@nacktmull: Du fragst, wie viele Tieraten dank Zoos denn schon wieder ausgewildert wurden? Das frage ich mich auch immer wieder... .
Ausser dem Przewalski Pferd in der Mongolei und evtl. dem Bartgeier in Österreich, fallen mir so direkt keine ein. Und, der Wanderfalke in Deutschland zählt eher nicht, denn das lief in den 70igern auf Initiative der AG Wanderfalkenschutz des damaligen DBV (Dt. Bund für Vogelschutz, jetzt NABU) an.
Ansonsten: Bali-Tiger (ausgestorben), Tiger allgemein, Schneeleopard, Beutelwolf (auch ausgestorben) usf. hat's alle im Zoo gegeben oder gibt es, aber dass die durch Zoos gerettet werden oder wurden - nadan, niente, null. Und so liesse sich diese examplarische Auflistung beliebig fortsetzen.
Letztlich sind Zoos teilweise schon jetzt "lebende Museen". Das mit der Arterhaltung zur Auswilderung, so wurde jüngst in einer kritischen Zoodoku von den Herren Direktoren selber zugegeben, ist ein offenbar weit verbreiteter "Wunschglaube". Zoos sind häufig auch nur eine Art "Firma" mit der schlicht und ergreifend Geld verdient wird.
Hallo Miss Ellie,
meines Wissens nach stammen die Tiere auf Amani aus miesester "privater Haltung" oder kleineren "Zoos" und sind dort regelrecht "versaubeutelt" worden. Daher stellt sich hier evtl. nicht die Frage, ob sie es auf Amani besser haben als in der Natur. Natürlich nicht. Allemal besser als da, wo sie vorher leben mussten, wohl schon. Auswildern kann man die nicht mehr. Die Löwen haben übrigens ein ziemlich großes Gelände, das man von oben gut einsehen kann.
Der Leopard, den sie ebenfalls in einem Riesenbereich haben, war in so schlechtem Zustand, als er aus "Privatbesitz" auf knapp 10 x 10m aus RSA kam, dass er nicht mal mehr auf Bäume klettern konnte. Kann er wieder. Auswilderung? Fehlanzeige - der hätte draussen keine Chance mehr.
Etwas anders sieht das bei den Geparden aus. Hier konnte sich Amani, angeblich zusammen mit dem CCF, erfolgreich an mindestens einem Auswilderungsprojekt in der Namib btlg. Auch die Auswilderung von Geparden, selbst in NAM, ist vom Aufwand her nicht "von Pappe". Dies wird eindrücklich und exemplarisch in einem der ersten Bücher von Matto Barfuss geschildert.
Geparden im Amani-Privathaus habe ich nicht gesehen. Hätte ich auch unlustig gefunden. Und ich glaube auch nicht, dass die extra für uns weggesperrt worden wären.
Ansonsten haben die ebenfalls aus Privathaushalten stammenden Geparden relativ viel Freiraum in ihren Gehegen. Das man diese dann vom Restaurant aus sehen kann, ist sicher suboptimal für die Tiere. Jedoch sind das alles Tiere, die vorher woanders - und offenbar nicht gerade "artgerecht" - (was auch immer das sein mag) an Menschen "gewöhnt" wurden.
Die genannten Tiere bekommen hier so etwas wie ein Gnadenbrot. Nicht mehr, nicht weniger.
Dass man evtl. zu den Geparden in die Gehege kann und Olivier (hatte ihn vorher Alain genannt, aber das ist jemand aus der Nähe vom Sossusvlei) vielleicht auch mal "auf Show" macht, ist sicherlich sehr kritisch zu sehen.
Abschliessend eine herzliche Bitte: Nicht alles undifferenziert "in einen Pott schmeissen" und damit evtl. Leuten und Projekten schaden, die sicher nicht fehlerfrei, aber vielleicht mit einem als besser zu bewertenden Ansatz arbeiten als manch andere.
Und, es schadet nicht, mehr als ein paar Smalltalk-Sätze mit den Initiatoren solcher "Projekte" zu sprechen, sondern denen auch mal "ein Stündchen" kritisch "auf den Zahn" zu fühlen. Wobei ich natürlich nicht weiß, wieviel Gelegenheit ihr dazu hattet. Ich möchte da nichts unterstellen, sondern das gerne als generelle Anmerkung verstanden wissen.
Übrigens machen die den sunset drive bzgl. Erklärungen zu den Tieren, aber auch zur Situation ihrer frei lebenden Verwandten, in meinen Augen vorbildlích.
Frage: Was kommt denn als Nächstes "dran" - Okonjima, Africat, AfriLeo Foundation?
Zum Ausgangsthema: Egal, was zum walk with lions noch herausgefunden wird - wie will man die denn wieder auswildern??? Die Tiere sind an Menschen gewöhnt, haben keinem erwachsenen Löwen beim Jagen zusehen können usw.
George Adams hat schon in den 50/60igern an der Löwin Elsa dargestellt, dass das fast ein Ding der Unmöglichkeit ist.
Das hier genannte Buch von Kobi Kruger ist ebenfalls ein (zeitgenössischeres) Beispiel, das zeigt, dass das letztlich bzw. meistens gar nicht mehr geht. Ergo: Der walk of lions ist m.E. nur zum Geldverdienen auf Kosten der Tiere da und sollte auf keinen Fall durch Besuche unterstützt werden.
LG
D.