THEMA: Tanzania - Von Dar es Salaam zum Lake Tanganyika
01 Dez 2013 09:05 #315030
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  • Butterblume am 01 Dez 2013 09:05
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Hallo Christa,
Christa schrieb:
Die Strasse von Tunduma nach Sumbawanga ist bis auf die letzten 50 Kilometer fertige erstklassige Asphaltstrasse. Wir denken in spä-testens 6 Monaten ist sie durch-gehend befahrbar. Es ist sehr beein-druckend, was die Ingeniere der STRABAG mit Tanzanischen Bau-firmen da für eine Qualität in diesem Tempo auf die Beine stellen. Alles bestens organisiert. Qualität nach Europäischen Standards und alle Arbeiter waren fleissig in der grössten Hitze. Das ist für uns Entwicklungszusammenarbeit auf höchstem Niveau. Keine chinesischen Baumaschinen, keine chinesischen Vorarbeiter, nur einen Europäischen Bauleiter haben wir gesehen. Der Bau dieser Strecke ist bereits ein Folgeauftrag für die STRABAG. Das Projekt der Zusammenarbeit hat sich ausgezahlt - für beide Seiten, auch wenn es hier und da Kritik an den Arbeitsbedingungen gibt. Wir denken, in Tanzania haben Chinesen beim Strassenbau keine Zukunft mehr - Gott sei Dank.

Das finde ich echt gut!!! Dennoch denke ich, dass auch die Chinesen weiterhin im Geschäft sein werden, denn die Chinesen erhalten als Gegenleistung in der Regel Rohstoffe. Was erhält die STRABAG? Bzw. wer finanziert den Bau letztendlich?

Ich freue mich allerdings darauf, wenn in der Zukunft die Straße zwischen Sumbawanga und Mwanza auch ausgebaut und geteert ist. Dann sollte der Westen Tansanias auch seine Chance erhalten (mit all den bekannten Folgen...). Von Arusha aus kommend sind das nämlich noch wahnsinnig zeitfressende Strecken.
Und dann werden wir den Katavi und Lake Rukwa auch besuchen. Eure Begegnungen mit den Menschen dort sind wunderbar.
"Wenn eine Frau ihren Kinderwunsch nicht erfüllt bekommt, geht sie üblicherweise zu einem Naturheiler. Bekommt die Frau einige Zeit später ein Kind, wird dieses Kind als Zeichen der Freude und Dankbarkeit, gleich ob Mädchen oder Junge, dieses Haarbüschel bis zu seinem 14. Lebensjahr tragen. Bevor es entfernt werden darf, wird der Naturheiler nochmals aufgesucht, um einen kleinen letzten Obolus für seine Hilfe zu entrichten."
Davon kann man viel lernen und auch nach Jahren noch zehren.
Katavi: Hippos - so weit das Auge reicht - drängen sich im letzten Wasser des Flusses auf engstem Raum zusammen. In den Folgetagen haben wir jeden Morgen und Abend geschaut, wie es den armen Hippos geht. Wir hatten den Eindruck, dass es täglich mehr wurden. Am Morgen fanden einige keinen Platz mehr im Wasser. Sie suchten nach etwas Schatten unter den Bäumen am Ufer.
Unglaublich Bilder. Man muss zweimal hingucken, um zu realisieren, dass es sich nicht um Felsen oder Geröll handelt.
Ich glaube, das habe ich schon einmal in einer TV-Dokumentation über den Katavi gesehen. In der Realität muss das sehr eindrucksvoll sein und am liebsten würde man ebenfalls zum Naturheiler oder Regenmacher gehen wollen, um den armen Tieren etwas Linderung zu verschaffen. Die Krokodile dort vergraben sich monatelang in Höhlen am Flussufer, wenn der Wasserstand so drastisch sinkt.

Herzlichen Dank für die Fortsetzung - ich bleibe natürlich weiterhin gespannt an Bord!

Liebe Grüße
Marina
Das Morgen gehört demjenigen, der sich heute darauf vorbereitet. Afrikanische Weisheit

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01 Dez 2013 12:54 #315056
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  • Erika am 01 Dez 2013 12:54
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Hallo Christa und Herbert

Habe mir nun nochmals euren spannenden Reisebericht zu Gemüte geführt, so quasi als Einstimmung auf unsere bevorstehende Reise. B)
Man merkt aus jeder Zeile, dass ihr von dem Trip hell begeistert wart.

Werde unterwegs ab und zu reinschauen um die Fortsetzungen ja nicht zu verpassen. Besonders nimmt mich wunder, wie euch die Lake Shore Lodge in Kipili gefallen hat.

Viele liebe Grüsse
Erika + Toni
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
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01 Dez 2013 13:31 #315059
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  • Botswanadreams am 01 Dez 2013 13:31
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Liebe Erika, lieber Toni

Es freut mich ganz besonders, wenn Ihr alten Afrikahasen unseren Bericht noch spannend findet.

Vorweg zur Lake Shore Lodge: Es ist eine liebevoll errichtete Anlage. Wir haben uns Campsite No. 1 ausgesucht. Die reifen Mangos fielen uns bildlich gesprochen in den Mund. Wir wurden sehr nett von der Besitzerin begrüsst und herumgeführt. Allerdings gab es auch Lodgegäste, die auf uns einen sehr wunderlichen Eindruck machten. Um die musste sie sich natürlich kümmern. Das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit. Wir waren nur zwei Nächte dort, wollten natürlich eine Bootstour machen, was an diesem Tag nicht möglich war. Ihr Mann war mit Gästen unterwegs und nur er kann noch eines der drei Boote fahren. Das war schon sehr enttäuschend. Zawadi hat es auf seine Weise gelöst. Er ist zum Hafen nach Kipili gefahren und hat ein kleines Motorboot für uns allein gechartert. So konnten wir die reizvollen vorgelagerten Insel doch noch sehen.

Nochmals schöne Zeit in Afrika

Liebe Grüsse Euch beiden
Christa und Herbert
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"Alles, was ich jetzt wollte, war nach Afrika zurückzukommen. Ich hatte es noch nicht einmal verlassen, aber wenn ich nachts aufwachte, lag ich lauschend da, bereits voller Heimweh danach."
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01 Dez 2013 20:05 #315105
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Hallo Marina

Vielen Dank, dass auch Du zu den treuen Lesern gehörst.

Zum Strassenbau: Auf den Bauschildern stand finanziert durch die Weltbank. Im Moment wird ab Sumbawanga weiter nördlich gebaut. Die ersten Kilometer sind befahrbar. Man ist bei Restarbeiten. Ob die Strecke durch den Katavi ebenfalls Asphalt werden wird, wissen wir nicht. Ein weiteres Grossprojekt ist die Morongoro Road in Dar es Salaam mit vielen Busstops.

Du weisst, dass wir keine Selbstfahrer sind. Viele verstehen nicht, warum wir es nicht wollen. Wir lieben gerade solche Gespräche über Land und Leute und diese spontanen Begegnungen. Ohne Zawadi wäre eine Kommunikation am Lake Rukwa überhaupt nicht möglich gewesen, da niemand englisch sprach.

Katavi: Es waren unglaubliche Bilder mit den Hippos. Die gab es noch an anderen Stellen. So etwas hatte ich in Ruaha erwartet, doch dort gibt es das nicht mehr. Vielleicht habe ich es im Vorfeld auch verwechselt. Wenn ich das Wetter anschaue, hat es in der zweiten Novemberhälfte wohl Niederschläge gegeben, teils heftiger Regen. Unsere Gebete wurden erhört - wir haben immer gesagt - bring Regen, dass die Tiere erlöst werden - aber bitte erst, wenn wir weiter gezogen sind. Unsere Entscheidung, die Tour 14 Tage vorzuverlegen war wohl goldrichtig.

LG
Christa
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Letzte Änderung: 01 Dez 2013 20:06 von Botswanadreams.
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01 Dez 2013 20:17 #315106
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Hallo Christa,

leider wird die Weltbank nicht alle Straßen in Afrika finanzieren können, aber wir freuen uns auf diesen aschnitt in den nächsten Jahren und werden es gebührend zu schätzen wissen, was die STRABAG dort unter unsere Räder gebaut hat. :woohoo:
Du weisst, dass wir keine Selbstfahrer sind.
Ich kann Dich absolut verstehen. Und beide Reisestile haben Vor- und Nachteile. Wir sind flexibel und nehmen es, wie unserer Geldbeutel es vorschreibt. Ehe das ich komplett auf Tansania verzichte, lassen wir uns auch fahren und bekochen und lernen/sehen sicherlich eine ganze Menge Dinge, die wir sonst nicht auf der Agenda gehabt hätten. Außerdem können Jochen und ich uns beide auf das Forografieren aus den Roof Hatch konzentrieren.Und falls wir mal im Lotto gewinnen, stellen wir in jedes ostafrikanische Land ein eigenes Auto. :silly:

Freue mich auf die Fortsetzung.

Herzliche Grüße
Marina
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01 Dez 2013 21:14 #315114
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Hallo Marina

dann drücke uns mal beiden die Daumen mit dem Lottogewinn. Wenn er nicht so gross ausfällt, dann nehmen wir halt ein Auto für Afrika zusammen - 50/50 - wir werden uns schon einig, wo es stationiert wird.

LG
Christa
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