THEMA: Hobatere Lodge
03 Apr 2007 21:04 #34504
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  • pacific am 03 Apr 2007 21:04
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Unsere Lodges im März 2007: die Hobatere-Lodge.

Homepage: resafrica.net/hobatere-lodge.de/

Lage: Wer einen Blick auf die Karte wirft, findet die Hobatere Lodge an der westlichen Grenze des Etosha. Es sieht zunächst so aus, als ob man von dort auf einer Nebenstrasse in den Park einfahren könnte - dies ist jedoch nur mit einem offiziell lizenzierten Guide und einem Allradfahrzeug möglich.

Um die Lodge zu erreichen, fährt man von Kamanjab aus auf der C35 nach Norden. Im März fanden wir bereits nach wenigen Kilometern ein Baustellenschild mit der Angabe \"106 km\". Baustellen auf den nächsten 106 Kilometern? Nein, eine 106 Kilometer lange Baustelle!
Und dort wurde wirklich gearbeitet - so viele Menschen und Maschinen ist man aus Deutschland nicht gewohnt. Die Bauplanung blieb uns ein Rätsel, der Strassenzustand wechselte permanent zwischen jungfräulich, fertig geteert und diversen Zwischenstadien. Es scheint jedoch zu funktionieren, die Fertigstellung liegt über dem Soll, die Strasse soll im September komplett eröffnet werden. Bis es soweit ist, fährt man über Behelfspisten abwechselnd links und rechts der Strecke eine Art Slalom. Wenn man sehen möchte, wie Bauarbeiter aus ihren Fahrzeugen steigen und wild mit den Armen wedeln, kann man alternativ auch die bereits geteerte Fahrbahn benutzen.

Nachdem wir also durchgeschüttelt und weggewedelt wurden, kamen wir am Tor der Lodge an. Dort beginnt die Zufahrt, und die hat es in sich: satte 16 km! Schon nach wenigen Metern glotzten uns die ersten Giraffen an und Warzenschweine richteten ihren Antennenschwanz auf. Das gesamte Gelände ist 32.000ha gross und gehörte früher einmal zum Etosha-Park. Bei einer der Verkleinerungen des Parks wurde es den Damara (zurück-) gegeben, die es dann als Konzessionsgebiet verpachteten. Man findet hier fast alle Tierarten, die auch im Etosha vorkommen. Erfreulich: keines dieser Tiere wurde \"importiert\", keines wird gejagt.
Unerfreulich: Die Viecher sind scheu! Während die Belegschaft des angrenzenden Parks oft geduldig wartet, bis auch der Sucher des langsamsten Touris in Position ist, bringen die Bewohner der Hobatere erst einmal einige Meter Abstand zwischen sich und das Auto. Kein Wunder, bei insgesamt nur 12 Zimmern in der Lodge haben die Fahrzeuge der Besucher noch keinen Gewöhnungsfaktor erzeugt.

Zimmer: Wir waren in einem der 6 einzeln stehenden Chalets untergebracht. Sie sind einfach, aber zweckmässig ausgestattet. Klima oder Ventilator gibt es nicht. Wie auch in vielen anderen Lodges bietet die Toilette keine echte Intimsphäre, eine Schwingtür muss reichen. Die sparsam mit Flüssigkeit umgehende Dusche lieferte selten Warmwasser … wenn ich sie benutzte, nie …
Um 22:00 wird der Generator abgeschaltet, Licht verbreitet dann nur noch die zur Verfügung gestellte Akku-Leuchte.

Die Lodge: Sie liegt mitten in der Natur und hat ein Wasserloch mit Beobachtungsmöglichkeit. Wie im Etosha ist es nicht erlaubt, den Bereich der Unterkünfte zu Fuss zu verlassen. Der ist aber auch nicht wirklich abgeschirmt - es gibt keinen Wildzaun um die Gebäude. Mein Lob zur liebevoll gestalteten Gartenanlage wurde mit dem Kommentar beantwortet, dass sie früher noch hübscher gewesen sei, als es noch Blumenbeete gab. Die wurden aufgegeben, nachdem Elefanten sie mehrmals zertrampelt hatten.
Und tatsächlich - am zweiten Abend trottete ein Dickhäuter recht nahe an der Lodge vorbei. Leider (fanden wir) kam er nicht herein.
Dankbare Fotomodelle innerhalb des Geländes waren die halbzahmen Damaraland-Hornbills, viele bunte Eidechsen und ein grosses Chamäleon.
Ach ja: allein der Gedanke, dass morgens vielleicht eine Katze oder ein Rüsselträger vor der Hütte sitzt, hat was!
Ausserdem gibt es ein Terrarium mit einheimischen Schlangen und Skorpionen (und eine traurig dreinblickende Maus, die im letzten der Glaskästen auf ihr Ende als Schlangenfutter wartet … )

Service: Sehr gut. Die freundliche Besitzerin nahm sich beim Welcome Drink ausführlich Zeit für Erläuterungen, wir mussten nie auf etwas warten. Martin, ein Angestellter, ist das lokale Universaltalent. Er führt die Guided Walks, leitet die Game Drives, bedient beim Essen und scheint auch sonst für fast alles zuständig zu sein.
Martin veränderte mein Verhältnis zu einheimischen Krabbeltieren nachhaltig. Im fehlt die Hälfte des rechten Daumens - Folge eines schlecht behandelten Skorpionbisses. Nach seiner Schilderung klopfte ich WIRKLICH jedes Mal die Schuhe vor dem Anziehen aus.

Essen: Abends ein kleines, schmackhaftes Buffet für 120N$, die Weinkarte bietet schon für 65N$ leckere, gut gekühlte Weissweine. Die Bedienung war vorbildlich: der Vino kam gleich mit eisgefülltem Kühler, nur wenige Sekunden nach dem Zücken der Zigarettenpackung landete ungefragt ein Aschenbecher auf dem Tisch.

Fazit: zwar keine Honeymoon-Suite für Verwöhnte (die liegt ausserhalb an einem Wasserloch, kein Witz!), dafür aber jede Menge Natur, Freundlichkeit und Afrika-Atmosphäre. Wir können die Hobatere Lodge voll empfehlen!
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03 Apr 2007 21:23 #34506
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  • kathy am 03 Apr 2007 21:23
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pacific, eure beschreibungen sind wunderbar - vielen dank!! ich bin sehr amüsiert und gut unterhalten und freue mich auf weitere berichte.

liebe grüße

kathy
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03 Apr 2007 22:02 #34509
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  • uwe1025 am 03 Apr 2007 22:02
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Das kann ich nur bestätigen. Wir waren zwar \"nur\" auf dem Campingplatz, aber der hatte auch seinen Reiz. 18 Kilometer entfernt von der Lodge kann man in toller Landschaft campen. Die Geschichten, dass ab und zu Löwen durchs Camp streifen sollen, können wir aber glücklicherweise nicht bestätigen...
Hobatere ist absolut empfehlenswert!

LG Uwe

Am 12.4.2007 zeige ich eine Multivisionsshow über Namibia in Hamburg.
Mehr Infos unter www.derknipser.net
"Colors of Africa" - die ersten Fotos unserer Afrikareise 2011 sind online!

Uwe Hasubek Photography
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03 Apr 2007 22:39 #34511
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  • Giraffen-Lisa am 03 Apr 2007 22:39
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:) Danke Pacific!!!
Gruß Elli
Meine Aufenthalte in Südwest/Namibia:
1978/79 Besuch auf Farm am Waterberg, 1980 Praktikum im Schülerheim Otjiwarongo/Caprivi, 1981 Bulli-Rundreise mit crockydile: Namibia – Kapstadt – Gardenroute – Zymbabwe – Victoriafälle – Botswana (10Tage mit dem Mokoro im Okawango-Delta) – Namibia,
1983 Arbeiten auf Farm Otjikaru am Waterberg
lange Pause
Tolle Urlaube folgenten: 2007 Namibia, 2008 Namibia/Botswana, 2009 Namibia
2018 Wunderschöne 2-Familientour mit Familie tim.buktu
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