THEMA: Elefantenbegegnung der "Anderen Art" - Hwange
23 Mär 2009 10:54 #95218
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  • siggi am 23 Mär 2009 10:54
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Hallo Herr Bert,
ich glaube Du hast die entscheidenen Sätze übesehen.

Zum besseren Verständnis:
Ich wollte damit dokumentieren, das es weitaus friedfertigere Elefanten gibt.
Ich bin als Tierschützer, unser Anliegen sind die wunderschönen vom Aussterben bedrohten Gevyzebras, jedes Jahr längere Zeit in den Reservaten Samburu, Buffalo Springs und Shaba. Da besuche ich nicht nur meinen Freund den Senior Game Warden sondern meinen Freund Chui den Leoparden sowie die Grevys und Elefanten die wir fotografiert und katalogisiert haben.
Das hat mit Abenteuer und geilen Fotos nichts zu tun. Das ist ein Job den wir dort machen und da fallen sicherlich einige besondere Fotos an.



Mein Freund Chui - Katzenkenner sehen es sofort -nun will er schmusen.
Geht leider nicht, wäre das letzte Mal.



Samburu - Freiheit die ich meine. Die Aufnahme hat John unser langjähriger Scout und Fahrer gemacht.
Siggi
Menschen für Afrika begeistern

http://www.safaris-in-afika.de
Letzte Änderung: 23 Mär 2009 11:07 von siggi.
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23 Mär 2009 11:35 #95224
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  • salt am 23 Mär 2009 11:35
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Ich denke das man bei Wildtieren mit äußerster Vorsicht und Respekt vorgehen sollte, versteht sich von selbst. Ganz unabhängig von Art, Größe und Kraft ...

Andererseits konnte ich letztes Jahr auch beobachten, wie eine Familie ihre Kinder (mit Camcorder bewaffnet) hinter einem Schwarzbären herlaufen lies. Hielt ich bis dato auch für undenkbar ... :blink:
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23 Mär 2009 11:53 #95227
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  • sylvia235 am 23 Mär 2009 11:53
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Ich muß ehrlich sagen - die Fotos sind schon toll! Aber eine derartige Begegnung möchte ich nicht so unbedingt erleben! Wir nehmen ein großes Tele mit und können damit hoffentlich ähnlich schöne Fotos machen, ohne uns in Gefahr zu begeben, wobei Du, Sigi, das sicherlich auch nicht so vorhersehen konntest.
Liebe Grüße,
Sylvia
Fotos Namibia/Botswana 2009
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23 Mär 2009 14:18 #95240
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  • Geopard am 23 Mär 2009 14:18
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Das sind immer wieder schöne Bilder wenn man Elefanten so nahe kommt. Ich möchte jetzt nicht auf den Putz hauen, aber solch hautnahe Erlebnisse haben wir bisher jedes mal auf Safaris gehabt. Nicht das die Situation immer so bedrohlich war wie du es hier erlebt hast, ich denke da wäre mir wohl auch etwas komisch geworden.

Im Etosha hätte ein großer Bulle fast unseren Außenspiegel vom Auto abgerissen als er friedlich an unserem Wagen vorbeistrich. In Tansania schaute einer der Dickhäuter direkt neben uns durch das Seitenfenster ins Auto und im Krüger Park überquerte 5 Meter vor uns eine etwa 40 Tiere große Herde den Fahrweg.

Hautnahe Begegnungen mit den Dickhäutern kommen wohl immer wieder vor und das macht es ja so spannend,

Gruß Bernd
Letzte Änderung: 23 Mär 2009 14:21 von Geopard.
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23 Mär 2009 14:33 #95242
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  • Carsten Möhle am 23 Mär 2009 14:33
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Sehr geehrter Sigi,

der Grund für die Nervosität des Elefanten kann nach Betrachten der Photos drei Ursachen haben:
der trivialere: Er hat stark abgebrochene Stoßzähne und damit ggf Zahnschmerzen.
So schlechte sind im Hwange eher selten, in Etosha dafür wegen des Mineralienmangels völlig natürlich.

der wahrscheinlichere und auch schönere: Die Elefantenkuh ist in \"musth\" ( \"Verrückt\" in der indischen Urdu Sprache ), bzw man sieht Drüsensekrete rechts über ihrem Auge herauslaufen und Urin am rechten Hinterbein herunterlaufen. Damit signalisiert sie unter anderem brünftig zu sein. ( dient allerdings auch der Kommunikation innerhalb der Herde). Das weckt natürlich Besschützerinstinkte, falls ihr ihm die Dame ausspannen wolltet.

ein anderer möglicher Grund: Hierzu ein Wort zum \"Kalb\": Es ist bereits 4-5 Jahre alt. Erkennbar an: Höher als Armbeuge der Mutter, fast gleiche Höhe wie Analausgang, Stoßzähnchen zwischen 7 und 15 cm lang. Mit 4 Jahren hört für gewöhnlich das Säugen auf. Die geschwollenen Brüste der Elefantendame können auf ein weiteres maximal 2 Jahre altes Kalb hindeuten, was in der Nähe mitlief oder kurz zuvor nicht mehr am Ende der Nahrungskette stand.

Mit elefantösen Grüßen aus Windhoek
Carsten Möhle
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23 Mär 2009 14:55 #95246
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  • Carsten Möhle am 23 Mär 2009 14:33
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Siggi hat sich richtig Verhalten.
Er ist mit Geduld stehen geblieben, hat den Motor abgestellt und hat abgewartet was mit dieser sichtbar erregten Herde passiert.
Wenn man stehen bleibt wird man nicht als aufdringlich wahrgenommen, weil der Elefant ja alles unter Kontrolle hat. Wenn er sich nähert, dann aufgrund eigener Entscheidung.
Hilfreich, um Nervösität auf Elefantenseite zu vermeiden, ist die Fensterscheiben hochzukurbeln und sehr, sehr still zu sein. Das klappt natürlich nicht bei Italienern.


Bei den an die Wüste angepaßten Elefanten in den namibischen Trockenflußbetten auf keinen Fall näher als 120 m heranfahren. Dann kann man auch den Motor laufen lassen, so dass man bei Notwendigkeit aus dem Tiefsand rechtzeitig herauskommt.
Wichtigste Beobachtung ist auf den Rüssel ( des Elefanten ) gerichtet . Sobald er stark an den Körper angezogen wird, nur weg sein. Das ist das echte Angriffsignal und der Sturm bricht ansatzlos los. Bei 120 m hat man eine Chance weg zu sein und stört auch sonst in der Regel nicht.

In Etosha machen viele Selbstfahrer den Fehler die wirklich gut sichtbaren Elefantenpfade zu und von den Wasserstellen zu blockieren. Hier immer eine Lücke lassen. Gute Tourguides lassen die Lücke schräg link oder schräge rechts vor ihrem Fahrzeug, so dass die Elefanten direkt vor der Frontscheibe vorbei laufen und dem Gast gefährdungslos tolle Aufnahmen gelingen.

Nah-Elefantenbegegnungen kann und wird es immer wieder geben. Besser unbeabsichtigt als beabsichtigt. Man muss dann nur richtig reagieren oder es von einem guten Guide gelernt haben.

Mit sonnigen Grüßen vom Elefanten auf zwei Beinen
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