zurück und genossen nun richtig ausgehungert zusammen mit Daniel unser Frühstück. Steffi und Daniel empfahl ich anschließend einen Besuch der Bigodi Wetlands, die von der Farm in weniger als einer Stunde Fahrzeit (45 km) erreichbar sind. Auf der Durchfahrt sollte mir Daniel in Fort Portal noch einen Satz Batterien und eine SD-Karte für die Kamera besorgen, denn aufgrund der Vielzahl der bereits in Tansania geschossenen Aufnahmen fotografierte ich aktuell nur noch im jpg-Modus, um Speicherplatz zu sparen. Ich gönnte mir einen day of leisure auf der Farm.


Preussnektarvogel/Northern Double-collared Sunbird (Cinnyris reichenowi reichenowi), Kluges Guestfarm


Kluges Guestfarm


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kaffee, Kluges Guestfarm, Fort Portal


Baumerdbeere, Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kluges Guestfarm, Fort Portal


Graubülbül/Dark-capped Bulbul (Pycnonotus tricolor), Kluges Guestfarm, Fort Portal


Dunkelschnäpper/African Dusky Flycatcher (Muscicapa adusta), Kluges Guestfarm, Fort Portal


Kluges Guestfarm, Fort Portal

Steffi und Daniel waren am späten Nachmittag zurück. Batterien und SD-Karten waren auch an Bord und Steffi erfrischte sich zunächst wieder im Pool, denn in den Wetlands war es schwül-heiß.

Zum Dinner gab´s natürlich wieder die obligatorische Avocado und gegen 21:00 Uhr lagen wir im Zelt.

Fortsetzung folgt!

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Sanne, Erika, Kiboko, Birgitt, picco, Nane42, fittken, Daxiang
02 Mai 2014 07:58 #335537
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 02 Mai 2014 07:24
  • Butterblumes Avatar
06.03.2014 Kluges Guestfarm, Queen Elizabeth Bush Lodge, 105 km

Das muntere Geschrei der Affen genießend räkelte ich mich noch eine Weile bei beginnender Morgendämmerung in den Federn. Leider hieß es heute Abschied nehmen.

Der Himmel hatte sich bedrohlich verdunkelt und in der Ferne war bereits Donnergrollen zu hören.

Wir packten unsere Utensilien zusammen und saßen gegen 07:00 Uhr gemeinsam mit Daniel beim Frühstück. Von Stefan wünschte ich mir für den nächsten Besuch ein schönes Bird Bath zum Fotografieren. Im Lazy Tent hat es sich ausgesprochen hervorragend geschlafen. Die 30$ pP waren gut investiert. Für ein paar Abschiedsfotos musste auch noch Zeit sein. Möglicherweise sehen wir uns in Deutschland. Stefan fliegt in einer Woche auf Urlaub ins Hessische. Er wohnt dort nicht weit von uns entfernt.

Hoffentlich bleibt der Ranger Robert aus dem Kibale Forest NP noch lange auf der Farm, denn den Semliki NP, die Krater Lakes, den Kibale Forest und Bigodi Wetlands sind innerhalb einer Stunde von Kluges zu erreichen und mit Robert hat man einen kompetenten und erfahren Naturführer an seiner Seite. Der Unterbringungskomfort und das Essen bei Stefan sind eh unschlagbar. Außerdem ist er eine sprudelnde Informationsquelle über Land und Leute.

Inzwischen hat Stefan sich bereit erklärt unsere Baumaßnahmen im Toro Babies Home zu überwachen. Iim Oktober 2015 werde ich mit einer Hospitationsgruppe für drei Wochen nach Uganda reisen und wir werden uns u. a. vier Tage bei Stefan einquartieren. Auf der Farm möchten wir (ähnlich wie Lena das seinerzeit gemacht hat) ein Kinderfest für das Babies Home ausrichten. Es gibt ein großes Trampolin, den Pool, einen Spielplatz und jede Menge Haustiere, die gestreichelt werden können.

Wir verabschiedeten uns herzlich, fuhren mit Daniel runter zur Campsite und luden unser Gepäck in den Wagen. Hinter der Farm bogen wir rechts ab, um die Abkürzung Richtung Kasese zu nehmen. Auch diese Murram Road befand sich in erstklassigem Zustand.


Karte Kluges Guestfarm, QE NP, T4Africa


Steffi, Stefan, Marina, Kluges Guestfarm, Fort Portal

Kaum befanden wir uns auf der geteerten Straße Richtung Kasese öffnete der Himmel seine Schleusen (2012 war es genauso!) und es goss wie aus Kübeln.

Vor Kasese hatten wir noch eine Schreckminute zu überstehen, als sich bei einem Radfahrer die Ladung auf dem Gepäckträger löste und er direkt mit unseren Kühler kollidierte. Er hat sich aber Gott sei Dank nicht verletzt und das Fahrrad blieb auch heil.

Unterwegs sahen wir immer wieder Menschen, die schwere Lasten mit dem Rad transportierten. Am besten gefielen mir die fliegenden Händler, die ihren kompletten Laden auf den Rücken trugen.

Kein Wunder, dass Afrika die höchste Verkehrsunfalltodesrate aufweist. Auf dem Boda Boda (Motorrad) chauffierte ein junger Mann seine Frau samt neugeborenem Baby. Kein Helm, kein Kindersitz, nichts!


zwischen Fort Portal und Kasese


ein "leichter" LKW-Unfall zwischen Fort Portal und Kasese


zwischen Fort Portal und Kasese


Radfahrerunfall, zwischen Fort Portal und Kasese


zwischen Fort Portal und Kasese


zwischen Fort Portal und Kasese


zwischen Fort Portal und Kasese

Am Äquator folgte wieder der Abzweig zum Kongo, der hier nur ca. 38 km entfernt ist. Für die obligatorischen Äquatorfotos stellten wir uns in den Regen. Ich hatte das Gefühl, dass wir mit dem Gewitter Richtung Queen Elizabeth Nationalpark fahren.

Nach gut einer Stunde erreichten wir auch bereits unser nächstes Ziel, die Queen Elizabeth Bush Lodge, in welcher es Jochen und mir schon 2012 ausgesprochen gut gefallen hat. Die Zufahrt war 2012 noch in einem miserablen Zustand. Dieses Jahr war sie frisch abgezogen und glatt wie ein Kinderpopo!

Kaum standen wir auf dem Parkplatz der Lodge hat wohl unserer Forumsfreund Picco aus Rache, dass er nicht mit on Tour gehen konnte, in der Schweiz den Regentanz getanzt. Wir retteten uns in die Rezeption. Nach ca. einer halben Stunde ging Picco die Puste aus und Steffi und ich konnten unserer Chalet Elephant mit Blick auf den Kazinga Channel beziehen. Unser Driver Daniel wird in Katunguru schlafen, da in der Bush Lodge alle Unterkünfte ausgebucht sind.


Der Kongo liegt gleich um die Ecke, Äquator


Äquator


Zufahrt Queen Elizabeth Bush Lodge, QE NP


Zufahrt Queen Elizabeth Bush Lodge, QE NP


Queen Elizabeth Bush Lodge


Karte Queen Elizabeth NP Game Drive 06.03.14, T4Africa

Zum Lunch fuhren wir in die Mweya Lodge, denn ich musste noch unseren Bootstrip für Morgen buchen und außerdem ist die Mweya Lodge einer der Vogelhotspots überhaupt. Am Gate II bei Katunguru bezahlte ich das Permit für zwei Tage á 40$ pP und für Driver und Fahrzeug 60.000 UGX.

Es gab eine neue Nationalparkkarte, die auch in meinen Besitz überging. Für Landkarten habe ich ein Faible und die Karte von 2012 hatte ich Zuhause vergessen. Via Channel Track ging´s ohne großartige Tiersichtungen zur Mweya Lodge. Daniel nahm sein Lunch beim Park Headquarter ein. Dort gibt es eine kleine, nette Kantine.

An der Rezeption der Mweya Lodge ist immer noch das gleiche herzliche Personal angestellt. Die Wiedersehensfreude war groß. Wir hatten hier 2012 zwar nicht übernachtet, denn die Lodge ist mir zu groß und das Klientel hier ist nicht meine Welt, aber mittags immer einen Lunchstopp hier eingelegt und auch unseren Bootstrip mit dem kleinen Boot der Lodge unternommen.

Mein Name war sogar noch im Computer gespeichert. Allerdings kostet uns die Tour dieses Jahr 144$, wenn sich keine Mitfahrer für 09:00 Uhr finden. Mir ist es gleich, denn die norwegische Großfamilie aus 2012 möchte ich auf keinen Fall mehr an Bord haben.

Dieses Jahr war kaum Betrieb in Lodge und Restaurant. Die Buchungslage Anfang März war wohl nicht so gut. Steffi und ich bestellten uns im Restaurant einen Avocadosalat und genießen die Aussicht und die Vogelwelt am Kazinga Channel.


Schmucknektarvogel/Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocerca), Mweya Safari Lodge


Weißbrauenkuckuck/White-browed Coucal (Centropus superciliosus), Mweya Safari Lodge


Scharlachwürger/Black-headed Gonolek (Laniarius erythrogaster), Mweya Safari Lodge


Sumpfschnäpper/Swamp Flycatcher (Muscicapa aquatica infulata), Mweya Safari Lodge,


Mönchsweber/Slender-billed waever (Ploceus pelzelni), female, Mweya Safari Lodge


Riedweber/Northern Brown-throated Weaver (Ploceus castanops), female, Mweya Safari Lodge

Im Anschluss beschlossenen wir dem netten Katwe Village einen Besuch abzustatten. Am flachen Ufer des Lake Edward ist der Elefanten-Hotspot der Gegend. Wir fuhren also wir Richtung Main Gate und trafen dort auf Wolfgang, Thea und Siggi, die in Katwe leider kein Elefantenglück hatten (bzw. keine Geduld zum Warten). Sie verbrachten die kommende Nacht noch mit uns in der Bush Lodge und wir freuten uns schon auf das gemeinsame Dinner.

Kurz vor Katwe sahen wir schon zwei Elefantenbullen linkerhand in den Büschen. Katwe liegt außerhalb der Nationalparkgrenzen und ist völlig permitfrei über die Hauptstraße zu erreichen.

Daniel fuhr mit dem Wagen auf einer Wiese bis ans Seeufer. Während Steffi und ich zunächst linkerhand die zahlreichen Hippos und Vögel in Augenschein nahmen, begab sich Daniel zum Smalltalk zu einigen Dorfbewohnern, die es sich im Schatten einer Kandelabereuphorbie gemütlich gemacht hatten.

Ein Fischer fuhr mit seinem schmalen Mokoro gefährlich nah an eine Gruppe anlandiger Hippos heran. Hippos sind unter den Tieren in Afrika für die meisten Todesfälle bei Menschen verantwortlich. Vor allem sollte man einem Hippo an Land niemals den Rückweg ins Wasser abschneiden. Offensichtlich sind die Nilpferde hier sehr tolerant, denn der Fischer hat´s überlebt und uns spannende Momente bereitet.

Nachdem wir die hier zahlreich vorkommenden Graufischer, eine große Webervogelkolonie, verschiedene Reiherarten und die Hippos ausführlich begutachtete hatten, wendeten sich Steffi und ich den Dorfbewohnern zu. Natürlich wurde das Eis zuerst durch die Kinder gebrochen und dann hatten wir einen vergnüglichen Nachmittag zusammen. Jeder (!) wollte fotografiert werden und nach einer Stunde wurde sogar gepost wie bei Germanys Next Topmodel. Daniel wird die Papierabzüge bei einem seiner Besuche hier abgeben.

Schade, dass es Zeit war aufzubrechen, aber wir hatten noch ein Date mit den Elefanten.


Lake Edward bei Katwe


Lake Edward bei Katwe


Zwergstrandläufer/Little Stint (Calidris minuta), Katwe


Lake Edward bei Katwe


Katwe Village People


Katwe Village People


Ankole-Rind bei Katwe


Nimmersatt/Yellow-billed Stork (Mycteria ibis), Katwe


Heiliger Ibis/Sacred Ibis (Threskiornis aethiopicus), Katwe


Katwe Village People, Daniel, Steffi, Katwe


Katwe Village People


Katwe Village People


Katwe Village People


Katwe Village People


Katwe

Und wie sollte es anders sein, zwischen Katwe und dem Nationalpark konnten wir einige Mutterkuhherden mit jungen Elefanten beobachten, die sich hier gerne mit Wasser versorgen und am flachen Ufer ihrem Badevergnügen frönen.

Auf dem Weg in die Kasenyi Plains sah es aus, als ob einer der Vulkane in den Explosion Craters ausgebrochen sei. Vermutlich war es aber nur ein Buschbrand. Einige Büffel bildeten einen kurzen Uganda Road Block direkt vor unserem Wagen.

Es war bereits kurz vor 19:00 Uhr, Löwen hatten wir in den Plains nicht gesichtet, als wir uns auf den Rückweg zur Lodge machten und ich bereits mit Stirnlampe noch eine Outdoordusche nahm. Es war immer noch mächtig feucht-warm.

Das Dinner verbrachten wir zusammen mit den Abgesandten von Partnerschaft Gesunde Welt e.V., Wolfgang, Thea und Siggi, mit interessanten Gesprächen über die Projektplanung für das Toro Babies Home.

Schon auf dem Rückweg zum Chalet vernahmen wir die lauten Rufe der Hippos und später schon im Bett liegend stimmte eine Hyäne mit ein.


Katwe


Katwe


Katwe


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP


Queen Elizabeth NP

Fortsetzung folgt!

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Erika, ANNICK, Kiboko, Birgitt, picco, Nane42, ochim1103, fittken, Daxiang
03 Mai 2014 16:10 #335685
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 02 Mai 2014 07:24
  • Butterblumes Avatar
07.03.2014 Kazinga Channel, Queen Elizabeth Nationalpark, 78 km

Früh haben uns die Hippos aus dem Bett geworfen. Vor dem Chalet konnte ich sie allerdings nicht sichten. Afrika ist ein Dorf: Beim Frühstück lernte ich Jan aus Namibia kennen. Er ist der Besitzer der Huab Lodge und war mit Frau Suzi und Freunden auf Ostafrika-Safari. Suzi scheint ebenfalls ein Faible für die Vogelwelt zu haben. Vielleicht werden wir auf einer unserer nächsten Namibiareisen die dortige Vogelwelt erkunden.

Von Wolfgang, Thea und Siggi verabschiedeten wir uns herzlich. Sie müssen zurück nach Entebbe.

Gegen 08:00 Uhr machten Steffi, Daniel und ich uns dann auch auf zur Mweya Lodge. Es sah so aus, als würde es gleich wieder ein Gewitter geben. Das waren keine guten Vorzeichen für die Bootstour. Aus Zeitgründen wählten wir die Zufahrt über das Maingate und wurden nicht enttäuscht. Rechterhand im Graben lag ein Büffelriß, allerdings ohne Löwen und wenig später lief eine Hyäne direkt vor unserem Fahrzeug auf dem Weg. Sie hatte sich ein Uganda-Kob-Junges geschnappt und sicherte die Beute im hohen Gras, um sie in Ruhe fressen zu können.

Aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse verschob ich den Start unseres Bootstrips an der Rezeption der Mweya Lodge und widmete mich zunächst der hiesigen Vögel.

Hyäne mit Beute, Queen Elizabeth NP


Braunflügel-Mausvogel/Speckled Mousebird (Colius striatus), Mweya, Safari Lodge, QENP


Sumpfschnäpper/Swamp Flycatcher (Muscicapa aquatica infulata), Mweya Safari Lodge, QENP

Gegen 09:45 Uhr hat der Bootsführer entschieden, dass sich die Schleusen des Himmels nicht öffnen werden und wir fuhren mit Daniel runter zum Bootsanleger. Die Überraschung war groß, wir hatten das Lounge-Boot "Kingfisher", welches ein wenig größer und luxuriöser wie unser kleines Boot von 2012 war. Weitere Gäste werden nicht mit an Bord sein und die Crew bot unserem Driver Daniel an, den Trip kostenfrei mitzumachen. Außerdem hatten wir neben dem Bootsführer eine Vogelkundlerin der Lodge an Bord und im Gegensatz zu 2012 gab´s diesmal auch leckeres Fingerfood. Einzig das trübe Licht drückte noch meine Stimmung. Die Tiersichtungen waren gewohnt exzellent, aber das kleinere Boot aus 2012 war noch wendiger. Beim nächsten Mal werden wir den Bootstrip einmal für nachmittags anvisieren und wieder auf dem kleinen Kutter bestehen.

Besonders spannend war eine Hippomutter mit ihren erst vier bis fünf Tage alten Nachwuchs. In dieser Zeit sind die Mütter eher an Land wie im Wasser anzutreffen. Das Kleine hatte in etwa die Größe des Kopfes der Mutter. Und als sich ein Elefantenbulle den Beiden näherte, sicherte die Mutter ihr Junges gegen den Eli und die Größenverhältnisse wurden visualisiert.

Ganz übel zu kämpfen hatte ich auf den Kazinga Channel übrigens mit den Tsetses. Gegen 12:00 Uhr legten wir an der Jetty der Mweya Lodge an. Steffi ging es gar nicht gut. Ihr war übel, sie hatte Durchfall und vermutlich leichtes Fieber. Mit Mühe und Not schafften wir es zurück zur Bush Lodge. Ich hätte sie ja gleich vom Arzt der Mweya Lodge untersuchen lassen, aber das lehnte sie strikt ab.

Im Bush Camp ging Gott sei Dank ein frischer Wind und im Chalet Elephant, welches nachmittags in der Sonne steht, war es erträglich. Daniel schickte ich für heute in den Feierabend. Morgen früh verabredeten wir uns zum Game Drive.


Daniel, QE NP


Grünschenkel/Common Greenshank (Tringa nebularia), Kazinga Channel, QE NP


Wassertriel/Water Thick-knee (Burhinus vermiculatus), Kazinga Channel, QE NP


Kazinga Channel, QE NP


Haubenzwergfischer/Malachite Kingfisher (Alcedo cristata), Kazinga Channel, QE NP


Haubenzwergfischer/Malachite Kingfisher (Alcedo cristata), Kazinga Channel, QE NP


Afrikanischer Löffler/African Spoonbill (Platalea alba), Kazinga Channel, QE NP


Goliathreiher/Giant Heron (Ardea goliath), Kazinga Channel, QE NP


Graufischer/Pied Kingfisher (Ceryle rudis), Kazinga Channel, QE NP


Graufischer/Pied Kingfisher (Ceryle rudis), Kazinga Channel, QE NP


Kazinga Channel, QE NP


Blaustirn-Blatthühnchen /African Jacana (Actophilornis africanus), Kazinga Channel, QE NP


Mohrensumpfhuhn/Black Crake (Amaurornis flavirostra), Kazinga Channel, QE NP


Rallenreiher/Squacco Heron (Ardeola ralloides), Kazinga Channel, QE NP


juvenile Riedscharbe/Long-tailed Cormorant (Phalacrocorax africanus), Kazinga Channel, QE NP


Senegalliest/Woodland Kingfisher (Halcyon senegalensis), Kazinga Channel, QE NP


Kazinga Channel, QE NP


Kazinga Channel, QE NP


Kazinga Channel, QE NP


Goliathreiher/Giant Heron (Ardea goliath), Kazinga Channel, QE NP


Kormoran/Great Cormorant (Phalacrocorax carbo), Kazinga Channel, QE NP


Weißbrustkormoran/White-breasted Cormorant (Phalacrocorax lucidus), Kazinga Channel, QE NP


Graureiher/Grey Heron (Ardea cinerea), Kazinga Channel, QE NP


Kazinga Village


Kazinga Village


Rötelpelikan/Pink-backed Pelicans (Pelecanus rufescens), Kazinga Channel, QE NP


Ameisennest, Kazinga Channel, QE NP

Den weiteren Nachmittag verbrachte ich im Camp und lernte einen 30jährigen Brasilianer kennen, der den afrikanischen Kontinent für sich erobert. Wir tauschten Safarilatein aus und er kann mir behilflich sein mit der Planung unserer Brasilienreise in 2017.

Zum Dinner schaute Steffi noch einmal kurz auf den Teller, nur um rasch wieder Richtung Chalet zu verschwinden.

Die besten Lagen der Chalets haben meines Erachtens Crocodile, Elephant, Leopold und Hippo. Außerdem bietet die Lodge auf der Campsites Lazy Tents an, welche teilweise auch über einen guten Blick über den Kazinga Channel verfügen und natürlich günstiger vom Preis sind.

Steffi siechte vor sich hin während ich dem Jaulen der Hyänen und den grunzenden Hippos lauschte.


Blick von Queen Elizabeth Bush Lodge


Blick von Queen Elizabeth Bush Lodge


Queen Elizabeth Bush Lodge


Queen Elizabeth Bush Lodge

Fortsetzung folgt!

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Erika, ANNICK, Kiboko, Birgitt, picco, Nane42, Daxiang
03 Mai 2014 19:43 #335710
  • Birgitt
  • Birgitts Avatar
  • Der Erde eine Stimme geben
  • Beiträge: 1667
  • Dank erhalten: 1627
  • Birgitt am 03 Mai 2014 19:43
  • Birgitts Avatar
Hi, Marina

Ist die Bush Lodge die selbe wie das Bush Camp ?
Bush Camp hieß es bei uns, und es sieht ähnlich aus.
LG
Birgitt





Der Erde eine Stimme geben

REISEBERICHT 4 1/2 WOCHEN BOTS UND NAM
REISEFOTOS UND KURZER BERICHT: UGANDA IM LAND DER KOCHBANANEN

REISEBERICHT : ZIMBABWE - NOVEMBER 2012

REISEBERICHT : ZIMBABWE - NOVEMBER 2013

2014 Griechenland
2015 Austria und Griechenland
2016 Costa Rica und Panama
2017 Bretagne und Griechenland
Letzte Änderung: 03 Mai 2014 19:53 von Birgitt.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
03 Mai 2014 22:00 #335716
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 02 Mai 2014 07:24
  • Butterblumes Avatar
Hallo Birgitt,

ja, es ist die gleiche Lodge/Camp. Allerdings haben sie das Rezeptionszelt nun verlegt. Es ist jetzt vor dem Bushbock Chalet angesiedelt. Aber das Personal ist immer noch super freundlich und nett. :)

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Letzte Änderung: 04 Mai 2014 09:28 von Butterblume.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Birgitt
04 Mai 2014 09:47 #335734
  • Butterblume
  • Butterblumes Avatar
  • Beiträge: 3700
  • Dank erhalten: 2663
  • Butterblume am 02 Mai 2014 07:24
  • Butterblumes Avatar
08.03.2014 Queen Elizabeth NP, Kazinga Village, 141 km

Die Fischer auf dem Kazinga Channel brüllten sich über die Boote hinweg gegen 05:00 Uhr lautstark an. Dies warf mich letztendlich recht früh aus Bett. Steffi ging es immer noch nicht wirklich gut und so beschlossen wir, dass sie den Vormittag in der Lodge verbringt. Ich genoss mein Frühstück allein und gegen 07:30 Uhr brach ich mit Daniel zum Game Drive in die Kasenyi Plains auf. Ganz besonders konnte ich mich recht früh über einen Oryxweber freuen, der sich sein Körnerfrühstück am Wegesrand suchte. Löwen waren wieder keine zu sichten, dafür liebemachende Uganda Kobs.

Auf dem Weg zur Mweya Lodge grasten ab Höhe der Explosion Craters links und rechts der Pad große Elefantenherden. Schade, dass Steffi dieses Schauspiel nicht sehen konnte.

Und endlich war es mir gelungen, die zauberhaften Schmucknektarvögel an der Mweya Lodge ausgiebig bei halber Wege gutem Licht zu fotografieren.

Mittlerweile war es extrem schwül-warm und der Wind hatte sich gelegt. Gegen Mittag beschlossen Daniel und eine Pause in der Bush Lodge einzulegen. Steffi litt immer noch vor sich hin und ich mir eine leckere Pasta zum Lunch bestellte. An ein Mittagsschläfchen im Zeltchalet war nicht zu denken. Da das Elephantchalet nachmittags in der prallen Sonne steht und heute kein erfirschender Durchzug herrschte war es bald unerträglich heiß. Und so verabredeten Steffi und ich, dass wir besser auf Game Drive gehen und uns im Fahrtwind abkühlen.


Karte QENP Kazinga Village 08.03.14, T4Africa


Oryxweber/Southern Red Bishop (Euplectes orix), Queen Elizabeth NP


Uganda Kobs, Kasenyi Plains, QE NP


Blaukehlagame/Blue-Headed Tree Agama (Acanthocercus atricollis ugandaensis), Mweya Safari Lodge, QENP


Witwenstelze/African Pied Wagtail (Motacilla aguimp), Mweya Safari Lodge, QE NP


Mweya Safari Lodge, QE NP


Schmucknektarvogel/Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocerca), Mweya Safari Lodge, QE NP


Schmucknektarvogel/Red-chested Sunbird (Cinnyris erythrocerca), Mweya Safari Lodge, QE NP


Blaukehlagame/Blue-Headed Tree Agama (Acanthocerus Atricollis), QE Bush Lodge, QE NP


Blaukehlagame/Blue-Headed Tree Agama (Acanthocercus atricollis ugandaensis), female, QE Bush Lodge, QENP

Im Oktober 2012 hatten wir während der Fahrt Richtung Ishasha rechterhand eine Murram Road gesehen. Ich vermutete schon damals, dass sie nur zum Fischerdorf Kazinga führen kann, welches man von der Bootstour aus sieht. Und da normalerweise die Zufahrtsstraßen zu den Dörfern permitfrei befahren werden können (unser Permit für den Nationalpark war am Vormittag ausgelaufen) wollte ich diese recht tierreiche Ecke erkunden. Daniel zierte sich erst ein wenig und telefonierte mit einem befreundeten Ranger: "Nein, es gibt hier keinen Weg nach Kazinga!" Ich ließ mich jedoch nicht entmutigen und nach wenigen Kilometern kam uns ein Motorradfahrer entgegen, der uns bestätigte, dass es sich um die Pad Richtung Kazinga handelt. Ich triumphierte!

Links und rechts der Straße sahen wir einige Grünmeerkatzen und Wasserböcke sowie einen wunderschönen Weißkehlspint. Direkt vor dem Dorf Kazinga, im Hintergrund konnten wir schon das Wasser des Channels glitzern sehen, stand links auf dem Dorffußballplatz eine Schar Büffel und rechterhand tat sich eine Elefantenherde bestehend aus Bullen am grünen Gemüse gütlich bzw. suhlte sich in einem Schlammloch. Ach wie herrlich! Außer uns waren keinen anderen Touristen weit und breit zu sehen.

Nachdem wir die Elis eine ganze Weile beobachtet hatten, fuhren wir über die Dorfstraße zum Seeufer hinunter. Wir wurden bestaunt wie Marsmenschen. Üblicherweise verirren sich wohl eher selten Fahrzeuge hierhin.

Nachdem wir das Fahrzeug am Ufer verlassen hatten, waren wir sofort von einer Traube Kinder umgelagert. Gebettelt hat nicht ein einziges. Sie wollten lediglich die Kamera ausprobieren und uns zu den anlandigen Hippos führen, die inmitten der zahlreichen Wasservögel dösten. Wir schauten uns das Häuschen an, in dem der Fisch für den Verkauf ausgenommen wird und nahmen so auch Kontakt zu den Erwachsenen auf.

Die gute Stunde, die wir hier im Dorf verbrachten, war eine wahre Freude und hat uns viel Spaß gemacht. Auch hier wird Daniel die Fotos abgegeben.

Zügig ging´s dann zurück Richtung Katunguru. Unterwegs stellte sich noch ein Wasserbock in Positur und am frühen Abend erreichten wir die Bush Lodge. Ohne erfrischende Dusche ging gar nichts! Steffi leistete mir beim Dinner wieder Gesellschaft und weil wir noch unsere Siebensachen zusammen packen mussten, verschwanden wir früh im Zelt.


Weißkehlspint/White-throated Bee-eater (Merops albicollis), QE NP


Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Daniel, Kazinga Village


Kazinga Village


Kazinga Village


Wasserbock, QE NP

Fortsetzung folgt!

Herzliche Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

www.butterblume-in-afrika.de
Letzte Änderung: 04 Mai 2014 09:48 von Butterblume.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Volker, Erika, ANNICK, Kiboko, Birgitt, Guggu, picco, Nane42, Daxiang